Fettoni schrieb:
Jahrhunderte lang haben Menschen Blut für das Wahlrecht gegeben und heute ist man zu faul mal eben nen Brief auszufüllen und zum Rathaus zu gehen.
Wer zu faul zum Wählen ist, hat die Freiheit nicht verdient, da muss nicht erst ein Wahlsystem entwickelt werden, bei dem man am Handy nen Knopf drückt...
Selten so viel Unsinn gelesen. Seit wann ist es Freiheit wenn ich entscheiden darf ob Politiker A oder Politiker B Entscheidungen in meinem Namen treffen kann?
Freiheit ist in meinen Augen wenn ich direkt und persönlich über jedes Gesetz und über jede Entscheidung die mein Leben betrifft aktiv mitentscheiden und mitwirken kann.
Solange dem nicht so ist, DE über ein Grundgesetz/Verfassung verfügt, daß von irgendwelchen Siegermächten, aber niemals vom deutschen Volk bestätigt wurde, solange ist wirklich ein Hohn von Freiheit oder Demokratie zu reden.
Wenn ich wirklich frei wäre, dann könnte ich (nur so als Beispiel) dafür plädieren zukünftig in einer Monarchie, im Kommunismus oder in einer Militärdiktatur leben zu wollen. Wenn ich mich aber entsprechend äußern würde, hätte ich doch gleich den Verfassungsschutz an den Hals.
Back @ Topic:
Elektronische Wahlen/Meinungsumfragen sind der erste Schritt zu einem System mit mehr Freiheit, sprich wo nicht irgendwelche Politiker/Lobbyisten die Macht im Staate innehaben sondern das Volk selbst, direkt und unmittelbar. Das schlimme an unserem System ist, daß es den Leuten so gut geht, daß sie sich nur allzu gerne die Freiheit nehmen bzw einschränken lassen, bis es so weit ist, daß sie glauben das müüse so sein, und geht gar nicht anders.
Ich persönlich habe schon vor 30 Jahren dafür plädiert Papier gänzlich zu verbieten und auch Wahlen nur noch auf elektronischem Wege durchzuführen. Daß es da sicherlich Sicherheitsbedenken gibt und immer geben wird ist doch klar. Trotzdem sollte man auch die Dimensionen und Gefahren erst mal abwägen anstatt nur nach absoluter Sicherheit zu fragen.
Die Vorteile vor allem finanzieller Natur von digitalen Befragungen wären mMn immens. Die Sicherheitsbedenken sind wenn auch theoretisch nachzuvollziehen in der Praxis eher als lächerlich zu sehen. Wenn man bedenkt wie viele 70 jährige Omas einfach nur aus Langeweile wählen gehen ohne auch nur die geringste Ahnung von Politik zu haben und den Kanditat/Partei allein nur nach Sympathie/Aussehen/Vorurteile auswählen, dann ist diese Gefahr für mich 100x schwer wiegender und vor allem viel realer.