News Breitbandausbau: Keine konkreten Vorgaben für Gigabit-Ausbau

Phaidan schrieb:
Btw: Die Telekom hat auf einmal daraufhin hier Vectoring ausgebaut, auch wenn es keiner mehr haben möchte, angst vor Kundenverlust?

Dieser "Zufall" kommt erschreckend oft vor. Es heißt dann immer "das war schon lange geplant und ist Zufall".... Tja, da glaube ich nicht dran ;).
Eins dieser Beispiele bin "ich selbst".
Bis letztes Jahr in einer Landeshauptstadt im Stadtgebiet gewohnt, DSL 3000 mehr war da nicht. Stadt hatte kein Geld selbst was auszubauen und so blieb es bis heute unverändert.
Letztes Jahr bin ich dann in einen kleinen Vorort gezogen, die dazugehörige nächste Stadt baut gerade Glasfaser aus und zack.. plötzlich kommt die Telekom mit VDSL 100 Mbit um die Ecke.. in meinem kleinen Ort.

Das sind schon wirklich verdächtige Zufälle.
 
Merkuras schrieb:
Ja und zwar zu recht. Die Telekom macht die größten Gewinne, also kann sie auch den größten Teil der Ausbaukosten zahlen. Schließlich ist die Telekom auch daran Schuld, dass auch in den 90ern noch Kupfer verbaut wurde, obwohl es da schon als nicht Zukunftsfähig galt. Wer Gewinne machen kann, kann auch Netzausbau machen.
Und von wegen "ins gemacht Nest setzen": Was soll das überhaupt? Ist mir doch egal, wer den Anschluss legt, ich will mir den Anbieter selbst aussuchen können! Die Telekom hat so ein schlechtes Peering, dass dir die Anschlussgeschwindigkeit egal sein kann. Du kannst sie sowieso nicht vernünftig Nutzen.

Solange man sich als Kunde den Internetprovider selbst aussuchen kann und selbst entscheiden kann, wer das bessere Peering hat, ist dieses Bandbreitengefasel vollkommen überflüssig. Im Strommarkt klappt es doch auch, also warum nicht auch bei Internet.


Mh, ok. Also holst du für deinen Nachbarn die Einkäufe mit? Weil, du verdienst schließlich mehr als er, deswegen kannst du gefälligst auch für ihn die Einkäufe mitholen.

Du kannst dir deinen Internetanbieter selber aussuchen. Niemand zwingt dich, die Telekom zu nutzen, oder Vodafone. Aber beschwer dich nicht, wenn du 1und1 haben willst und die kein eigenes Netz aufbauen (wollen) und stattdessen sich bei dem Netz der Telekom billig einkaufen.
 
smoochy schrieb:
Mh, ok. Also holst du für deinen Nachbarn die Einkäufe mit? Weil, du verdienst schließlich mehr als er, deswegen kannst du gefälligst auch für ihn die Einkäufe mitholen.
Sorry, das verstehe ich nicht. Soll das ein Vergleich sein? Ich meine wir reden hier über Infrastruktur. Sowas wie Strom, Gas, Wasser und Straßen.

smoochy schrieb:
Du kannst dir deinen Internetanbieter selber aussuchen. Niemand zwingt dich, die Telekom zu nutzen, oder Vodafone. Aber beschwer dich nicht, wenn du 1und1 haben willst und die kein eigenes Netz aufbauen (wollen) und stattdessen sich bei dem Netz der Telekom billig einkaufen.
Nein. Je nach dem wo man wohnt, hat man diese Auswahl nicht. Nur weil Vodafone oder Unitymedia ein Kabel legt, kann ich mir noch lange nicht den Peering-Provider aussuchen. Wenn kein Kabel liegt und MNet oder Neckarcom oder ein anderer kleiner Anbieter(oder in manchen Gebieten die Telekom) eine Faser gelegt hat, kann ich mir auch nicht den Peering-Provider aussuchen. Das sind alles Lokalmonopole auf eine Anschlussleitung.
 
smoochy schrieb:
Mh, ok. Also holst du für deinen Nachbarn die Einkäufe mit? Weil, du verdienst schließlich mehr als er, deswegen kannst du gefälligst auch für ihn die Einkäufe mitholen.

Das ist absoluter Quark, die Telekom verschenkt ihre Netze schließlich nicht an Drittanbieter, sondern vermietet sie - und auch das nur auf Zwang, weil ihr sonst das Kartellamt auf's Dach steigen würde.
 
Dasun schrieb:
O ja Bitte: Die Macher von BER, Stuttgart 21, Galileo und anderen erfolgreichen Projekten präsentieren - "Der Breitbandausbau".

Deutschland ist ja dafür bekannt, schnelle und effiziente öffentliche Projekte zu haben.

Und mal wieder keine Ahnung bewiesen! Denn deine Effizienz Gurus kommen alle aus der freien Wirtschaft mit amerikanischer super klug Kostenrechnung. Und auch mit der bekommen sie es ja nicht gekettet.

Die Politiker dazwischen sind Vasallen. Von daher muss ich dem Argument zustimmen welches du so sehr kritisiert hast.

Das Netz muss dem Volk gehören. Darauf dürfen alle Anbieter, ob klein ob groß, zu den gleichen Rahmenbedingungen anbieten.

Es gibt für alle geregelte einheitliche Prozentwerte bzgl Investitionsaufwand zur Erneuerung und Weiterentwicklung. Und eigene Suppen gibt's nicht mehr, Monopol hat das Volk. Ende.

Aber das will man in Deutschland nicht hören. Lieber mit x Managern reden und klug daher sabbeln als machen. Ganz nach dem Leitmotiv:

Willkommen in Deutschland, warten wir es ab!
 
FranzvonAssisi schrieb:
Mein Gott iwie ist dieses System blöd. Die Telekom wird früher oder später zum Ausbau gezwungen werden müssen und die Konkurrenz baut einfach nichts aus, weil keine Förderung...

Der Ausbau MUSS einheitlich verlaufen - oder hast du beim Strom auch für jeden Anbieter ne extra Leitung verlegt bekommen ?
Und wenn er einheitlich ist kann er auch gleich von der Telekom gebaut werden, daher kann man auch gleich nur die Telekom fördern und der Rest machts auf eigenkosten. Förderung aller halte ich für Schwachsinn, ich bin generell kein Fan von Förderungen. Warum sollten Firmen, die jedes Jahr Gewinne einfahren an der Basis jedesmal gefördert werden ?
Es wird sowieso viel zuviel nur auf 2 Jahre im vorraus geplant und zu wenig auch mal 20 Jahre. Gerade jetzt wo die Zinsen am boden sind, kann man auch mal Geld auf lange sicht in die Hand nehmen und nicht immer den Staat (also uns!) blechen lassen, nur damit im selben Jahr trotzdem Gewinn gemacht wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
roterhund07 schrieb:
IMHO ist der Netzausbau in Deutschland - zumindest in meinem Dorf 20km entfernt von Nürnberg - ziemlicher Rotz. Die haben jetzt von 16 auf 50 ausgebaut. Aber warum 50 und nicht gleich 100?


Vermutlich war es ein geförderter VDSL Ausbau.
Dann ist die maximale Bandbreite auf max 50 Mbit/s begrenzt, für 7 Jahre.
Erst dann darf Vectoring aktiviert werden.
 
Merkuras schrieb:
(...)

Solange man sich als Kunde den Internetprovider selbst aussuchen kann und selbst entscheiden kann, wer das bessere Peering hat, ist dieses Bandbreitengefasel vollkommen überflüssig. Im Strommarkt klappt es doch auch, also warum nicht auch bei Internet.
Und wie das klappt, seitdem der Markt liberalisiert wurde, haben die Erzeuger Deutschland unter sich aufgeteilt, treten nicht gegeneinander in Konkurrenz und haben die Preise jährlich steigen lassen. Und oh Wunder, egal zu welchen Anbieter man schaut, die Preise unterscheiden sich wenn überhaupt marginal. In der mobilen Kommunikation das gleiche, nur das es hier auf Druck der EU in letzter Zeit schon kleine Entlastungen gegeben hat, von denen man aber unter bestimmten Umständen profitieren kann.
 
Und jetzt mal realistisch: Der Gigabit Ausbau scheitert daran, dass in den nächsten 10 Jahren die wenigsten Haushalte Bedarf nach so hoher Bandbreite haben und deshalb nicht bereit wären, dafür tief in die Tasche zu greifen. Gleichzeitig gibt es keine wirklich hohe Investitionsbereitschaft bei irgendeinem großen ISP. Bringt uns zur Erkenntnis, wenn dem Staat diese Infrastruktur so wichtig ist, muss er sie selbst aufziehen.
 
Das ist echt immer wieder extrem erheiternd zu lesen, was sich diese lustigen Verbände alles vorstellen und fordern. Der Fehler liegt im System, daher kann ich die Telekom gut nachvollziehen.

Die bieten FTTH-Anschlüsse an, was aber nur sehr begrenzt Anklang findet. Somit scheint da heute kein Markt für zu existieren. Den Leuten das aber vorausschauend schon bereitzustellen fordert hohe Investitionen, die erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt amortisiert werden können. Also gehe ich als gewinnorientiertes Unternehmen eher in eine Richtung, die zwar ebenfalls deutliche Investitionen benötigt (FTTC-Ausbau, Forschung an G.Fast etc.), aber sich auch deutlich eher amortisiert.

Man kann nicht die Infrastruktur privatisieren und sich hinterher wundern, dass die in diesem Falle börsennotierte AG nicht so ausbaut wird wie man es sich wünscht, sondern wie es sich rechnet.
 
Moep89 schrieb:
Faule Provider hin oder her: Es ist doch absolut jedem klar, dass ein Anschluss im GBit-Bereich definitiv nur mit Glasfaser möglich sein wird. Zumindest in den nächsten Jahren, weil keine bahnbrechende Technologie für Kupfer mehr ansteht, die das auch leisten könnte. Von daher kann die Telekom machen was sie will, Glasfaser ist alternativlos um es mit den Worten der Kanzlerin zu sagen.

Also jetzt Butter bei die Fische und von staatlicher Seite konkrete Vorgaben machen, die z.B. beinhalten, dass ab Stichtag X sämtliche neuen Leitungen oder Verbesserungen am Netz nur noch Glasfaser sein dürfen. Kein Kupfer mehr, keine großen Investitionen in ein totes Netz. Dazu sinnvolle Förderungen, die den Bürgern zugute kommen und nicht den Konzernen. Aber was will man von dieser Bananenrepublik erwarten, alles Wunschträume :rolleyes:

Und das ganze wird dann mit einer Steuer von 30% auf alle Datendienste finanziert. Und die Anschlußpflicht für Hausbesitzer nicht vergessen!
Ergänzung ()

BrOokLyN R!ot ³ schrieb:
Es gibt für alle geregelte einheitliche Prozentwerte bzgl Investitionsaufwand zur Erneuerung und Weiterentwicklung. Und eigene Suppen gibt's nicht mehr, Monopol hat das Volk. Ende.

So lief es mit dem Telefonnetz in Deutschland, allerdings hat es bis Anfang der 70'er gedauert bis die letzte Hütte Telefon hatte.
 
Wattwanderer schrieb:
Weit weg von GBIT sind die Kabelanbieter ja nicht entfernt? Soll man trotzdem noch ein Kabel legen?

Und wenn schon, die Vertragskonditionen sind bei Vodafone/KabelDeutschland grausam, noch dazu schwankt die Geschwindigkeit zu stark. Und Unitymedia hat man leider nicht überall.
 
mr_andersson schrieb:
Das Netz zu verstaatlichen mag zwar im ersten Moment ganz nett klingen, aber wer will sich bei Problemen dann schon mit ahnungslosen Beamten herumschlagen, die an Götterkomplexen leiden und am längeren Hebel sitzen...

Aber ja, irgendwie läuft es seitens der Netzbetreiber auf Erpressung hinaus:
Entweder der Staat bezahlt den Ausbau oder das Volk muss halt leiden.


Also entweder wir bezahlen das alle und privatisieren die Gewinne, oder leiden? Wenn wir (der Staat sind immerhin wir) das bezahlen, muss uns auch wenigstens das Netz gehören. An sich gehört Infrastruktur immer in Staatshand - auch wenn das nicht optimal ist. Aber sonst hat man immer wieder sowas, wenn das Netz erneuert/erweitert wird. Außerdem kann der Staat auch weniger rentable Regionen vernetzen und die Kosten halt auf alle verteilen: 80 Millionen > Alle Telekomkunden
 
Hi,
Ich kann die Telekom verstehen. Im Gegensatz zu der Computerbase-Community braucht der Durchschnittsdeutsche kein High-Speed-Internet und ist dementsprechend nicht bereit mehr Geld für ein Produkt auszugeben, dass er nicht braucht.

Bei "normalen" Internetnutzern ist Netflix oder Amazon Prime schon die höchste Auslastung der Internetverbindung. Und dafür brauch man kein Gigabit Internet. Ich gehe mal stark davon aus, dass die meisten Zuhause nicht einmal die passende Infrastruktur hätten, um effektiv die ca 120 MByte/ Sekunde bis zu ihrem Gerät zu übertragen.
Die meisten nutzen Standard Wlan n. Die wenigsten ac. Netzwerkkabel sind eher eine Seltenheit (außer bei Neubauten oder Renovierungen).
Wenn ich dann sehe , dass selbst gute Wlan-Router 200 Mbit (also 25 Mbyte) nur unter optimalen Voraussetzungen erreichen, ergibt das für mich ein schlüssiges Bild. Man muss dem Kunden also nicht die Internetverbindung schmackhaft machen sondern dazu auch noch alle Geräte zuhause gleich mit madig machen und ihm neue verkaufen.

Ich will es euch wirklich nicht schlecht reden, da ich auch ein Fan von schnellem Internet bin (ich warte auch auf die Freischaltung von Vectoring - Fördergebiet :heul: ) aber man kann niemandem was verkaufen, das er nicht haben will. Und hier denke ich, dass die Telekom als größter Anbieter wohl auch eine fette Nutzungsverhaltensstatistik hat, auf die sie zugreifen kann.

Wettbewerbsfähigkeit mag ja für die Bundesregierung ein Argument sein, allerdings verkauft auch niemand die deutsche Autobahn als Wettbewerbsvorteil, obwohl man hier -zumindest theoretisch- am schnellsten unterwegs ist.
Meine Meinung: 0,1 GBit für alle, 1Gbit für die "Enthusiasten"
 
Bei uns werden gerade die Gehwege geöffnet und demnächst wird aus dem Kvz ein Outdoor-DSLAM. Von mir bis zum Kasten sind es ca. 80-90 Meter Kabellänge. Luftlinie sind keine 50 Meter....aber unser Grundstück ist eingerückt und nicht direkt zur Straße.

Toll das die Telekom MBfm anbietet, jedoch ist es eine Frechheit, dass man die Hardware als erster Kunde bezahlen (8.000 € Fixkosten!) muss. Ich wäre durchaus bereit 5.000-7.000 € für die Glasfaser bis ins Haus zu zahlen, aber somit hilft nur warten auf bessere Zeiten mit Förderung durch den Staat oder Rest-Zahlung durch die Telekom.
 
Zoba schrieb:
Außerdem kann der Staat auch weniger rentable Regionen vernetzen und die Kosten halt auf alle verteilen: 80 Millionen > Alle Telekomkunden

Für die Kohle braucht es dann auch Mehrheiten.
 
Reset90 schrieb:
wenn ich das richtig verstanden habe, zwingt euch keiner in deutschland zu bleiben. dann zieht doch nach südkorea wenn euch schnelleres internet wichtig ist

Ganz genau. Freie marktwirtschaft. schweiz zb. da gehts voll ab mit 1gbit down "und" UP. und das für gerade mal 70chf? (65eur) im monat was man hier in deutschland nur 400mbit und gerade mal 20mbit up bekommt (unitymedia).
 
Ist ja auch Quatsch. Ich besitze bis jetzt "nur" DSL 2k.
Jahrelang hieß es "es ist nicht wirtschaftlich" (Von seiten der Telekom / Vodafone) Haben es hier Jahrelang versucht.

Jetzt kam ein Konkurrent und zieht gerade Glasfaser bis in die Häuser 200k Up + 200k down... was ein Upgrade
Da geht schon etwas, erwartet es nur nicht unbedingt von der Telekom, Vodafone etc.

Eigentlich soll es ja auch so sein das alle Anbieter in Deutschland ausbauen und sich danach jeder Anbieter auf jedes Netz mit seinen Produkten aufschalten kann.

Das Dumme daran ist nur die Ungleichheit des Ausbaus. Es ist kein Geheimnis das die Telekom am meisten Bundesweit macht.
 
Zurück
Oben