News Cruise: General Motors stellt Robotaxi-Entwicklung ein

|Moppel| schrieb:
Wollte mit der Frage provokant zum Ausdruck bringen, dass selbstfahrende Fahrzeuge von der Gesellschaft und den Behörden für mein Gefühl deutlich strenger beurteilt werden als menschliche Autofahrer.
Und das müssen sie auch. Im Fall von Cruise bspw ging es ja um eine Frau, die zuerst überfahren wurde, dann ist das Auto stehen geblieben, und wieder losgefahren, mit der Frau unterm Auto eingeklemmt, sie noch dutzende Meter mitgeschliffen. Das war kein "uppsala", das war ein gravierender Unfall, trotz "Sicherheitsfahrern" in der Zentrale.

Realität ist einfach, dass selbstfahrende Autos nie auf "unseren" Straßen funktionieren werden. Die 99,9% der Standardsituationen sind einfach. Autonomes Autobahnfahren hat Dickmanns in den frühen 90ern schon tausende Kilometer weit demonstriert. An den letzten Prozenten wird mit unglaublichem Aufwand seit Jahrzehnten gefeilt, und ein Ende ist nicht absehbar. Ohne gefälschte Statistiken wird das auch nichts werden (so wie Tesla, die halt dutzende tödliche Autopilot-Unfälle nicht gemeldet haben weil sich der AP weniger als eine Sekunde vor dem Aufprall deaktiviert hat)

Und ja: Das gleiche Geld in ÖPNV investiert würde hundert mal mehr für die Gesellschaft und die Umwelt erreichen; aber da gibt es kein "Investorenpotential" und es lässt sich nicht gut an VC-Firmen verkaufen. Die Menschen nutzen ÖPNV in dem Moment, in dem es schneller und bequemer als mit dem Auto ist. Egal ob Stadt oder Land - eine gute ÖPNV Anbindung steigert den Wert einer Immobilie immens - und das hat einen Grund. Geld ist ironischer Weise kein großer Motivator - die Leute zahlen mit Freude >10.000€ pro Jahr um ein Auto zu haben.


P.S.: Ich arbeite seit fast 15 Jahren in der Automobil-Entwicklung. Ich verdien' mit solchem Zeug mein Geld. Trotzdem ists ein Irrweg. Autos sind schlecht für uns - egal ob Verbrenner, Elektro, selbstfahrend oder mit Lenkrad.
 
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supermanlovers schrieb:
Ich kann dich auch mit 30km/h vorsätzlich überfahren.

Ich würde daher 100km/h eher als grob fahrlässig bezeichnen.

Bei den Robototaxis werden sich halt jetzt andere Anbieter durchsetzen. Aufzuhalten ist der Trend ohnehin nicht.
Folgenschwere Unfälle passieren in der Regel, weil Rotphasen ignoriert werden. Mordurteile gegen Raser erwähnen weitere entscheidende Faktoren wie das Überfahren mehrerer roter Ampeln vor dem eigentlichen Unfall. Ein betrunkener Fußgänger wurde in Bremen getötet als ein Motorradfahrer, der auch einen Youtubekanal anderer riskanter Fahrten betreibt, ihn beim Überqueren einer roten Ampel überfuhr. Den Fußgänger trifft eine Mitschuld weshalb der Motorradfahrer nur wegen fahrlässiger Tötung verurteilt wurde.
 
|Moppel| schrieb:
Schade dass Menschen nicht die Lizenz entzogen bekommen wenn sie Fußgänger anfahren. ;)
Naja, manchmal sollte man aber den Fussgängern die Lizenz zum Rumlaufen nehmen, wenn sie blind für alles ausser dem Handy mit Ohrstöpseln in der Birne ohne jegliche Rücksicht, oder Bezug zur Aussenwelt rumeiern.
 
xexex schrieb:
Wirklich? Mordanklage für zu schnelles Fahren findest du harmlos?
"Weiß nicht, welcher der Cousins das Auto an dem Tag hatte" , Klage geht ins Leere. Gibt keine Halterhaftung.
 
HerrFornit schrieb:
Gut.. Ein Anbieter weniger.
Genau, aus Kundensicht sind mir Monopole am liebsten! 🤦‍♂️
KainerM schrieb:
Realität ist einfach, dass selbstfahrende Autos nie auf "unseren" Straßen funktionieren werden. Die 99,9% der Standardsituationen sind einfach...

P.S.: Ich arbeite seit fast 15 Jahren in der Automobil-Entwicklung. Ich verdien' mit solchem Zeug mein Geld. Trotzdem ists ein Irrweg. Autos sind schlecht für uns - egal ob Verbrenner, Elektro, selbstfahrend oder mit Lenkrad.
Wenn du auf einer belebten Kreuzung 6-7 Waymos aus allen Richtungen mit einer derartigen Selbstsicherheit beobachten kannst, dann funktionieren diese Systeme mittlerweile schon ganz gut. Das ist die Realität, man muss sie ganz einfach nur zulassen! 🙂

PS: Wenn du Autos so verteufelst und sie ja ach so schlecht für uns sind, gleichzeitig aber deine 15 Jahre zur Schau stellst, dann wechsle doch einfach die Branche und mach den Anfang, es liegt in deinen Händen... 🙈

Ob Robotertaxis die Zukunft sind oder nicht weiß ich nicht, aber eine phänomenale Entwicklung sind sie allemal - gabs mit Sicherheit aber auch schon in den 90ern, keine Frage! 😅 Kann nur von jmd. kommen der entweder Angst davor hat, oder keinen Plan bzw. es noch nie probiert hat. Naja, was nicht ist kann ja noch werden. 🌱
 
DiePalme schrieb:
Wenn ich in der Innenstadt mit 100 durch die Straßen bretter, ist das Vorsatz. Denn man nimmt billigend in Kauf..
Rechtlich weiß ich in dem Fall nicht ob man das auch zu Vorsatz zählen kann, bzw. ob man sich da inzwischen überhaupt einig ist. Aber in Kauf nehmen dass jemand sterben könnte, ist für mein Verständnis kein Vorsatz, also Absicht.
Ohne eine genaue Planung ob und wann man auf wen trifft, kann es doch kein Vorsatz sein. Und in aller Regel wird auch klar sein dass derjenige eben überhaupt keine Tötungsabsicht hatte und noch nicht mal ein Unfall wollte, allein schon um kein Schaden an seinem eigenen Fahrzeug zu bekommen. Auch hat er gebremst und versucht auszuweichen, was auch gegen vorsätzlich ein Crash gewollt zu haben spricht. Solange es kein Hinweis auf erweiterten Suizid oder so gibt, würde ich es nicht allein durch die Geschwindigkeit Mord nennen, ähnlich hart bestrafen aber von mir aus schon.
 
Sobald jeder weiß, wie die 3 Muscheln funktionieren haben wir auch autonom fahrende Fahrzeuge.

Letzteres find ich sehr cool und würde ich sehr gerne nutzen. Entspannt von a nach b und ich kann machen, was ich will (schlafen, lesen, arbeiten, zocken, ...).
Der Invest ist ja auch nicht weg, das Wissen wird alles für die Kernmarke abgeschlöpft. Nur die Fahrzeugverwaltung fällt weg. Passiert.

Aus meiner Sicht sollte man immer auch die Reduktion der Verkehrsunfälle durch autonome Fahrzeuge mitbetrachten. Ist ja nicht so, dass wir erst Tote im Straßenverkehr haben, seit es (teilweise) selbstfahrende Fahrzeuge gibt.
 
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Waymo hat nach 4 Mio km einmal alle Unfälle mal der - ich meine MunichRe (an irgendeinen der globalen Rückversicherer) - übergeben damit die die Schuldfrage bei jedem Unfall klären.

In keinem einzigen hatte nach Ansicht der Versicherung waymo Schuld. was ja schon mal kein schlechtes Ergebnis ist.

Weiss nicht ob das alle machen aber waymo zähltjeden Unfall als einen komplett unabhängig des Verschuldens.
 
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jackii schrieb:
Solange es kein Hinweis auf erweiterten Suizid oder so gibt, würde ich es nicht allein durch die Geschwindigkeit Mord nennen, ähnlich hart bestrafen aber von mir aus schon.
Meine ganz persönliche Meinung: Das ist vorsätzlicher Mord. Die Bestrafungen für solche Aktionen sind meiner Meinung nach bisher ein schlechter Witz. Wenn es am Ende tote gibt, gehören die für den Rest ihres Lebens hinter Gittern. Man nimmt Leben durch eine vorsätzliche Handlung. Die Unschuldigen die es trifft sind dann tot. Wie man dann nach 10 oder 15 Jahren (wenn es denn mal überhaupt so viele sind) wieder auf freien Fuß kommen darf um dann einfach weiter zu leben, entzieht sich völlig meinem Verständnis. Es ist für mich das selbe wie bei einem vorsätzlichem und geplantem Mord. Wer so jemanden das Leben nimmt, hat seines ebenfalls verwirkt. Da habe ich persönlich keinerlei Gnade für die Person.
 
Nepenthes schrieb:
Naja, manchmal sollte man aber den Fussgängern die Lizenz zum Rumlaufen nehmen, wenn sie blind für alles ausser dem Handy mit Ohrstöpseln in der Birne ohne jegliche Rücksicht, oder Bezug zur Aussenwelt rumeiern.
Hier herrscht Asymmetrie: Der Fussgänger mag genauso fahrlässig handeln wie der Autofahrer, aber er ist eine weit, weit kleinere Gefahr für Andere.

Es ist eben schlimmer im Worst Case 20 Menschen zu überfahren als im Worst Case überfahren zu werden.
Ein Fussgänger läuft mit 80kg bei grob 8km/h in mich rein, ein Auto mit 1,5t+ und 30 bis 100km/h. Das findest du annähernd vergleichbar? Der Energieerhaltungssatz nicht.
 
DiePalme schrieb:
Meine ganz persönliche Meinung: Das ist vorsätzlicher Mord. Die Bestrafungen für solche Aktionen sind meiner Meinung nach bisher ein schlechter Witz. Wenn es am Ende tote gibt, gehören die für den Rest ihres Lebens hinter Gittern. Man nimmt Leben durch eine vorsätzliche Handlung.
...
Es ist für mich das selbe wie bei einem vorsätzlichem und geplantem Mord.
Joa da werden wir uns nicht einig, aber ist normal dass man grad bei dem Thema unterschiedliche persönliche Auffassungen hat. Selbst bei wirklich vorsätzlicher Tötung, sind es nicht zwingend 15 Jahre plus Sicherheitsverwahrung, wie sollen es dann für einen fahrlässigen aber nicht gewollten Unfall, ~50 Jahre sein.. Da finde ich Leute mit richtiger krimineller Energie und wiederholten Gewalttaten deutlich schlimmer und würde sie anders als Leichtsinnigkeit und Dummheit bestrafen. Für mich und naja den Gesetzgeber einer Menge Länder, ist es nicht das Selbe wie einem geplant aus Habgier einen mitgebrachten Sparten auf den Kopf zu kloppen und ihn zu verbuddeln.
Auch nach 6 Jahren ändert sich bezüglich Wiederholungsgefahr, bereuen, usw. nichts mehr, wenn er längst eingesehen hat dass er gar kein Führerschein mehr haben will und ein ganz anderer Mensch ist als noch Anfang 20 zu seiner Fast & Furious Phase. Genaugenommen findet er es 1 Sekunden vor dem Aufprall schon nicht mehr gut und würde nur zu gern von der Tat zurücktreten wenn es physikalisch noch ginge, ohne zu wissen ob jemandem was ernstes passiert ist, denn es gab eben nie ein Vorsatz zu überhaupt irgendwelchen Verletzungen.
Da ist dann keinem geholfen wenn ein, von einmal 50km/h zu viel innerorts abgesehen, Unbescholtener jahrzehntelang im Knast rumsitzt.
Ich versteh das Dilemma schon, aber da fallen mir eine Menge anderer Straftaten ein die man stärker bestrafen könnte, bei denen der Täter aktiver Schuld hat und ein Schaden tatsächlich gewollt hat.
 
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jackii schrieb:
Genaugenommen findet er es 1 Sekunden vor dem Aufprall schon nicht mehr gut und würde nur zu gern von der Tat zurücktreten
Das mag sein. Ich bin aber der Auffassung, man muss vorher wissen was man da macht und welche Risiken man eingeht. Da spielt es für mich keine Rolle, ob man es danach bereut, das bringt die Toten auch nicht wieder ins Leben. Und jemanden das Leben zu nehmen empfinde ich als das schlimmste Verbrechen überhaupt. Denn das Opfer hat sein Leben verloren, das absolut wertvollste das man haben kann ist Lebenszeit. Ob jemand gerne mal Leuten einen aufs Maul haut, Sachen klaut oder Banken ausraubt.... schlimm, aber niemanden wir die Lebenszeit genommen.
Und ja, wir werden uns nicht einig. Aber das muss man ja auch nicht immer. :schluck:
 
DiePalme schrieb:
Ob jemand gerne mal Leuten einen aufs Maul haut, Sachen klaut oder Banken ausraubt.... schlimm, aber niemanden wir die Lebenszeit genommen.
Der Unterschied ist, ein Bank raubt man nicht im vorbei gehen aus, sondern mit einem klaren Vorsatz. Wenn jemand sein Auto nimmt und bewusst in eine Menschenmenge reinfährt, hat man hier eindeutig ebenfalls einen Vorsatz, wenn man schlichtweg zu schnell fährt und sich daraus ein Unfall mit Personenschäden ergibt aber nicht.

DiePalme schrieb:
Ich bin aber der Auffassung, man muss vorher wissen was man da macht und welche Risiken man eingeht.
Nach dieser Auffassung dürftest du dich gar nicht hinter ein Lenkrad setzen und eigentlich gar nicht vor die Tür gehen. Du kannst jederzeit durch die kleinste Unachtsamkeit hintern Steuer jemanden umbringen, ist dir das bewusst und nimmst es trotzdem in Kauf?

In nachhinein ist man immer schlauer, aber Menschen sind nun mal weder Roboter noch unfehlbar.
 
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