Stunrise schrieb:
@Begu
Du betreibst Cherry Picking, der Verbrauch dex 2700X ist definitiv nicht bei maximal 105 Watt, wenn ich mir z.B. den Test auf
Computerbase hier durchlese
Im Leerlauf verbraucht der 2700X hier 49 Watt, unter Cinebench AllCore bereits 196 Watt und mit Prime AVX schon 210 Watt. Das ist ein Delta von 150w bzw. 160w und dazu kommt ja, dass der CPU im idle auch etwas verbraucht.
[…]
Das wäre transparent und positiv, ich vermute aber, dass weder AMD noch Intel diese Transparenz überhaupt wollen. Es ist doch gewollt, dass ein 150+ Watt saufender 2700X oder 8700K mit einer dafür lächerlich niedrigen TDP vermarktet wird.
Nein, tut er nicht. Entschuldige, aber Du betreibst hier stattdessen Cherry-picking.
Erstens misst
ComputerBase grundsätzlich immer die
Last- und Verbrauchswerte eines Gesamt-Systems – und damit sind die Werte zur Vergleichbarkeit mit anderen Werten anderer Reviews wie etwa von
Tom'sHardware,
HardwareLuxx oder etwa
Golem schon einmal in Gänze
nicht vergleichend zu benutzen, oder mit anderen Worten;
unbrauchbar. Zweitens versäumt es
ComputerBase leider öfter, zu erwähnen,
wie die jeweiligen Ergebnisse zustande kamen, sprich welche BIOS/UEFI-Einstellungen eingesetzt und/oder ob entsprechende Sicherheits-Patches für Meltdown/Spectre appliziert wurden. Drittens ist es leider immer wieder der Fall, daß die Ergebnisse hier oft nicht den anderen Reviews anderer Magazine entsprechend ausfallen oder gar fernab dieser liegen (bestes Beispiel dürfte hier der prominente Test der AMD-APUs sein …) – und damit entgegen dem Trend sonstiger Tests verlaufen.
Die Tests zur Leistungsaufnahme von
Tom'sHardware waren explizite Tests des CPU-Package und wurden dediziert gemessen. Hinzu kommt, daß bei den Tests entsprechende BIOS-/UEFI-Einstellungen zur
automatischen Übertaktung seitens der Mainboard-Hersteller
deaktiviert wurden, wie ja Igor korrekterweise schreibt – und wie es eigentlich absoluter Standard sein
sollte, der
normalerweise bei entsprechender Seriosität gar keiner Erwähnung bedarf!
Test Setup
AMD arbeitet auch an einem
Precision Boost Overdrive-Feature, das dem
Multi-Core Enhanced-Turbo (MCE) Feature ähnelt, das es Intels Prozessoren der K-Serie ermöglicht, jederzeit mit dem maximalen Turbo Boost über alle Kerne zu laufen. Die Einstellung auf Intel-Plattformen verändert die Taktrate und die Spannung der CPU, um eine höhere Leistung zu liefern, was im Grunde genommen eine werksseitige Übertaktung ist.
AMD’s Ryzen Master 1.3 Software erlaubt es derzeit nicht, die Funktion innerhalb des Betriebssystems zu aktivieren, aber wie bei vielen Motherboards für Intel-Prozessoren, ist AMD’s
Precision Boost Overdrive standardmäßig in der Mainboard-Firmware aktiviert. Wir haben das Feature ausgiebig getestet, aber wir haben ebenfalls festgestellt, dass es derzeit keinen nennenswerten Performance-Gewinn bringt.
Im Moment werden wir deshalb alle Tests mit deaktivierter Funktion durchführen, genau wie bei MCE. Sobald wir mehr erfahren oder das Feature voll aktiv ist, werden wir weitere Details folgen lassen.
— Igor Wallossek,
Tom'sHardware, Redakteur für Ressort Hardware in „
AMD Ryzen 7 2700X und Ryzen 5 2600X im Test“
Wir stellen also fest, daß der Ryzen 2700X im Test
definitiv Punktgenau auf seine offizielle seitens AMD propagierte TDP von 105 Watt kommt, bei deutlich über 4 GHz Kerntakt und damit weit ab seines Basis-Taktes von 3,7 GHz – sofern denn automatische Übertaktungsfunktionen seitens der Mainboard-Hersteller von vorn herein deaktiviert werden. Alles
innerhalb seiner offiziellen TDP.
Was wir außerdem feststellen, ist, daß dein ach so sparsamer 8700K deutlichst
außerhalb seiner offiziellen TDP Seitens Intel landet (welche ja ohnehin nur für den Basistakt gilt …), damit diese sage und schreibe um
+67↑ überschreitet und damit bei
159,5 Watt mal eben ⅔ oberhalb seiner TDP von 95 Watt liegt. Und jetzt erzähl‘ bitte noch einmal etwas von Cherry-picking!
Stunrise schrieb:
Keine Ahnung wie die Werte von THG entstehen …
Ganz einfach; Weil Igor bei dem Test
ehr·lich,
ob·jek·tiv und
un·vor·ein·genom·men bleibt, deswegen.
Stunrise schrieb:
… aber jeder andere Test bisher besagt klar, dass die Ryzen CPUs alles andere als sparsam sind, wenn man eine Allcore Last oder gar AVX anlegt.
Ja, weil bedauerlicherweise viele Redakteure
automatische Übertaktungen seitens des Boards (
Precision Boost Overdrive-Boost oder den
Multi-Core Enhanced-Turbo)
für etwaige Benchmarks erlauben. Wohin das führt, hat man bei allen Reviews der ersten Prozessoren der X299-Plattform gesehen, bei dem sämtliche Kerne automatisch durch das Board übertaktet wurden und für aberwitzige Verbrauchswerte jenseits der 400 Watt gesorgt hat …
Ob das Absicht ist, um bestimmte Produkte im schlechteren Licht erscheinen zu lassen, darf Jeder selbst für sich entscheiden.
Stunrise schrieb:
Möglicherweise drosselt das Board von THG hier tatsächlich auf die 105 Watt, das ist aber garantiert nicht üblich auf einem normalen Endverbraucher Mainboard. Auf einem klassichen Enduser Board braucht ein Ryzen unter AVX deutlich über 150 Watt und praktisch immer mehr, als ein 8700K unter selbiger Last.
Das Board deckelt sogar ganz sicher bei der offiziellen TDP, wie man ja augenscheinlich sieht.
Und ja, daß ist tatsächlich üblich, sofern man denn die automatischen Übertaktungs-Funktionen des jeweiligen Boards deaktiviert.
Wenn nicht (und diese Funktionen die TDP ignorierend bleiben aktiv),
dann verbraucht ein Ryzen
aufgrund des nunmehr offenen Limits auch deutlich überhalb des TDP-Rahmens (aber noch immer weniger, als der 8700K, trotz zwei Kernen mehr …). Das hat ja auch einmal mehr der hier im Test erwähnte kleine
Test des 8700T von
ComputerBase gezeigt, der dann (im Vergleich zu seiner offiziellen TDP von bloß 35W) bei exorbitanten
+112W landet.
In diesem Sinne
Smartcom