Wenn der Providerverband selbst schon sagt, dass die Förderungen zu hoch sind, dann stimmt da etwas nicht. Die staatlichen Förderungen wie üblich einzustreichen und an die Aktionäre auszuschütten statt zu investieren hat ja noch nie jemanden gestört.
Ich vermute einmal, dass es die Provider stört, dass die staatlichen Förderungen an bestimmte Ausbauzielegeknüpft sind, die man nicht erzielen will. Wozu auch weil wenn es die Mitbewerber auch nicht tun kann man dasselbe Geld auch für die lahmen Leitungen verlangen und spart sich Backbonekosten für den geringeren Traffic.
Bei den Förderungen bin ich ja derselben Meinung. Diese haben bisher nichts gebracht da sie 1v1 als Gewinn ausgeschüttet werden und die Ziele mit zig Ausreden nie erfüllt werden.
Die eigentlich immer noch zu niedrig angesetzten Ziele aber aufzugeben ist der falsche Weg. Es muss echt schleunigst etwas getan werden.
Mein Ansatz wäre erst einmal die Konsumentenrechte zu stärken. Die Wurzel des Übels ist, dass es Providern erlaubt wird Tarife zu verkaufen, die sie dann nicht einhalten müssen. Es muss Strafzahlungen geben bei Unterschreiten der verkauften Bandbreite und diese müssen unabhängig stichprobenweise überprüft werden. Es reicht nicht die 10% der Kunden zu entschädigen, die das technische Know How haben es nachzuweisen, dass sie nicht die verkaufte Bandbreite bekommen, sondern es muss generelle Überprüfungen geben. Vorbild könnte hier die Lebensmittelindustrie sein. Jedes Produkt hat eine verpflichtende Inhaltsangabe und diese darf +/- 3% vom Realwert abweichen.
Wenn ein Provider an bestimmten Standorten nicht die volle Bandbreite liefern kann so ist es ja kein Problem nur Tarife mit reduzierter Geschwindigkeit anzubieten aber dann muss der Rechnungsbetrag dementsprechend niedriger sein.
Sobald ein bandbreitenabhängiger Preis durchgesetzt wurde liegt es im Eigeninteresse der Provider die real verfügbaren Bandbreiten zu erhöhen.
Im Mobilfunkbereich ist eines der Probleme, dass Bandbreitenvorgaben immer nur im Freien gemacht werden und die Realität ist, dass man zwar draußen auf der Straße noch Empfang hat, diese jedoch im Gebäude endet. Besonders absurd wird dies auf Bahnstrecken, wo es reicht wenn draußen auf den Gleisen Empfang da ist, nicht jedoch im Zug.