xxlrider schrieb:
Ich verfolge die Diskussion in den Medien und da wird man einfach Hellhörig wenn von Rentenabschlägen und einem angeblich desaströsen Zustand der Rentenfinanzierung gesprochen wird,die jetzt zu diesem Zeitpunkt aber nicht in den Diskurs gebracht werden sollen.
Weder die Finanzierungsprobleme, noch die Diskussionen in den Medien darüber oder das geringe Interesse vieler, das überhaupt zu diskutieren, sind wirklich neu.
Wie alt das ist, das wissen sicherlich einige, die sich noch an Norbert Blüm und sein Mantra von den sicheren Renten erinnern. Dieses gebetsmühlenartige "die Renten sind sicher" wäre nicht nötig gewesen, wenn die Renten wirklich sicher gewesen wären.
NICHTS davon hat mit Corona wirklich ursächlich was zu tun ... Corona verstärkt nur die bestehenden Missstände ... und ausnahmsweise profitieren auch mal nur sehr wenige davon.
Klar ist das gefährlicher für die Volkswirtschaft und den sozialen Frieden, als wenn lediglich kleine Minderheiten unter den Missständen leiden ... aber alles in allem,. ist es eben nichts anderes, als noch vor 2 Jahren vollkommen normal war.
Die Grund- oder "Respekt"-Rente wird nicht umsonst seit Jahren diskutiert .... die Zahl derer, die eben in ihrem Leben keine auskömmliche Rente erwirtschaften können, ist seit Jahren nur gewachsen.
Wer verstehen will, was für Probleme unser globales Wirtschaftsystem hat, der sollte eventuell mal recherchieren, in welchem Zusammenhang Adam Smith den Begriff "invsible hand" genutzt hat ... eventuell fällt auf, dass die in einem globalen Handelssystem mit Freihandelsabkommen, und einer quasi umsonst-Logistik (im Vergleich zu Smiths Lebzeiten) nicht funktionieren kann.
Denn die invisible hand schützt nunmal ausschließlich nationale Interessen (zumindest so, wie sie bei Smith in einer Randbemerkung genutzt wird) ... sobald man woanders sogar trotz einer Weltreise der Waren billiger produzieren kann, als am consumer-market, ist die invisible Hand nichts mehr wert.
Wer also angesichts globaler Märkte und global agierender Großkonzerne mit der invisible hand kommt, der hat entweder nie was von Smith gelesen, oder es eben einfach nicht verstanden.
Die invisivble hand sorgt via Transportkosten und -risiken dafür, dass Importware am lokalen Markt nicht billiger verkauft werden kann, als lokal produzierte Ware. Infolge dessen bleibt die heimische Ware mit der Importware konkurenzfähig ... das hat schon zu Beginn der Industrialisierung nicht mehr geklappt ... sonst gäbs heute keine "made in ..." Kennzeichnung.
Aber in eine Zeit, wo das noch funktioniert hat, will eben auch keiner zurück ... es funktiniert nämlich nur, solange ziemlich viel Ware auf dem ziemlich teuren Transport einfach mal verloren geht (inkl. Schiff und Mannschaft).
Dieser eher grausame Aspekt der Handelsbeziehungen der Kolonialzeit ist die "invisible hand".