edenjung schrieb:
edenjung schrieb:
Und nur weil du den Branchenstandard (vernünftige KI, die auf dich reagiert, Fahrzeug-Ki, Fahrzeug-Steuerung, immersion etzc.) nicht wichtig ist, dann ist das ja ok. Aber nicht jeder möchte wie vor 20 jahren spielen.
Und selbst da war die Ki besser als hier.
Beim Branchenstandard geht es um die Qualität des Spiels.
Dinge die sich im Laufe der Jahre herauskristalisiert haben, die in einem guten Spiel sein müssen.
Und damit meine ich nicht Gameplay dinge sondern Basics, wie eben vernünftige Ki, Fahrzeugsteuerung und immersives Worldbuilding.
Genau! Leider verstehen viele das Wort Branchenstandard allerdings so, dass jedes Spiel eines bestimmten Genres so sein muß wie die anderen, ohne Abweichung von den heligen Dogmen.
Und da CP2077 auch als RPG vermarktet wird, muss es daher auch massenhaftes looting, grind, levelling und andere unrealistische Elemente enhalten, weil das bei RPGs nun mal so ist...
Wenn man bei WoW leveln kann und überall Zeugs en masse rumliegt, dann muss das in einem Cyberpunk-RPG auch so sein, weil nix neu oder anders sein darf.
Dass dies zu einem dystopischen setting eventuell nicht passt, wird nicht einmal erwogen, weil man es ja schon nicht mehr anders kennt...
Hier haben zur Konfusion allerdings auch die vielen inkompetenten Reviewer beigetragen, vor allem die ach so professionellen (Gamestar & co), die zuerst das Spiel mit über 90% bewertet haben und ein paar Tage später mal eben so um 20% runtergewertet haben. Ich frage mich, wie lange die sich für den ersten Test Zeit genommen haben, 30 Minuten?
Kann ja nur, wenn man die mangelnde Qualität des Spiels nicht sofort bemerkte.
Viele Reviewer sind allerdings auch sehr jung und waren vor ein paar Jahren selber noch kiddies. Sie sind mit Diablo, WoW und Fortnite aufgewachsen und kennen schon nichts anderes mehr als Looting-action ohne realitätsnahe Elemente.
Deswegen gebe ich auch nichts auf die Reviews von Leuten, die Spiele wie Fallout Tactics oder Stalker wahrscheinlich nie selber gespielt haben und daher nicht mehr wissen, was Realitätsnähe bedeutet bzw. diese gar nicht schätzen.
Solang´s toll aussieht, gescriptete Filmsequenzen en masse und hektische Action bietet, wird´s halt gut bewertet.
Dass man in einem game selber denken und Dinge herausfinden und sich anstrengen muss, gilt anscheinend heute als Unding, der "Branchenstandard" ist, dass man vom gameplay alles hinterhergeschmissen kriegt. Deswegen wird man in Cyberpunk auch mit Aufträgen überschüttet und hat von Anfang an ein gutes Appartement und hat massig Waffen und Zeugs.
Dieser völlig un-immersive Wohlstand des Spielers zu Beginn des Spiels ist für mich ein Spielspasskiller, aber die Masse will es wohl nicht anders. Halt wie im richtigen Leben heute...
Einzig Red Dead Redemption hat mich in der Hinsicht mal positiv überrascht, da muss man für alles noch ein wenig denken, Dinge selber rausfinden, und Ausrüstung ist eher teuer.
Das Bashing gegen CDPR kann ich in diesem Sinne auch nicht vollkommen teilen, die liefern als Unternehmen im Grunde ja nur den Schrott, der von der Masse gefordert wird.
Schuld ist immer auch der Konsument. Und solang Filmspiele mit unimmersivem Gameplay Höchstwertungen bekommen, wird sich das auch nicht ändern.
Ohne Junkies keine Dealer, ergo ohne anspruchslose Spieler keine Schrottgames.
Die Patches werden CP2077 irgendwann gut aussehen und laufen lassen, und das war´s. Mehr werden sie nicht ändern. Im Grunde wird es der Mix aus billig-RPG und Hektik-shooter bleiben,
der es ist, mit billigen lifebars, Hitpoints überm Kopf und gepanzertem Kettenbikini. Wird die ganzen MMORPGler aber auch nicht stören, sie wollen ja solche Spiele mit vollkommen synthetischen Spielelementen.
Vielleicht bringt CDPR ja noch ein DLC mit ner Arena, wo man gegen Bosse kämpft wie in nem schön geistlosen Hack´n slay, 3000 Mal auf einen Gegner mit Mantisblades einschlagen, bis er umfällt, hurra.
Das kriegt dann auch Höchstwertungen. Weil sowas schon Spaß macht als geistige Leiche.