derMutant schrieb:
Ja in Gottes Namen aber immer noch an, mit oder durch Korona, nach wie vor alles andere als klar. Bitte informiere dich und alle anderen auch über die Kollateralschäden. Mittlerweile gibt es so viele Infos, nicht nur aus irgendwelchen Leaks aus dem BMI
Hast du das Ding gelesen? Das war nicht die leakgewordene Wahrheit in PDF-Gestalt, das war ein geprelltes Ego, welches die eigene Position am laufenden Band mit Wendungen wie "lässt sich nicht seriös abschätzen" (bezugnehmend auf die Folgen ausgefallener OPs), "eine Prognose dieses Effekts ist schwierig" (bezugnehmend auf ausgefallene Folgebehandlungen) oder "ob es mehr oder weniger sind, ist mangels genauerer Schätzungen nicht bekannt" (bezugnehmend auf eine wirre Schätzung, wie eine Änderung der Pflegegüte zu Toten führen könnte - was witzig ist, weil ja genau in der Bevölkerungsgruppe die Sterblichkeit hoch ist) begründet.
Mit Besoldungsgruppe A14 bist du auch ganz weit weg von jemandem, der die Veröffentlichung solcher Dinger
nicht mit der Obrigkeit absprechen muss.
derMutant schrieb:
sondern einfach mal die Zeitung aufmachen und schauen wie die Wirtschaft den Bach runter geht
Zur Kenntnis genommen, nur gestatte mir die Frage: Wo tut sie das nicht und wie hätten wir uns in die Lage dieses Landes versetzen können?
derMutant schrieb:
In BRD vielleicht nicht ganz so krass wie im Ausland, weil wir hier unser tolles Kurzarbeitergeld haben, aber wie lange noch?!
Blöde, aber durchaus ernst gemeinte Frage: In welchen gesamtwirtschaftlich echt relevanten Bereichen haben wir denn derzeit Maßnahmen, die die von der Arbeit abhalten? Ich habe den Überblick verloren. Anekdotisch nehme ich wahr, dass sowohl Auto- wie auch Radverkäufer derzeit über absurde Nachfrage "klagen" und ich zwar Kurzarbeiter kenne, aber niemanden, der auch tatsächlich kurz arbeitet.
derMutant schrieb:
Glaubst du dann setzen wir uns ganz friedlich auf den Boden, fassen uns an den Händen und machen Ommmm und ernähren uns von Luft und Liebe oder was?! Ich glaube, manche haben den Knall einfach noch nicht gehört und können nur bis zur nächsten Ecke denken und verstehen nicht was das alles hier zu bedeuten hat. Ratz Fatz haben wir hier ähnliche Zustände wie gerade in Amerika. Und spätestens dann wird man sich fragen müssen, war es das Wert.
Doch, das haben "wir" sehr wohl begriffen - nur müsste man eben eine Alternative zu "unserem" Weg aufzeigen, die andernorts für die Wirtschaft funktioniert hat. Sonst bleibt es eben dabei, dass du "uns" vorwirfst, mutwillig die Wirtschaft vor die Wand zu fahren, obwohl du selbst keinen Plan hast, wie man die Wirtschaft hätte retten können.
derMutant schrieb:
War es das Wert die Leute so verrückt zu machen wegen was nochmal?
Gegenfrage: Sind die Leute gerade in Berlin oder NYC "verrückter"? Falls du es regionaler haben möchtest: Lebt es sich gerade in Tirschenreuth oder Schwerin entspannter?
Auch hier gilt: Der Hinweis, dass Panikmache fehl am Platz ist, ist richtig und wichtig - wenn du aber nur aufzeigst, dass unser Vorgehen Angst verbreitet, aber nicht schlüssig darlegst, wie eine gangbare Alternative Angst verhindert hätte, dann ist das zu dünn.
derMutant schrieb:
Wo sind die Horden an Toten die man uns Versprochen hat? Wo sind die überfüllten Krankenhäuser? Wo?! Die Zahlen geben das einfach nicht her, Punkt!
Dort, wo man zu spät reagiert hat. Was du da schreibst ist kein Argument, dass ist die Mutter aller logischen Fehlschlüsse. Mit der gleichen "Argumentationsstruktur" könntest du einem Fallschirmspringer ausreden, beim nächsten mal wieder die Leine zu ziehen. Immerhin ist er ja heil unten angekommen.
derMutant schrieb:
Und nochmal, für alle hobbywissenschaftler hier. Eine rein auf Corona zurückzuführende Übersterblichkeit wurde bis heute nirgends bewiesen.
Danke und mag sein. Allerdings schützt du dein Argument hier durch das Wörtchen "rein" auch vor jedweder Kritik. Mache ich allerdings auch gerne mal, es ist eben niemand perfekt.
derMutant schrieb:
Dies auseinanderzuklamüsern an, mit oder durch Corona ist auch fast nicht möglich, ob ein Patient so oder so an einer Embolie gestorben wäre und durch Corona es schneller ging oder noch schneller als durch einen herkömmlichen Corona Virus.
Klar, man kennt das. Läufste die Straße lang, haste 'ne Embolie. Biste tot. Ging 7 meiner Tanten so. Gestatte die Frage: Wie viele der so häufig zitierten - und auch nur geschätzten - 25000 Grippetoten 2017/18 sind wirklich
an der Grippe verstorben? Oder war's bei denen vielleicht vielfach auch irgendeine Komplikation? Vielleicht hätten die die Lungenentzündung auch einfach so entwickelt?
derMutant schrieb:
Damit sind die Maßnahmen und die folglichen Kollateralschäden gemeint, die ein Vielfaches an Toten Produzieren als das das Virus allein jemals geschafft hätte und ich hoffe, dass wir irgendwann mal in der Lage sein werden, diese Szenarien SAUBER gegeneinander aufzurechnen.
Stark. Im ersten Satz stellst du eine Aussage auf, die du nicht im Ansatz mit Zahlen unterfüttern kannst, aber für absolut richtig hältst. Im zweiten Satz wünschst du dir dann, dass wir irgendwann in der Lage sein werden, dein Bauchgefühl zu bestätigen.
derMutant schrieb:
Das heißt, wie viele Menschen wären gestorben, wenn man einfach nichts gemacht hätte und wie viel Menschen sind durch die Maßnahmen, dazu zählen auch die Falschbehandlungen und ausgefallene oder verschobene OPs) gestorben?
Tja und hier ist die Krux: Ich soll akzeptieren, dass ein so großer Anteil der Coronatoten de facto nur noch so kurz zu leben hatte, dass es sich nie und nimmer gelohnt hat, Maßnahmen zu ergreifen - und das obwohl die Sterblichkeit ausdrücklich nicht der Hauptgrund für die Maßnahmen ist.
Zeitgleich soll ich einfach schlucken, dass jeder Einzelne, der wegen ausgefallener Behandlungen aus dem Leben scheidet
mit diesen Behandlungen noch ein langes und erfülltes Leben gehabt hätte.
Ferner wird von mir erwartet, dass ich Horrormeldungen aus der Wirtschaft als ausschließlich den Maßnahmen in Deutschland geschuldet zu interpretieren habe.
Weil du die Falschbehandlungen ansprichst: Hätte es dadurch mehr oder weniger "Coronatote" gegeben, wenn wir die Sache
nicht gebremst hätten?