Bericht C:\B_retro\Ausgabe_19\: Die Anfänge des modernen Internets

v_ossi schrieb:
Wenn das nur mich stört, ist das halt so.

"Stören" wäre das falsche Wort. Es fällt halt auf.

Man bekommt den Ossi halt aus der DDR raus, die DDR aber nicht aus dem Ossi. Wir hatten doch nüscht, nicht einmal Platz :D

Mir zaubert es eher ein Lächeln auf´s Gesicht und ich stelle fest, dass CB nun einmal nicht die FAZ ist. Und das ist auch gut so. :evillol:

mfg
 
Noch eine Ergänzung, in den 90 war es üblich im Internet Kaffee zu surfen.

Gibts da überhaupt Material und Bilder zu Internet Kaffee´s in Deutschland?

@SV3N Idee?
 
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Ich müsste noch ein paar Bilder aus der Zeit haben... müsste man nur retouschieren wegen Datenschutz, ich kuck mal wo die sind.
 
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Da es so schön passt:

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass es Zeiten gegeben hat, in der man (ich) sehnsüchtig auf Werbung gewartet bzw. sogar dafür nicht gerade wenig Geld gezahlt hat?

Ja, das war Ende der 80iger Anfang der 90iger zumindest bei mir Realität, denn der Anzeigenteil von Elektronik/PC Zetschriften war damals fast die einzige Infoquelle um zu erfahren wer, was, wo und zu welchem Preis verkauft. Ich hab so manche Zeitschrift nur wegen des Anzeigenteils gekauft. Heute für mich nicht mehr vorstellbar.

Oder das man für ein Treiberupdate Postkarten versandt hat?

Man hat damals den Hersteller (typischerweise US Firmen) angeschrieben und um einen Treiber gebeten. Mit viel Glück lag dann Wochen- oder Monate später eine Diskette (später CD) mit dem "aktuellen" Treiber im Briefkasten ...

Ja, es war eine schöne aber auch anstrengende Zeit.
 
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;)
 
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Ich erinnere mich noch gut an meine Anfänge mit dem Internet. Suchmaschinen in der heutigen Form gab es nicht. Man hat Adressen gesammelt und dann abends "ausprobiert". Ganz moderne Firmen haben auf ihren Werbeplakaten Adressen im Format "http://www.hundm.de/" gedruckt :) Als ich gucken wollte, wie die Website von MTV (Musik TV) aussieht, lud die Website von den Main Thaunus-Verkersbetrieben - MTV Vhatte noch keine .de Adresse :)
 
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JNS-K schrieb:
Könnt Ihr Euch vorstellen, dass es Zeiten gegeben hat, in der man (ich) sehnsüchtig auf Werbung gewartet bzw. sogar dafür nicht gerade wenig Geld gezahlt hat?

So ging es mir bei meinem ersten selbstgebauten PC, einem Pentium II von 1998 mit zwei 3dfx Voodoo 2 im SLI.

Jede Woche habe ich die Zeitschriften gecheckt, um die aktuellen Preise zu erhalten. :D
  • Intel Pentium II 333 MHz, Deschutes (A80523)
  • 384 MB SDRAM
  • Abit BH6 Mainboard
  • Elsa Victory Erazor II, Riva TNT
  • 2x Diamond Monster 3D II, SLI
  • 1x 6,4 GB Quantum Fireball
  • 2x 8,4 GB Quantum Fireball
  • Pioneer Slot-in SCSI CD-Rom
  • Soundblaster AWE64 Gold
  • Windows 98SE
Der PC läuft wie am ersten Tag.

HIER gibt’s Fotos.
 
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Das waren noch Zeiten, als man sich erst mit 28k Elsa Microlink, kurz darauf mit dem 56k ElsaMicrolink einwählte. Der Einwahlton brannte sich damals schon in den Kopf ein.
Sehnlichst wurde auf die neue Ausgabe des Lieblingsmagazins gewartet, da dort eine CD mit allen möglichen Tools, Updates und Treiber beilag, welche Tage gedauert hätte, diese zu downloaden.

War das ein Segen, als ein Freund zu Hause saß und mit unglaublicher gebündelter ISDN Leitung im Internet unterwegs war, das war so abartig schnell (128kbit/s), sodass Internetseiten nur 5-10 Sekunden zum laden brauchten :D
 
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ach menno, das ist jetzt eine volle Breitseite in die offene Wunde: alten "Schrott" wegwerfen!

aber selbstgebaut??? selber zusammen gesteckt!

zum ersten Mal am Computer: an einem von zwei Gymnasien in Schleswig Holstein, die einen(!) Computer hatten. Commodore 8032 mit 8" Floppy Station. Hätte ich wenigstens eine der Disketten mit meinen ersten Basic Programmen aufgehoben
erster eigener Computer: C64
erster selbstgebauter (richtig) (1985): CPM Kiste mit Z180 (Hitachi) aud Lochraster Euro Platine gefäldet und 5-1/4" Dual-Head "HD" Floppy Disk (1,2MB)
erster "zusammen gesteckter" (1985): Unix System auf Basis von einem Z8000. Das waren Teile von Prototypen von Commodore, die den nie auf den Markt gebracht haben. 128kByte 6 oder 8 RS232 Schnittstellen und ZWEI Floppy Laufwerke a' 1,4MB
erster PC (1987): wieder bei Commodore ein MoBo von einem PC40 (AT mit 286!!!) abgestaubt. Dazu eine 5MB (kein Tipfehler) von RIM. Die konnte kein buffered step (Shugart Bus) und ich habe mir eine Schaltung gebaut, die die Steps vom PC gezählt, mit "festen" Schrittzeiten an die Platte weitergegeben und am Ende ein "Seek Complete" an den Rechner geliefert hat. Durch Variation der Schritt-Zeiten konnte man "tunen", wenn sie zu klein wurden, dann stand die Platte an der falschen Stelle weil sie Schritte verpasst hat und damit der ganze Rechner.
aber auf diesem "PC/AT" lief SCO Unix und nur im Notfall DOS (von Diskette).

das nenne ich Rechner "selber bauen" ;)

aber wie gesagt, damals war ich heilfroh, als ich eine "richtige" Festplatte (80MB RLL) günstig bekommen habe und habe das 5MB Teil nicht mehr mit dem A*** angesehen.
Ok, die hat es als Buchstütze noch bin in dieses Jahrtausend geschafft, aber der ganze andere "Müll" ist wech, die beiden 3Dfx Karten auch, genauso wie die beiden P2, die für 66MHz Bustakt gelabelt waren aber intern eigentlich 100MHz Typen waren und somit statt 300MHz 450MHz Typen (ich weiß nicht mehr genau wie das war, eine bestimmte Serie aus Costa Rica). Aber so "High-End" so ein Dual-Slot P2 Board mit SCSI usw. war, es war für mich damals Schrott...
 
ZeroStrat schrieb:
Ja, hast Recht. @SV3N hätte wenigstens noch so was hier mit abhandeln können.

Anhang anzeigen 883673

Dank Elektriker/Elektroniker in der Familie hatten wir das schon elektrisch, in den 80ern :D
und der Ostblock Rechner hatte Texas Instruments RAM:
WP_20170403_20_07_22_Pro FHD.jpg



@SV3N : kleiner Fun Fact zum www -> die DDR hatte die Endung .dd
 
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Steve Jobs hatte offensichtlich schon immer einen Faible für Design.
Der NeXTcube sah im Vergleich zu den grauen Einheitsrechnern richtig schick aus.
 
Danke für die Auffrischung. Alles lang vor meiner Zeit gewesen :D

Ich kenne diese Geschichte nicht aus erster Hand, sondern aus dem Teil für Informatikgeschichte im Informatikunterricht am Gymnasium. Muss eine sehr spannende Zeit gewesen sein.

Zum ersten Mal online war ich so ca. 2004. Damals mit Papa zusammen und Modem.

Fand ich sehr spannend ^^ an diesem Tag sind einige Grundsteine für spätere Hobbys gelegt worden.
 
Der Sprung auf die ISDN Flatrate war damals der Hammer. 100mbit? Gigabit? Das ist doch egal. Man gewöhnt sich dran. Aber vom 56k Modem auf 100% stabil ISDN war krass.
 
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Raucherdackel! schrieb:
Ja, Internet über CB-Funk! 🤦‍♂️

Was hier in Niederbayern Mitte/Ende 2000 noch sehr populär war, um einzelne Dörfer mit Internet zu verbinden, war über Satellitenschüssel. Upload über arschlahmes Modem, Download über damals sehr schnelle Satellitenverbindung...
Oha! Danke für Dein Interesse. :D
Ja, Auf CB-Funk (11m-Band) gab es seit 1994 in Deutschland ein wachsendes Packet-Radio Netzwerk.

Auf Kanal 24/25 in FM wurde das AX.25-Protokoll genutzt, um sich zu unterhalten, E-Mails zu senden/empfangen und Mailboxen (BBS) anzuwählen. Und Programme/Daten zu saugen. Wie im Internet.

Die Digipeater (meist auf Kanal 25) untereinanter haben sich oft (nicht immer)
wegen Store&Forward miteinander unterhalten, der Mail-Verkehr ging also per Radiowelle quer durch's Land.

Das ganze war frei und ohne Kosten. Ein 40-Kanal CEPT CB-GErät reichte.
Nur mit den Datenrufzeichen gab es ein hin-und-her, was sich aber schnell gelegt hatte.
Das schöne an Packet, obwohl es echt lahm war (meist 1200 Baud auf der 24), war die Freiheit.
Es gab keine Altersfreigabe, keine Anmeldung (außer kurz mal wegen den Datenrufzeichen..)


Man brauchte nur PC -am besten mit DOS und Graphik Packet-, alte Brake/Antenne und ein TNC.
Oder ein billliges Modem (PC-COM, BayCom mit TFPCX-Treiber), welches an dern Com-Port gesteckt wurde.

(^Beispiel oben. Multimode TNC "PK-232" beim Empfang von Wetterwarnungen)

Ein TNC war ein eigener Mini-Computer, wie z.B. das TNC2 oder der PK-232MBX.
Der konnte auch als eine persönliche Mailbox an der Funke bleiben, wenn der PC aus war.

Genauso konnte jeder Teilnehmer auch mal zum Digipeater werden (im CB-Slang vergleichbar mit
"die Paula machen", QSP): Du konntest also z.B. über den PCs deines Kumpels, der eine bessere
Anlage hatte, eine weiterentfernte BBS connecten.

Wie gesagt, vieles endete Mitte der 2000er. Momentan gibt es aber ein Revival. :)
Auch mit anderen Systemen wie APRS, welches auf PR aufbaut.

Edit: Es gab bereits damals die Idee vom "Notfunk".
Die Digipeater waren über Akkus und Solarzellen ausgerüstet und konnten min. 24 Stunden
völlig (100%) autark weiterarbeiten. :)
 
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Ein sehr schöner Artikel.
Bei mir fing es mit dem Internet zusammen bzw. kurz nach meinem ersten Rechner Anfang 1996 an. Von der Zivildienstabfindung und Erspartem dann einen 486dx 2-66 gekauft. Mit Tseng ET4000W32p Graka...
Als erstes Modem ein 33.6er, welches dann aber nach Umstellung der Vermittlungsstelle auf digital (hatte einen eigenen Anschluss in meinem Zimmer) dann auf ein 56k aufgerüstet wurde. Elsa war es, glaube ich.

Und der allererste Provider beim ersten Rechner hieß Compuserve. Mit minutengenauer Abrechnung. Zusätzlich natürlich zu den Telefongebühren.
Zu sehen gab es im Netz noch nicht viel... 😂
Erinnere mich nur an den Compuserve-Chat. Und die Faszination, einfach so mit anderen Menschen in Sonstwo auf der Welt einfach so schreiben zu können.
Irgendwann tauchte dann auch AOL auf und die Einwähltöne der Modems aus der ganzen Zeit werde ich nie vergessen.

Ich weiss noch, daß Meridian 59 das erste Online-Spiel war, von dem ich wusste, was ich mir aber von der Telefonrechnung her nicht leisten konnte und daher die Finger davon gelassen habe.
Online-Zockerei ging dann erst mit DAoC los. Dann aber richtig. 😂

So ungefähr nach der Ausbildung (ab 2001) dann mit ISDN bis zu 128k. War zum zocken echt ok. 😂
Kurz darauf auf das erste 2MBit-DSL umgestellt.
Das war dann eine Offenbarung.

Diese Zeit möchte ich insgesamt nicht missen, die Zeit in der das Netz laufen lernte.
Vor dem Hintergrund sind viele unserer heutigen "Netzprobleme" mit mal längeren Wartezeiten oder Serverdowns noch nicht mal mehr Jammern auf hohem Niveau, sondern einfach nur ein übertriebenes Luxusproblem.

Irgendwie hat das Internet für mich seitdem auch sehr viel von seiner Faszination verloren und ich werde hinsichtlich seiner Gesamtheit immer mehr mit der Frage konfrontiert, ob diese Geschwindigkeit den Menschen am Ende überhaupt gut tut.

Trotzdestonichtsdo: Geniale Zeit damals.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung und Umstellung)
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Ich errinere mich noch ende 2000 meine erste T-DSL 768 Flatrate, glaube 39 oder 49DM hat die gekostet endlich keine hohen Rechnungen mehr, was meinen Eltern sehr entgegen kam :D. kurze Zeit später, hab ich dann noch Fastpath dazugebucht, so hat man damals schon unter 30ms erreicht.
Wenn ich mein Kumpel auf den Dorf 20 Jahre später mit gerade mal 1Mbit rumgurken sehe, unvorstellbar das sich teilweise so wenig in Deutschland geändert hat.
 
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Ich sag nur: private Homepages (CompuServe, arcor, Geocities, Lycos Tripod).
Wer kennts noch?

Den smart surfer habe ich ausgiebig genutzt. Da will man sparen und nimmt einen Tarif mit niedrigen Minutenkosten und höherer Einwahl und gerade dann geht in den ersten Minuten die Einwahl verloren oder die Eltern meckern, weil man die Leitung blockiert.
Hachja, früher, vorm Krieg.

P.S.: damals bekam man für die Bestätigung einer E-Mail-Adresse bei web.de noch Post ;-)
 
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