China schrieb:
Jungs... Dikussion am morgen hier, über die Gefahren des Trips.
Hat jemand eine gute Quelle, über die Auswirkungen vor Ort bei so einen Ausflug?
Klar ist Bedenken und Vorsicht angebracht, aber die teilweise verbreitete Panik hier,
ist schon echt heftig. Keiner von uns will so enden, wie die armen Menschen, die dort seit
Jahren trotzdem leben, oder die als Liquidatoren verheizt wurden.
Ich behaupte weiterhin, dass wir doch recht gut informiert sind, dass uns die Gefahr bewusst ist
und dass wir uns niemals diesen wirklich gefährlichen Orten freiwillig aussetzen würden.
Nur all das prallt hier gerne mal ab...
Deshalb suche ich einen, oder mehr Artikel, die zu mindestens ansatzweise beweisen,
dass so ein Ausflug dorthin, uns nicht so mitnehmen wird, wie die o.g. Menschen.
Hat da jemand eine gute Quelle?
Hallo China,
gute Quellen, die sich explizid mit den gesundheitlichen Gefahren eines Zonentripps befassen sind sehr schwer zu finden. Dazu spielen zu viele und auch nicht vorhersehbare Faktoren eine Rolle.
Eine Atemmaske würde ich auf jeden Fall aufsetzen, um keinen radioaktiven Staub einzuatmen.
1) Fakt ist, wenn man strahlende Partikel einatmet, mit der Nahrung aufnimmt, als Staub in die Augen und dann über die Schleimhaut in den Körper bekommt oder durch Wunden in den Organismus einbringt, erfolgt eine gesundheitliche Gefährdung sofort. Alpha-Strahlung z.B. hat einen biologischen Wirkfaktor von 20 (Beta- und Gammastrahlung von 1). In der Luft reicht diese Art von Strahlung (alpha) nur wenige Zentimeter weit und kann von einem Blatt Papier aufgehalten werden. Das interessiert jedoch nicht, wenn man das Zeug im Körper hat, wo dann das ungeschützte Gewebe betroffen ist.
2) Normale Geigerzähler können keine Alpha-Strahlung anzeigen, da dafür sehr empfindliche und zeitlich begrenzt haltbare Geräte erforderlich sind. Wie geschrieben, man kann es einatmen und nicht mal angezeugt bekommen.
3) Zigaretten-Qualm enthält auch eine höhere Radioaktivität /Alpha-Strahlung) als in der Umgebungsluft, die Dosis x Zeitraum ist entscheidend. In der Zone kann dir keiner sichere Angaben zur Konzentration an diesem Tag, an diesem Ort unter den Wetterumständen machen. Also Maske auf, wie es die Wissenschaftler auch tun.
4) Der Vergleich von natürlicher Umgebungsstrahlung und künstlicher Strahlung (Zone) hinkt gewaltig:
a) kommt die künstl.Strahlung "oben drauf", muss also addiert werden, da die natürliche Strahlung immer noch im Hintergrund existiert.
b) kommt der Körper mit natürlicher Strahlung gut zurecht, mit künstlicher keinesfalls auch wenn deren Dosis rechnerisch die gleiche ist. Wenn ich die rechnerische Jahresdosis Strahlung, oder aber nur ein Bruchteil davon im Körper abbekomme, entsteht Krebs oder mein Erbgut wird geschädigt, bei normaler Umgebungsstrahlung ohne Eintrag in den Körper passiert nichts.
5) jede erhöhte Strahlung ist schädlich, egal in welcher Dosis, ob es gesundheitliche Folgen hat ist die andere Frage, schädlich ist es jedoch ab sofort
6) durch den Zerfall von radioaktiven Stoffen mit rel.kuzer Halbwertsszeit, entstehen zum Teil Alpha-Strahler, das führt dazu, dass heute in der Zone mehr Alpha-Strahlung existiert als kurz nach dem Unfall
7) was die Reiseleiter dieser Touren zum gesundheitlichen Gefährdungspotenzial behaupten würde ich mit Vorsicht genießen, in Deutschland wären solche Touren kategorisch verboten
Ich möchte niemandem hier den Ausflug vermiesen, wer meint sich das Risiko ausrechnen zu können und sich von einem Computer-Spiel unsagbar inspiriert fühlt, kann das frei entscheiden. Ich würde nur wenigstens Masken mitnehmen. Die Zone finde auch ich faszinierend, war auch schon mehrmals in der Ukraine. Aber als Touri nach Tschernobyl fahre ich nicht.
Gruß