Bericht C:\B_retro\Ausgabe_79\: Der Hosentaschen-PC mit i386 und 4 MB RAM

Ein damaliger Chef hatte genau dieses Gerät, ich "durfte" es sogar mal anfassen.
Aber wirklich ans Eingemachte durfte ich nicht, weil es ihm dann doch zu Teuer war.
Aber es war schon beeindruckend, auch wenn ich mir so ein Teil damals nicht leisten konnte.

Der Sonntag ist gerettet, ich bin im Retro-Fieber. :) THX @SV3N
 
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Umso erstaunlicher, dass Nokia dann die Umstellung auf "echte" Smartphones verschlafen hat. War man zu ängstlich oder zu arrogant?
 
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xexex schrieb:
Was Apple richtig gemacht hat ist das Ökosystem drumherum und den Store.
Das war glaube noch nichtmal das Ausschlag gebende. Viel mehr war es die vergleichsweise einfache Touch-Bedienung und das darauf optimierte UI, die den Gerätetyp massentauglich gemacht hat. Bis dahin folgten die meisten UIs von PDAs ja mehr oder weniger denen vom Desktop, nur halt kleiner und reduzierter.
 
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Bigfoot29 schrieb:
Und das mit "inkompatiblem Zubehör" als Vorteil ist bei Apple ja bis heute nicht unbedingt ausgeräumt.
Apple hat damals halt die Marktführerschaft bei Musikplayern (iPod) geschickt ausnutzen können und alle Hersteller die was auf sich hielten, lieferten Geräte mit iPod/iPhone Dock. Das war im Privatkundengeschäft der sprichwörtliche Fuß in der Tür.
Ergänzung ()

Carrera124 schrieb:
Umso erstaunlicher, dass Nokia dann die Umstellung auf "echte" Smartphones verschlafen hat.
"Echte" Smartphones hat Nokia viele Jahre vor dem iPhone gehabt. Was man gemeinsam mit Microsoft "verschlafen" hat, ist der Wunsch Mobilgeräten mit einfacher Bedienung, man hat den DAU schlichtweg unterschätzt.

Blackberry war toll, brauchte aber eine ganze komplexe Serversuite als Backend.
Windows CE war zu sehr ein Mini Windows und zu wenig ein Telefon.
Symbian war über die Jahre schlichtweg zu komplex geworden und hatte schon vor 20 Jahren Sachen wie einen Voip Client integriert gehabt. Dadurch war es aber für "Otto Normalverbraucher" überfrachtet und kaum zu konfigurieren.
iPhone kam und konnte nichts, aber das "nichts" konnte jeder DAU einrichten.
 
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Für mich war die Bedienung von iPhone OS, wie iOS damals noch hieß, und die richtige Ausnutzen des Touchscreens (ohne Stift) sowie die von @xexex beschriebene Symbiose mit dem iPod der Erfolgsgarant für das iPhone.

Das darum aufgebaute Ökosystem tat dann sein Übriges.

Nokia hat leider alle diese Punkte verschlafen.
 
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Nokia hat einfach aufs falsche Pferd damals gesetzt.
Wo es Berg ab ging wollte MS mit aller Gewalt Windows Phone 8 durchsetzen auf Nokia.

Die wären besser damals von Symbian direkt auf den Android Zweig mit aufgesprungen.

Symbian war eigentlich kein schlechtes BS, das konnte viel mehr als Android und iOS.
Dies hatte einfach nur sehr viel alten Ballast und keine intuitive Bedienung wie die andern.
Wenn man mal bedenkt, dass das erste iPhone noch nicht mal Videos aufnehmen sondern nur Fotos machen konnte :freak:

Nokia war Spitzenreiter bei den Kameras, hatte die beste Karten Software und hatten auch schon sehr früh Technologien die erst in den letzten Jahren eingezogen sind:
OLED, QI zum Beispiel.

Irgendwie traure ich den alten Nokia Geräten schon ein wenig nach. Weil die sahen auch immer anders aus und waren nicht der Einheitsbrei.
Schon alleine die bunten Lumias.
 
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xexex schrieb:
"Echte" Smartphones hat Nokia viele Jahre vor dem iPhone gehabt.
Ja scheinbar nicht, sonst wäre deren Markterfolg sicher größer gewesen.
 
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R O G E R schrieb:
Die wären besser damals von Symbian direkt auf den Android Zweig mit aufgesprungen.
Dann wären sie heute genauso wie HTC, LG oder andere Firmen aus dieser Ära untergegangen. Windows Mobile war eine Wagnis mit Potenzial, Android hingegen wäre eine kampflose Aufgabe.

Nokia hatte damals mit Nokia Music, Nokia Navigation und diversen anderen Diensten ein eigenes Ökosystem, hat aber nicht geschafft das gegen die Konkurrenz zu verteidigen und wäre auch mit Android nicht zu retten. Wer wollte noch Nokia Music, wenn er iTunes und Spotify haben konnte, wer nutzte Nokia Here, anstatt Google Maps? "Der Krieg" war an vielen Schlachtfeldern verloren, mit Android wäre die Sache auch nicht besser verlaufen und hätte bei den gleichen unbedeutenden Geräten geendet, wie jetzt unter dem Namen Nokia verkauft werden.
 
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Die große frage die sich für mich stellt, lassen sich damit auch Bitcoins Schürfen?
 
Wahnsinn, aber ich Frage mich gerade wer damals wirklich so ein Gerät gebraucht hat?
Die Dinger konnten ja eigentlich nix 😂
 
dermatu schrieb:
Wahnsinn, aber ich Frage mich gerade wer damals wirklich so ein Gerät gebraucht hat?
Die Dinger konnten ja eigentlich nix 😂
Für damals war das ausreichend. Die zur Verfügung stehende IT-Infrastruktur konnte auch nicht viel mehr.
 
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R O G E R schrieb:
Sicher dass das Ding damals schon Bluetooth hat?
Soweit ich weiß gibt es Bluetooth doch erst ab der 2000er wende.
Das erste mit Bluetooth von Nokia war das 6310. Wollte es damals haben. Aber es hat sich verspätet. Und so ist es der Vorgänger das 6210 geworden.
Der Communicator war damals der Hammer wollte es haben, aber war für mich einfach zu teuer.
 
Geiles Teil. Ich hatte mal eins so Mitte 2000 Jahre. Es war mir echt zu klobig. Habs dann verscherbelt.

Schönes Stück Technik.
 
R O G E R schrieb:
Nokia hat einfach aufs falsche Pferd damals gesetzt.
Ja, und das falsche Pferd hieß resistiver Touchscreen und ein OS, das noch für Buttons ausgelegt war

Als sie dann endlich Symbian zu einem guten touch OS umgebaut hatten und auch kapazitive Bildschirme verwendeten, war der Zug schon abgefahren.
 
xexex schrieb:
Dann wären sie heute genauso wie HTC, LG oder andere Firmen aus dieser Ära untergegangen. Windows Mobile war eine Wagnis mit Potenzial, Android hingegen wäre eine kampflose Aufgabe.

Würde ich nicht so unbedingt sagen. Andere Hersteller wie Samsung haben es aus der Zeit auch geschaffen und Nokia hätte mit seinem Markenwert einen gewissen Vorteil gehabt.

xexex schrieb:
Nokia hatte damals mit Nokia Music, Nokia Navigation und diversen anderen Diensten ein eigenes Ökosystem, hat aber nicht geschafft das gegen die Konkurrenz zu verteidigen und wäre auch mit Android nicht zu retten. Wer wollte noch Nokia Music, wenn er iTunes und Spotify haben konnte, wer nutzte Nokia Here, anstatt Google Maps? "Der Krieg" war an vielen Schlachtfeldern verloren, mit Android wäre die Sache auch nicht besser verlaufen und hätte bei den gleichen unbedeutenden Geräten geendet, wie jetzt unter dem Namen Nokia verkauft werden.

Auch das ist eine Vermutung. Mit einer breiteren Basis hätte man evtl. zum einen die Möglichkeit gehabt, hier auch eher Fuß zu fassen, mit den eigenen Diensten. Zum anderen sind eigene Dienste nicht unbedingt für den Erfolg notwendig. Hätte man allerdings ein Betriebssystem mit einer breiten User Basis genutzt, dann hätte man zumindest auch die Appvielfalt aus dem Google Kosmos anbieten können und hätte die Geräte nicht mit einer toten Plattform ausgeliefert. Ein Oppo, Oneplus etc. kauft auch keiner wegen den eigenen Diensten.

Wie es ausgegangen wäre, wenn Sie auf Android gesetzt hätten, wissen wir nicht. Die Chancen sehe ich aber im nachhinein als deutlich besser an. Denn wenn man ehrlich ist. Viele andoidgeräte verkaufen sich aufgrund von technischen Details und Spielerein wie Zoom Kameras etc. oder besonderem Design und genau sowas war früher schon die Stärke von Nokia. Hätten sie das weiter verfolgt, hätten sie durchaus eine Chance gehabt.
Carrera124 schrieb:
Umso erstaunlicher, dass Nokia dann die Umstellung auf "echte" Smartphones verschlafen hat.

Echte Smartphones hatten sie (je nach Definition) recht früh. Das Problem war eher, dass sie nicht erkannt haben, was der markt wirklich möchte. Viele Funktionen der frühen Smartphones brauchte kaum einer am Markt. Die Geräte waren zu sperrig in der Bedienung und die paar Grundfunktionen die die Leute wirklich nutzenten (Kommunikation, Surfen, Musik hören) konnte die Konkurrenz bald schneller und komfortabler. Als dann der Appsupport ausschlaggebend wurde, waren sie komplett abgehängt.

Dabei hatten sie viele nette Ideen, aber irgendwie wusste wohl auch das Management nicht so ganz in welche Richtung es gehen sollte. Symbian, Maeomo, MeeGo und dann Windows. Es waren viele spannende Geräte dabei, wie das N900, aber leider immer ziemlich am Massenmarkt vorbeientwickelt.
 
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horror schrieb:
... und bald darauf kam dann das iPhone.
Ja nur 9 Jahre später. In der Technikwelt eine Ewigkeit.
 
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Schöne Zeitreise. Danke 🙏🏻

In den späten 90zigern hat man das Gefühl gehabt, die Häändy–Entwicklung geht rasant voran! Aller halben Jahre was neues. Das war beeindruckend.

Ich hab noch was im Schrank gefunden. In den 90zigern ein „Must have“. 🤩

Schönen Sonntag.
 

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Ein Kollege sagte damals zum Chef "so einen will ich und nichts anderes sonst unterschreib ich der Arbeitsvertrag nicht" - gesagt, getan, während er im Urlaub war durfte ich mit dem Gerät arbeiten und so konnte ich dann auch mit dem Gerät herumexperimentieren. Das war schon eine recht runde Sache und daß einfache DOS-Programme mit einem Trick auch liefen war sehr praktisch.
 
Danke für die regelmäßigen Zeitreise Artikel.
1996 ist das tatsächlich schon so lange her, jetzt fühle ich mich irgendwie ein bisschen alt.
 
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Carrera124 schrieb:
Umso erstaunlicher, dass Nokia dann die Umstellung auf "echte" Smartphones verschlafen hat. War man zu ängstlich oder zu arrogant?
Ich glaube Nokia hat die Smartphones unterschätzt. Kann mich noch an Aussagen erinnern das Apple kein Konkurrent ist. Damals hatte Nokia bei Mobiltelefon einen Anteil von 70% glaube ich.
Naja als sie gemerkt haben was Android und Apple mit deren Marktanteil machen. Da war es schon zu spät. Die eigenen Entwicklungen kamen zu spät. Und wurden für das Microsoft OS aufgegeben und das war dann schon das Ende.
 
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