Revan1710 schrieb:
Ihr stellt das so dar, als würde man alle paar Wochen mal auf einen Ungeimpften treffen. Wir sind bei knapp 50 % Vollimpfung, das heißt jeder zweite der dir über den Weg läuft, ist nicht ausreichend geschützt. Verbindet man das mit der höheren Ansteckungsgefahr von Delta, würde ich ganz grob sagen, dass wir nur geringfügig besser aufgestellt sind, als letztes Jahre ohne Impfungen.
Na das stimmt definitiv nicht. Also gerade die vunerable Gruppe der Alten und Kranken ist sehr sehr sehr viel besser Geschützt als vorher. Deswegen sind die Sterberaten ja auch schon in der letzten Welle gesunken.
Was man aber auch sagen muss ist, das wir aktuell halt noch etwas auf Sicht fahren. Das ist nicht so geil.
Wir wissen z.b. noch nicht wie sich die Wirksamkeit der Impfung mit Biontech bei den besonders betroffenen entwickelt. Siehe hierzu Israel das nun die Drittimpfung macht.
Zudem, und das ist für mich der Hauptgrund inzwischen wissen wir über LongCovid und die Veränderung des Hämoglobins einfach zu wenig.
Hier sollte man sich noch etwas Zeit lassen und schauen wie sich das entwickelt.
Vor allem muss man aber folgende Abwägung treffen.
-Was kostet es mich Maske zu tragen vs höhere Ansteckungsraten.
Ich denke die Masken kosten fast nichts. Wobei mir der Müllberg schon etwas Kopfschmerzen bereitet... auf Dauer sollten wir eher wieder zu Alltagsmasken aus zurückkehren. Das ist nachhaltiger
-Was kostet mich eine Impfung vs Testen bzw Behandeln von Erkranken.
Die Impfung ist sehr sicher und das persönliche Risiko für Nebenwirkungen immer niedriger als bei der Erkrankung! Das vergessen ja viele gern. Die Impfkommission gibt nur eine allgemeine Empfehlung raus wenn das Risiko NACHWEISLICH durch die Impfung geringer ist als durch die Erkrankung. Deswegen zieren Sie sich ja bei der Impfung von Kindern und das zu Recht am Ende. Ich würde mich nur besser fühlen wenn über Kinder und deren Risiken besser informiert und geforscht würde.
Ja wer jetzt nicht geimpft ist, hat ein geringeres Risiko an Covid zu sterben. Long Covid sind aber MEINES Wissens nach relativ konstant über alle Altersgruppen einige Prozentpunkte. ~5%???
Und genau da wird es halt kritisch. Wir können uns nicht mal 1% LongCovid Patienten auf Dauer leisten. Und 5% von 50%Bevölkerung sind viel zu viel...
Ich denke Lockdown kann man aktuell nicht rechtfertigen, genau wie generelle Schließungen etc. Und oh Wunder dem ist auch nicht so.
Aber komplett auf alle Maßnahmen verzichten??? Halte ich nicht für klug. Also zumindest die AHA Regelung und Maske kosten nichts und lassen sich auch wenn nicht zu 100% doch zu großen Teilen umsetzen. Und das senkt halt die Ansteckungsrate was uns Zeit gibt.
Einen Lockdown sehe ich nach den neuesten Entwicklungen in GB und den Niederlanden als weniger wahrscheinlich an. Das wissen wir aber JETZT erst und kann sich in einigen Wochen auch wieder ändern. Das ist halt die Sache. Je mehr sich jeder einzelne Mühe gibt sich richtig zu verhalten und sich z.b. auch impft, desto unwahrscheinlicher wird es das man Handeln muss. Daher darf an sich auch keiner der Impfverweigerer am Ende rumheulen wenn es doch wieder zu verstärkten Einschränkungen kommt.
Und ja es sollte klar sein, das man die Inzidenswerte für Maßnahmen nach oben korrigiert. Genau das wird ja aber aktuell auch diskutiert und braucht halt doch auch seine Zeit.
Jetzt aber zu sagen es wird keine Maßnahmen mehr geben und auch komplett auf Tests etc zu verzichten wäre das falsche Signal. Auf der einen Seite würden wir die Leute ermutigen sich eben nicht mehr selbst zu beschränken um die Ansteckungsraten zu senken und zum anderen würden wir blind werden.
Hier muss man wohl in den sauren Apfel beißen und mit den Kosten und Einschränkungen noch ne Weile leben um die Unwägbarkeiten zu reduzieren. Stand jetzt heißt es doch noch einmal die Backen zusammenkneifen und solidarisch handeln und dann durch den Winter. Je nachdem wie sich die Lage entwickelt und wie sehr sich die Leute an die Regeln halten wird man danach wissen wie stark man dann im nächsten Jahr reduzieren kann. Zudem wird hoffentlich die Forschungslage zu Covid besser werden.
Ich gehe aber mal davon aus, das es dann nächstes Jahr Rum ist an sich. Ja es kann sein, das man für Großveranstaltungen noch vereinzelt Tests fordert oder eben Maske tragen soll in bestimmten Situationen. Ich gehe aber nicht davon aus, das man dann z.b. noch sagt, dass die Kunst und Kultur geschlossen ist oder auch Gastro.
Naja und dann wars das im Wesentlichen.
Und nein, wenn in Zukunft z.b. im ÖPNV im Winter/Gruppezeit allgemein Maske gefordert wird, dann ist das überhaupt nicht schlimm. Die Asiaten machen das schon lange von sich aus. Und den Sicherheitsgurt haben am Anfang auch viele komplett abgelehnt und hassen ihn, warum auch immer, auch heute noch. Trotzdem ist es ok, das er gefordert wird.
Deswegen, soooo weit weg von einem normalen Leben sind wir doch aktuell gar nicht. Klar die Auslastung ist reduziert aber das wird man nächstes Jahr deutlich erhöhen im Vergleich zu diesem Jahr. UND je mehr sich impfen lassen desto schneller erreichen wir das.
Nen richtiger Game Changer haben wir aber dann wenn 1. Die Datenlage für Kinder besser ist und wir uns sicher sind, dass das Risiko für Kinder vertretbar ist. 2. Wir entweder auch für diese ne Impfung haben oder ne Behandlung die sowohl gegen akutes Covid als auch Long Covid haben.
Wenn das erreicht ist können wir wieder zu 100% Auslastung und auch Masken freiwillig machen wo kein Zwang zur Nutzung wie im ÖPNV besteht.
Und im mal ne konkrete Zahl zu nennen. Wenn das Risiko für Long Covid bei Kindern kleiner als 1:100.000 ist, dann ist das akzeptabel und im Zweifel dann Pech. Bei 1:1.000 ist es aber vollkommen inakzeptabel. Es sind immerhin Kinder die noch ihr ganzes Leben vor sich haben....zwischen 1:10.000 und 1:100.000 muss man dann abwägen wie stark die Einschränkungen und die Dauer sind.
Ich denke das sind dann auch relativ normale Zahlen für das Risiko von Kindern halt einfach an irgendetwas zu erkranken, was auch dauerhaft Probleme bereiten kann. Für Leukämie ist es wohl irgendwas im Bereich von 1-5:100.000
Wie gesagt daher denke ich auch, das man ab 1:50.000 mal anfangen kann darüber zu reden, dass das Pech ist. Wobei Leukämie recht gut behandelbar ist. Aber das sind dann Detaildiskussionen, wo man unterschiedliche Auffassungen haben kann am Ende und sich mit der Zeit auch wandeln kann.
Btw auch für Erwachsene finde ich ne Rate von 1:100.000 akzeptabel für long Covid. Auch 1:50.000 sind absolut ok für Geimpfte, aber auch hier wird es bei 1:10.000 dann schwierig. Bei geimpften Riesen Problem und bei ungeimpften halt am Ende ne Kostenfrage für die Gesellschaft.
Um es mal ins Verhältnis zu drücken in absoluten Zahlen
1:100.000->800 Fälle auf die Gesamtbevölkerung Schlimm für den Einzelnen aber egal für die Gesellschaft. Das rechtfertigt keine Einschränkungen
1:10.000->8.000 Fälle auf die Gesamtbevölkerung. Das ist jetzt schon doof und bei Kindern wäre das etwas bei dem man sich ernsthaft Sorgen/Gedanken macht. Bei Kranken/Alten gehört das leider zum Lebe dazu
1:1.000->80.000 Fälle auf die Gesamtbevölkerung. Man sieht täglich jemanden der daran leidet. Das ist echt ein richtiges Problem unabhängig von der Gruppe zu der die Person gehört
@j-d-s Ist das jetzt konkret genug?