CO2 das große Politikum

Speichermoeglichkeiten existieren in bezahlbarer Form nicht mal auf dem Papier.
Dann kennen wir unterschiedliche Papiere. Mach aus Strom Gas (und folgend längere Kohlenwasserstoffketten) und ab damit in Erdgasnetz oder den Benzin oder Diesel Tank. Ja, etwas teurer, aber absolut machbar.
Ich schätze für dich ist vielmehr das Wort "bezahlbar" der Knackpunkt als die technische Komponente. Und was bezahlbar ist, ist sehr subjektiv. Stellt man die folgen des Klimawandels und der Umweltverschmutzung daneben, wäre in meinen Augen sehr viel problemlos "bezahlbar". Aus der gegenwärtigen Sicht heraus sind die Mittel natürlich extrem begrenzt. Da ist nicht viel "bezahlbar"...
Das ist doch vollkommen realitaetsfernes Wunschdenken.
Das mag sein. Du kannst die Aussage auch gerne noch mit Naiv oder so würzen. Auch da könnte ich nix gegen sagen. Und all Punkte die dann kommen...(bis auf: which it's not) was soll ich dagegen sagen? Realpolitik und so. Ja, hast recht. Wird vermutlich nix werden. Sehe ich leider genauso. Die Chancen das meine Vision irgendwann mal Realität wird stehen irgendwo zwischen Miserabel, Katastrophal und "halt die Fresse du Depp".
Das ändert aber alles nix daran, dass es global der bessere Weg und definitiv technisch möglich wäre. Also versuche ich ein bisschen dafür zu werben. Ich sage eben meinen Kindern lieber, dass ichs wenigstens versucht habe ihnen einen lebenswerte Welt zu hinterlassen, und nicht, dass ich ein Problem sah und den Kopf in den Sand gesteckt habe.
Aber da sind wir wieder bei dem Knackpunkt Psyche. Das ist eine unterschiedliche Lebenseinstellung. Ob eine Energiewende möglich wäre oder nicht, ist lange kein technisches, sondern ein psychologisches Problem.
Würden die Menschen an einem Strang ziehen, dann könnten wir locker innerhalb von 50 Jahren den ganzen Planeten regenerativ versorgen und nebenbei den Lebensstandard in den dritte Welt Ländern verbessern. Aber solange wir in D denken die Chinesen oder wer auch immer nimmt uns was weg (und umgekehrt natürlich genauso!!!) wird das eben nix.

Also alle Argumente in der Form, dass man dieses oder jenes politisch nicht durchsetzen kann, OK. Das glaube ich gerne und so leid es mir tut, genau daran wird es liegen, dass wir in 50 Jahren auf nem vergifteten Dreckhaufen sitzen. Da habe ich leider kein einziges Argument dagegen, außer eben zu versuchen wenigstens ein paar Menschen zu überzeugen. Und bitte, ich sehe selber wie meine Chancen stehen.
Sieht man ja auch hier im Forum (und nicht nur in dem Thread). Wenn die Leute unterschwellig vor etwas Angst haben (z.B. die Einschnitte bei einer Energiewende) dann versuchen sie faktische Gründe zu finden die dagegen sprechen. Dann ist dieses zu teuer, oder jenes funktioniert nicht... Man, ich erleb diesen Effekt jeden Tag auf Arbeit. Aber dann kommen ein paar kreative und kompetente Köpfe zusammen und plötzlich gehen Sachen, über die Jahrelang gesagt wurde das sie unmöglich seien. Und zwar so unmöglich, dass es nicht mal Sinn macht drüber nachzudenken.
Das mit der Energiewende ist das selbe. Technisch kein Ding, psychologisch aber nicht durchsetzbar.

ich würde noch nicht mal mehr sagen das industrieländer sich wirklich einschränken müssen
Kommt wie so oft auf den Blickwinkel an. Die volkswirtschaftliche Bilanz in Deutschland wäre wohl verheerend. Das kann man sich an fünf Fingern abzählen, wenn man sieht das Deutschland Exportweltmeister ist, jetzt aber seine Produkte deutlich unter Wert verkaufen würde. Aber wäre das für den Bürger wirklich so schlimm? Wir machten 2016 einen Überschuss von 300mrd€. Und das nicht zum ersten mal. Wo ist das ganze Geld das Deutschland jedes Jahr einnimmt? Die Reallöhne sind erst in den letzten beiden Jahren wieder etwas gestiegen. Davor sind sie fast 15 Jahre stagniert oder waren teils rückläufig. Die Gewinne der letzten Jahrzehnte sind irgendwo gelandet. Sicherlich aber nicht bei den Bürgern.
D.h. im Umkehrschluss, Deutschland hätte letztes Jahr alternative Energietechnik zu Selbstkosten vom 300mrd liefern können, ohne dass das dem Bürger zwingend weh getan hätte. Der hätte dann eben statt Panzer bei Rheinmetall Wechselrichter oder Ladeelektronik hergestellt und dabei das gleiche verdient.
Die Frage ist, kannst du verhindern, dass die 300mrd€ in irgendwelchen Taschen landen, oder schaffst du es sie der Gelddeponie zu entziehen und arbeiten zu lassen. Schaffst du es, tuts dem Bürger nicht weh. Schaffst du es nicht (und das ist leider realistischer [ich hasse das!]) wird der Bürger schwer jammern.
 
Guter Witz, Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse etc. sind allesamt über ein halbes Jahrhundert alt und wurden teilweise erst durch fossile Energiequellen ersetzt bzw. konnten sich nicht aus eigener Kraft in unserer modernen Gesellschaft durchsetzen.
 
Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse
Halbes Jahrhundert? OK Photovoltaik weniger, aber seit Jahrhunderten nutzt man die Sonne z.B. um aus Meerwasser Salz zu gewinnen, die Windmühlen gibts gesichert seit dem 7. Jahrhundert vermutlich gabs sie aber auch schon unter Hamurabi oder bei den Ägyptern. Die Römer nutzten Wasserkraft im regelrecht industriellen Massstab und Biomasse? Womit heizt der traditionelle Beduine (und viel andere Völker auch) heute noch? Wenn kein Holz mehr da ist nimmt er eben Kamelscheiße.

Ich behaupte mal, dass die Menschheit länger mit Regenerativen Energiequellen gelebt hat als mit Fossilen. Die waren nur ab dem Ende des Mittelalters kurzfristig sehr billig, bis man die Nachteile erkannte. Aber zum Glück gibt's auch andere Erfindungen des Mittelalters welche heute glücklicherweise als überholt gelten. Oder wer geht heute noch für einen Aderlass zu seinem Hausarzt (den nimmt heute das Finanzamt vor;-))?
Mag sein das die Fossilen der Treibstoff der Industrialisierung des 18-20. Jahrhunderts waren. Aber im 21. Jahrhundert haben wir andere Möglichkeiten mit weniger Nebenwirkungen.
 
Schon klar, dass Manches davon tausende Jahre alt ist, das war nur darauf bezogen, dass Kallenpeter meint, dass die ja so neu seien und deswegen Subventionen bedürfen.

Unterhaltsam finde ich ja auch immer diesen leichten Hang zu Verschwörungstheorien, sobald es um fossile Energien geht. Da sollte man mal schauen, wo die Subventionen bei den Erneuerbaren landen. Das ist auch nicht besser.
 
<NeoN> schrieb:
Guter Witz, Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse etc. sind allesamt über ein halbes Jahrhundert alt und wurden teilweise erst durch fossile Energiequellen ersetzt bzw. konnten sich nicht aus eigener Kraft in unserer modernen Gesellschaft durchsetzen.

Es geht natürlich um den großflächigen kommerziellen einsatz zur stromgewinnung. Bei wind und pv hat der erst vor 20 jahren wirklich begonnen, eher noch etwas später. Zu erkennen ist das an den immensen Fortschritten die bei beiden technologien noch immer erreicht werden. PV module werden jedes jahr 10% billiger. Bei gas und kohle freut man sich wenn man alle 5 jahre ein kraftwerk mit 1% höherer effizienz entwickelt.
 
gaunt schrieb:
Die waren nur ab dem Ende des Mittelalters kurzfristig sehr billig, bis man die Nachteile erkannte.
Die Kohle hatte ihren Siegeszug nicht weil sie billig war (kilometerlange und tiefe Stollen sind alles andere als billig), sondern weil es keine Alternativen gab.
Holz - war bereits massiv gerodet (in West- und Mitteleuropa gab es im 18. Jhd praktisch keine Wälder mehr), ironischerweise konnte erst der (fast) komplette Umstieg auf Kohle die Situation nachhaltig verbessern.
Wind - zu unbeständig: als Mühlenantrieb noch ok, für eine Manufaktur/Fabrik mit 100en Arbeitern nicht tragbar (gleiches Problem wie heute)
Wasser - zu wenig Leistung (dazu braucht man hohe Staudämme oder hohe Höhenunterschiede) und ortsgebunden. (die ersten großen Manufakturen liefen alle mit Wasserkraft, irgendwann wars aber zu wenig -> Dampfmaschine) (wieder gleiches Problem wie heute).
Das wars.
Später kam Öl als bessere Kohle - einfacher zu fördern, transportieren, verarbeiten.

Etwas allgemeiner ausgedrückt:
Die Geschichte der Menschheit ist letztendlich die Geschichte der Energie: jede Zivilisationsstufe hatte pro Kopf mehr Energie als vorherige und "bessere" Energiequellen (höhere Energiedichte) zur Verfügung. Hast bereits ein gutes Beispiel genannt.


Würden die Menschen an einem Strang ziehen, dann könnten wir locker innerhalb von 50 Jahren den ganzen Planeten regenerativ versorgen und nebenbei den Lebensstandard in den dritte Welt Ländern verbessern
Genau das wird/kann nicht passieren, leider.
PV (und z.T. Wind) sind nicht nur teuer, wenn mann die Gesamtkosten betrachtet, sondern auch energetisch (EROEI) deutlich schlechter als "klassische" Quellen. Wir könnten uns das leisten, u.A. durch miserable Arbeits/Lebensbedingungen in der Dritten Welt (Rohstoffimporte). Wenn dort den Lebensstandard steigt, steigt auch automatisch der Energieverbrauch pro Kopf, die Bevölkerung ist sehr hoch -> relativ bald werden wir nicht genug Energie und Rohstoffe haben, um neue Anlagen zu bauen. (Mit den klassischen Quellen wird es auch nicht viel besser sein).
z.B. Bangladesch mit 160kk Menschen verbraucht ~29kk t Öläquivalent an Primärenergie.
Deutschland mit 82kk - ~308kk t.
wenn Bangladesch nur auf 50% des deutschen Wohlstandes käme, wärens ~301kk t.
Bei einem EROEI von 1:100 bräuchte man 3kk t um so viel Energie zu fördern, bei 1:10 bereits 30kk. Wenn man das auf die ganze Bevölkerung hochrechet, dann haben wir nicht genug Energie um die Energie für die Dritte Welt zu "fördern". (Oder der Prozess dauert Jahrhunderte).
Hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt. :freak:
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo, so siehts aus. Die Menschheit hat sich leider in den letzten 80 Jahren zig tausend Kilometer in immer tieferen Morast reinmanövriert. Solange fossile Quellen noch sprudeln, läuft es noch, werden sie aber spürbar knapper, wird der Karren leider immer schneller langsamer, letztendlich steckenbleiben und schließlich versacken.
Wenns ne Aufbau-Sim wäre, könnte man sagen, der Anwender hat leider versagt und zig kapitale Fehler gemacht.
 
Hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt.
Mir ist schon klar worauf du hinaus willst. Und ja, das ist verständlich und nicht von der Hand zu weisen und das kann man auch nicht weg diskutieren. Fakt ist einfach, dass die billige Kohle (später Öl) und ihre leichte Verfügbarkeit die Industrialisierung ermöglicht hat und uns im Westen einen Vorsprung gab.
Ich hab die einzelnen Zahlen z.B. zu Bangladesch nicht nachgerechnet, aber ich denke dir kommts eh nicht auf ne Komma Zahl an. Die Grundaussage ist unmissverständlich und wie gesagt nicht widerlegbar:
Gehen die Schwellen- und Entwicklungsländer den gleichen Weg wie wir, dann knallts. Egal ob mit Kohle/Öl oder Atom (das Zeugs ist übrigens auch nicht unendlich verfügbar) der Strom erzeugt wird. Und ewig kann man die Regionen auch nicht im Mittelalter halten, sonst haben wir in einigen Jahren ne Völkerwanderung (geht ja schon los). Die Alternativen Energiequellen dagegen sind für diese Länder gegenwärtig schlicht unerschwinglich. Also auch keine Option.
Diese Ausgangssituation ist mir durchaus bewusst.

Was also tun? Garnix? Einfach abwarten und gucken was passiert? Vielleicht sterben die da unten ja alle, die Forscher sagen doch verheerende Krankheiten vorraus... Klingt fieß aber wie wollt ihr das Problem konventionell lösen, wenn nicht durch ein massive Reduktion der Weltbevölkerung? Von den gegenwärtig ~7mrd Menschen leben vielleicht 2mrd in mehr oder weniger guten Verhältnissen. Zwei weitere zumindest auf Schwellenlandniveau, und die anderen drei stecken noch im Mittelalter.
Da sind also grob 5mrd Menschen, die den Sprung auf Industrielandniveau mitsamt ihrem Energieverbrauch hinter sich bringen wollen.
Unter Strich müssten wir also unseren Weltweiten Energieausstoß mindestens mal verdreifachen.
Nochmal: Ist das mit Konventionellen Mittel so ohne weiteres möglich? Und bitte an die Folgen denken die wir heute schon massiv spüren!

Egal ob Konventionell oder Alternativ. Das Grundproblem ist das gleiche. Zu viele Menschen mit zu hohen Ansprüchen!
Auf der einen Seite gibt es eine "einfache" Lösung, welche langfristig die Umwelt extrem schädigt (wir sehen die Folgen heute längst) und auf der anderen Seite gibts eine Lösung, die zwar heute mehr Aufwand bedeutet, aber langfristig tragbar ist.
Für mich ist die Entscheidung recht einfach. Nur merke ich natürlich, wie schwer es ist andere davon zu überzeugen. Denn eine Sache ist klar: Ohne massiven Anstrengungen in den Industrienationen gehts nicht. Und dafür sind die Amis, Europäer und einige Asiaten alles samt zu egoistisch.
Alle gegen Argumente die ich bisher gehört basieren im Kern auf: Ist mir zu aufwändig/teuer. Warum soll ich mir den Arsch für andere aufreißen?
Denn die Sache ist klar. Wir sind zwar die Hauptschuldigen am Klimawandel, am schwersten leiden werden aber andere. Wir in den gemäßigten Breitengraden habens vergleichsweise gut. Und dass wissen unsere Bürger, und dementsprechend verhalten sie sich.
 
@gaunt: Der Grund, warum du niemanden ueberzeugen kannst, ist zweigeteilt.
Zum einen ist dein Loesungsansatz realitaetsfern: Saemtliche westliche Staaten sollen von einem Moment auf den anderen einfach ihre Interessen ignorieren. Es wird schlicht so in dieser Form nie passieren. Warum? Evolution. Systeme, die sowas tun, existieren schlicht nicht mehr.
Zum anderen ist es wirtschaftlich und technologisch nicht moeglich. Das hat auch nichts mit "knausrig" sein zu tun. Mach halt mal ne Fermi-Rechnung, wie viel deine Forderungen kosten wuerden und dir wird ganz schnell klar, dass wir das nicht schaffen koennen, selbst wenn wir woellten.

Versteh mich nicht falsch. Ich bin sicher jeder hier teilt deine Ziele und Intentionen.
Nur waere halt eine realpolitische und realitaetsnahe, ernst gemeinte Diskussion mit machbaren Vorschlaegen wesentlich interessanter als Stammtischparolen.
 
Nur waere halt eine realpolitische und realitaetsnahe, ernst gemeinte Diskussion mit machbaren Vorschlaegen wesentlich interessanter als Stammtischparolen.
Gerne, nichts lieber als das. Aber wie soll das aussehen?
Das Problem ist, dass bis dato noch niemand einen Vorschlag gebracht hat, wie er dafür sorgen will, dass die Entwicklungsländer zu uns aufschließen ohne den Planeten komplett zu ruinieren.
Ne Energiewende in Deutschland? Who Cares. Wir werden hier nicht die Welt retten, soviel ist klar, wir können bestenfalls als Modell dienen. Interessant wird es erst, wenn wir die hier entwickelten Technologien zum Spotpreis den Entwicklungsländern zur Verfügung stellen.
Also: Wie schaffen wir es mit konventioneller Energie? Bitte eine realistischen Ansatz (Also nix mit Fusionsreaktoren oder so). Nicht für D (wir sind recht safe) sondern für Asien, Südamerika und Afrika.

Zum anderen ist es wirtschaftlich und technologisch nicht moeglich.
Das lasse ich nicht gelten. Da gehts wieder nur um die Angst was weggenommen zu bekommen. Und technologisch? Was geht denn nicht?
Menschen müssen Wohnen, Essen, sie brauchen Medizin und das wichtigste ein gutes soziales Umfeld. Ist das vorhanden sagen Menschen i.d.R. über sich selbst das sie zufrieden sind. Die dafür notwendige Energie ist sehr leicht regenerativ bereit zu stellen. Der größte Teil unseres Energieverbrauchs konzentriert sich aber auf die Herstellung von Luxusartikeln.
Also schlicht zunächst die Basis für alle sichern und mit der verbliebenen Energie können dann solange sie reicht auch gerne Luxusartikel produziert und um die Welt gefahren werden.

Das meine Vorstellungen Naiv und für den einen oder anderen völlig unrealistisch sind weiß ich selber. Aber ich sehe "nur" Probleme im menschlichen Geist. Technologische wüsste ich keinen vernünftigen Grund warum man sich nicht Regenerativ versorgen kann.

Und jetzt bitte, und das meine ich erst:
Wie sieht die Alternative aus. Und zwar für einen Zeitraum von grob 50-100 Jahren.
Wie sorgt man mit konventionellen Techniken dafür, dass die dritte Welt Länder(OK, wenn uns die egal sind dann können wir weiter machen wie bisher, wir kommen z.B. mit dem Klimawandel klar) nicht noch weiter hinten runter fallen , die Industrialisierung schaffen und unseren Lebensstandard bekommen?
 
@gaunt: Natuerlich koennen wir nur als Modell dienen. Aber das ist halt immer der erste Schritt. Man kann viel davon fantasieren die Weltbevoelkerung mit regenerativen Energien zu versorgen. Solange nicht mal ein proof of principle existiert, bleibt es halt eben das: Eine schoene Fantasie.

Schritt 1 ist schon geschehen, wir haben Solarenergie finanziell konkurrenzfaehig gemacht, was toll ist! Sie ist inzwischen so guenstig, dass man sie in vielen Schwellenlaendern als Notstromquellen verwenden kann.
Der naechste Schritt ist die Erneuerbaren skalierbar zu machen.

Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Erneuerbare sind nicht stabil. Sie haben erhebliche Schwankungen in der bereitgestellten Leistung.
Diese Schwankungen bestehen auf verschiedenen Zeitskalen (Tag-Nacht,Winter-Sommer).
Ebenso gibt es wetterbedingte Schwankungen, die wir nicht voraussagen koennen.
Das fuehrt dazu, dass Netzbetreiber heutzutage sehr haeufig in das Netz eingreifen muessen.
Sofern wir also die Absicht haben existierende Kraftwerke durch Erneuerbare zu ersetzen, werden wir diese Tendenz nur weiter verstaerken.

Selbst wenn wir Themen wie die Frequenzstabilitaet aussen vor lassen, muessen wir also ein mehrschichtiges Netz aus Speichern installieren.
Dieses muss sowohl Speicher enthalten, die Energie ueber lange Zeitraeume speichern kann, als auch Speicher, die man sehr schnell auf- und entladen kann fuer kurzfristige Ausfaelle. Ferner brauch man beides natuerlich auch auf mehreren Energieskalen.
Erschwerend kommt natuerlich noch dazu, dass das ganze dezentral aufgebaut sein muss, eben wie auch die erneuerbaren Energiequellen verteilt sind.

Fuer einige von diesen Anforderungen existieren schon Loesungen, fuer andere nicht. Hier ist noch einiges an Pionierarbeit auf der Seite der Forschung noetig.
 
Meine Meinung: All das ist bekannt und längst gelöst. Es scheitert nur dran, dass wir zu bequem sind es umzusetzen.
Einige sind anderer Meinung (nachvollziehbar!) und das haben wir lange diskutiert. Ergo: Wir werden uns also nicht einig ob diese oder jene regenerative Technik funktioniert oder nicht.

Deshalb nochmal: Nicht nur Probleme der Regenerativen nennen. Wurde alles schon oft genannt und jeder sieht das etwas anders.
Was ich gerne mal hören würde wäre eine bessere Alternative! Die fehlt, und solange es die nicht gibt bleibe ich bei meiner naiven Idee.
Aber nur her damit:
Energiekonzept für die Welt für die nächsten 50-100 Jahre. Wer hat eins das realistischer ist als meine ganz klar extrem naive Vision?
 
Zu Lithium gibt es bereits eine bessere Möglichkeit der Energiespeicherung: Wasserstoff. Wasser kann direkt oder mit überschüssiger Energie gespalten werden und Wasserstoff lässt sich unterirdisch gut speichern. Bei Bedarf kann der Wasserstoff dann wieder verbrannt werden und Energie erzeugen. Eine Kombination aus regenerativen Energien mit einer solchen Speicherlösung halte ich für weitaus praktikabler und umweltschonender, da das problematisch abzubauende Lithium dann dort genutzt werden kann, wo es unumgänglich ist. Selbst im Auto sehe ich die Brennstoffzelle als sinnvoller an als reine Stromfahrzeuge mit Batterie.
 
Du und dein Li. Da hast du echt nen Narren drann gefressen:D
Das mit der Gas Synthese habe ich und andere auch schon x mal genannt, eben weil mans in der existierenden Infrastruktur nutzen kann. Und ob ne Brennstoffzelle die Lösung ist? Keine Ahnung, meinetwegen, warum nicht. Hab selber mal mit ner Schulklasse ein RC Auto mit ner Brennstoffzelle gebaut. Ging gut und hat ne Menge Spass gemacht.

Ich bin sicher kein Hardcore Öko. Aber die negativen Auswirkungen der Energiewende (Kosten, gelegentliche Stromausfälle, abfluss von Wirtschaftsleistung und Know How ins Ausland...) sehe ich schlicht als weniger gravierend an als die Folgen unserer gegenwärtigen Marschroute. Ich wähle eben das in meinen Augen kleinere Übel.

Deswegen, und das meine ich ernst. Ich bin kein Dogmatiker sondern ich lasse mich gerne von einem anderen Konzept überzeugen. Mein Focus liegt schlicht und ergreifend darauf, dass auch meine Kinder und Enkel hier noch gut leben können.
Wie man das hinbekommt, ob regenerativ oder klassisch, ist mir eigentlich egal.

Es wird viel gemeckert dass eine Energiewende nicht möglich wäre. Ich sehe das anders und akzeptiere die zu erwartenden Einschnitte.
Bitte nennt mir mal eine Alternative. Wie überstehen wir die kommenden 50-100 Jahre?
 
Kallenpeter schrieb:
Der Wirkungsgrad ist natürlich deutlich schlechter.

Und welcher Nachteil entsteht dir dadurch? Weder der Abbau noch die Speicherung noch die Verbrennung erzeugen auch nur annährend die Umweltbelastungen wie Lithiumbatterien oder sonstige chemische Speicher. Da ist ein etwas geringerer Wirkungsgrad wohl zu vernachlässigen. Insbesondere da Wasserstoffspeicher wesentlich langlebiger sind als jede noch so gute Lithiumspeicherzelle.
 
Dann doch bitte gleich methanisieren und ab ins Gasnetz damit (reiner Wasserstoff kann nur zu geringen Anteilen dazu). Aber wenn das so einfach und kosteneffizient wäre, würde man das schon längst im großen Still machen. Scheinbar ist es aber praktischer, den Strom gar nicht zu erzeugen, in den Boden zu leiten oder zu verschenken.
 
Wäre eine Option. Nur macht das nur dann Sinn, wenn man das benötigte CO2/CO aus der Luft entnimmt oder auffängt bevor es in die Atmosphäre gelangt. Das nette an Wasserstoff ist ja eben, dass kein CO2 entsteht bei der Verbrennung sondern lediglich Wasser. Wird Methan verbrannt, entsteht neben Wasser eben auch CO2 und genau das möchte man ja nicht. Dieses Weg wäre nur dann sinnvoll, wenn es CO2 neutral von statten geht.
 
Dazu gibt es gerade Pilotprojekte bei denen man dafür CO2 zum Beispiel über eine KOH-Lösung aus der Luft filtert. Das Problem da ist auch wieder, dass man das nicht völlig dezentral nutzen kann.
 
Mustis schrieb:
Überflüssiges Zitat entfernt

"Etwas geringerer" WG? Ich bin mir bei den Werten nicht ganz sich sicher, aber sehen die nicht ungefähr so aus:
P2G: 70%
G2P: 40%
--> P2G2P: 28%

Batterie: 70-80%
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Überflüssiges Zitat entfernt)
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