News Cynora: Samsung Display kauft OLED-Technik aus Deutschland

Ach so, zum Thema wollte ich auch noch etwas sagen:
xmimox schrieb:
Wieder ein klassisches deutsches Beispiel. Wir haben top Unis und tolle Technologien/Erfindungen, schaffen es aber nicht es auf dem Weltmarkt zu etablieren. Wir exportieren Ideen, mit denen andere reich werden.
Das ist einfach falsch. Es ist halt EIN Fall, in dem die Technologie jetzt von jemandem gekauft wurde, der sie richtig vermarkten kann. Das passiert 1000x, überall und hat sogar logisch Gründe.
Ich kenne den Fall auch nicht genau, aber ein tolle OLED macht noch kein Geschäft. Was hätte die Firma tun sollen? 'Schnell mal' ein konkurrenzfähiges Handy dazu entwickeln? So eine OLED kann man halt nicht einzeln verkaufen. Ja, man kann sie lizensieren, aber dazu braucht man einen Lizenznehmer und die passenden (z.B. Samsung) kaufen halt lieber gleich. Also verkauft man. Es steht dort ja auch nichts über die Intentionen des Besitzers (oder der Besitzer). Es gibt nicht selten schlaue Köpfe, die NUR zum späteren Kauf so eine Firma gründen und für den Käufer interessant machen. 300 Mio. sind kein Pappenstil um eine neue Idee zu verwirklichen. Im IT-Bereich ist das Gang und Gäbe.

Dieses 'Deutschland kanns nicht' Gerufe ist einfach nur falsch. Sarkastischer Fatalismus der mehr über die Poster aussagt und deren Erfolg im Leben :).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: SeppoE
Luthredon schrieb:
Ich kenne den Fall auch nicht genau, aber ein tolle OLED macht noch kein Geschäft. Was hätte die Firma tun sollen? 'Schnell mal' ein konkurrenzfähiges Handy dazu entwickeln? So eine OLED kann man halt nicht einzeln verkaufen.
Oder an große und international verbreitete Hersteller wie Loewe, Metz oder Technisat lizenzieren / verkaufen... :evillol:
 
d0xs schrieb:
Und was ist mit der Bahn, Telekom, VW etc.??? Das passierte doch auch :)
Macht es nicht besser. Ausnahme: Infrastruktur.
 
Es gibt sicher auch noch andere Firmen in Deutschland, die zumindest an OLEDs forschen und daran verdienen. Merck wäre dann noch ein Konzern, den Samsung kaufen könnte.
 
Palomino schrieb:
Viele Startup haben auch keine andere Wahl in ihrem Marktumfeld. Egal wie innovativ du bist, es gibt fast immer große Unternehmen im gleichen Marktumfeld. Wohin willst du also mit deinen Innovationen? Irgendwer muss diese am Ende ja in Produkte umsetzen und herstellen. Eine eigene Produktion aus dem Boden zu stampfen kostet Zeit und viel Geld. Fast immer bist du deshalb auf Partner angewiesen die alles andere als selbstlos sind und bei erster Gelegenheit das StartUp aufkaufen.
Und versuch mal dein Unternehmen erfolgreich gegen die Konkurrenz der großen Player zu behaupten. Üblicherweise wirst du irgendwann einfach zerquetscht werden weil der Kunde lieber günstig als innovativ und etwas teurer haben will..
Ich mein das eigentlich wertungsfrei. Ich selbst würde es genauso machen. Wenn ich ne Firma aufgebaut habe und die verkaufen könnte sodass ich finanziell ausgesorgt hätte würde ich das ebenso machen und von da an nur noch die DInge im leben tun auf die ich Lust habe… Sei es beruflich oder Freizeittechnisch.
DAS ist vollkommen okay. Ich sage nur als Mitarbeiter muss dir das bewusst sein. Man erzählt den Mitarbeitern ja oft was von aufstiegschancen, aber man is halt klein kann halt nur das anbieten aber jetzt nicht so die tolle Bezahlung. Tja und da man Aufstiegschancen nicht vertraglich festgehalten bekommt und hier auch kein Schadensersatz einklagen kann bleibt es einfach nur ne mündliche Absprache die halt nix wert ist. Und nach 5Jahren brauch dich dann keiner mehr weil der Laden aufgekauft wurde ggf bekommst im neuen Unternehmen dann ne niedrigere Stelle aber dann sollste gefälligst auch zufrieden sein. Ich will mich gar nicht perse gegen StartUps aussprechen vorübergehend da mal zu arbeiten ist vollkommen okay, aber man sollte vllt grade wenn die Bezahlung schon nicht so toll ist vielleicht mal nach Firmenanteilen fragen usw als “Ausgleich“. Etwas damit du am Ende eben auch nen Stück vom Kuchen abbekommst wenn die Firma verkauft wird Und nicht der Dumme bis…
 
Artikel-Update: Ulrike Kuhlmann hat für heise online eine Hintergrundanalyse zur Schließung des deutschen OLED-Pioniers Cynora erstellt. Das Unternehmen habe bereits seit dem vergangenen Jahr zum Verkauf gestanden, da die Geldreserven offenbar aufgebraucht waren. Die Technik von Cynora sei nicht weit genug entwickelt, um damit Umsätze zu generieren.

Aus diesem Grund gelten die genannten 300 Millionen US-Dollar für die Patente von Cynora als „entschieden zu hoch gegriffen“, so die angebliche Meinung von Experten.

Ulrike Kuhlmann schrieb:
Samsung ist über seine Venture Investment Corporation mit 10 Millionen beteiligt, LG Displays mit 15 Millionen]

Dass sich Samsung die Patente sichert, um sie vor Konkurrenten zu schützen, sei wiederum realistisch. Nach wie vor fehlt es aber an einer offiziellen Bestätigung für den Deal. Die Entlassung sämtlicher Mitarbeiter habe Firmengründer Michael Bächle gegenüber der regionalen Tageszeitung Badische Neueste Nachrichten aber inzwischen bestätigt.
 
Die Belegschaft wurde wahrscheinlich GEKÜNDIGT, sicher nicht entlassen.
Das macht einen riesigen Unterschied
 
Umgangssprachlich hätte ich jetzt auf Anhieb auch keinen Unterschied erkannt. Juristisch ist es aber wohl folgendermaßen:

Was ist eine Kündigung?

Mit der Kündigung erklärt der Arbeitgeber, dass er das Arbeitsverhältnis beendet. Juristisch handelt es sich um eine „Willenserklärung“, die der Arbeitgeber schriftlich verfasst, unterschreibt, und per Schreiben an den Arbeitnehmer sendet oder persönlich überreicht.

Die Kündigung „gestaltet“ das Arbeitsverhältnis: Sie beendet es – es sei denn, der Arbeitnehmer klagt dagegen erfolgreich, und fristgemäß, mit einer Kündigungsschutzklage vor dem Arbeitsgericht.

Was ist eine Entlassung?

Mit Entlassung ist üblicherweise das tatsächliche Ende des Arbeitsverhältnisses gemeint, wenn der Arbeitnehmer nach seinem letzten Arbeitstag mit den Entlassungspapieren und persönlichen Gegenständen den Arbeitsplatz verlässt und das Arbeitsverhältnis endet.

Nach einer Kündigung erfolgt die Entlassung regelmäßig nach dem Ende der Kündigungsfrist. Falls der Arbeitnehmer das Kündigungsschreiben beispielsweise am 15.12.2020 erhalten hat, folgt seine Entlassung im Fall einer dreimonatigen Kündigungsfrist am 31.03.2021.

Jede Art der Beendigung, sei es durch Kündigung, einen Aufhebungsvertrag oder sonst eine beiderseitige Übereinkunft, führt zur Entlassung des Arbeitnehmers nach dem Abschluss des Arbeitsverhältnisses.

Allerdings existiert heute eine zunehmende Unschärfe, die dafür sorgt, dass das Ganze zur Erbsenzählerei verkommt:

Diese klare, ursprüngliche, Unterscheidung zwischen Kündigung und Entlassung ist zum Teil aufgeweicht worden durch europarechtliche Vorgaben, und zwar dahingehend, dass man „Entlassung“ sagt, damit aber eigentlich „Kündigung“ meint, etwa im Zusammenhang mit der Massenentlassungsrichtlinie. Und auch der deutsche Gesetzgeber grenzt nicht mehr so scharf ab, zu sehen beispielsweise bei der Massenentlassungsanzeige, bei der mit „Entlassung“ eigentlich ebenfalls die Kündigung gemeint ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: alex22 und MichaG
So in etwa geht es aus dem von mir verlinkten Artikel auch hervor, soweit ich weiß soll die Effizienz mit der kommenden blauen pholed 2024 um 50% steigen.
Ein annähernd ähnlicher Durchbruch war bei cynora nicht zu erkennen, fraglich, wozu man cynora noch braucht.
Da man jetzt komplett auf qd-oled mit blauer oled als Treiber setzt, kann man von Emitterfortschritten anderer Farben eh nicht profitieren, sofern cynora da mehr erreicht haben sollte (grün).
 
Samsung setzt ja nicht nur auf QD OLED, deren Smartphone, Notebook, etc... AMOLED Panels nutzen ja noch die verschiedenen Emitterschichten.
Bei dem Kauf geht es um die Patente und Synergieeffekte von F&E. Samsung war ja Investor und Cynora hat auch deren Forschungsrechenzentrum genutzt, also nicht verwunderlich das Cynora von Samsung gekauft wurde

LG war auch Investor bezieht aber seit einiger Zeit ihre blauen Emittermaterialen von DuPont, inzwischen haben sie auch deren Patente diesbzgl für umgerechnet 200 Mio Euro erworben, und stellen selbst bei LG Chem her.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben