Du verwendest einen veralteten Browser. Es ist möglich, dass diese oder andere Websites nicht korrekt angezeigt werden. Du solltest ein Upgrade durchführen oder einen alternativen Browser verwenden.
Coronavirus - welche Bedeutung hat das Thema für Euch?
Einfach mal Krankenhaushygiene googlen und unbefangen kreuz und quer lesen. Da stellt man schnell fest, dass ein lange bekanntes Problem mit 10.000-20.000 Toten im Jahr und das lösbar ist, seit Jahrzehnten verschleppt und ignoriert wird. Eigene Krankenhausaufenthalte und Erfahrungen bei und mit Angehörigen haben bei mir keinen anderen Eindruck erzeugt. Hygiene kostet eben und ist erst recht keine Fallpauschale. Deren Folgen schon eher.
Ich finde es nicht gerade beruhigend, wenn ein KH in Corona-Zeiten, nicht schon vor ein paar Wochen diesbezüglich die Sensibilität deutlich erhöht hat, zumal die Probleme mit Hygiene auch in D jedem Mitarbeiter im Gesundheitsbetrieb klar sind.
Das passiert einfach so? Nö, das ist überflüssiger Fatalismus, wenn man mit einfachen Mittteln und Verhaltensweisen etwas dagegen tun kann.
Ist es nicht etwas gewagt einfach vorauszusetzen, dass das an der Krankehaushygiene liegt?
Kein Mensch "weiss", wie das Virus in das Krankenhaus gekommen ist (über die Angestellten oder über Patienten) und ja auch Ärzte und Pfleger machen mal Pause und sitzen zusammen. Insoweit ist doch alles im Moment pure Spekulation, insoweit sollte man sich mit Schuldzuweisungen vielleicht zurückhalten bis geklärt ist, was wirklich passiert ist.
@DonL_ Die mangelnde Hygiene die ich selbst auf chirurgischen Stationen (dort selten) beobachtet habe, ist Folge mangelnder Routine und Automatismen. Das ist so (nicht) eingeübt und es gab auch wenig Druck das zu ändern. Jetzt kommt Corona dazu und und die Nachlässigkeit wird zum exponentiellen Risiko. Die Schuldzuweisung ist eher abstrakt adressiert, aber in ihren Kausalitäten und Richtungen nachvollziehbar.
PS Die Hygienesituation ist bspw. in gereatrischen Nachsorgeeinrichtungen ein Trauerspiel.
Ihr missversteht mich. Gerade höre ich, dass in einem Würzburger Pflegeheim 9 Patienten an Corona verstorben sind und Pflegpersonal infiziert ist. Das ist es was ich meine. In zahlreichen dieser Häuser gibt es die geringste Aufmerksamkeit für KH-Hygiene. Dort gibt es am wenigsten Routine/Expertise/Ausstattung auf diesem Gebiet. Das Problem ist flächendeckend. Das ist etwas, dass wir quasi mitschleppen in die Krise. Die Risikogruppe in den Heimen bietet unter diesen Umständen eines der besten Biotope für das Virus.
Meine Mutter ist in einem Altenheim und ich befürchte nicht nur für sie eine gewaltige Bedrohung.
Klingt jetzt ein bischen weit hergeholt....aber die antiautoritäre Erziehung trägt Früchte.
wahrscheinlich hat es schon die Mutter zuhause nicht beigebracht bekommen.
Es ist leider Realität das die jährlich 20.000 MRSA Toten in Deutschland eine Folge der kaputt gesparten Hygiene und Vorbeugung in deutschen Krankenhäusern sind.
MRSA ist in deutschen Krankenhäusern ein riesiges Problem, in niederländischen Krankenhäusern ist MRSA so gut wie nicht vorhanden:
Kein Mensch "weiss", wie das Virus in das Krankenhaus gekommen ist (über die Angestellten oder über Patienten) und ja auch Ärzte und Pfleger machen mal Pause und sitzen zusammen.
Es ist den deutschen Krankenhäusern bewußt wie MRSA und Corona in die Krankenhäuser kommt,.
1. Die Hygiene wurde aus Kostengründen auf ein Minimum reduziert, leider auf das finanzielle Minimum und nicht auf das medizinisch notwendige Minimum.
2. Jeder Bakterien/Viren/Keime verseuchte Patient/Mitarbeiter kann das Krankenhaus ungeprüft betreten und seine Bakterien/Viren/Keime ungehindert verbreiten.
DonL_ schrieb:
Insoweit ist doch alles im Moment pure Spekulation, insoweit sollte man sich mit Schuldzuweisungen vielleicht zurückhalten bis geklärt ist, was wirklich passiert ist.
Die Schuldzuweisung ist eindeutig und nicht spekulativ.
Die Profitgier die alles kaputt gespart hat ist schuld, sämtliche Lagerbestände (z.B. Ersatzgeräte/Ersatzteile/Desinfektionsmittel/Schutzausrüstung) wurden zusammen gestrichen.
Persönliche Streitigkeiten sind versenkt. Versucht sachlich beim Thema zu bleiben.
Daß das deutsche Krankensystem nicht optimal ist und aufgrund gewinnorientierter Orientierung Mangel, auch in der Hygiene vorherrscht, ist weitläufig bekannt.
Der Virus ist jedoch nicht MRSA. Virus vs. Bakterien.
Hygiene ja, aber auch in der Niederlande, Italien, Frankreich usw. können Krankenhausangestellte unerkannt noch einige Zeit im Krankenhaus tätig sein, weil die Infektion nicht so schnell erkannt wird. Aus diesem Grund werden die Teste vorzugsweise für diese Berufsgruppe reserviert.
Hätte, hätte… Hätte man mit Bekanntwerden des Ausbruches alle Pfleger, Ärzte und sonstige Personen mit direktem Personenkontakt, unmittelbar von ihrer Umgebung weggesperrt und nur für ihre Tätigkeit geschützt herausgelassen, könnte so etwas nicht passieren.
Realistisch? Nein!
Deswegen bringen Schuldzuweisungen, vor allem gegenüber dem Personal nichts. Zu hoffen bleibt, daß das Gesundheitssystem im Anschluß eine grundlegende Reform erfährt.
Aktuelle Tageszunahme in D so wie ich es sehe nur um dir 10%, schon deutlich weniger als die 30% der letzten Tage. Die bisherigen Maßnahmen (Schul- und Uni-Schließungen) zeigen eventuell erste Wirkungen!
Die nächsten 1-2 Wochen werden entscheidend sein: Deshalb Ausgangsbeschränkungen jetzt! Dann kriegen wir mit Glück noch die Kurve!
Ach ja: Heute beim Einkaufen gesehen: Vier Jugendliche. Standen im Quadrat. Abstand zueinander so wohl die 2m. Vielleicht kapieren es mittlerweile die meisten!
Ich hoffe der Söder setzt sich morgen durch und Merkel trifft endlich einmal eine konsequente Entscheidung und wartet nicht wieder ab!
Das ist richtig, aber die Maßnahmen zur Eindämmung sind die gleichen, Hygiene und Vorbeugung, wir wiederholen bei Corona die Fehler die wir jahrelang bei MRSA gemacht haben.
Nur mal als Beispiel, Corona Patienten weden nicht sofort abgeschottet, die werden in Ihren Betten durch das Haus von Station zu Station hin und her und rauf und runter geschoben.
Es ist gut das die Zimmer desinfiziert werden, aber die Gänge und Aufzüge werden nicht desinfiziert.
phil. schrieb:
Aus diesem Grund werden die Teste vorzugsweise für diese Berufsgruppe reserviert.
Nein werden sie nicht, bei Corona Verdacht werden Krankenhaus Mitarbeiter ungetestet nach Hause geschickt und aufgefordert die Corona Hotline anzurufen.
phil. schrieb:
Hätte, hätte… Hätte man mit Bekanntwerden des Ausbruches alle Pfleger, Ärzte und sonstige Personen mit direktem Personenkontakt, unmittelbar von ihrer Umgebung weggesperrt und nur für ihre Tätigkeit geschützt herausgelassen, könnte so etwas nicht passieren.
Realistisch? Nein!
Das hoffe ich auch, ich befürchte aber das es "Business as usual" geben wird, sehr wahrscheinlich sogar noch gewinnorientierter um die Mehrausgaben während Corona wieder rein zu holen.
Wir haben aus MRSA nichts gelernt (20.000 Tote jährlich) und wir werden aus Corona nichts lernen.
Aktuelle Tageszunahme in D so wie ich es sehe nur um dir 10%, schon deutlich weniger als die 30% der letzten Tage. Die bisherigen Maßnahmen (Schul- und Uni-Schließungen) zeigen eventuell erste Wirkungen!
Allerdings sind die Zahlen mit Vorsicht zu genießen. Ob die Meldekette am Wochenende genauso aktuell ist wie an Werktagen ist zu hinterfragen.
Mein Eindruck ist auch, dass sich sehr viele Menschen an die Regeln halten. Ich stelle mir nur die Frage was in den Bereichen passiert wo "weitergemacht" werden muss. Gesundheit, Sicherheit, Lebensmittelhandel, Logistik, Ver- und Entsorgung,...?
Dort arbeiten doch dieselben Menschen, Polizisten agieren in Gruppen unter! 1,5 m und Bauarbeiter auch. Diese systemrelevanten Berufsgruppen sind nachwievor einem erhöhtem Infektionsrisiko ausgesetzt. Muss man bei denen die Quarantänereglen lockern und sagen "wer keine/kaum Symptome zeigt macht weiter?"
Seit wann gibt es für Viren ein Biotop und wie soll eine fehlende Atemschutzmaske überhaupt eines darstellen?
Man muss sich die Hände nicht zwingend desinfizieren, sondern diese ordentlich waschen...
Ein Mundschutz ergibt dann Sinn, wenn man sich unter (potentiell) erkrankten aufhält und einen ausreichenden Abstand nicht wahren kann. Und wie die meisten, die ich in der Öffentlichkeit gesehen haben, ihren Muneschutz (falsch) benutzen, stellt dieser maximal ein Biotop für Bakterien dar.
@CrunchTheNumber
Das liegt wohl eher daran, dass Wochenende ist.
Wenn du dir die Fallzahlen je Bundesland anschaust, wirst du feststellen, dass es am Wochenende immer ein Tief an berichteten Fallzahlen gibt (und Viren und Bakterien ist das Wochenende erstmals egal...). Im Laufe der nächsten Woche werden die Zahlen wieder nach oben schießen. Wenn wir die Inkubationszeit im Hinterkopf betrachten, werden wir aktuell kaum einen Effekt der vor 6 Tagen getroffenen Maßnahmen sehen.
So war es auch nicht gemeint. Ich meinte das es eine falsche Routine gibt, die nun schwer abzulegen ist, sich aber leider nun auch schon vermehrt in Coronainfektionen ausdrückt.
Über die Gründe die zu dieser fahrlässigen Routine geführt haben besteht ja kein Zweifel.
Man wusste also Bescheid. Deswegen ärgert es mich, das man z.B. in dem KH in St. Wedel scheinbar schlecht vorbereitet war im Sinne von Hygiene Profilaxe (aus Routine?). Die Infektionen dort fanden vor ~2-3 Wochen statt. Zu diesem Zeitpunkt wurde schon auf allen Kanälen von Experten aus der Gesundsheitsbranche eindringlich gewarnt (z.B Drosten bei Illgner Einer der wichtigsten Berater der Regierung (sic!). Es gab schon Fälle in D. Das Virus ist also im Land. Wie schlau muss man damals sein, um zu wissen, dass jederzeit ein Spreader durch die Tür kommen kann. Das man damit nicht gerechnet hat ist mMn nach dem 'Normalzustand' geschuldet und deswegen kein persönlicher Fehler, sondern ein systemischer.
Klar. Hätte, hätte ... da hast Du schon recht. Das lösen wir jetzt nicht grundsätzlich, aber hoffentlich wird es (Die Hygiene) jetzt überall richtig umgesetzt.
Tomislav2007 schrieb:
Das hoffe ich auch, ich befürchte aber das es "Business as usual" geben wird, sehr wahrscheinlich sogar noch gewinnorientierter um die Mehrausgaben während Corona wieder rein zu holen.
Aktuelle Tageszunahme in D so wie ich es sehe nur um dir 10%, schon deutlich weniger als die 30% der letzten Tage. Die bisherigen Maßnahmen (Schul- und Uni-Schließungen) zeigen eventuell erste Wirkungen!
Die nächsten 1-2 Wochen werden entscheidend sein: Deshalb Ausgangsbeschränkungen jetzt! Dann kriegen wir mit Glück noch die Kurve!
Ach ja: Heute beim Einkaufen gesehen: Vier Jugendliche. Standen im Quadrat. Abstand zueinander so wohl die 2m. Vielleicht kapieren es mittlerweile die meisten!
Ich hoffe der Söder setzt sich morgen durch und Merkel trifft endlich einmal eine konsequente Entscheidung und wartet nicht wieder ab!
Kann sein. Bloß ist die Frage, zu welchem Verhalten das führt.
Beispiele aus der Vergangenheit und Fakten:
GAUs bei Atomkraftwerken finden in der von Traube stattgefundenen Häufigkeit statt. Asse verdeutlicht die Gefahren von Müll, der länger strahlt, als die Bundesrepublik im Blick auf die bisherige Entwicklung der Geschichte existieren wird. Tschernobyl und Fukushima haben das schockartig klar gemacht.
Umwelt. Wer Waldspaziergänge macht oder im Urlaub abgeholzte Wälder oder Berichte über Verwüstungen der Umwelt gesehen hat, der war wohl meist geschockt. Verhaltensänderung?
Nationalismus in Deutschland hat im letzten Jahrundert über 8 Millionen deutsche Kriegstote verursacht und das Elend der Flucht und Vertreibung. Dazu kommen noch 13 Mio. in lagern, Gefangenschaft, Wehrmachts- und SS-,SA-Aktionen Ermordete. Bis weit in die "bürgerliche Mitte" wird das für eine tolerable Haltung gehalten.
Lassen wir es bei drei Beispielen. Ich habe 30 Jahre im Gesundheitswesen gearbeitet und bin wahrlich kein CSU-Fan. Der am wenigsten schlimme Gesundheitsminister war in der Zeit Seehofer, weil er nicht nur die Konzerne im Gesundheitswesen bediente, sondern sich auch noch etwas um die damals gut erhaltene Struktur von Arztpraxen, d.h. Kleinunternehmen bemühte. Alle anderen sind nur hinter EU-Richtlinien zur Privatisierung und Förderung von Konzernen hergelaufen.
Schuldzuweisungen gegenüber dem Personal bis in die Verwaltung hinein sind kontraproduktiv, weil sie nach dem Sündenbockprinzip funktionieren. Nicht ohne Grund hat das Volk Gottes jedes Jahr einen aufs Neue in die Wüste geschickt. Das war billiger, als etwas zu ändern. Es lohnt sich für Veränderungen einzustehen und ich könnte viele Beispiele anführen, dass sie auch geschehen. Das hat aber mehr mit kontinuierlicher Arbeit zu tun als mit Schockreaktionen.
Beispiele:
An der Verbesserung der Krankenhaushygiene wird seit Jahren systematisch gearbeitet. Kampagnen zu Handhygiene bekam ich vor über 10 Jahren mit.
Die medizinische Wissenschaft ist methodisch enorm weiter gekommen. Heute werden Krankheiten international nach operationalen Kriterien definiert und Behandlungen auf Erfolg überprüft. Die Unsitte, dass bei der gleichen Krankheit sich die Behandlung aufgrund persönlicher Vorlieben des Chefarztes von Klinik zu klinik deutlich unterschied ist in einem Ausmaß zurück gegangen, das sich 30jährige im Medizinbetrieb heute gar nicht vorstellen können.
Es sind heute Krankheiten erfolgreich zu behandeln (oft lindern, manchmal ursächlich zurückzudrängen), bei denen man vor 30 Jahren den Menschen nur moralisch zur Seite stehen konnte.
Also Kopf und Hintern hoch und im Rahmen seiner Kräfte ran an die Arbeit! Wunder, schnelle Änderungen? "Den Himmel überlassen wir den Pfaffen und den Spatzen."
Ergänzung ()
chris12 schrieb:
merkel, spahn und co glänzen durch geblubbere und nichts tun.
Wenn sich die Leute, die nicht notwendigerweise raus müssen (Arbeit, Hund entleeren, Nahrung jagen, Kind einfangen) ca. 23h/7d einfach mal zuhause aufhalten, dann hätten wir die Diskussion wahrscheinlich nicht.