Motkachler schrieb:
Die Frage ist nur, wie der eigentlich zu dem Ruf gekommen ist, ein völlig undifferenzierter Panikmacher zu sein?
Die Sterblichkeit wurde am Anfang auf den einstelligen Prozentbereich geschätzt, Drosten widerspricht mehr oder weniger von Anfang an und schätzt auf 0,3 - 0,9 %. Trotzdem ist er der "Panikmacher". Streeck bestätigt mit seiner Studie diese Schätzung von Drosten und wird als "mutiger Held, der die Wahrheit spricht" stilisiert.
Die Hypothese, man sei nach überstandener Infektion
nicht immun macht hartnäckig die Runde.* Drosten widerspricht von Anfang an und quatscht sich den Mund fusselig, bitte nicht davon auszugehen. Trotzdem: "Panikmacher!"
Allen ist klar, dass ein höherer Anteil asymptomatisch Infizierter die Gefahr für den Einzelnen drückt - Drosten schätzt den Anteil auf Grundlage von mehreren Studien auf ca. 40 % - Streecks Studie kommt auf 20 %. Dennoch: "Drosten böse, Streeck gut!"
Die Medien greifen Fälle von Prominenten, teilweise Spitzensportlern auf, die sehr schwere Verläufe haben. Drosten kritisiert sie deutlich, weil das zu einer unverhältnismäßigen Wahrnehmung der Gefährlichkeit der Erkrankung führt. Trotzdem: "Dieser Drosten lässt ja wirklich keine Gelegenheit ungenutzt, um blanke Panik zu verbreiten!!!"
Drosten überprüft, ob die Viruslast bei Kindern geringer ist als bei Erwachsenen - und kommt (leider) zu dem Ergebnis, dass sie das nicht ist. Dazu sagt er dann noch, dass man daraus
nicht schlussfolgern kann, dass Kinder genauso infektiös sind wie Erwachsene. Er verbreitet am nächsten Tag eine brandneue Studie anderer Wissenschaftler, die einen "important counterpart" zu seinen Ergebnissen darstellt und ebenfalls nahelegt, dass man aus seiner Studie
nicht schlussfolgern kann, dass Kinder genauso infektiös wie Erwachsene sind. Er bezeichnet diese Studie als "superb". Trotzdem: "Ja lol ey, der Drosten. Erst sagt er Kinder sind genauso infektiös wie Erwachsene um uns alle in Panik zu versetzen und schon am nächsten Tag muss er kleinlaut zurückrudern. Die Null!"
Ich bin mir mittlerweile sicher, wenn Christian Drosten die Pandemie morgen öffentlichkeitswirksam für beendet erklärt - Ken Jebsen würde ihm Panikmache vorwerfen. Der Personenkreis, der wesentlich mehr Aussagen über Christian Drosten liest als Aussagen von Christian Drosten würde das dann - kritisch hinterfragend wie die Pippi-Langstrumpf-Skeptiker nun mal so sind - wortlos akzeptieren und für die unanfechtbare Wahrheit halten.
Motkachler schrieb:
Die agieren auch hier nicht ganz glücklich - da stimme ich dir zu.
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Das wäre mal Grund zur Panik gewesen!