Vitche schrieb:
Ich stimme deine Post in vielen Belangen zu, aber zu diesem Zitat: Hast du schon Red Dead Redemption 2 gespielt? Und wenn es nicht Open World sein muss, Horizon und God of War? Das wären meiner Meinung nach die 5 Perlen der letzten Jahre, was große Produktionen mit Triple-A-Ambitionen angeht.
Ja habe ich natürlich gespielt und ja, das sind auch für mich die besten Triple-A spiele der letzten Jahre.
Ich könnte jetzt versuchen zu erklären, was Cyberpunk hier für mich einzigartig macht, aber wozu gibts Videos:
Dieses Level an Immersion und die Tatsache dass alle Cutscenes nahtlos ins gameplay integriert sind bzw der Spieler sich sogar frei bewegen und umsehen kann findet man in Spielen ziemlich selten. Das ist für mich in der Qualität und dem Umfang einfach next level.
Dialoge finden in anderen Spielen meist statt, indem man einen Chrakter auswählt und die Kamera dann an ihm festgetackert ist (Siehe horizon).
Cutscenes finden in GTA und RDR2 hingegen meist nicht im Gameplay statt, sondern sind automatisch ablaufende Sequenzen mit einer anderen Kameraperspektive und völlig ohne Interaktion.
Cyberpunk bricht mit diesen alten Herangehensweisen und versucht es besser zu machen.
Und genau an der Stelle steckt auch vieles vom Budget, da es eben sehr sehr viele Szenen gibt, die so ablaufen wie im Video.
GTA z.B. bietet einen Open World Sandkasten. Aber hast du in GTA schonmal so eine Mission wie im Video gesehen? Aus der Perspektive mit dieser Qualität?
Und ich stelle wieder die Frage, welche Spiele bieten denn vergleichbares wie Cyberpunk? Es gibt Spiele die vergleichbar gut oder besser sind, aber keine Spiele die Konzeptionell so ähnlich sind.
God of War war ein meisterwerk ja, aber auch da. Es gibt keine Dialoge, keine Entscheidungsfreiheit und Cutscenes werden zwar nahtlos in den Spielablauf integriert, was wirklich toll ist, aber auch dann kann man während die Szene läuft nicht mehr interagieren oder sich umsehen. Im Moment der Cutscene läuft halt dann nur ein simpler „film“ ab. Auch wenn das in engine in echtzeit berechnet wird, geht in dem Moment die interaktivität und jegliche Kontrolle verloren. Ich werde in dem Moment quasi aus meiner Rolle geworfen. Das bricht die Immersion.
Das mag jetzt kleinkariert sein, aber Cyberpunk hat sich durch die Art und weise wie es seine Geschichte und Missionen inszeniert für mich einfach sehr deutlich vom Rest abgehoben. Es ist im RPG Genre genau die Weiterentwicklung die ich mir wünsche.
Je mehr immersion desto besser. Wie genial wäre denn ein God of War, wenn ich während der Cutscenes auch noch Entscheidungen Treffen und mich frei bewegen und umsehen könnte?
Das macht halt den Unterschied zwischen „mittendrin“ oder „nur dabei“.
Ich finds nur schade, dass so viele Spieler das was Cyberpunk hier gut gemacht hat einfach nicht sehen oder als selbstverständlich wahrnehmen, obwohl das kaum irgendwelche Spiele versucht haben und die meisten es sich in der Hinsicht meist viel zu einfach machen.
Und ja ich muss zugeben, dass mir das anfangs auch nicht direkt aufgefallen ist. Aber je mehr man sich die Details ansieht, desto stärker fällt eben auf, dass vieles in Cyberpunk sich sehr stark und positiv vom typischen Triple-A Einheitsbrei abhebt.
Auch wenn Cyberpunk kein Meisterwerk geworden ist. Die Idee das Spiel so umzusetzen wie es eben umgesetzt wurde, die Blaupause, oder das Konzept (oder wie auch immer man es nennen will) das damit quasi erschaffen wurde, genau das ist es was ich nur in den Himmel loben kann.
Entwickler machen Spiele nach der Ubisoft formel oder nach der GTA oder Dark Souls Formel. Ich will mehr Spiele nach der Cyberpunk Formel.
