Mydgard schrieb:
...Golem hat es ja vorgemacht (oder Gamestar), aber ich finde die Kosten etwas zu hoch ... wären es 2 Euro im Monat wie bei Golem wäre man halt eher bereit auch mal einen kurzen Zeitraum zu buchen...
Ich wäre bereit, deutlich mehr zu zahlen, als ich durch Werbeeinnahmen einbringe. Nur, wie lässt sich das grob ermitteln, wie finde ich die höhere Summe raus?
Der Vergleich mit Golem pur kam hier öfter, bei deutlichen Unterschieden könnten die Ergebnisse des Modells allerdings wenig ermutigend für CB sein.
Golem.de:
- Rund 20 Mitarbeiter
- Monatlich fast 2 Millionen Uniques
Im August 2014 startete das Abo-Modell ab 2,50 €, erste Bilanz nach etwas über fünf Monaten:
http://www.golem.de/news/in-eigener-sache-golem-pur-eine-erste-bilanz-1501-111342-3.html
Chefredakteur Benjamin Sterbenz sieht auf ein Ergebnis, das knapp im Bereich der Conversion Rate von 1 % bis 2 % bei Freemium-Apps liegt: 1 % der insgesamt rund 10 % Uniques ohne Adblocker wechselten innerhalb weniger Monate zur Abo-Variante. Die Abo-Einnahmen deckten knapp das Gehalt eines Redakteurs: 1638 Subs zahlten monatlich 3.680 €.
Aktueller Stand nach Jahresfrist: rund 2100 Abonnenten entsprechen ca. 4.700 €.
http://www.golem.de/news/in-eigener-sache-golem-pur-jetzt-auch-im-gruppenabo-1509-115551.html
Auch gibt es nun eine Art Multi-pur-Angebot für adblockende Unternehmensnetzwerke.
Beworbene Features für die frühen Premiumkunden:
- Erstes Printmagazin "Android verstehen" als PDF-Download geschenkt.
- Angepasste Desktop- und Mobile-Seiten ohne Adtags, Profilbildung, Tracking (ausgenommen Zählpixel von VG Wort, IVW und Agof)
- Keine Pre-Roll-Spots vor Videoclips und Download
- Einseitige Anzeige mehrseitiger Artikel
Also insgesamt noch keine große Einnahmequelle für solch eine Plattform.
Mal spekulativ angenommen, das CB-Abo entwickelt sich ähnlich, wobei das Pro-Modell ganz auf Premiumfeatures verzichtet.
Labtec schrieb:
100.000€ sind in etwa die Gesamtkosten(*) pro MA bei uns im Jahr.
Bis Sommerende 2016 könnten dann schätzungsweise 20 % bis 25 % der Kosten für einen MA durch Abo-Einnahmen gedeckt sein.
Mal sehen, vielleicht veröffentlicht ComputerBase eine transparente Halbjahresbilanz.
Wünschenswert wären Umfragen zu alternativen Preismodellen und Paketen, um zukünftige Potenziale zu ermitteln.
Dass CB drei bis fünf Euro im Monat wert ist, will ich nicht bestreiten. Aber welcher erzielbare Marktpreis bringt langfristig die beste Relation und wäre somit der vernünftigere?
In den Diskussionen scheint immer wieder unberücksichtigt zu bleiben, dass die Budgets der Menschen weit auseinander klaffen. Wer ein fettes regelmäßiges Gehalt bezieht, dem erscheint der Betrag vielleicht so gering wie 99 Eurocent dem Studenten oder dem Geringverdiener.
Wie bereits gesagt, bei einer mehrfach größeren Basis an Abonnenten könnte ein 0,99-Abo nach einem Jahr letztlich auch höhere kontinuierliche Gesamteinnahmen erzielen.
Woanders fielen mir noch einige wiederkehrende Motive auf: nicht unter Wert verkaufen, später zu erhöhen wird schwer, aber auch nicht abschreckend hoch, reduzieren wäre dann peinlich.
Letzteres könnte dennoch funktionieren, meine ich, zumal alternative Abo-Modelle gerade erst entstehen und sich weiter entwickeln werden. Eigentlich gilt es, die optimale Relation von erschwinglichem Preis und kritischer Masse zu finden.
Die Adblock-User-Rate wird derweil tendenziell weiter ansteigen. Nach aktuellen US-Studien wird sie sich bis 2017 verdoppeln und soll dann bei 30 % in den USA und zwischen 40 % und 50 % in Europa liegen.
Bis dahin sind eventuell erste Adblock-Blocker bzw. -Umgeher von Sourcepoint und Co auf dem Markt. Dann kann man mit einem interessanten Hase-Igel-Rennen rechnen: detecten und austricksen gegen stealthen und erneut ausblenden. Aussperren wird gefolgt von einfach zu bedienenden Blocking-Tools via Hosts-Datei, und die Freaks fake-rendern die Seiten in der VM. Bei Bedarf entstehen vielleicht noch Clean-Content-Sniffer für Durchschnitts-User.
In dieser Übergangszeit lasse ich nicht-aggressive Werbung auf regelmäßig besuchten Seiten zu, was momentan ein annehmbarer Kompromiss ist, meine ich.
Zwischendurch frage ich mich aber, ob darüber am Monatsende wirklich mehr als ein paar Groschen bei CB ankommen. Gibt es dazu allgemeine Zahlen oder eine Berechnungsmethode? Wäre es tatsächlich so wenig, wäre so ein Low-Cost-Abo für CB am Ende ja einträglicher.
Langfristig schwebt mir da ein Budget um die 15 € vor, die ich monatlich für verschiedene Abos aufwenden möchte. Wenn machbar, hätte ich gern ein Dutzend Zugänge dafür.
Die Werbung auf Golem fand ich jedenfalls dermaßen unangenehm, dass ich nach wenigen Monaten lieber ganz verzichtete und Golem heute nicht mehr vermisse.