Bericht CPU-Leistungsaufnahme: Was „TDP“ bei Intel Core und AMD Ryzen bedeutet

Sebbi schrieb:
Weil eben vom Basistakt ausgehend eine genaue minimale Kühlleistung vorgegeben wird abgeführt werden muss, egal was weitere Größen in der Gleichung sind.
Na klar, und der unerfahrene Schrauber sich einen x-beliebigen S.1151 Kühler auf die "beste Gamer-CPU" schnallt und sich wundert, warum er weniger Fps raus als etliche Youtuber und Testseiten es ermittelt haben.
Der ruft mich dann an weil der Nachbar ihm meine Numemr gab, und ich dem armen Kerl klarmachen darf, das der 10€ Kühler die CPU drosselt. :freak:
 
@Sebbi
Ich würde sagen klarer, nicht ehrlicher. Ehrlicher sind da eher die Angaben von AMD, weil die Prozessoren in der Praxis näher an der TDP arbeiten - die Intel Dinger sind schließlich fast nie wirklich im Standardtakt, die leisten mehr und genehmigen sich dann auch mehr. Bei AMD ist das nicht ganz so doll. Da erfüllt die TDP-Angabe noch eher ihren Sinn als Hilfe bei der Dimensionierung des Kühlers.
Bei Intel hingegen ist die TDP eher eine Hilfe zur Dimensionierung eines Kühlers, bei dem die CPU überhaupt noch mit Ach und Krach was geleistet bekommt. ;)
 
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Die Leistungsaufnahme und damit die Verlustleistung ist proportional zur Taktfrequenz und proportional zum Quadrat der Spannung.

Doppelter Takt - doppelte Leistungsaufnahme
Doppelte Spannung - vierfache Leistungsaufnahme

Beispiel:
Wenn 1000 MHz bei 1 Volt zu einer Leistungsaufnahme von 100 Watt führen, dann führen 1500 MHz bei 1,25 Volt zu einer Leistungsaufnahme von 234,375 Watt. (100 Watt x 1,5 x 1,25 x 1,25 = 234,75)

Das gilt selbstverständlich nur für den identischen Workload und eine perfekte CPU ohne zunehmende Leckströme oder temperaturabhängige Änderungen des elektrischen Widerstandes.

BTW: Mich stört die fehlerhafte Terminologie ebenfalls. Klar sieht man ja was gemeint ist, aber es tut eben auch nicht Not die Begrifflichkeiten falsch zu verwenden.
 
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Na klar, und der unerfahrene Schrauber sich einen x-beliebigen S.1151 Kühler auf die "beste Gamer-CPU" schnallt und sich wundert, warum er weniger Fps raus als etliche Youtuber und Testseiten es ermittelt haben.

bei den Leuten hab ich eher die Erfahrung gemacht, das die eher den Boxed Kühler nehmen (der den Standard + Turbo schafft), aber sich dann wundern, das das Teil laut wie ne Turbine ist.

Der ruft mich dann an weil der Nachbar ihm meine Numemr gab, und ich dem armen Kerl klarmachen darf, das der 10€ Kühler die CPU drosselt.

DAS ist leider die Lebensfolter eines Technikverstehers :D

Beitrag schrieb:
Ich würde sagen klarer, nicht ehrlicher. Ehrlicher sind da eher die Angaben von AMD, weil die Prozessoren in der Praxis näher an der TDP arbeiten - die Intel Dinger sind schließlich fast nie wirklich im Standardtakt, die leisten mehr und genehmigen sich dann auch mehr.

nun da geb ich etwas zu bedenken, denn man kann selbst entscheiden, ob man den automatischen Turbo aktivieren will. Ich deaktiviere denn grundsätzlich.

für mich ist die TDP schon seit jeher ein Maßstab, viel das Gerät +- einer gewissen Tolleranz bei vollen Betrieb an Strom verbauchen wird, nicht was an an Wärme angeführt werden muss. Daran orientiere ich meine Netzteildimensionierung und auch die Kühlerangaben.

Und wenn Intel sagt, das Teil verbracht mit maximalen Basistakt 95W TDP elektrische Leistung, dann ist dieser Wert auch eben die Leistungsaufnahme der Komponente. Und dies ist unabhängig von weiteren Werten wie Umgebungstemperatur, Materialqualität usw.

Bei AMD hingegen können 95W TDP mit thermischer Leistung bedeuten, das die CPU auch 125 W an Leistungsaufnahme hat, aber eben nur 95W abgeführt werden müssen für durchweg stabile Leistung.
Doch dann kommt noch wie du schon sagtest auch andere Faktoren dazu wie eben im Beitrag beschreiben die Umgebungstemperatur usw.
Das ganze wäre zwar bei AMD dann genauer in der Dimensionierung von Kühler, aber nicht im Hinblick fürs Netzteil sowie die möglichen entstehenden Kosten.

Ich weiß das das sich kleinlich anhören mag, doch für mich sind dann eher die Dinge entscheidender als ein Kühler. Denn auf denen steh es drauf für welche Prozessoren die geeignet sind. Und wer da nicht aufpasst ist meines Erachtens selbst schuld. Und ich rede hier immer vom Basistakt. Den automatischen Turbomodus oder OC lass ich komplett außer acht!
 
Du hast den Artikel wirklich nicht verstanden...
 
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Sebbi schrieb:
nun da geb ich etwas zu bedenken, denn man kann selbst entscheiden, ob man den automatischen Turbo aktivieren will. Ich deaktiviere denn grundsätzlich.
Nur kaufst du die CPU mit Turbo und klar ausgeschriebenen maximalen Turbotaktraten, der Turbo ist ab Werk an und wenn du den ausschältst, dann bist du da mit Sicherheit die Ausnahme, nicht die Regel (von OC mal abgesehen). Also ist es doch nicht wirklich fairer, wenn man die TDP auf einen Betriebsmodus bezieht, den im Alltag kaum jemand verwendet.

Sebbi schrieb:
für mich ist die TDP schon seit jeher ein Maßstab, viel das Gerät +- einer gewissen Tolleranz bei vollen Betrieb an Strom verbauchen wird, nicht was an an Wärme angeführt werden muss. Daran orientiere ich meine Netzteildimensionierung und auch die Kühlerangaben.
Da nahezu die gesamte der CPU zugeführte Leistung in Form von Wärmeenergie abgegeben wird, ist das ein und dasselbe. ;)

Sebbi schrieb:
Und wenn Intel sagt, das Teil verbracht mit maximalen Basistakt 95W TDP elektrische Leistung, dann ist dieser Wert auch eben die Leistungsaufnahme der Komponente. Und dies ist unabhängig von weiteren Werten wie Umgebungstemperatur, Materialqualität usw.
So ist es aber nicht. Denn
a) läuft die CPU nun mal nicht im Basistakt, wenn sie nicht dazu gezwungen wird und
b) wird auch bei festem Takt der Verbrauch nicht stets gleich sein - er hängt trotzdem noch von diesen Umgebungsvariablen ab und davon, wie die CPU belastet wird (z.B. AVX).

Stimmt also beides nicht.

Sebbi schrieb:
Bei AMD hingegen können 95W TDP mit thermischer Leistung bedeuten, das die CPU auch 125 W an Leistungsaufnahme hat, aber eben nur 95W abgeführt werden müssen für durchweg stabile Leistung.
Wenn die CPU 125W Leistung aufnimmt, müssen die auch abgeführt werden. Wenn das nicht geht, dann taktet sie halt runter, bis der erzeugte Wärmefluss wieder zum Widerstand des Kühlers und der maximal zulässigen CPU-Temperatur passt.
Bei Intel genau gleich, wenn du nicht gerade auf Zwang den Turbo deaktivierst und damit auf ein dir beim Kauf zugesichertes Feature verzichtest, für das du Geld bezahlt hast.
 
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Es wäre zu schön, wenn die CPU Hersteller 2 Werte liefern würden
1. Verbrauch bei maximaler Last
2. Wie hoch die Kühleistung des Kühlers beschaffen sein muss, um bei einer festgelegten Umgebungstemparatur dafür zu sorgen, dass die CPU bei maximaler Last nicht gedrosselt wird
und
3. Hersteller von Kühlern die Kühlleistung angeben, so dass man einfacher den perfekten Kühler findet, um aus seiner CPU bei Bedarf die Höchstleistung ungedrosselt abrufen zu können.
 
Beitrag schrieb:
@Sebbi
Ich würde sagen klarer, nicht ehrlicher. Ehrlicher sind da eher die Angaben von AMD, weil die Prozessoren in der Praxis näher an der TDP arbeiten - die Intel Dinger sind schließlich fast nie wirklich im Standardtakt, die leisten mehr und genehmigen sich dann auch mehr. Bei AMD ist das nicht ganz so doll. Da erfüllt die TDP-Angabe noch eher ihren Sinn als Hilfe bei der Dimensionierung des Kühlers.
Bei Intel hingegen ist die TDP eher eine Hilfe zur Dimensionierung eines Kühlers, bei dem die CPU überhaupt noch mit Ach und Krach was geleistet bekommt. ;)
Das sehe ich so nicht, AMD geht einfach einen anderen Weg und Regelt viel klarer über die Temperatur der CPU, was aber gerade dann auch für OCler kein Vorteil sein muss. Was aber letztlich die TDP betrifft, ist der eine genauso uninteressant wie der andere! AMD macht da auch keine bessere Figur, auch wenn man sich das natürlich gerne einreden will/möchte!

Letztlich ist immer viel Marketing und Wunschvorstellung in den Daten enthalten [klar,man will verkaufen und gut darstehen], was aber in der Realität bei jedem Kunden / User ganz anders aussieht, weil durch die unendliche Vielfalt an Konfigurationen der Hardware, jeder einzelne PC ein Unikum ist. Natürlich neigt man schnell / leicht dazu, den CPU Hersteller, den man dann selbst im PC-System integriert hat, zu präferieren!
 
Sebbi schrieb:
nun da geb ich etwas zu bedenken, denn man kann selbst entscheiden, ob man den automatischen Turbo aktivieren will. Ich deaktiviere denn grundsätzlich.

Sorry, aber irgendwie glaube ich Dir das nicht.
 
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Meines Erachtens haben die TDP Angaben jeden Bezug zur Realität verloren und sind reine Fantasiewerte der Marketingabteilung geworden. Man versucht den durch höheren Prozessortakt gestiegenen Verbrauch damit zu Kaschieren und irgendwelche wilden Ausreden mit Basistakt und Formeln für Kühlleistung vorzuhalten, damit die Werte ja doch irgendwie wieder Sinn ergeben. Seitens der Leistung wird der Boost Takt als Referenz von Testsystemen genutzt, seitens der Leistungsaufnahme hingegen der Basis Takt. Dann kann Intel gleich alle Prozessoren mit 25w TDP und 500Mhz Basistakt rausbringen, bei ungedrosselten 5Ghz Boost Takt, während AMD ein und den selben Prozessor alleine mit einer Erhöhung der spezifizierten tCase Temperatur plötzlich die TDP halbieren kann.

Man sollte zusätzlich zur TDP noch eine ganz normale Leistungsaufnahme unter einer Allcore-Cinebench vergleichbaren Auslastung angeben (entspricht dann Allcore Turbo), das wäre für die meisten Käufer eine sinnvollere Angabe.
 
Denn früher gab es keinen Turbo.
Also ich kann mich noch an meinen ersten Computer in den 90er erinnern der einen Turbo-Knopf hatte. So konnte man dann ein paar Megahertz dazuschalten. Wie das genau funktioniere wusste ich nicht, aber den Turbo gab es defintiv.
 
GGG107 schrieb:
Also ich kann mich noch an meinen ersten Computer in den 90er erinnern der einen Turbo-Knopf hatte. So konnte man dann ein paar Megahertz dazuschalten. Wie das genau funktioniere wusste ich nicht, aber den Turbo gab es defintiv.

Ja, aber das war was anderes. Die meisten Computer liefen im "Turbo-Modus". Die meisten Computer waren unter 100 MHz (:o) - selbst mein 133 MHz-Rechner hatte sowas nicht mehr. Und die die es hatten, waren es die, die nur aus Marketing-Gründen ihre Darseinsberechtigung hatten.

Der Turbo (zumindest bei Intel) fing mit der I-Generation an.
 
GGG107 schrieb:
Also ich kann mich noch an meinen ersten Computer in den 90er erinnern der einen Turbo-Knopf hatte. So konnte man dann ein paar Megahertz dazuschalten. Wie das genau funktioniere wusste ich nicht, aber den Turbo gab es defintiv.
Andere Geschichte. Wenn der Turbo angeschaltet war, kam bei "jedem" garantiert der Takt an, wenn die CPU nicht gerade verglühte. Beim Boost gibt es so mannigfaltige Abhängigkeiten. Jeder bekommt gemäß diesen Abhängigkeiten einen Boost in unterschiedlicher Höhe aufgetischt. Leistungstests bzw. Vergleiche innerhalb von ca. 5% sind im Grunde Schall und Rauch.

tek9 schrieb:
...
wie Intel und AMD zu ihren Vorgaben kommen interessiert lediglich die Anbieter der Kühler, damit diese die passenden CPU auf den Karton drucken können. ...
Also sollte CB gleich zu den Lautstärketests bei CPU-Kühlern noch obligatorisch einen CPU-Benchmark machen. Am Besten bei simulierter 30°C Sommerhitze im Testlabor :D

An Computerbase: Zuzüglich zum Diagramm "Kühlvermögen über Schalldruckpegel" noch bitte ein Diagramm "maximaler Turboboost"". Wenn es keine großen Unterschiede gibt, einfach die Umgebungstemperatur weiter erhöhen bis die Qualitätsunterschiede der Kühlungen zu Tage treten.
 
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https://de.m.wikipedia.org/wiki/Turbo-Taste
 
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Also ich hatte einen Ryzen 7 1700 und dieser hat mit 1,35v mehr als 130 Watt verbraucht, unter Prime95 AVX FMA3 waren das durchaus mal 160 Watt Package Power. Zumindest mit den Enduser Boards (Asus Prime X370 Pro) hat dieses Limit zumindest nicht gegriffen, obwohl ich keine spezielle Einstellung verändert habe - außer Spannung, LLC und Takt.
 
Stunrise schrieb:
Man sollte zusätzlich zur TDP noch eine ganz normale Leistungsaufnahme unter einer Allcore-Cinebench vergleichbaren Auslastung angeben (entspricht dann Allcore Turbo), das wäre für die meisten Käufer eine sinnvollere Angabe.
Bei AMD steht die TDP für eine Allcore-Cinebench vergleichbare Auslastung. Lediglich bei Intel hat die TDP Angabe damit nichts zu tun.
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Sebbi schrieb:
für mich ist die TDP schon seit jeher ein Maßstab, viel das Gerät +- einer gewissen Tolleranz bei vollen Betrieb an Strom verbauchen wird, nicht was an an Wärme angeführt werden muss. Daran orientiere ich meine Netzteildimensionierung und auch die Kühlerangaben.
Ich glaube auch, dass du es nicht verstanden hast. Bei AMD passt die Angabe. Aber bei Intel nicht, denn da stehen 95W TDP auch mal für 160W Verbrauch. Heißt wenn du bei Intel die TDP als Angabe für Netzteil und Kühler verwendest, dann funktioniert es nicht ohne weiteres. Du musst ins BIOS gehen und die Default-Einstellung der CPU umstellen und sämtliche Turbo-Stufen deaktivieren. Das hat noch nicht einmal mit OC zu tun, sondern Stock-Settings...
Sebbi schrieb:
Bei AMD hingegen können 95W TDP mit thermischer Leistung bedeuten, das die CPU auch 125 W an Leistungsaufnahme hat, aber eben nur 95W abgeführt werden müssen für durchweg stabile Leistung.
Doch dann kommt noch wie du schon sagtest auch andere Faktoren dazu wie eben im Beitrag beschreiben die Umgebungstemperatur usw.
Bei u.a. der CPU entspricht die Aufnahme der elektrischen Leistung der Abgabe der thermischen Leistung. Wenn eine AMD CPU 125W aufnimmt, dann gibt sie 125W ab (jaja, 124,9999999W)...genau wie bei Intel, Nvidia, Apple...die unterliegen den gleichen Gesetzen der Physik.
 
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Gut, dann einigen wir uns einfach darauf:

Bei Intel entspricht die TDP in etwa dem minimalen Stromverbrauch beim Basistakt (All Core).

Bei AMD entspricht die TDP in etwa dem maximalen Stromverbrauch während einer Torture Loop (All Core).
 
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Stunrise schrieb:
Also ich hatte einen Ryzen 7 1700 und dieser hat mit 1,35v mehr als 130 Watt verbraucht, unter Prime95 AVX FMA3 waren das durchaus mal 160 Watt Package Power...
Verbrauch des Komplettsystems sicherlich, gemessen mit einem anständigen Strommessgerät?
 
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