Bundesregierung will SoldatInnen im Inland einsetzen

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keshkau schrieb:
Ich denke, wenn man der Meinung ist, dass Deutschland eine Bundeswehr braucht – und das sehe ich so –, dann steht diese Bundeswehr erst einmal nicht zur Disposition. Darüber hinaus haben wir in Deutschland eine klare Trennung zwischen zivilen Aufgaben, die von der Polizei abgedeckt werden, und militärischen Aufgaben der Bundeswehr. Die unterschiedlichen Anforderungen spiegeln sich in de Ausrüstung, in der Ausbildung und in der Zielsetzung wider.

Wofür brauchen wir in Zeiten wo eh Bündnisse wie EU und Nato die Aussenpolitik bestimmen noch eine eigene nationale Armee?

Die Trennung zwischen Polizei und Militär wird ja durch die Amtshilfe und das ermöglichen von Einsätzen im Inneren immer mehr verwischt.

Ansonsten schliess ich mich den Fragen die hal9000 in #80 aufwirft an.
 
hal9000 schrieb:
zum militarismus noch mal. wofür gibt es denn bei den landratsämter diese verbindungsbüros der bundeswehr? warum sollen die dort sitzenden bundeswehrangehörige auf alle möglichen rettungsdienste wie rotes kreuz, feuerwehr, thw und was es noch so gibt, zurückgreifen dürfen?


Warum sollen sie im Rahmen eines Amtshilfersuchens nicht auf die genannten Organisationen zurückgreifen dürfen, wenn es dabei nicht um militärische Aktionen geht?

Wofür brauchen wir in Zeiten wo eh Bündnisse wie EU und Nato die Aussenpolitik bestimmen noch eine eigene nationale Armee?

weil Bündnisse nicht nur aus nehmen bestehen.
 
OMaOle schrieb:
weil Bündnisse nicht nur aus nehmen bestehen.

Wir geben mehr als andere anderen. Ganz besonders in finanzieller Hinsicht.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an. Es besteht absolut kein Bedarf eine schlechende Militarisierung weiter voranzutreiben.

Eher sollte man GSG9 und etwaige andere Sonder-Einheiten aufstocken als daß man der Pickeltruppe Bundeswehr jetzt Polizeilgewalt übergibt.
 
Diotissima schrieb:
Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an. Es besteht absolut kein Bedarf eine schlechende Militarisierung weiter voranzutreiben.

Eher sollte man GSG9 und etwaige andere Sonder-Einheiten aufstocken als daß man der Pickeltruppe Bundeswehr jetzt Polizeilgewalt übergibt.


Interessant, woher nimmst Du das Wissen uber Ausbildungsstand und technischen Ausrüstungsstand der Bundeswehr?

Bist Du dabei, das Du das beurteilen kannst?
 
Wofür brauchen wir in Zeiten wo eh Bündnisse wie EU und Nato die Aussenpolitik bestimmen noch eine eigene nationale Armee?
Das war mir klar, dass diese Frage kommen würde. Ich wollte sie aber nicht in einem Nebensatz abhaken.

Der erste Grund ist die Geschichte. Man stelle sich vor, alle Staaten dieser Welt wären von Grund auf pazifistisch eingestellt. Alles nur lächelnde Tibeter sozusagen. Alle Staaten – mit Ausnahme von (wahlweise) Russland, Irak, China, USA, Frankreich …). Wie lange würde es dauern, bis die bis an die Zähne bewaffnete Armee des einzig militärisch ausgerüsteten Staates sich über die Grenze wagen würde, um Tribut zu kassieren, Rohstoffe zu plündern, Frauen zu stehlen, sich die Goldreserven unter den Nagel zu reißen usw? Die Geschichte zeigt, dass nicht militarisierte oder hoffnungslos unterlegene Staaten irgendwann geschluckt werden.

Der zweite Grund ist, dass wir Mitglied in einem Bündnis sind. Was nützt ein Bündnis, bei dem man sich gegenseitig die Unterstützung im Verteidigungsfall zusichert, wenn die Verbündeten nur mit Plüschfedern bewaffnet sind? Das wäre ein sehr einseitiges Bündnis. Ich sage ja nicht, dass der Feind unmittelbar vor der Tür steht und wir um unser Leben fürchten müssen. Aber die Zeiten ändern sich doch vergleichsweise schnell, wenn ich mal die letzten 100 Jahre Revue passieren lasse. Und man darf nicht glauben, dass sich eine Armee bei Bedarf innerhalb von ein bis zwei Jahren aus dem Boden stampfen ließe.

Drittens kommt hinzu, sofern das politisch gewollt ist, dass die Bundeswehr auch außerhalb Deutschlands eingesetzt werden kann: Afghanistan, Usbekistan, Bosnien und Herzegowina, Libanon, Georgien, Kosovo, Horn von Afrika. Das deckt derzeit so ziemlich alles ab. Vieles davon läuft unter der Schirmherrschaft der UNO, manches innerhalb der NATO. Ob das alles so richtig oder falsch ist, darüber entscheidet in Deutschland der Bundestag.
 
ich habe doch nix dagegen, wenn die bundeswehr hilft. aber ohne waffen und nur dann, wenn es nötig ist. und nicht wenn jemand denlkt, es wäre nötig. bei naturkatastrophen oder ähnlichen sollen doch die jungs helfen. kein problem. aber alles was darüber hinaus geht, seh ich als sehr bedenklich an. und ein büro der bunten wehr in jedem (!) landratsamt ist schon sehr bedenklich.

zum anderen, suche, so wird man finden.

Die Bundeswehr nutzt die Krise - die Arbeitsagentur hilft dabei:
In den letzten Jahren ist die Kooperation zwischen Arbeitsagentur und Bundeswehr enger geworden. Regelmäßig tauchen die Werber der Bundeswehr in Arbeitsämtern auf und versuchen offensiv Schüler und Erwerbslose mit Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten und einem "sicheren" Arbeitsplatz zu ködern.
Der zunehmende Druck insbesondere auf junge Erwerbslose (U25) macht es der Bundeswehr leicht: Der abgesenkte Regelsatz, der Zwang bei den Eltern zu wohnen und die Pflicht zu sinnlosen Ein-Euro-Jobs führen dazu, dass sich mehr und mehr junge ArbeistlosengeldII-Empfänger zur Ausbildung an der Waffe bei "anständiger Entlohnung" verleiten lassen. Doch damit nicht genug: Uns sind vier Erwerbslose bekannt, die über ihre U25-Maßnahme zur Teilnahme an der Bundeswehr-Werbeveranstaltung am 25. Januar 2007 hier in der Arbeitsagentur verpflichtet! wurden.


quelle http://de.indymedia.org/2007/03/169588.shtml

und so weiter. googel weiß da mehr.
 
keshkau schrieb:
Alle Staaten – mit Ausnahme von (wahlweise) Russland, Irak, China, USA, Frankreich …). Wie lange würde es dauern, bis die bis an die Zähne bewaffnete Armee des einzig militärisch ausgerüsteten Staates sich über die Grenze wagen würde, um Tribut zu kassieren, Rohstoffe zu plündern, Frauen zu stehlen, sich die Goldreserven unter den Nagel zu reißen usw?

Seit wann bedienst du so platte Klischees? gerade Du? Ich bin enttäuscht.

Man sollte davon ausgehen, daß0 die Menschen dazulernen, ebsonders in dem rein theoretischen Szenario, was du da gezeichnet hast.

b) ist ein nicht-terroristisch-fundamentalistisches Land wie Frankreich oder England das einzig militärische Land auf der Welt so habe ich persönlich große Hoffnung, daß es eben nicht in Steinzeit-Manier über andere Länder herfallen wird.

c) "Frauen rauben". Sag mal noch platter und billiger gehts nicht, oder? Wir leben nun wirklich nicht mehr im Mittelalter. Selbst in dem von Dir aufgezeigten Szenario würde das so nicht passieren. (ABgesehen von den üblichen Vergewaltigungen im Kriegsfalle oder bei militärischen Überfällen.)
 
zur Teilnahme an der Bundeswehr-Werbeveranstaltung
Aber mehr Pflicht besteht da auch nicht. Der Rest ist der individuell gefühlte "Zwang", nicht mit Hartz IV leben zu können.


„Frauen rauben“ halte ich global durchaus für ein mögliches Motiv.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,299254,00.html
http://www.netzeitung.de/ausland/279220.html
http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID3939118,00.html
http://www.nzz.ch/2006/01/18/al/articleDHFLS.html
http://www.wiwo.de/lifestyle/fragwuerdige-geschaefte-mit-frauenmangel-in-indien-147211/
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja so ist das bei dir: Fluggs mal eben "China + Frauen" eingegeben und man staune und sehe: Man bekommt deine drei links heraus.

Newsflash: Über diese Tatsache weiß man schon seit Jahren bescheid. Meine chinesischen Kommilitonen Anfang der 90er Jahre haben es aber als überhaupt nicht so dramatisch empfunden.

Ich bezweifle doch seht stark, daß China in Europa einfallen wird, nur um hier die Frauen abzuziehen. Jetzt mal im Ernst... :rolleyes:

Wäre im übrigen auch gar nicht im chinesischen Interesse, man hat dort ja schon ein Bevölkerungsproblem, welches man äußerst aggressiv zu bekämpfen versucht.
 
Schön, jetzt hast Du Dir den auffälligsten und provokantesten Punkt mit dem Frauenraub herausgesucht, den mal auch als Joke hätte auffassen können, um nicht auf die anderen Argumente eingehen zu müssen. Mir ist das schnuppe, aber es wirft kein gutes Licht auf Dich und Deine Argumente, die da noch hätten kommen können, wenn es denn welche gäbe.
 
Ich teile deinen Humor im Bezug auf das Thema Frauenraub und Vergewaltigung leider nicht. Wahrscheinlich deshalb, weil ich selbst diesem Geschlecht angehöre. Irgendwo hört der Spaß auf.

Wenn du das als "witzig" auffaßt, zeigt doch nur, daß du ein absolut theoretischer und aus der Realität herausgefallener Mensch bist, der an der Wirklichkeit vorbeilebt und keinen Bodenkontakt zum täglichen leben mehr hat. Ich empfinde sexistische "Witze" als soooooooooooooooooooooooo alt und überflüssig.
 
Diotissima schrieb:
Seit wann bedienst du so platte Klischees? gerade Du? Ich bin enttäuscht.

Man sollte davon ausgehen, daß0 die Menschen dazulernen, ebsonders in dem rein theoretischen Szenario, was du da gezeichnet hast.

b) ist ein nicht-terroristisch-fundamentalistisches Land wie Frankreich oder England das einzig militärische Land auf der Welt so habe ich persönlich große Hoffnung, daß es eben nicht in Steinzeit-Manier über andere Länder herfallen wird.

c) "Frauen rauben". Sag mal noch platter und billiger gehts nicht, oder? Wir leben nun wirklich nicht mehr im Mittelalter. Selbst in dem von Dir aufgezeigten Szenario würde das so nicht passieren. (ABgesehen von den üblichen Vergewaltigungen im Kriegsfalle oder bei militärischen Überfällen.)
Waren es nicht gerade die zwei Länder die über andere Völker hergefallen sind? Frankreich leugnet bis heute den Völkermord in Algerien der 1,5Mio Menschenleben gekostet hat und das ist nicht gerade all zu lang her.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du so willst ist jedes Land irgendwann einmal über ein anderes hergefallen. Zu den Vorgängen in Algerien kann ich nichts sagen. Es wird wahrscheinlich mit dem ehemaligen Kolonialstatus zu tun haben und ist damit dann aber auch schon einige Zeit vorrüber.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß Länder wie England, Frankreich, Usa einen Flächenbrand entztünden würden... Naja, die USA vielleicht schon. :rolleyes: ABer dagegen würden dann auch 200.000 mies ausgestattete Bundis nichts ausrichten.
 
Wir haben keine schleichende Militarisierung der Gesellschaft. Der Anteil der jungen Männer, die auf die Bundeswehr verzichten und stattdessen Zivildienst (oder gar nichts) machen wollen, steigt kontiniuerlich. Die mickrigen Auslandseinsätze unserer Truppe werden auch nicht bejubelt. Wir veranstalten keine Militärparadezüge durch die Straßen von Berlin. Hiesige Rüstungsbetriebe wie Krauss-Maffei, HK, Diehl und Lürssen sind in der Zivilbevölkerung unbekannt.
Unsere Waffengesetze sind streng und ich schätze die meisten Leute haben mehr Angst vor einem Anwalt als davor, mit einer illegalen Waffe erschossen zu werden. Das sagt doch auch einiges über eine Gesellschaft aus, findest du nicht?

Denkbar wäre auch, dass die Entscheidung der Bundesregierung innerhalb kurzer Zeit vom Parlament abgesegnet werden muss, dass der Einsatz der Soldaten zeitlich befristet werden muss oder dergleichen. Es wäre auch zu klären, wer darüber zu entscheiden hat, ob die Polizeikräfte ausreichen oder nicht. Diese Entscheidung könnte man auf die Länder auslagern oder die Bundesländer könnten die Bundeswehr anfordern, nachdem ihre Anfragen nach Polizeikräften aus den anderen Bundesländern nicht ausreichend erfüllt werden konnten.
Dem schließe ich mich an. Es gibt scheinbar eine hohe Sensibilität gegenüber einem Einsatz der Bundeswehr innerhalb der Landesgrenzen (und auch darüber hinaus). Gefahren für unsere Sicherheit sehe ich dann eher ganz woanders, etwa bei Datenschutz.
 
Lieber keshkau dein Beispiel was wohl gegen die totale Abrüstung argumentieren soll ist ziemlich übertrieben. Erinnert mich irgendwie an die Simpsons Folge wo alle Waffen verbrannt werden und schon tauchen die Aliens mit Schleudern auf :lol:
Naja wieder ernst: Es geht nicht darum alle Armeen abzuschaffen sondern ich habe die Frage gestellt warum in einem Bündnis noch einzelne Armeen vonnöten sind.
Und weil du die Geschichte ansprichst, gerade in Hinblick auf diese sollte sich Deutschland bei Kriegseinsätzen sehr zurückhalten und nicht aus geopolitischen Motiven und Ressourcengier überall mitmischen.

@Odium: Es geht nicht darum das sich die Gesellschaft militarisiert sondern das die herrschende Klasse immer mehr Militäreinsätze als Lösung für alles zu sehen scheint. Gibts irgendwo ein Problem? Die BRD schickt Soldaten. Und das nun auch noch im Inland mit total undefinierbaren Begriffen wie "schwerst möglicher Unglücksfall" ? Nein Danke!
 
Eines dürfte klar sein: Überall dort, wo es etwas zu holen gibt, braucht man eine Absicherung. Siehe Kuwait.

Faktisch kooperieren die NATO-Streitkräfte schon sehr stark. Aber in der Hinterhand möchte man dennoch etwas Eigenes haben. Das ist wie mit dem Agrarmarkt. Wäre der Agrarmarkt durch und durch europäisiert, dann würden bestimmte Dinge bei uns vielleicht gar nicht mehr angebaut werden. Für die Verpflegung wäre das kein Probem (abgesehen vom Transport). Aber man will sich als Staat nicht von anderen abhängig machen - weder bei der Nahrungsversorgung noch in militärischen Fragen.

Man könnte das anstreben, warum nicht? Aber nicht mit läppischen 20.000 Soldaten, die hier im Forum schon einmal gefordert wurde.

Die Frage der Sinnhaftigkeit von Auslandseinsätzen ist eine ganz andere Baustelle als der hier diskutierte Inlandseinsatz. Erst einmal sieht das nicht unbedingt gut aus, wenn die Bundeswehr in der Welt unterwegs ist. Aber es gibt durchaus Einsätze, z. B. zur Verhinderung von Völkermord und dergleichen, wo man sich das innerhalb eines UN-Mandats sehr wohl vorstellen kann, ohne gleich Bauchschmerzen zu bekommen.
 
keshkau schrieb:
Man könnte das anstreben, warum nicht? Aber nicht mit läppischen 20.000 Soldaten, die hier im Forum schon einmal gefordert wurde.

WIeso "läppisch"? Wieviel sollten es denn deiner Meinung nach sein? 2.000.000? 300.000? 50.000. Und warum?


Einsätze unter UN Mandat ztur Verhinderung von Völkermorden haben wir ja nun seit Mitte der 90er Jahre. Haben wir jemals mehr als 6000 Soldaten geschickt? Waren jemals mehr nötig?

Mein Freund war zu Beginn des ersten Golfkrieges Dienender auf einem Beobachtungsschiff der Deutschen Marine. Ich erinnere mich noch heute daran, wie er in seinen Anrufen und Briefen immer wieder beklagt hat, daß "wir ja nichts treffen würden, selbst wenn wir schießen sollten und das Ziel so groß wie ein Hochhaus sei und still stehe". Die Waffe seien zu alt, die Kanonenläufe verzogen und nicht mehr richtgenau und die Ausrüstung im allgemeinen mehr als dürftig.

Warum sollte man also 2.000.000 schlecht ausgerüsteter Soldaten haben, wenn es am Hindukush brennt, wenn man mit 20.000 gut ausgebildeter und gut ausgerüsteter Soldaten so viel mehr erreichen würde.
 
Diotissima schrieb:
Warum sollte man also 2.000.000 schlecht ausgerüsteter Soldaten haben, wenn es am Hindukush brennt, wenn man mit 20.000 gut ausgebildeter und gut ausgerüsteter Soldaten so viel mehr erreichen würde.

Stellt sich die Frage warum Du das erkennst, die Leute vom Fach aber nicht. Sind die oder wir die wir nicht Deiner Meinung sind zu dumm oder nur zu militaristisch?:freak:
 
OMaOle schrieb:
Stellt sich die Frage warum Du das erkennst, die Leute vom Fach aber nicht.

Die "Leute vom Fach" (Generalinspekteur und Führungsspitze) erkennen das - die mangelhafte Ausrüstung und Ausbildung, vom material mal ganz zu schweigen - schon seit langem, aber die Politik will nicht auf sie hören.
 
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