Man muss meines Erachtens die Szenarien weiterdenken und in der Logik komplettieren:
1.Nicht geimpfte bezahlen lassen.
-Damit wäre der Aufweichung des Solidarprinzips im Krankheitsfall und der freien Lebensführung Tür- und Tor geöffnet.
Der Dünne will nicht für die Krankheiten der Dicken bezahlen
Der Vorsichtige nicht für den Fallschirmspringer, wenn etwas passiert
Der Nichtraucher nicht für den Raucher
usw. usf.
2.(Un)geimpfte weiterhin einschränken
-Jeder der sich impfen lassen wollte, hat inzwischen ein Angebot bekommen.
Somit entfällt der Notstand, der für die Grundrechtseinschränkungen herhalten musste.
Das wurde von den Parteien auch offen so kommuniziert.
Würde der Notstand trotzdem weiter aufrecht erhalten, könnte man daraus schließen, dass das Impfen doch nicht so das Gelbe vom Ei ist.
Sowohl Geimpfte und Ungeimpfte können das Virus übertragen.
Logisch (aber aus offensichtlichen Gründen unerwünscht) wäre also eine Gleichbehandlung von Geimpften und Ungeimpften.
Die Testpflicht müsste für beide Gruppen aufrecht erhalten werden, wie auch die Maskenpflicht und die Abstandsregeln, da man mit der Impfung auch durch diverse Mutationen eben (noch) keinen zuverlässigen Herdenschutz aufbauen kann und man den Indikator der Inzidenzen durch Wegfall der Testpflicht der Geimpften letztendlich bereits aufgegeben hat.
Alles andere ist inkonsequent und verfehlt dann die Wirkung, die man angeblich versucht mit den Einschränkungen herbeizuführen (Herdenschutz).
Siehe auch RKI
In welchem Maß die Impfung darüber hinaus die Übertragung des Virus weiter reduziert, kann derzeit nicht genau quantifiziert werden.
und
Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass einige Menschen nach Kontakt mit SARS-CoV-2 trotz Impfung (asymptomatisch) PCR-positiv werden und dabei auch infektiöse Viren ausscheiden. Dieses Risiko muss durch das Einhalten der Infektionsschutzmaßnahmen zusätzlich reduziert werden. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) auch nach Impfung die allgemein empfohlenen Schutzmaßnahmen (Alltagsmasken, Hygieneregeln, Abstandhalten, Lüften) weiterhin einzuhalten.
3.Impfpflicht/-Zwang
Selbst als Impf- Befürworter könnte ich in Sachen Corona dem ganzen nicht zustimmen.
Denn ein langfristiger Fahrplan und ein konsistentes und schlüssiges Vorgehen steht noch in zu weiter Ferne, als ob man dort einen anti- demokratischen Alleingang einfach durchdrücken sollte.
Zumal politisches Handeln und wissenschaftliche Empfehlung sich auch des öfteren widersprochen haben.
So züchtet man sich nur noch mehr Impfverweigerer ran, als man es leider auch durch das inkonsistente, teils schamlose, planlose und widersprüchliche Verhalten der Öffentlichkeit gegenüber, sowieso schon getan hat.
Man darf nicht vergessen, dass man aktuell mit schwerwiegendsten Persönlichkeitseingriffen deutlich überwiegend normale, gesunde Bürger in ihrer sozialen Teilhabe einschränkt bzw. diese komplett ausschließt.
Da müssen alle Entscheidungen, Handlungen und die Kommunikation nach außen bombenfest und ohne den geringsten Zweifel sitzen.
-Wie wird mit weiteren Mutationen verfahren?
-In welchen Zyklen muss nachgeimpft bzw. aufgefrischt werden?
-Wie soll das zukünftig finanziert werden?
-Sind die Impfstoffe für Mehrfachimpfungen bzw. regelmäßige Impfung geeignet bzw. unbedenklich?
usw. usf. - Es sind in vielen bereichen noch viele, viele Fragen offen.
Ich würde zudem erst einmal abwarten, bis der letzte Joker der Medizin gezogen wurde (Protein- Impfstoff).
Ich bin, nachdem was ich in meinem Umfeld so mitgkriege der Überzeugung, dass es damit dann doch noch einmal einen Impfschub geben wird, weil einige nur eine Skepsis gegenüber den neuartigen Impfstoffen hegen, aber nicht gegen das Impfen selbst.
Wäre der Fall Corona ein Beziehungsstatus, würde er aktuell lauten: Es ist kompliziert.
Allgemein besorgt mich persönlich zunehmend die Strategie der politischen Strömungen, zum Erreichen der eigenen Ziele bzw. zum Durchdrücken der eigenen Agenda, die Leute gegeneinander aufzuwiegeln, anstatt nach alter Schule Überzeugungsarbeit zu leisten, sich Mühe zu geben die Leute abzuholen und dadurch Mehrheiten zu generieren.
Vieles ziemlich anti- demokratisch, was da so läuft und das auch vermehrt unter dem Deckmäntelchen der Alternativlosigkeit.
Das sind nur ein par Gedanken, die ich mir zu diesem Thema gemacht habe.
Ich habe das Gefühl, dass diese Problematik von vielen Gruppen ziemlich eindimensional betrachtet wird und dass deshalb viele, unnötige Spannungen entstehen.
Letztenendes eint nämlich alle ein Ziel -> Den Alltag wieder in gewohnter Normalität erleben zu dürfen und dafür sollten wir alle gemeinsam kämpfen, ohne Andersdenkende zu stigmatisieren.
Man muss die Bedenken aller beteiligten Parteien ernst nehmen und gemeinsam eine Lösung finden.