Wie hoch ist die Wahrscheinichkeit einer Kontakt- bzw. Schmierinfektion mit SARS-CoV-2?
Sowohl das
RKI als auch
www.infektionsschutz.de geben keine genauen Zahlen, aber der Hauptübertragungsweg ist für beide die direkte Übertragung von Mensch zu Mensch über Tröpchen und Aerosole.
Kontakt- bzw. Schmierinfektionen sind laut beiden Quellen lediglich "in der direkten Umgebung infizierter nicht auszuschließen" ... eine mMn ziemlich vorsichtige Formulierung.
Bei der "Heinsberg-Studie" ist es nicht gelungen, aus Proben von oberflächen in Haushalten mit infizierten, Kulturen zu züchten ... kein Beweis, aber immerhin ein Hinweis darauf, dass die dort gefundenen Viren eben nicht reproduktionsfähig waren (und das ist der entscheidende Faktor ... kann es sich nicht reproduzieren, ist es auch nicht infektiös).
Was passiert beim Händwaschen (nach den allgemein bekannten Empfehlungen)?
Zumindest ein Teil der eventuell vorhandenen Viruslast wird dabei von den Händen entfernt .... was die Wahrscheinlichkeit senkt, dass DIESER spezielle Mensch auf Oberflächen eine ausreichende Anzahl vermehrungsfähige Viren hinterlässt.
Die ohnehin nur "nicht auszuschließende" Schmierinfektion wird dadurch noch unwahrscheinlicher ... aber das dient eben keinesfalls nur dem Selbstschutz.
Dennoch spielt der Selbstschutz beim Händewaschen eine Rolle ... eben wegen diesem "kann nicht ausgeschlossen werden". Draußen gewesen? Dinge angefasst (ohne Handschuhe)? ... besser mal Hände waschen, bevor man sich selbst im Gesicht herumfingert.
Dass (vom Individuum aus betrachtet) der Selbstschutz beim Händewaschen bedeutsamer erscheint, finde ich sehr nachvollziehbar.
Natürlich geht es bei einer Krankheit, von der dermaßen viele Menschen einfach nichts mitbekommen, wenn sie sie durchleben, IMMER auch um den Fremdschutz. Denn nur selbst infizierte stecken auch andere an.
Und daher IST ein wirksamer Selbstschutz in diesem Fall gleichzeitig auch Fremdschutz.