News Copyright und KI-Training: EU-Parlament plant verschärfte Regeln für ChatGPT und Co.

Artikel-Update: Das EU-Parlament verzeichnet weitere Fortschritte bei den Verhandlungen über die KI-Verordnung. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, haben sich die Abgeordneten nun darauf verständigt, dass generative KI-Tools wie ChatGPT oder der Bildgenerator Midjourney künftig sämtliches urheberrechtlich geschütztes Material offenlegen müssen, das die Entwickler zum Trainieren der Modelle verwenden.

Lange war laut dem Bericht strittig, wie die EU den Umgang mit Trainingsmaterial regulieren soll. Selbst ein Verbot für urheberrechtlich geschütztes Material beim Entwickeln von Large Language Models (LLM) war im Gespräch. Aufgrund der Transparenzregel ist diese Forderung vom Tisch, was die FDP-Abgeordnete Svenja Hahn gegenüber Reuters als vielversprechenden Kompromiss bezeichnet.

Über die finale KI-Verordnung muss sich das EU-Parlament aber noch mit den Mitgliedsstaaten im EU-Rat sowie der EU-Kommission in den Trilogverhandlungen einigen. Für die Rechteinhaber des entsprechenden Materials wäre eine solche Regel dennoch ein Fortschritt. Die Transparenzpflicht könnte der erste Schritt zu Lizenzverhandlungen sein.
 
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Eine gute Idee und wenigstens die Möglichkeit für Menschen, die mit ihren Werken Geld verdienen, ein wenig Schutz durch eine bestehende Regel auch bei neuen Technologien zu bekommen.

Bei einem Tool wie CHAT-Gpt ist das natürlich eher nicht zielführend. Da werden zu über 90% öffentliche Chats verwendet.

Möglicher Weise, müsste der Bot dann CB fragen, wenn er meine Ergüsse auswertet, weil in der Theorie mein Urheberrecht an CB über gegangen sein könnte.

Ich habe es ab dem Moment, wo ich hier poste, nicht mehr. Ich habe dann nur noch eine Urheberplicht. Rechte, kann ich daraus nicht ableiten.

mfg
 
Ich weiß nicht genau wie so eine KI funktioniert bzw. die Daten speichert. Ich gehe aber davon aus das alle vor der Regulierung "erlerntes" Wissen weiterverwenden wird bzw. die KI sich das Wissen im EU-Ausland holt.
 
Die EU, der zahnlose Tiger, sollte sich erstmal vernünftig damit auseinandersetzen.
 
So ganz nachvollziehen kann ich die Logik dahinter nicht. Sie nutzen urheberrechtlich geschütztes Material zum Training? Ja, und? Wenn ich ein Buch über Elektrotechnik lese, muss ich dann bei der Anwendung des Wissens jedes Mal Lizenzgebühren zahlen? Wenn die KI-Entwickler das Material illegal besorgen, wäre das ein Verstoß gegen das Urhberrecht, wie bei jedem anderen auch, aber wenn sie das Material regulär erwerben, sehe ich da keine Probleme. Von daher war das im Raum stehende Verbot der Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material schonmal äußerst suspekt. Dass sie es offenlegen müssen ist durchaus sinnvoll, aber aus anderen Gründen. ALLE Trainingsdaten sollten im Zweifel offengelegt werden. Aber da schon wieder vom ersten Schritt zu Lizenzgebühren zu faseln ist einfach albern.
 
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@Moep89 Die KI kann aber nichts "wissen" bzw "lernen", wie Du es durch das Lesen von Fachliteratur schaffst.

Die LLM-"KI" gibt das "gelesene" Buch in einem "Re-mix" öffentlich und gegen Entgelt wieder, ohne den Urheber zu nennen oder zur vergüten. Und die Qualität dieser wiedergegebenen Inhalte basiert signifikant darauf wie der Urheber sie selbst veröffentlich hat.
 
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@Moep89
Es geht einzig um die Angst der Urheber, dass sie die KI sehr viel früher als erwartet arbeitslos machen könnte.

Manchmal habe ich mich auch gewundert, wie "Berufs-Künstler" (Zeichner, wie auch immer) überhaupt ihren Job haben, obwohl die Bilder so aussehen, als hätte die ein Kind mit ein wenig Talent fürs Zeichnen nach 5 Jahren Erfahrung erstellt.
Genauso diese "Künstler" werden es meiner Ansicht nach schwerer haben und dürften vermutlich die größte Angst vor diesen KIs entwickeln.
 
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@DieRenteEnte
der künstler hat zum zeitpunkt des erschaffens etwas gefühlt. das einzige argument, was "vorerst" bleibt.
 
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cvzone schrieb:
Egal was man davon hält, ChatGPT und Co ist da und wer es ignoriert/verbietet hat letztendlich nur einen verlorenen Wettbewerbsvorteil, egal in welchem Bereich.
Wirtschaftliche Gesichtspunkte sind bei Weitem nicht alles was zählt. Wenn man immer nur auf irgendeinen Wettbewerbsvorteil schaut, wird das die Menschheit und die Erde früher oder später an den Abgrund führen. Gerade steuern wir ja schon drauf zu, weil das System Kapitalismus inhärent keine Rücksicht auf die Umwelt nimmt und es erst durch Gesetze gelenkt werden muss um das zu erreichen.

Und auch bei KI sollte man sehr gut hinschauen und bloß nicht den Fehler machen für die Wirtschaft alles zu tolerieren. Übrigens, warum ist bei uns keine Kinderarbeit erlaubt und warum gibt es den Mindestlohn? Da gibt man ja auch Wettbewerbsvorteile auf, im Vergleich zu bspw. China, für wichtigere Ziele.

DieRenteEnte schrieb:
Genauso diese "Künstler" werden es meiner Ansicht nach schwerer haben und dürften vermutlich die größte Angst vor diesen KIs entwickeln.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Künstler werden doch meist gar nicht dafür bezahlt wie toll das Werk nun aussieht, sondern was für einen Status sie haben. Ein paar Striche von Picasso sind Gold wert. Eine »KI« als Künstler wird kaum einen hohen Status erlangen, zumal die Werke zunächst nur digital vorliegen.
 
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@krsp13
Gefühle lassen sich unmöglich beschreiben.
Da stellt sich mir die Frage, was nun relevant ist. Die Gefühle des Künstlers oder die Gefühle der Betrachter?
Zumindest hat man schon mehrfach bewiesen, dass die Betrachter den Wert eines Werkes in die Millionen schätzen / einbilden, selbst wenn man es mit einer Fake-Geschichte beschreibt und es das 0815-Ergebnis eines Kindes oder Tieres ist ohne künstlerische Begaung ist.

@Arcturus128
Geld oder Preise verdienen können auch KIs:

https://duckduckgo.com/?q=AI-Generated+Art+Won+a+Prize&t=bravened&iar=images&iax=images&ia=images
 
DieRenteEnte schrieb:
Es geht einzig um die Angst der Urheber, dass sie die KI sehr viel früher als erwartet arbeitslos machen könnte.

Die wirklichen Künstler werden durch KI nicht arbeitslos, eher im Gegenteil. Bessere Werkzeuge, schneller erledigte Arbeit. Nichts besonderes, war schon immer so. Arbeitslos werden nur die Fließbandarbeiter, die niedrigschwellige Aufgaben erstellen müssen und ersetzbar sind. Ein Greg Rutkowski wird sicherlich wegen KI keinen einzigen Auftrag weniger haben.

Und bei den Verlagen wie Springer war es klar, dass die wieder für nichts Geld haben wollen. Und gerade die sind die ersten, die KI-Artikel erstellen oder mit KI überarbeiten...
 
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Mhh wenn es irgendwann eine echte KI gibt, ist die dann nicht wie ein Mensch, sprich, alles was ich frei zugänglich im Internet lese und mir merken und dann wiedergeben kann wäre ja einfach nur aus offenen Quellen "erlernt und gemerkt".
 
@hollalen
Eine echte KI "wie ein Mensch" (bzw. besser als ein Mensch) wird es wohl noch lange nicht geben.
Wir müssen uns daran gewöhnen, dass der Begriff KI so oft falsch eingesetzt wird, dass er eine neue Definition erhält.
KI ist ein Marketingbegriff geworden, geboren aus inkompetentem Sprachgebrauch von Laien.

Das ist so ähnlich wie alle Begriffe, die mit "Cyber" beginnen.
Die Inkompetenz geht da ebenfalls so weit, dass sogar relativ seriöse Institutionen sich damit lächerlich machen.
 
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"Maybe we shouldn't think of AI as our tool and our assistant, may we should really think of it as our children (Manolis Kellis im Podcast von Lex Fridman - Youtube)." Ich finde es eine interessante Sicht auf die Frage.
 
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theGucky schrieb:
Kunst konnte man sich schon immer anschauen und sich inspirieren lassen. Aber solange in Werk geschützt ist, ist eine Kopie verboten.
Dann ist es wohl nicht sehr gut geschützt wenn es einfach kopiert wurde :lol:
 
mr_clark schrieb:
@Moep89 Die KI kann aber nichts "wissen" bzw "lernen", wie Du es durch das Lesen von Fachliteratur schaffst.

Die LLM-"KI" gibt das "gelesene" Buch in einem "Re-mix" öffentlich und gegen Entgelt wieder, ohne den Urheber zu nennen oder zur vergüten. Und die Qualität dieser wiedergegebenen Inhalte basiert signifikant darauf wie der Urheber sie selbst veröffentlich hat.
@Morp89 so betrachte ich es auch, wo ist der Unterschied wenn wir Menschen Texte, Bilder und Ton aufnehmen vs ein Sprachmodell bzw was auch immer in der Zukunft folgen wird.

@mr_clark definitiv gibt die Bing Version Quellen an, dass teilweise mehrfach in kleinen Antworten.
Über Vergütung lässt sich generell streiten.
Und ob das Sprachmodell nun tatsächlich das Buch wiedergibt, was Wissen und Lernen bedeutet würde ich differenziert formulieren.

Zahlt eigentlich Blinkist Gebühren dafür das es Bücher zusammenfast?
 
Generative Pre-trained Transformers (GPTs) verarbeiten und interpretieren Daten mathematisch. Sie kopieren sie nicht in dem Sinn, wie wenn jemand einen Aufsatz aus der UB kopiert. Der Prozess "gleicht" dem, was wir tun, wenn wir versuchen zu "verstehen" und zu "erklären", was wir in dem Aufsatz lesen, den wir letzte Woche kopiert haben oder uns daraus Notizen auf einem Zettel gemacht haben, wobei "Verstehen" und "Erklären" durch einem Menschen nicht unbedingt, dasselbe sein muss wie "Verstehen" und "Erklären" durch eine Maschine und vice versa.
 
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Im Endeffekt wird es eine "Light" Version für bestimmte Teile der Welt geben, während andere Teile techonlogisch abheben. Und in 20 Jahren beschwert sich die EU wieder, daß andere Teile der Welt führend sind und fordert Gebühren für die Nutzung ausländischer Dienste. Weil unfair und so. Meint ihr China interessiert es (für deren Dienste), was die EU beschließt?

Ich warte noch darauf, daß Verlage auf mich zukommen, weil ich durch ihre Werke gelernt habe.
Es ist ein großer Unterschied, ob eine Dienst "GELERNT" hat, oder ob sie es in Teilen einfach nur wiederholt. Mir scheint, einige Politiker würden den Unterschied unter den Tisch kehren. Und das wird dermaßen nach Hinten los gehen. Das ist ein wahnsinnig komplexes Thema und wer hier den Anschluss verliert, könnte genauso gut das Internet 20 Jahre lang blockieren und sich dann wundern, wieso es kaum EU Dienste gibt.
 
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Es kann natürlich frustrierend sein, wenn die Maschine einem etwas erklärt und man Mühe hat der Erklärung zu folgen. Aber Menschen sind auch sehr unterschiedlich. Verstehen hat auch mit dem Subjekt zu tun, das zu versehen versucht. Verstehen hat mit «ein Mensch sein» zu tun und «Menschsein» bedeutet menschlich zu werden, entsprechend der Frage in dem Zitat: «Pour être humain ne vaut-il pas s'humaniser?»
 
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