DerOlf schrieb:
Und das ist genau der Denkfehler ... den Herrrn Maier wird es nur dann treffen, wenn er die App NICHT nutzt.
Das ist dein Denkfehler? Ja... das sehe ich... leider...
Die fadenscheinige Ausrede (bzw... eine davon) dafür, die App nicht zu nutzen war, ich halte selbst formuliert aber sinngemäß fest: "Mimimi, ich will nicht gebrandmarkt werden".
Dass eine Brandmarkung nicht stattfindet haben wir ja bereits geklärt.
Nun tausche also den Begriff mal aus: "Mimimi... ich benutze die App nicht, weil ich nicht diskriminiert werden will".
Macht das etwa Sinn? Nein, denn wie du bereits sagst, würde die Diskriminierung in dem hypothetischen Beispiel ja gerade deshalb stattfinden, weil man sie nicht nutzt. Die Ausrede macht so also noch viel weniger Sinn, als vorher ohnehin schon.
DerOlf schrieb:
Wie es ist, wenn man ohne Smartphone mit Corona-Warn-App nicht mal mehr in Ruhe einkaufen kann, mag ich mir garnicht vorstellen.
Musst du dir ja auch nicht vorstellen. Ist ja auch albern.
//Edit:
DerOlf schrieb:
Kennst du das Gefühl, der einzige im Bekanntenkreis zu sein, der KEIN Handy hat oder kein Smartphone, kein Auto, keine eigene Wohnung (also nicht WG sondern die eigenen 40 oder 50 Quadratmeter Privatreich)?
Für jemanden, der das kennt, trifft der Begriff recht gut ...
Klar kenne ich das Gefühl, schließlich war auch ich mal Student. Da fühlte ich mich aber nicht gebrandmarkt, weil die wenigsten Studenten ne Eigentumswohnung besitzen - ein Auto hatte ich lange auch nicht und fühlte mich ebenso nicht gebrandmarkt, weil ich einfach kein(!) Auto WOLLTE.
Hätte ich eines haben wollen, es mir aber nicht leisten können, während alle um mich herum ihre eigenen Flitzer haben? Möglich - wobei.. eher nein, mein Selbstbewusstsein ist auch im RL ganz in Ordnung ;D - aber die richtige Beschreibung wäre dann eher eine Art von "sich ausgeschlossen fühlen", nicht von Brandmarkung, schließlich gibts keinen Stempel auf der Stirn, der sagt, dass man kein Auto besitzt.
Wichtig ist hier nur zu unterscheiden zwischen: Entweder man hat etwas nicht, weil man es nicht braucht/möchte, oder man hat es nicht, obwohl man es möchte und eh alle haben, man es sich aber nicht leisten kann.
Auf die Corona-App übertragen entspricht die Position also dem ersteren Fall, nicht dem letzteren -> Man will es nicht haben. Ein mieses Gefühl hat man deshalb also gewiss nicht.