Coronavirus - welche Bedeutung hat das Thema für Euch?

Wirst du dich impfen lassen und welcher Impfstoff wäre dir am liebsten? (2 Stimmen)

  • Nein

    Stimmen: 174 22,6%
  • Ja (Biontech & Pfizer)

    Stimmen: 236 30,6%
  • Ja (Astra Zeneca)

    Stimmen: 10 1,3%
  • Ja (Sputnik V)

    Stimmen: 7 0,9%
  • Ja (Moderna)

    Stimmen: 48 6,2%
  • Ja (Johnson & Johnson)

    Stimmen: 20 2,6%
  • Ja (Impfstoff egal)

    Stimmen: 111 14,4%
  • Anderes (Antwort im Thread)

    Stimmen: 12 1,6%
  • 1. Impfung erfolgt

    Stimmen: 97 12,6%
  • 2. Impfung erfolgt

    Stimmen: 321 41,6%
  • 3. Impfung erfolgt

    Stimmen: 28 3,6%

  • Umfrageteilnehmer
    771
Status
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@SapphireXP Auch wenn wir hier eine kleine Privatdiskussion haben, sehe ich eine Medienkompetenzübung für alle anderen. Der Mechanismus der hier medial und manipulativ angewendet wird könnte man 'blame the customer' nennen (Abl. 'blame the victim'). "Solange Du Dich nicht änderst, sind uns leider, leider die Hände gebunden. Solange sind wir heul gezwungen das Problem zu ignorieren, obwohl es uns doch so sehr unter den Nägeln brennt. seufz". So könnte man das übersetzen.

Die gleichen Leute die über die eigene Ohnmacht klagen, selbst wenn sie sich verantwortlich (Klima, Virus, Umwelt) verhalten, klären die Schuldfrage zu ihren eigen Ungunsten. Das will mir nicht in den Kopf.
 
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@DerOlf Weil es jetzt einen Fall gab wo der Arzt sich angesteckt hat und China diesen Grund jedenfalls angibt (auch bisschen merkwürdig dass die Zahlen aus China seit Tagen fast zum erliegen gekommen sind, wers glaubt...)? Naja, es sterben täglich überall auf der Welt Ärzte die sich mit irgendwas anstecken, nur berichtet keiner von... Bei China bin ich ganz vorsichtig was die Infos angeht mit denen sie einen füttern. Der Politik passte das da gar nicht ins Zeug dass dieser Arzt Alarm geschlagen hat...
 
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@DerOlf Also mein Opa, der mittlerweile 86 ist hat eher das Problem, dass er als alter Mensch dafür her halten soll, dass so wörtlich "nun alles" den Bach herunter geht. Er möchte auch nicht, dass man ihn nicht mehr besucht er möchte auch nicht die ganze Zeit in der Wohnung sitzen. Und ihm ist die Gefahr durchaus bewusst. Er sagt er kann an der Grippe sterben oder ähnlich wie meine Oma an einer "stinknormalen" Erkältung. Er kann ausrutschen, sich das Bein brechen und später nicht mehr auf die Beine kommen. Vor 10 Jahren hatte er einen Schlaganfall. Er soll eigentlich nach draußen und sich bewegen. Und meinte nur ob ich an Corona sterbe oder einem Schlaganfall, weil ich mich monatelang nicht bewege. Und er will die ihm verbleibende Zeit nicht damit vergeuden, einsam in der Wohnung zu sitzen.
 
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Aktueller Status zu Bayern (mit Spoiler für andere Bundesländer):
Gültig ab 00:00
 
Die ganzen Unvernünftigen welche sich nicht an die Empfehlungen der Regierungen halten, sollten den ganzen Tag mit dem Film "Outbreak" in Endlosschleife berieselt werden.
Vielleicht klickts dann im Oberstübchen.
 
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th3o schrieb:
So endlich auch der erste Todesfall in Berlin nach über 15 000 diagnostizierten Coronafällen deutschlandweit.
Niemand will sterben. Du magst es begrüssen, aber dem Mann ist es egal woran er starb. Dir wohl nicht.
dieterz1 schrieb:
Dieses Fallbeispiel zeigt sehr eindrucksvoll, wie dieses Thema gepuscht wird.
Diese Sprache zeigt sehr eindrucksvoll, das manche kein Herz haben, wenn es eine klitzkleine Chance gibt zynissch zu sein. Da gibt es keine Grenze nach unten.

Die Decke der Zivilisation ist dünn.
 
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dieterz1 schrieb:
Vielleicht hatte er auch Virus Nr 213 und Virus Nr 815?
Hat das jemand geprüft?

ist völlig unrelevant, da er mit corona infiziert war, taucht er in der Corona Statistik auf

zumal da der virus noch nicht völlig erforscht ist, sind die Statistken eh Kaffeesatzleserrei.

wenn ein Corona infizierte an Herzversagen stirbt, kann niemand sagen , er hätte ohne Corona nicht dieses Herzversagen

Hells_Bells schrieb:
Die ganzen Unvernünftigen welche sich nicht an die Empfehlungen der Regierungen halten, sollten den ganzen Tag mit dem Film "Outbreak" in Endlosschleife berieselt werden.
Vielleicht klickts dann im Oberstübchen.

vieleicht solltest du den Film in Endlosschleife anschauen, denn in dem Film geht es um Ebola ( wo der Tod unausweichlich ist ( egal ob mit oder ohne Behandlung )

corona ist nicht ebola oder willst du behaupten, bei Corona ist der Tod unausweichlich?
 
Das ist Blödsinn. Man taucht nicht einfach auf in der Statistik, wenn man Corona infiziert, nicht aber dran gestorben ist. Das ist und bleibt platter populistischer Unfug.
 
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Für alle, die es sich nicht vorstellen können, ein aktueller Blick in eine italienische Intensivstation:



Sinthuria schrieb:
Er sagt er kann an der Grippe sterben oder ähnlich wie meine Oma an einer "stinknormalen" Erkältung. Er kann ausrutschen, sich das Bein brechen und später nicht mehr auf die Beine kommen.
Und weil es andere Eventualitäten gibt, an denen ältere Menschen (oder Menschen im Allgemeinen) sterben können, soll man nun eine Pandemie wie diese einfach "durchlaufen" lassen, oder die Restriktionen lockern? Das wäre ja der Umkehrschluss.

Es geht eben nicht nur um einen einzelnen Menschen, es geht auch noch um viele andere, die vielleicht gerne noch etwas länger leben würden, ohne von einem solchen sich derart schnell und aggressiv verbreiteten Erreger in den Tod geführt zu werden. Diese Menschen zu schützen, ist unser aller Aufgabe!
 
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acme.INC schrieb:
Niemand will sterben. Du magst es begrüssen, aber dem Mann ist es egal woran er starb. Dir wohl nicht.

Diese Sprache zeigt sehr eindrucksvoll, das manche kein Herz haben, wenn es eine klitzkleine Chance gibt zynissch zu sein. Da gibt es keine Grenze nach unten.

Die Decke der Zivilisation ist dünn.


Es sollte für jeden der nicht daran interessiert ist mich absichtlich misszuverstehen klar sein, dass ich hier nicht den Tod eines alten Mannes verharmlose sondern diese ganze Debatte hier kreist doch um die Frage ob die Maßnahmen der Politik und generell die nach meinem Dafürhalten undifferenzierte Art und Weise wie die meisten Medien darüber berichten, also ob das gemessen an der realen Gefahr die für die Mehrheit der Bevölkerung von diesem Virus ausgeht, nicht einfach nur übertrieben ist. Warum hört man denn in ARD, ZDF, den Pressemitteilungen der Bundesregierung usw nichts von den Alterszahlen der Toten? Warum wird denn nicht auch nur im Ansatz versucht den Großteil der Bevölkerung zu beruhigen und gleichzeitig diejenigen Gruppen konkret zu benennen die tatsächlich in Gefahr sind?
 
Zuletzt bearbeitet:
An alle Beschwichtiger und vor allem die jüngeren "Zockerkids"

In der realen Welt habt Ihr nur 1 Leben.
Es gibt keinen 2. 3. oder unendlich viele Versuche wenn Ihr mal abgeschossen wurdet.
Ihr könnt nicht einfach den Reset-Knopf drücken Beim Absturz wars das dann.
Auch eine Clean-Install Eures Lebens geht nicht.
Ihr habt kein Defender in Eurem Körper.

Bleibt gesund und respektiert das Recht auf das Leben der anderen!
 
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th3o schrieb:
So endlich auch der erste Todesfall in Berlin nach über 15 000 diagnostizierten Coronafällen deutschlandweit.
Ich hab' mir nur vorgestellt, ein Angehöriger des Alten Mannes würde diese erste Zeile lesen. Was soll der wohl von Dir halten? Kann ja sein, dass Du es nicht so gemeint hast, aber geschrieben hast Du es trotzdem.
 
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th3o schrieb:
[...] also ob das gemessen an der realen Gefahr die für die Mehrheit der Bevölkerung von diesem Virus ausgeht, nicht einfach nur übertrieben ist.
1.) Nein, sie ist nicht übertreiben. So einfach, schnell, klar und eindeutlg ist das zu beantworten.​
2.) Selbst, wenn es für ca. 80-90% der Bevölkerung weniger gefährlich ist als für die verbliebenen 10-20%, wäre es immer noch unsere moralische wie ethische Verantwortung, diese 10-20% zu schützen. Dass man diese Notwendigkeit überhaupt noch diskutieren muss, ist sehr traurig.​

Warum hört man denn in ARD, ZDF, den Pressemitteilungen der Bundesregierung usw nichts von den Alterszahlen der Toten?
Es stand bei fast jeder Todesmeldung in Deutschland, die ich dazu bisher gelesen habe, stets auch das Alter dabei.

Warum wird den nicht auch nur im Ansatz versucht den Großteil der Bevölkerung zu beruhigen
Weil eine "Beruhigung" (-> "alles halb so schlimm") nur noch zu mehr unverantwortlichem Verhalten in dieser Gruppe der Bevölkerung führen würde, als man es ohnehin schon beobachten kann (Missachtung der Regeln).

und gleichzeitig diejenigen Gruppen konkret zu benennen die tatsächlich in Gefahr sind?
Das wurde doch nun inzwischen hinlänglich dargelegt: Alte Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen der Lunge, des Stoffwechsels, des Herzens, usw.
 
Dr. McCoy schrieb:
Für alle, die es sich nicht vorstellen können, ein aktueller Blick in eine italienische Intensivstation:

Pikantes Detail wie das zumindest einem deutschen Krankenhaus läuft:

Meine Mutter (Risikogruppe 83) wurde gerade von meinem Dad (Risikogruppe) zurück nach Hause aus der Geriatrie geholt, wo auch ich mich derzeit befinde (ebenfalls Risikogruppe). Sie befand sich dort gut über eine Woche.

Das Krankenhaus schafft Plätze für Kommendes, was auch in Ordnung ist.

Gleichzeitig hielt das Krankenhaus es nicht für nötig, zumindest meine Mutter vor Entlassung zu testen.

Persönliches einmal beiseite geschoben:

Bei so viel Logik, kann ich manchmal echt den Kopf schütteln.....
 
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hotzenplot schrieb:
dann bring doch mal bitte Belege das
1. Corona für den Tod verantwortlich ist ( eine reine Corona Infizierung ist kein Beleg! )
2. das der verstorbende corona tote ohne Corona nicht verstorben wäre!
Muss er gar nicht! Denn der Patient war wegen Corona in der Klinik und ist trotz intensivster Bemühungen gestorben - fertig. Es sollte inzwischen auch bei Dir angekommen sein, dass Corona meist wegen vorhandener Vorerkrankungen einen tödlichen Verlauf nimmt. Diese Aufrechnerei, der könnte ja an was anderem verstorben sein, ist einfach nur noch allerunterste Schublade. Hast Du es so nötig, Dir die Situation schön rechnen zu müssen? Gibs ne Party, auf die Du musst?
 
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Mustis schrieb:
Fakt ist: DU hast hier eine Behauptung aufgestellt, die du weder belegst noch sonstig belegen kannst. umhin platter pauschaler Unsinn.

da du ja nun Fakten schreist, sage ich dir mal was :

Fakt ist

  • Der Virus ist noch garnicht komplett erforscht!
  • der Virus soll Atmwegserkrankungen hervorrufen ( wurde Covid-19 genannt )
  • man steht in der Medizin noch am Anfang um diese Krankeit zu behandeln
  • das bei Covid.19 Nierenversagen, Lungenentzündungen usw vorkommt ist bekannt
  • das es keine Möglichkeit gibt festzustellen ob der Virus die wirkliche Todesursache ist

jetzt stirbt ein Corona infizierter an Lungenentzündung., nu willst du es als Fakt darstellen das 1. der Patient ohne Corona keine Lungenentzündung bekommen hätte und 2. man genau feststellen kann das Corona für den Tod verantwortlich ist? Auch willst du es als Fakt darstellen, das der tote corona infizierte bis ins kleinste untersucht wurde, damit er korrekt in der Statistik auftaucht?
 
Das sagte ich nicht. Aber eins geht daraus hervor. Die gefährdete Personengruppe hat eine doch sehr begrenzte Restlebenszeit. Das klingt zynisch, weil jedes Leben wertvoll ist. Aber es ist eine Tatsache. Ihnen bleiben wenn nur wenige Jahre. Die Aussagen von meinem Opa sollen auch nur verdeutlichen, dass den Menschen dieser Altersgruppe bewusst ist dass ihre Lebensspanne nur noch sehr begrenzt ist.
Oder um Reich-Ranicki zu zitieren: Wenn man wie ich über 90 Jahre alt ist, steht einem der Tod immerzu vor Augen.
Und diese wertvolle Zeit wollen sie noch so intensiv wie möglich nutzen. Nicht im Krankenhaus nicht isoliert.

Und zu dem was hier gerade gesellschaftlich passiert. Und warum die Staaten so reagieren, wie gerade jetzt. Gibt es einen interessanten Artikel aus dem Jahr 2015. Er ist etwas länger aber hier ein paar Auszüge daraus:

Seuchen machen Sündenböcke. Als bekanntestes Beispiel gilt nach wie vor jene Pestpandemie der 1340er Jahre, die als "Schwarzer Tod" über die ganze Welt zog und allein in Europa zwischen 30 und 50 Prozent aller Menschenleben forderte. 1348 kam das Gerücht, Juden seien Brunnenvergifter und "Pestbringer.... Die Seuche – das waren immer die "Anderen". Dieses othering bot zeitgenössischen Ängsten eine perfekte Projektionsfläche. Damit dienten Seuchen der Identitätsstiftung. Schließlich machte die Ausgrenzung und Stigmatisierung des "Anderen" im Umkehrschluss deutlich, wofür das "Eigene" stehen sollte. Der Sozialwissenschaftler Marco Pulver hat von "Seuchenmythen" insofern gar "als Quelle sozialer Kalibrierung" gesprochen.[8]

Heute sind es nicht die Juden sondern all jene, die sich vermeintlich falsch verhalten.

"Infektionsherde", "Brutstätten" oder "Einfallstore" für Epidemien standen und stehen immer wieder im Fokus von Bekämpfungsstrategien. Schon im Angesicht des "Schwarzen Todes" galten Isolierung und Quarantäne als Sicherheitsmaßnahmen, mit denen sich die Pest kontrollieren ließ. Im 15. Jahrhundert führten italienische, später auch andere europäische Städte zudem "Gesundheitspässe" ein, mit denen Reisende in Pestzeiten ihre Einreise aus "gesunden" Gegenden nachzuweisen hatten.[22] ...

Zwar standen die Probleme solcher Grenzziehungen bald allen Betroffenen deutlich vor Augen. Gemeinden, Städte oder ganze Regionen ließen sich schwerlich gegen Krankheitserreger abschirmen. Tiere, Handelswaren und Lücken in den Seuchenkordons durchkreuzten immer wieder Schutzmaßnahmen. Dennoch dominieren "Seuchenherde" und "Einfallstore" bis heute den Umgang mit Seuchen. Die anhaltende Attraktivität von Raumkonzepten hat nicht allein epidemiologische Gründe. Darüber hinaus versprechen sie eine "Verortung" von Seuchen und damit eine Rationalisierung der Bedrohung. Die Lokalisierung infizierter Räume suggeriert insofern eine Lokalisierung auch im übertragenen Wortsinne: In der räumlichen Dimension erscheint die Seuche sichtbar und ihre Bekämpfung planbar. ...


Und das Fazit des Artikels:

Eine Sozial- und Kulturgeschichte von Seuchen bietet tiefe Einblicke in historische Gesellschaften und ihre Grundlagen, indem sie den Aushandlungsprozessen sozialer Ordnungen nachspürt, den Raumkonstruktionen, Selbst- und Fremdbildern und den Legitimationszwängen des Staates. Diese Aushandlungsprozesse werden in drei Perspektiven sichtbar.

Erstens fordern und fördern Seuchen Aushandlungen über "uns" und die "Anderen" und damit über Moral- und Wertvorstellungen, über Rollenmuster und Menschenbilder. Seuchen sind somit ein Medium der Identitätsbildung und Normierung. Zweitens erfordern Seuchen eine Verständigung über soziale Räume. Die Denkfigur der "Ansteckung" konstruiert "Seuchenherde", "Infektionswege", "Einfallstore", "Keimträger", die mit "Seuchenkordons", Quarantäne- und Isolationsmaßnahmen in Schach gehalten werden sollen. Darüber hinaus befeuern Seuchen soziale Grenzziehungen: zwischen "immunisierten" und "infizierten" Ländern, Regionen, Städten und damit zwischen Gesunden und Kranken. Drittens stehen Seuchen und Staaten in einem zweifachen Spannungsverhältnis. Einerseits birgt das Auftreten von Epidemien Gefahren, da es die Gunst und Legitimität der Herrschenden infrage stellt. Bis heute stehen Seuchenzüge für das Scheitern des Staates, zuletzt wieder einmal in den failed states Afrikas während der Ebola-Epidemie. Andererseits avancierte die Seuchenbekämpfung in der Moderne zu einem Aktivposten von Interventionsstaaten und zu einem Wahlkampfschlager für Politiker, die ihre Leistungsfähigkeit im Sieg über die Seuche unter Beweis stellten – und nach wie vor stellen.
Seit der Frühen Neuzeit gingen Seuchen und Staaten ein besonders intimes Verhältnis ein. Mit der "Medikalisierung" Europas und dem Aufbau staatlicher Gesundheitswesen rückte die Seuchenbekämpfung ganz oben auf die politische Agenda. Der Philosoph Michel Foucault hat die Pest in diesem Zusammenhang sogar als einen "Traum" der Regierenden bezeichnet. Seit dem 17. Jahrhundert gab die Pest demnach "die Probe auf die ideale Ausübung der Disziplinierungsmacht". Staatliche Akteure "träumten vom Pestzustand, um die perfekten Disziplinen funktionieren zu lassen".[34] In Foucaults Lesart waren Seuchen die Geburtshelfer moderner Staaten, die ihre Regierungstechnik im Kampf gegen Pocken, Pest und Cholera erprobten.

Vor allem die "Sanierung" von "Seuchenherden" avancierte schnell zu einem Lieblingsprojekt des Nationalstaates, was im Übrigen die oben genannte Attraktivität von Raumkonzepten seit dem 19. Jahrhundert erklärt. Epidemien erschienen nun nicht nur als Bedrohung, sondern ebenso als Herausforderung, ja als Chance für den Interventionsstaat, der seine Handlungsfähigkeit in der Seuchenbekämpfung unter Beweis stellte.

Quelle: https://www.bpb.de/apuz/206108/infi...sozial-und-kulturgeschichte-von-seuchen?p=all


Es gibt ähnliche Publikationen, die zu ähnlichen Schlüssen kommen. Daher wiederhole ich mich an dieser Stelle, das es jetzt wichtig ist das Problem in seiner Ganzheit zu betrachten. Nur die Sicht der Virologen ist zu einseitig. Wird dem Problem und dessen gesellschaftlichen Folgen nicht gerecht und wird weitere unnötige Opfer mit sich bringen, wenn man es eben nicht tut.

Edit: Und sicher die Coronaparties sind unvernünftig und man muss etwas dagegen tun.. Aber solche Verhaltensweisen gab es bereits während der Pest und sind auch erklärbar:
Inmitten der Apokalypse gaben sich die Menschen den ausschweifendsten Vergnügungen hin. Die Klage über den Verfall der Sitten, die schon Thukydides in seiner berühmten Beschreibung der pestähnlichen Seuche im Athen des Jahres 430 v. Chr. angestimmt hatte – sie findet sich auch in zahlreichen, von Bergdolt zitierten spätmittelalterlichen Chroniken. Frauen und Männer kleideten sich in aufreizende Gewänder und frönten ungehemmt den Gaumen- und Sinnesfreuden. Der Hedonismus war, wie der Autor schön zeigt, ein Ventil; er sollte die Angst – diese alles dominierende Kollektiverfahrung des Pestalltags – betäuben. Auch viele Geistliche erwiesen sich als keineswegs immun gegen die Verlockungen des Dolce vita.
Quelle: https://www.zeit.de/1994/37/gesellschaft-im-ausnahmezustand/komplettansicht

Damit will ich solche Verhaltensweisen nicht gutheißen. Aber ich fürchte, eine Ausgangssperre wird das Problem nicht lösen. Denn wenn die Menschen in der Situation mit all den Ängsten alleine sind, ohne Kontakte werden sie eher schlimmer und werden sich ein anderes Kompensationsventil suchen. Und ich glaube kaum, dass es dann besser wird.
 
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Nun, man kann die Verharmloser auch anders betrachten.
Als Menschen die sich selbst in Panik versetzt haben und mental sehr schwach sind.
Sich selbst einreden wollen "ist doch nicht so schlimm" und suchen durch Ihre Äusserungen nach Zusimmung um da Trost zu finden.

Ist so wie ein verängstigtes Kind, das sich die Bettdecke über den Kopf zieht, mit dem Glauben: "Sehe ich dich nicht, siehst Du mich auch nicht"
 
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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gibt derzeit den Ton in der Corona-Krise an: Auf einer Pressekonferenz am Freitag verkündet Söder als erstes Bundesland eine landesweite Ausgangssperre. Grund: Trotz aller Appelle, untereinander Abstand zu halten, verhielten sich die Menschen nach wie vor nicht umsichtig genug. „Jugendliche husten Ältere an, rufen Corona“, sagt Söder.
https://www.businessinsider.de/poli...sgangssperre-in-ganz-bayern-ab-samstag-0-uhr/

Kann das wahr sein? Gibt es solche hirnbeschränkten Idioten wirklich?

Gruß,
CTN
 
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Sinthuria schrieb:
Das sagte ich nicht. Aber eins geht daraus hervor. Die gefährdete Personengruppe hat eine doch sehr begrenzte Restlebenszeit.

Jo, ziemlich exakt 36 Jahre, nach Statistik und in meinem Fall.

Weiter habe ich Deinen Beitrag in diesem Fall nicht gelesen. Ich hab irgendwie auch keine Lust mehr darauf. Weißt Du vielleicht woran das liegen könnte?

Edit: Ich erkläre es Dir: Deine Prämisse ist bereits falsch.
 
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