@Raucherbein, @slider.sk
Tut mir ja leid, aber man muss nunmal die Realität vor Augen behalten und einfach den Tatsachen ins Auge sehen und das ich eure kleinen Luftschlösser zerstört habe.
1.) Die Unterschiede zwischen den Ländern sind so massiv, sowohl geologisch, Einwohner pro qm² und politisch, da kann man nicht einfach mal sagem guckt euch Japan an, so wird das gemacht.
Ich mache nirgends Japan nieder, sondern sage wie es dort wirklich aussieht, aber ihr tut ja gerade so als ob es das absolut perfekte Land wäre und man selbst im Wald gäbe es in jedem Baum einen 100MBit Anschluß
. Dem ist nur leider nicht so.
In Japan bekommt man ebenfalls keine 100MBit für 15€, da muss man doch etwas tiefer in die Tasche greifen, so kostet in etwa der reine Anschluß 60-70€, ebenso ist dies nur in den Ballungszentren möglich.
Vorstädte haben auch keine besonders tolle Internetanbindung. Ebenso sind deren UMTS Netze nur in den Ballungszentren stark ausgebaut, auf dem Land ebenso kaum bis schwach vorhanden. Das ganze kann man quasi 1 : 1 auf Südkorea, Taiwan etc ummünzen, dort sieht es genauso aus. In manchen Dörfern muss man sogar solange auf einen Telefonanschluß warten bis ein anderer Anschluß abgemeldet wird. Einzige Lösung ist dann dort das Handy
2.) Wisst ihr überhaupt was allein(!) die reinen Erdarbeiten kosten? Sprich einfach nur Loch aufbuddeln, Loch zubuddeln, ohne Hindernisse wie Gehweg, Radweg, Straße? Offenbar nicht. Sind ja nur etwa 7-10€ pro Meter und das bei einem Graben von 7 bis 8km. Halb so wild sind ja nur minimum 49.000 bis max. 80.000€ nur für die reinen Erdarbeiten, vorausgesetzt es müssen dort keinerlei Gehwege aufgerissen werden, was sehr unrealistisch ist. Dazu kommt dann ja nur noch die Technik, die dann auch im vier bis fünfstelligen Bereich liegt. Dann lohnt es sich natürlich sagen wie mal hunderttausende Euro in ein 800 Seelen Dorf zu stecken. Dann haben wir etwa 320 Haushalte (2,5 Personen pro Haushalt) und davon wollen etwa 200 Haushalte (utopische Zahl) DSL. Lohnt sich natürlich sehr dann dort Unsummen zu investieren, damit die auch noch DSL 16.000 bekommen.
Davon mal abgesehen sind ja dann die Dorfbewohner nicht dumm. Sie sind ja schlau, geiz ist geil, da gehen sie dann zu 1&1 o.ä., nicht zur Telekom die die Leitungen gelegt hat. Ja ein riesen Geschäft für die Telekom, muss man schon sagen. Oha die Telekom kriegt ja Leitungsmiete. Stimmt vergessen, nur davon müssen sie ja nur die Investitionen nach und nach reinholen und zusätzlich die Wartung und den fehlerfreien Betrieb gewährleisten. Onkel Hubert wird dann nämlich sauer wenn die DSL Leitung dann streikt... Warum 1&1 / Telefonica nicht einfach das Dorf erschließt? Tja, das wissen die Herrschaften da oben sehr genau, dann würde deren Billigkalkulation nicht wirklich aufgehen, sondern wären vermutlich teurer als die Telekom.
Und die Leitungen können auch nicht einfach so den kürzesten Weg nehmen, und einfach mal durch den Acker von Bauer Müller gezogen werden um damit 1km Kabel zu sparen, aber was solls.
3.) Wer soll die ganzen Kosten eigentlich tragen?
Die Firmen abgewälzt auf die Kunden per Gebührenerhöhung? Oh da werden alle schimpfen
Die Steuerzahler per Steuererhöhung? Auch hier werden alle schimpfen.
Der Staat durch weitere Schulden? Ei, was werden sich alle aufregen.
Die Gemeinden / Städte die es wieder auf die Bürger umwälzen? Oha, hier wird wieder gemeckert
Durch die EU, wo Deutschland selber dann das Geld einzahlt, sprich der Steuerzahler? Alle jubeln, juhu, die EU subventioniert die DSL Anschlüße. Doch dann merken sie das die Gelder einfach nur von Deutschland an die EU gezahlt wurden und die EU es zurücküberwiesen hat.
Tja Mensch, die Welt ist halt nicht so einfach gestrickt wie ihr das gerne haben möchtet.