Ganz interessant Infos aus dem letzten Drosten Podcast. Einige Vorschläge aus der Politik sind absolut unseriös, da undurchführbar, andere gehen am Problem vorbei:
1G, also alle testen: Dazu fehlt uns die Infrastruktur, undurchführbar für die aktuelle Notsituation
Boostern: Gute Idee und absolut notwendig, rettet uns aber nicht in dieser Notsituation, da die Wirkung dessen viel zu spät kommt.
Kostenlose Tests: Verhindern in der aktuellen Situation keine Infektionen mehr
Mehr testen: Grundsätzlich eine gute Idee, aber siehe oben
2G: Wird nach seiner Einschätzung eher dazu führen, dass sich das soziale Leben der Ungeimpften ins private verlagert wo dann die Infektionen stattfinden. Sehr wohl erhöht das signifikant den Druck auf die Ungeimpften, was erst mal gut ist.
3G am Arbeitsplatz: Erhöht den Druck auf die Ungeimpften, also auch ne gute Idee. Hlefen wirds allerdings wenig.
3G in öffentlichen Bereichen: Nimmt den Impfdruck raus.
Grundsätzlich: Testen konnte vor der Impfung als Krücke Infektionen verhindern. Da man geimpfte aber nicht großflächig mit testen kann und will, ist das aktuell mehr eine Nebelkerze die am Problem vorbei geht.
Wenn man sich die Politiker momentan anhört, geht es leider vor allem um diese Themen. Dabei liegt ein großer Teil des Problems bei einem großen Bevölkerungsteil, nämlich der, der nicht arbeiten geht. Hausfrauen/Männer, arbeitslose, bildungferne Menschen... Für die besteht quasi aktuell überhaupt kein Impfdruck.
Diese Menschen erreicht man nur dadurch, dass man die Impfung zu ihnen bringt. Oder eben durch Maßnahmen, die bislang undenkbar waren. Zwischen den Zeilen ist natürlich eine Impfpflicht gemeint. Ohne die Impflücken zu schließen stehen wir im Winter 2022 vor exakt dem gleichen Problem wie jetzt.
Da uns uns die Impfpflicht auch kurzfristig nicht hilft, müssen aktuell aufgrund der katastrophalen Lage Kontaktbeschränkungen her, um uns durch den Winter zu bringen. Und zwar für alle, zumindest um erst mal die Welle zu brechen. Und genau das wird juristisch schwer umsetzbar. Das würde uns aber erst mal vor dem schlimmsten bewahren.
Nächstes Jahr wird es in Europa aus wirtschaftlicher Sicht zwei Lager geben. Die Länder, die den endemischen Zustand erreicht haben (Dänemark, Portugal...), und wir, die noch immer mit Maßnahmen unsere Wirtschaft lahm legen müssen. Impfungen sind also mittelfristig unbestritten der einzige Ausweg. Kurzfristig, in der aktuellen Notsituation müssen Kontaktbeschränkungen her. Diese Welle braucht Monate um abgeflacht zu werden. Werden die Impflücken nicht geschlossen, rechnen wir mit weiteren über 100.000 konservativ geschätzten weiteren Toten. In der Realität wahrscheinlich nochmal DEUTLICH mehr. Bislang haben wir 90.000 Tote.
Aber heute lieber erst mal Karneval feiern. 🤡