CO2 das große Politikum

@ gaunt

Du kommst offensichtlich nicht aus der Branche und beharrst sehr auf deinem angelesenen/was-auch-immer Wissen. Ich erspare mir daher, zumindest vorerst, eine Antwort; wir werden einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
 
Und bisher kann man die Energiespeicherung eben nicht substituieren.
Klar geht das. Das mit dem Wasserstoff hast du schon geschrieben. Erhitze den auf 600-700°C, gibt CO dazu und rühre das ganze für einige Minuten mit nem Katalysator um und raus kommen Methan und Wasser (ja ich weiß, stark vereinfacht). Das Wasser kannst du gerne trinken und das Methan pumpst du einfach in die bestehenden Speicher die eh da sind, ebenso wie die Leitungen. Da kannst Energie nicht nur für Tage sondern für Monate unter bringen und kannst ohne großen Aufriss heizen oder die meisten Benzinmotoren betreiben.

Wasser ist bereits heute ein wertvolles Gut, vorallem Trinkwasser.
Dann nimm Meerwasser für die Elektrolyse. Davon ist genug da und dank dem Salz (Ionen) klappts auch besser als mit sauberem Trinkwasser. Und was passiert wenn man Wasserstoff Oxidiert? Man bekommt sauberstes Trinkwasser (OK, zum trinken isses zu sauber). Ist doch toll. Versalzenes Meerwasser wird zerlegt, treibt ein Auto an und produziert sein Wasser für die Scheibenreinigung gleich selbst:-)
Unterm Strich ist jede Elektrolyse auch eine Entsalzungsanlage also gerade Ideal für warme Länder mit Küste. Da fällt mir ein, so en bissel südlich haben wir nen halben Kontinent der genau so aussieht:-)

Pumpspeicherwerke sind nicht das Gelbe vom Ei und lassen sich auch nicht in ökologisch nutzbare Biotope verwandeln.
Was ist schon das gelbe vom Ei und was ist ein Biotop? Sind unsere Wälder ein Biotop? Nö das sind wirtschaftlich genutzte Monokulturen. Nur die langen Ernteabstände vertuschen den unterschied zu einem Maisfeld.
Natürlich ist ein See der dreimal die Woche austrocknet nicht ideal. Aber immer noch besser als ein Maisfeld. Und wie macht man den Biologisch besser nutzbar? Statt ihn tief und mit wenig Oberfläche anzulegen, genau das Gegenteil machen. Große Oberfläche, aber nicht tief. Schon schwankt der Wasserspiegel viel weniger. Und dann einfach größer bauen. Und zwar richtig groß! So dass nur alle 20 Jahre in einem Notfall der Wasserspiegel um mehr als zwei Meter schwankt bei vielleicht 4m Max Pegel. Das taugt als passables Biotop. Dafür opfere ich auch mal ne Monokultur die sich Wald nennt oder ne super seltene Stechmücke.

Probleme hier ist die hohe Reaktivität von Wasserstoff
Wieso ist das ein Problem? Ist doch super wenn mans verbrennen will, versteh ich nicht?!?

Du kommst offensichtlich nicht aus der Branche
Du aber? Könnte dann durchaus das da erklären:
wir werden einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe bei meiner Arbeit als Jurist sehr viel mit der deutschen Kohle- und Nuklearbranche zu tun - und zwar auf einem technischen, ehrlichen Fakten-Niveau, nicht auf irgendwie politisch gefärbtem Wunschdenken in irgendeine Richtung.

Deine Ausführungen sind zum Teil schlicht unkorrekt, zu einem anderen Teil nicht durchführbar, und wieder zu einem anderen Teil praxisfremd. Wenn GE nach der Alstom-Übernahme Kompetenzen in Deutschland im Turbinenbau massiv nach unten fährt, dann ist das ganz sicher keine "gute Entwicklung" - denn immerhin werden derlei Turbinen nicht nur für Kohleblöcke genutzt, von der Grundlagenforschung ganz zu schweigen.


Ich bin hier, wie gesagt, erstmal raus. Vielleicht finde ich die Tage nochmal Lust - in jedem Fall aber schadet tatsächliche und realistische Informationsgewinnung auf technischer Ebene bei diesem Thema nicht.
 
Idon schrieb:
Ich habe bei meiner Arbeit als Jurist sehr viel mit der deutschen Kohle- und Nuklearbranche zu tun -
Faustregel: Wenn RWE oder Eon sagen das geht nicht, dann gehts erst recht.



Was die endlichen Lithium Vorräte angeht: Man kann mit Sicherheit seitenlang darüber streiten wie es damit weitergeht. Werden weitere vorkommen entdeckt? Lässt sich Lithium aus Meerwasser Wirtschaftlich extrahieren? Wie stark wird der spezifische Lithiumbedarf bei Akkus in Zukunft sinken? Lässt sich Lithium in Zukunft vielleicht durch andere Stoffe ersetzen?

All das wären Ansatzpunkte warum es noch wesentlich länger mit Lithium weitergeht, als man denken mag, aber selbst wenn man nur auf die heute Förderbaren Vorräte guckt, wird Lithium wohl für eine dreistellige Millionenzahl an eAutos ausreichen. Bis Lithium also zum entscheidenden Faktor wird, vergehen noch etliche Jahre.
 
Bis einer weint !

Ich glaube GE hat genug Kompetenz bei den Turbinen. Die brauchbaren Mitarbeiter bleiben und ziehen um, der Rest wird verteilt. "Doppelt gemoppelt" braucht man ja nicht.
Grundlagenforschung will in Deutschland keiner bezahlen. Heutige Politiker können nicht mehr vermitteln warum Wissensgewinn sich weder in Patenten noch in politischem Kapital bezahlt machen müsste, sondern manchmal für sich selber wertvoll ist.
Am Ende steht immer die Frage "Und was macht man dann damit / Wie verdient das Geld?" Und deswegen treten wir technologisch ziemlich auf der Stelle.
 
Idon schrieb:
Dann ist ja gut, weder RWE noch E.On liegen in meinem Aufgabenbereich.
Die Konzerne hab ich Stellvertretend genannt, für eine Branche die es 20 Jahre lang verstanden hat in der Vergangenheit zum leben, um dann festzustellen das sich das Rad trotzdem weiterdreht.
 
Zum Thema GE: Ein ganz klares nö. Ich kann da leider nicht in Details gehen.

@ Kallenpeter

Die Konzerne interessieren mich auch nicht. Die Ingenieure sitzen in den Kraftwerken.
 
Idon schrieb:
@ Kallenpeter

Die Konzerne interessieren mich auch nicht. Die Ingenieure sitzen in den Kraftwerken.
Aber wenn schon die Manager die Augen vor der Zukunft verschlossen haben, werden es die die Leute weiter unten erst recht nicht besser wissen.
 
Die Vorstände und Aufsichtsräte sind in den wenigsten Fällen Ingenieure und wenn sie es doch sind, dann in jedem Fall mit starkem betriebswirtschaftlichem Einschlag.

In aber absolut jedem Fall haben diese Leute mehr Einblick und Ahnung von der gesamten Materie als die Leute, die einfach nur planlos nach grünen Energien schreien. Die Konzeptlosigkeit, auch hier im Thread, verdeutlicht das immer wieder.
 
Ich kenn mich da nicht wirklich aus...aber wenn die das so machen wollen wie "Marktbegleiter" dann wird man die Fertigung von Komponenten, auch komplexen an Dienstleister "vor Ort" abtreten. Und vor Ort ist eben da wo man noch Kraftwerke bauen kann ohne auf die letzte brütende gemeine Sumpfrohrtröte oder renitente Anwohner mit Rechtsschutzversicherung Rücksicht nehmen muss.

Die Entwicklungskompetenz traue ich aber GE auch so zu.
 
Idon schrieb:
Die Vorstände und Aufsichtsräte sind in den wenigsten Fällen Ingenieure und wenn sie es doch sind, dann in jedem Fall mit starkem betriebswirtschaftlichem Einschlag.

In aber absolut jedem Fall haben diese Leute mehr Einblick und Ahnung von der gesamten Materie als die Leute, die einfach nur planlos nach grünen Energien schreien. Die Konzeptlosigkeit, auch hier im Thread, verdeutlicht das immer wieder.
Lustig das ich Elektroingenieur bin. Was für Konzeptlose Dinge habe ich von mir gegeben?
 
Ich glaube, was hier gemeint ist:
BWL-Menschen können Sachen Herbeireden, wie jetzt den kollektiven (aber dabei gleichermaßen unverfänglichen) Umschwung der Deutschen Autoindustrie zum Elektroauto.
Dazu wird man konsequenzlose Buzzwords benutzen.
Digitalisierung !
Autonomes Fahren!
Energiewende! Industrie 4.0!
Elektromobilität!
Klimawandelentwandlung!

Und wenn man dann nach der Breitbandversorgung schaut, oder den stand beim E-Government, der Elektronischen gesundheitskarte, kompatibilität von Datenbanken zwischen Komunnen, Ländern und Bund...
Automatisierten Zügen und dem MINT-Anteil bei Abiturfächern oder der Gesetzgebung zur Zulassungsvorschriften bei KFZ anschaut, die für PKW nicht mal RDE (Real Driving Emissions) sondern "Wünsch dir was" sind....

Erfolgreich durch Selbstbetrug. Mitlerweile ist in Deutschland der Konsum wichtiger als ein gute Export..
 
KTelwood schrieb:
[...]
Die Entwicklungskompetenz traue ich aber GE auch so zu.

GE vielleicht in anderen Branchen. Ich meinte hier aber explizit die von Alstom in den letzten Jahren zugekauften Kompetenzen.

Interessanterweise sind Anwohner fast gar kein Problem - mal von den üblichen Kleinigkeiten abgesehen ("Iiiihhh, ich habe Gips auf meinem Auto, zahlt mir die Waschanlage!"). Die Leute, die gerade nicht in der Nähe wohnen und die gerade nicht direkt mit den Kraftwerken konfrontiert sind machen die Welle.

Ein guter Binnenmarkt ist ja auch ein erheblich besserer Motor als ein Exportüberschuss. Ein Blick in die USA zeigt das immer wieder.

@ Kallenpeter

Das ist super für dich, sagt aber null über deinen Fachbereich oder deine Kompetenzen aus. Ich als Jurist habe auch praktisch keine Ahnung von diversen Rechtsgebieten, einfach, weil ich schlicht in anderen Bereichen arbeite und mich dort spezialisiert habe.

Die auf dich bezogene Konzeptlosigkeit habe ich, so denke ich, bereits ausgiebig als Zitat herausgegriffen und bewertet. Als Beispiel verweise ich hierauf: https://www.computerbase.de/forum/threads/co2-das-grosse-politikum.249145/page-42#post-19668598 Post #829
 
Dann versteh ich nicht warum die eine "tote Sparte" kaufen und dann dichtmachen. Aber du bist ja dann näher dran.
Ich dachte, die sind auf den Trichter gekommen, dass man mehr verdienen kann wenn man neue Kraftwerke in den Südlicheren G20 Ländern und diversen Emiraten Baut, als in Europa aus vorhandenen Anlagen noch ein paar Prozent Effizienz zu ziehen. Für sowas holt man sich dann die Kompetenz in Forschung und Entwicklung nach hause, baut die Turbinen in Sand und Djungel.

Du meinst die Anwohner nerven nicht?

http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...ort-verhindert-grosses-kraftwerk-1485866.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Datteln

Anwohner nerven schon, aber wenn "Herr Schmiermich" auch ein SPD oder Grünes Parteibuch haben kann.....dann läuft auch ein widerrechtlich Errichtetes Kohlekraftwerk mit Importkohle..... ^^
 
Ich bekomme das auch nur von außen mit. Generell gilt aber, dass Kraftwerke in der 2. und 3. Welt weniger hohe Leistung liefern, entsprechend weniger präzise Teile benötigt werden und auf die Umwelt praktisch gar keine Rücksicht genommen wird. Das sind natürlich auch die Punkte, die finanziell extrem viel Sinn machen. Umweltschutz und Höchstleistung tragen eben nicht zu finanzieller Effizienz bei, man nutzt diese nur, wenn es notwendig ist - z. B., weil man eben gerade nicht 40 Blöcke bauen will, sondern nur z. B. nur 8 (wie im letzten Konvoi geschehen).

Zum Thema Ensdorf: Jede Regel kennt Ausnahmen. Statt zwei extrem moderner 800MW+-Blöcke mit sehr guter Umweltbilanz läuft dort jetzt halt das 1961 hingekloppte Kraftwerk weiter. Seit 2012 wird das Kraftwerk ausschließlich mit Importkohle betrieben. Ich bin natürlich völlig überzeugt davon, dass dort ausschließlich die hochwertigste und schwefelärmste Kohle eingekauft und verbrannt wird und die alten Rauchgasreinigungsanlagen etc. das deshalb völlig problemlos wegstecken.
Die Bürger von Ensdorf sind ja nicht dumm oder haben sich von BUND und anderen verarschen lassen.
 
Idon schrieb:
@ Kallenpeter

Das ist super für dich, sagt aber null über deinen Fachbereich oder deine Kompetenzen aus. Ich als Jurist habe auch praktisch keine Ahnung von diversen Rechtsgebieten, einfach, weil ich schlicht in anderen Bereichen arbeite und mich dort spezialisiert habe.

Die auf dich bezogene Konzeptlosigkeit habe ich, so denke ich, bereits ausgiebig als Zitat herausgegriffen und bewertet. Als Beispiel verweise ich hierauf: https://www.computerbase.de/forum/threads/co2-das-grosse-politikum.249145/page-42#post-19668598 Post #829
Das bezog sich darauf, dass ein Kraftwerksingenieur sich von Berufswegen kaum mehr mit der Zukunft des Energie- und Strommarktes befasst, als ein Manager im gleichen Konzern. Wobei Ingenieur und Manager hier nicht unbedingt durch den Hochschulabschluss definiert sind. Auch ein Ingenieur kann ja in die management Ebene aufrücken (passiert ja auch oft genug). Mit Zukunft meine ich Zukunft im Sinne von was wird in 10 oder 20 Jahren sein.

Aber kom doch mal von dieser Metaebene weg und zum konkreten: Was schreibe ich Planloses? Wir waren stehen geblieben, als du meintest unser Stromnetz wäre nicht stabil/sicher, weil die Netzbetreiber es mehr managen müssen als früher.

Diese Aussage habe ich so noch nirgendwo gelesen. Du hast das scheinbar von ein paar verbitterten Ingenieuren aus Kohlekraftwerken aufgeschnappt, die außer sich sind weil die Welt sich weiter dreht und der Strommarkt sich ändert. Zumindest lese ich das aus deinem Post heraus, wirklich konkret bist du leider nicht geworden.
 
Nein, ich habe das von den Netzbetreibern direkt.

Dass ich hier nicht (deutlich) konkreter werde hat natürlich gute Gründe. Einerseits geht es dabei um meine Anonymität, andererseits aber auch darum, dass die meisten Informationen im Detail eben nicht dafür gedacht sind, dass sie irgendjemand ins Internet kloppt.

Es bleibt also wie so oft: Wer es glauben möchte der kann das tun, wer nicht, der lässt es halt bleiben.


Warum du dich so darauf versteifst, dass ich gerade dich mit meinem Kommentar gemeint habe, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
 
So hab in etwa hab ich mir das gedacht.

Mit den Anwohnern......ist nunmal schwer zu verkaufen, dass man selber keinen Schuppen mit Flachdach haben darf, aber für RWE und Uniper die Bebauungspläne geändert werden......auch im Nachhinein. Aber am Ende hats ja immernoch geklappt.



In Bayern läuft das aber wohl besser. Da baut niemand irgendwas auf den falschen Acker ohne nicht ne Mistgabel in den Arsch zu bekommen :D
 
Das halte ich auch für nicht richtig und nicht immer klappt sowas auch - siehe z. B. https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Mülheim-Kärlich (da sind wir wieder bei den Ausnahmen, hm? ;)).


Vielleicht als generelle Aussage nochmal: Ich kenne niemanden, der nicht um die Notwendigkeit einer Energiewende weiß. Von den Leuten, die ich in den entsprechenden Branchen kenne, will diese auch niemand verhindern. Die Übergabe soll aber nach einhelliger Meinung geplant und möglichst problemlos verlaufen; genau das aber ist derzeit massiv in Gefahr. Es gibt eben noch keine Stromtrassen quer durch Deutschland in ausreichender Kapazität, es gibt nicht genug Kapazitäten ins Ausland, eine ganze Menge an Kraftwerken geht die nächsten Jahre zwangsweise raus und Ersatz ist schlicht nicht in Sicht.

Und so langsam läuft eben auch die Zeit davon um Ersatz zu schaffen - z. B. in Form neuer Kohleblöcke (theoretisch auch AKW, es gibt ja doch 2-3 Flecken in Deutschland, die eine Baugenehmigung haben). Das wird aber politisch schlicht nicht geschehen, man schaut lieber sehenden Auges in den Abgrund und fängt schon mal mit dem Anlauf an.
Zusätzlich werden, wie geschrieben, Kompetenzen abgebaut. In wenigen Jahren wird ein Neubau mit dem technologischen Stand wie wir ihn jetzt gerade haben und auch noch 2017 erwerben werden schlicht nicht mehr möglich sein. Für manche mag das lustig sein, für manche ein Erfolg. Aber auch abseits der ganzen Mitarbeiter, die da ihren Arbeitsplatz verlieren, ist das für die Menschheit ein großer Kompetenzverlust. Und in der 2. und 3. Welt baut man weiterhin veralteten Müll ohne Umweltstandards - eine tolle Leistung von BUND, Greenpeace und den anderen Gruppen. Deutschland "gerettet", dafür den Planeten verloren.
 
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