catch 22
Rear Admiral
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Die Gefahr die bei diesem Vorgehen existiert ist, dass Amazon durch seine derzeitige (je nach Perspektive kurz vor oder bereits nach dem Punkt der vorherrschenden) Marktstellung noch stärker ausbaut und dabei (weiterhin) verstärkt Instrumente implementiert, die erlauben die tatsächliche Marktmacht Amazons missbräuchlich einzusetzen.NighteeeeeY schrieb:Mir ist bekannt, dass das ein riesiges Problem ist, aber, ist das eigentlich verboten? Oder einfach nur unethisch? Weil....klingt eigentlich nach ner ziemlich logischen Marktstrategie wenn ich Amazon wäre.
Amazon ist mit diesem neuen Angebot ja nicht mehr nur sehr starker Mitwettbewerber der anderen kleinen Händler, sondern geriert sich immer mehr auch zum Zahlungsdienstleister und Logistikdienstleister der nicht nur einen Einblick in die Umsatzzahlen erhält, sondern auch erfährt, was an wen verkauft wird. Mit allen Informationen die Amazon über dieses Program erfährt (und dem Wissen was die Dinge im EK kosten, bzw. wenn man sie selber in entsprechender Stückzahl herstellt), können Buchhalter sehr gut Rückschlüsse daraus ziehen, wie es den jeweiligen Händlern geht, wie die Margen aussehen, usw.
Entsprechend kann man so dann durch minimal bessere Angebote die Konkurrenten dann vom Markt verdrängen, selbst wenn das bedeutet, dass man erst mal nichts verdient oder gar draufzahlen muss (das Geld hat Amazon).
Natürlich kann man nun auch sagen, dass der kleine Händler nicht mitmachen muss. Allerdings wird ihn dass nicht schützen, wenn der Versand in diesem Program Primetypisch frei ist, oder Amazon einen Rabatt aus eigener Tasche anbietet, dem „unabhängigen“ Händler wird die Kundschaft weglaufen.
Amazon ermöglicht sich eine Verdrängungs- und Bindungsstrategie zugleich, die in den USA afaik so erlaubt ist, in der EU nicht (wobei das vermutlich erst juristisch geklärt werden darf, was Zeit dauert, Zeit die Amazon nutzen könnte den Wettbewerb weiter zu schwächen und sich marktbeherrschender zu positionieren).