Revolvermann01 schrieb:
Ja, auf Deutschland und Österreich bezogen gebe ich dir recht, es hat aber nichts mit dem, was in Italien passierte zu tun.
1. Auch in Italien wurde und wird pathologisch untersucht; die Ergebnisse sind nicht anders.
2. Es ging hier aber um Schweden und darum, wie Schweden im Vergleich zu Deutschland da steht. Auch in Schweden gehen Pathologen ihren Job nach, die Ergebnisse sind ähnlich.
Was also hat dein irrelevanter Italien-Einwurf mit der aktuellen Diskussion und den dahingehend eingebrachten Statistiken zu tun?
Genau: Nichts.
Revolvermann01 schrieb:
Und die Todeszahlen sind immer noch halb so hoch wie bei der Grippewelle 2018 in Deutschland
1. Falsch. Die Todeszahlen was die "Grippe" betrifft werden nicht erfasst, sondern geschätzt.
2. Nun sind die aktuellen Corona-Toten bei uns ja nur deshalb so gering, weil wir die Maßnahmen haben.
3. Es hätte auch bei Corona keinen Lockdown gebraucht, wenn es gegen Corona - so wie bei der Grippe eben der Fall - Herdenimmunität bestünde als auch ein Impfstoff verfügbar wäre.
Aber auch hierzu noch mal extra für dich:
So soll es 2017/2018 ungewöhnlich viele (häufig sind es nämlich nur paar Hundert, immer wieder auch - tatsächlich - null!) Grippetote gegeben haben, nämlich 25.000. Dabei handelt es sich um eine Zahl, die durch die Berechnung der sogenannten Übersterblichkeit zustande kommt. In der Grippesaison 2017/2018 sind also etwa 25.000 Menschen mehr gestorben als aufgrund der durchschnittlichen Sterberate erwartet wurde - so und nicht anders kommen diese Zahlen für die Grippetoten jedes Jahr zustande.
Etwas ausführlicher wird dieser Umstand hier erläutert:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/170864/Influenza-Woher-kommt-die-Zahl-der-Todesfaelle
Tote "mit laborbestätigter Influenza-Infektion" an das RKI gemeldet wurden in der gleichen Saison 17/18 hingegen nur 1.674 Todesfälle. Könnt ihr hier auf Seite 32 nachlesen:
https://influenza.rki.de/Saisonberichte/2018.pdf
Diese offenkundig weit von der Realität entfernten, schlicht geschätzten Zahlen lassen sich also mit den Zahlen der Corona-Toten nicht vergleichen. Denn als Corona-Toter zählt man ausnahmslos nur dann, wenn eine laborbestätigte Corona-Infektion gegeben ist.
Mit etwas gesundem Menschenverstand ist es entsprechend auch völlig nachvollziehbar und plausibel, dass
- Die Corona-Toten als auch Corona-Infizierten dramatisch höher währen, hätte man auf sämtliche Maßnahmen verzichten (siehe Brasilien, siehe USA, siehe…) und
- Die an Grippe Erkrankten die Jahre zuvor bedeutend(!) weniger gewesen wären, hätte es diese Maßnahmen auch in den Jahren zuvor gegeben.
Fazit: Wer also diese Zahlen miteinander vergleicht oder gegeneinander aufwiegt, vergleicht Äpfel mit Birnen.