Raucherdackel! schrieb:
Ja, Internet über CB-Funk! 🤦♂️
Was hier in Niederbayern Mitte/Ende 2000 noch sehr populär war, um einzelne Dörfer mit Internet zu verbinden, war über Satellitenschüssel. Upload über arschlahmes Modem, Download über damals sehr schnelle Satellitenverbindung...
Oha! Danke für Dein Interesse.
Ja, Auf CB-Funk (11m-Band) gab es seit 1994 in Deutschland ein wachsendes Packet-Radio Netzwerk.
Auf Kanal 24/25 in FM wurde das AX.25-Protokoll genutzt, um sich zu unterhalten, E-Mails zu senden/empfangen und Mailboxen (BBS) anzuwählen. Und Programme/Daten zu saugen. Wie im Internet.
Die Digipeater (meist auf Kanal 25) untereinanter haben sich oft (nicht immer)
wegen Store&Forward miteinander unterhalten, der Mail-Verkehr ging also per Radiowelle quer durch's Land.
Das ganze war frei und ohne Kosten. Ein 40-Kanal CEPT CB-GErät reichte.
Nur mit den Datenrufzeichen gab es ein hin-und-her, was sich aber schnell gelegt hatte.
Das schöne an Packet, obwohl es echt lahm war (meist 1200 Baud auf der 24), war die Freiheit.
Es gab keine Altersfreigabe, keine Anmeldung (außer kurz mal wegen den Datenrufzeichen..)
Man brauchte nur PC -am besten mit DOS und Graphik Packet-, alte Brake/Antenne und ein TNC.
Oder ein billliges Modem (PC-COM, BayCom mit TFPCX-Treiber), welches an dern Com-Port gesteckt wurde.
(^Beispiel oben. Multimode TNC "PK-232" beim Empfang von Wetterwarnungen)
Ein TNC war ein eigener Mini-Computer, wie z.B. das TNC2 oder der PK-232MBX.
Der konnte auch als eine persönliche Mailbox an der Funke bleiben, wenn der PC aus war.
Genauso konnte jeder Teilnehmer auch mal zum Digipeater werden (im CB-Slang vergleichbar mit
"die Paula machen", QSP): Du konntest also z.B. über den PCs deines Kumpels, der eine bessere
Anlage hatte, eine weiterentfernte BBS connecten.
Wie gesagt, vieles endete Mitte der 2000er. Momentan gibt es aber ein Revival.
Auch mit anderen Systemen wie APRS, welches auf PR aufbaut.
Edit: Es gab bereits damals die Idee vom "Notfunk".
Die Digipeater waren über Akkus und Solarzellen ausgerüstet und konnten min. 24 Stunden
völlig (100%) autark weiterarbeiten.