Die Sichtweise hängt immer davon ab, ob die Supermacht, die am meisten Einfluss auf Dein eigenes Leben hat, Dir gerade gewogen ist, oder nicht. Und wie wir erfahren haben, kann sich das sehr schnell ändern.
Bisher sind wir in Kerneuropa als "Onkel Sams kleine nervige Freunde" ganz gut gefahren: gemeinsame Werte, Vergangenheit...blabla. Für die Chinesen oder Inder sind wir genau so nah, wie z.B. Iran, Afganistan, Vietnam oder Japan für die Amis. Von "Verbündeter für Frieden und Freiheit in der Welt" zu "Achse des Bösen" geht da ganz schnell
Zynische Bemerkung mit guter Portion Wahrheitsgehalt: Lieber der kleine arschkriechende Bruder sein und dafür sicher wissen wo man steht, als Teil eines unbedeutenden und ungeeinten Europas gegen China, Russland oder den "globalen Süden" antreten.
Zu der Fabrik selber stehen ja immer die gleichen berechtigten Dinge unter diesen Nachrichten: "Die Chinesen sind super ineffizient, verschwenden das Geld und 80% der Projekte scheitern" vs. "Die machen es richtig, kriegen was gebacken und hängen uns ab".
Ich denke, das wahrscheinlich beides stimmt. Vielleicht ist es aber auch einfach leichter in unseren Medien Nachrichten darüber zu lesen, was in China alles nicht klappt und all die Dinge, in denen sie ggf. schon viel weiter sind, als wir "Westler" glauben behalten sie einfach erst einmal für sich?
Eine funktionierenden Computer mit dem man arbeiten und zocken kann kriegen sie in jedem Fall schon komplett mit eigenen im Land hergestellten Komponenten zusammengeschraubt, wahrscheinlich für sehr wenig Geld.
Bin mir nicht sicher, ob wir in Europa das schaffen würden...