@CCIBS:
Auch Organisationen haben enen "Selbsterhaltungstrieb".
Wann wird der Punkt erreicht sein, an dem sich z.B. Unicef "am Ziel" wähnt, und sich dann selbst auflöst?
Selbst wenn es ein erreichbares Ziel gäbe und man dieses erreichen würrde, würde das auf der Ebene der Systemstrukturen (insbesobndere der Legitimationsfiguren) nur zu einem führen ... man würde sein Ziel von der Erreichung eines Zustandes X auf dessen Sicherung verschieben und damit den Fortbestand des Systems sichern.
Es ist ein Grundgesetz der Systemtheorie, dass ein System nicht die eigene Auslöschung betreibt ... daraus entstehen sehr viele der Paradoxien, mit denen man es in dem Arbeitsfeld zu tun bekommt.
@Wertzius:
Die "Agenten" eines Funktionssystems müssen es nicht selbst beeinflussen ... die müssen nur dafür sorgen, dass die Entscheidungsträger und deren Machtbasis (Patrteien, Staatsstrukturen, Wähler) daran glauben, dass dieses spezielle Funktionssystem weiterhin notwendig ist.
Im Falle der Armee ist das in einer Welt aus Kleinstaaterei, in der es eigentlich ständig irgendwo kleine Brandnester gibt, kein so großes Problem.
Die Verschiebung des Zieles ist hier eine Variante ... in den letzten Jahrzehnten hast du es bei der NATO gesehen ... nach dem 2. Weltklrieg war das primär ein Verteidigungsbündnis gegen die "rote Gefahr" ... nach dem Ende des kalten Krieges verteidigt dieses Bündnis nun eben die Freiheit der Mitgliedsstaaten vor anderen "Bedrohungen".
Ob die akut sind, spielt erstmal keine Rolle, Hauptsache die Bevölkerung der Mitgliedsstaaten sieht darin eine Bedrohung ihrer eigenen Freiheit und glaubt infolge dessen an die Notwendigkeit der NATO.
Es geht dabei nur um eines und das ist die Plausibilität der Legitimationsfiguren.