xexex schrieb:
Dann wären sie heute genauso wie HTC, LG oder andere Firmen aus dieser Ära untergegangen. Windows Mobile war eine Wagnis mit Potenzial, Android hingegen wäre eine kampflose Aufgabe.
Würde ich nicht so unbedingt sagen. Andere Hersteller wie Samsung haben es aus der Zeit auch geschaffen und Nokia hätte mit seinem Markenwert einen gewissen Vorteil gehabt.
xexex schrieb:
Nokia hatte damals mit Nokia Music, Nokia Navigation und diversen anderen Diensten ein eigenes Ökosystem, hat aber nicht geschafft das gegen die Konkurrenz zu verteidigen und wäre auch mit Android nicht zu retten. Wer wollte noch Nokia Music, wenn er iTunes und Spotify haben konnte, wer nutzte Nokia Here, anstatt Google Maps? "Der Krieg" war an vielen Schlachtfeldern verloren, mit Android wäre die Sache auch nicht besser verlaufen und hätte bei den gleichen unbedeutenden Geräten geendet, wie jetzt unter dem Namen Nokia verkauft werden.
Auch das ist eine Vermutung. Mit einer breiteren Basis hätte man evtl. zum einen die Möglichkeit gehabt, hier auch eher Fuß zu fassen, mit den eigenen Diensten. Zum anderen sind eigene Dienste nicht unbedingt für den Erfolg notwendig. Hätte man allerdings ein Betriebssystem mit einer breiten User Basis genutzt, dann hätte man zumindest auch die Appvielfalt aus dem Google Kosmos anbieten können und hätte die Geräte nicht mit einer toten Plattform ausgeliefert. Ein Oppo, Oneplus etc. kauft auch keiner wegen den eigenen Diensten.
Wie es ausgegangen wäre, wenn Sie auf Android gesetzt hätten, wissen wir nicht. Die Chancen sehe ich aber im nachhinein als deutlich besser an. Denn wenn man ehrlich ist. Viele andoidgeräte verkaufen sich aufgrund von technischen Details und Spielerein wie Zoom Kameras etc. oder besonderem Design und genau sowas war früher schon die Stärke von Nokia. Hätten sie das weiter verfolgt, hätten sie durchaus eine Chance gehabt.
Carrera124 schrieb:
Umso erstaunlicher, dass Nokia dann die Umstellung auf "echte" Smartphones verschlafen hat.
Echte Smartphones hatten sie (je nach Definition) recht früh. Das Problem war eher, dass sie nicht erkannt haben, was der markt wirklich möchte. Viele Funktionen der frühen Smartphones brauchte kaum einer am Markt. Die Geräte waren zu sperrig in der Bedienung und die paar Grundfunktionen die die Leute wirklich nutzenten (Kommunikation, Surfen, Musik hören) konnte die Konkurrenz bald schneller und komfortabler. Als dann der Appsupport ausschlaggebend wurde, waren sie komplett abgehängt.
Dabei hatten sie viele nette Ideen, aber irgendwie wusste wohl auch das Management nicht so ganz in welche Richtung es gehen sollte. Symbian, Maeomo, MeeGo und dann Windows. Es waren viele spannende Geräte dabei, wie das N900, aber leider immer ziemlich am Massenmarkt vorbeientwickelt.