News Cynora: Samsung Display kauft OLED-Technik aus Deutschland

Donnidonis schrieb:
Lieber sehe ich es im Ausland wo auch Produkte raus entstehen, als das es hier „versauert“.
Versauert wäre hier nix. Die Technik ist ja immerhin so interessant, dass Samsung sich das 300 Millionen kosten lässt. So eine Technik-Übernahme hat nur Nachteile.

1.) Anstatt, dass das Wissen hier Arbeitsplätze, Lohn und Steuereinnahmen generiert, wandert alles jetzt nach Asien.

2.) Wie zu lesen war, hatten Samsung und LG investiert, wohl auch nicht, um die Technik versauern zu lassen. Jetzt hat sich Samsung alles genommen und LG darf nochmal für Lizenzen zahlen. Oder schlimmer noch: Samsung behält die Technik für sich allein. Der Wettbewerb wird dadurch verzerrt.

3.) Auch für Samsung ist es nur ein kurzfristiger Vorteil, nur die Technik und nicht die Spezialisten zu übernehmen. Letztendlich muss das Know How komplett neu erarbeitet werden, um die Entwicklung voranzutreiben. Das könnte Samsung letztendlich mehr kosten, als wenn sie die gesamte Firma mit MA übernommen hätten.
 
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@Balikon: Samsung wird es sich gut überlegt haben.
Auch möglich, dass man sich die Patente schnappt, nicht weil man sie als wichtig erachtet, sondern damit sie kein Konkurrent bekommt.

Welchen Nutzen die Patente haben, weiß doch eh keiner von uns. Aber nun ja, der Erfolg der Firma lässt mich nicht glauben, dass sie den heiligen Gral der OLED-Technik entwickelt haben...

Ich meine keiner hier kannte das Unternehen oder auch irgendeine von ihnen entwickelte Technologie vorher (letzteres kenne ich nach wie vor nicht), das Unternehmen ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten, und die Patente werden quasi für läppische 300 Mio veräußert... das erwickt in mir halt nicht den Eindruck, dass die Patente bei Samsung irgendeine relevante Rolle spielen werden.
 
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Donnidonis schrieb:
Die Privatisierung der Bahn und anderen Bereichen war nötig wegen der EU. Wenn es weiter Staatssache gewesen wäre, wären die Zuge sicher pünktlicher, denn dann zählt nur: die Fahrt muss erledigt werden, egal wie viel es kostet. Ob sich das aber auf 20 Jahre rechnet?
Die Deutsche Bahn AG wie ein Privatunternehmen zu führen, hat sich auch nicht gerechnet. Der Staat hat zur Gründung alle Schulden übernommen, und anstatt Gewinne einzufahren haben wir wieder ein überschuldetes Unternehmen, vor allem, weil die Führungskräfte lieber Global Player sein wollten, als sich auf die Hauptaufgabe zu konzentrieren.
 
@Balikon
Die Firma hat sich selbst, trotz Investitionen zu Grunde gerichtet.

Zu 1) es hat scheinbar nicht funktioniert.
Zu 2) Ja, das ist der Lauf der Dinge, wenn eine Firma von einer anderen etwas will. Da LG selbst schon investiert hat bleibt die Frage, was mit deren „Kapital“ ist.
Zu 3) Die Frage ist, wie aufwendig ist es die abgesetzte „Stelle“ zu betreiben mit den 120 Leuten.

Ich lese die ganze Zeit: Sowas muss gehalten werden. Ja. Natürlich wäre es super. Aber niemand gibt einen Vorschlag wie. Außer: Der Staat. So funktioniert es nur nicht.
 
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LG war ja auch beteilgt, doch die haben inzwischen für Emittermaterialien von DuPont entschieden.
RobZ- schrieb:
Sowas sollte man mit öffentichem Geld fördern um Deutsche Firmen entstehen zu lassen. Viel zu billig verkauft... Deswegen wird uns China bald überrunden. Unsere top Leute in der Politik wissen nicht mal was OLED ist.
Wurde doch gefördert ua durch die KFW.
Der Kaufpreis war eher teuer. Samsung wird sicherlich teilweise auch Investoren und Kreditgeber auszahlen müssen
 
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tollertyp schrieb:
Welchen Nutzen die Patente haben, weiß doch eh keiner von uns. Aber nun ja, der Erfolg der Firma lässt mich nicht glauben, dass sie den heiligen Gral der OLED-Technik entwickelt haben...
Heiliger Gral muss ja gar nicht sein. Aber Fortschritte in Effizienz und Langlebigkeit sind doch wohl sehr interessant, da ja die beiden Weltgrößten Displayhersteller zuvor investiert hatten.
 
Wer sich für Hintergründe interessiert: https://www.displaydaily.com/articl...sung-created-a-hurdle-in-the-display-marathon

Verstehe nicht, warum hier viele Emitterentwicklung mit der oled Produktion selbst assoziieren, Displayhersteller wie samsung displays oder lg displays beziehen benötigte Teile von verschiedenen Firmen und sind z.B. auf effiziente Emitter und deren Weiterentwicklung angewiesen.
Es war doch nie Ziel hier eine Oled Fabrik zu errichten, sondern insbsdr. die blaue oled zu verbessern, oled Hersteller wie samsung displays oder lg displays als langjährige Abnehmer zu beliefern und Patente zu halten.
Die Forschung muss erstmal finanziert werden und bis zur Marktreife vergeht einige Zeit, in der man keinen Gewinn erwirtschaften kann.
Zusätzlich forscht "die Konkurrenz" ebenfalls und konnte ggfls. früher Erfolge vermelden und sich Abnahmeverträge sichern, als kleineres Unternehmen hat man da auch finanziell vielleicht weniger Spielraum.
 
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@Donnidonis
1.) Ist halt die Frage, wie sehr sich die Firma um andere Investoren bemüht hat, oder ob das Management den einfachen Weg gegangen ist.
2.) Tja, das ist dann ja wohl verloren. LG hat mit Sicherheit investiert, in der Hoffnung, an der Technik partizipieren zu können. Ja, natürlich hätte auch LG den Kauf tätigen können, aber dann wäre es auch nicht besser.
3.) Naja, die Technik zu kaufen, ist halt die eine Sache. Jemanden darin einzuarbeiten zu lassen und so viel Wissen aufzubauen, dass man daraus eine Basis für die Serienreife/Weiterentwicklung bekommt, die andere. Einfacher ist es m.E. auf jeden Fall mit den Menschen, die sich damit schon lange intensiv beschäftigt haben.
 
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Ist echt interessant, dass die Leute hier besser über die strategischen Entscheidungen von Samsung bescheid wissen als die Entscheidungsträger von Samsung selbst. Das müsen ja richtige Deppen sein, dass die die Leute nicht übernommen haben. Aber bei dem Know-How, das sie mitbringen, brauchen sie sich ja eh auf dem Arbeitsmarkt keine Sorgen machen.

@Suspektan: Meine nicht dich damit, und das was du verlinkt hast deckt sich mit meiner Einschätzung.
 
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Novasun schrieb:
Achtung - bitte den Bericht lesen und verstehen. Nicht der Deal hat Arbeitslose generiert. Die Firma war vorher in finanzieller Schieflage...
CB schrieb:
Wie OLED-Info berichtet, war Cynora jedoch zuletzt in Geldnot geraten und hat vor einigen Wochen im Zuge der Transaktion seine komplette Belegschaft entlassen.
Liest sich irgendwie anders...
 
Er meint damit: Das Unternehmen stand sowieso schon in der Schieflage und man hätte die Transaktion auch als Cynora ablehnen können...

Aber bitte auch komplett lesen: Samsung war bereits Investor und hat damit auch dazu beigetragen, dass die Leute einen Job haben und Know-How aufbauen.
 
Nebenbei:
Samsung displays hat bereits vor Wochen blaue pholed Emitter für 2023 angekûndigt, angewiesen auf cynora scheint man also nicht zu sein.

Wer sich für geplante Neuerungen der nächsten Jahre im oled Bereich interesiiert, hier eine wie ich finde nette Übericht
Der Typ neigt zwar zur Selbstdarstellung und inszeniert gerne, aber dieses Video ist dochrecht informativ gehalten
 
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onetwoxx schrieb:
allein mit Lizenzierungsmodellen hätte man auch nicht überlebt.


Das stimmt, Firmen wie ARM oder RAMBUS sind ja auch nur noch durch staatliche Subventionen existent.
 
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Dr-Rossi-46 schrieb:
Und was macht der Staat mit verbessertem blauen Licht in OLEDs? Verstaatlichung ist übrigens Bremsklotz #1 in Sachen Innovation...

Zumindest ist das das Credo der Neoliberalen Kapitalisten. Evidenz gibt es dafür kaum. Ein schlechter Staat kann Dinge gegen die Wand fahren (Sowjetunion), ein guter Staat kann Dinge sehr gut regeln (Norwegen als Beispiel?). Das ist bei privaten Unternehmen genau dasselbe, schlecht gemanaged gehen die Pleite und hinterlassen auch großen Schaden für die Allgemeinheit. Aber man hat daraus einfach das (besonders für Reiche=Kapitalhalter) Märchen gestrickt, dass "Verstaatlichung" = Kommunismus = Sowjets ist schlecht und damit verkauft man der Gesellschaft seit Jahrzehnten das System: "Profit Privatisieren, weil nur dann ists effizient" und "Verlust verstaatlichen, ohne die Privatwirtschafter zur Verantwortung zu ziehen, weil die können ja dann nix dafür".
Ganz spannend ist übrigens, dass gerade in diesem Fall eigentlich klar sein sollte, dass die Innovation aus einer staatlichen Institution kommt. Diese Firma wurde ja nicht aufs Geradewohl gegründet, sondern ehemalige Mitarbeiter des Karlsruher Instituts für Technologie (Helmholtz Gruppe, finanziert zu 70% durch Bund und Länder) haben die Firma gegründet und ich traue mich zu wetten, dass die dort nicht an einem thematisch völlig anderen Thema geforscht haben, als das worum es dann bei der Firma ging. Und dieses Schema ist nicht die große Ausnahme bei Innovationen, sondern eher die Regel, denn Innovation funktioniert dort am besten, wo Menschen ohne konkreten wirtschaftlichen ODER politischen Druck ihren Neigungen nachgehen können. Sobald man dann die "INnovation" in Profit umwandeln kann, wird privatisiert, aber solange es um Kosten geht, die (bei Forschung logisch und notwendig) auch mit Verlust enden könnten, ist man froh, dass der Staat sie trägt.
 
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2003 gegründet und 2020 dann das erste Produkt für Konsumenten? Da ging schon einiges an Investitionen ins Land.
Wer weiß was mit den 300mio angefangen wird. Vllt eine neue Firma und die Mitarbeiter werden übernommen. 🤷🏻‍♂️
 
Unnu schrieb:
Wenn die so innovativ waren und das so gut war, woher kam dann die Geldnot?
Weil ein inovatives Produkt zu entwickeln, noch keine Verkaufbates Produkt ist.

Sehr schön in den Universitäten zu sehen. Die teure Forschung findet dort statt und bei Erfolg wird sie in der Industrie versilbert.
Alles nicht erfolgreiche sind zu großen Teilen staatliche Verluste.
 
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DaDare schrieb:
Warum lässt man so etwas zu, anstelle solche Spitzentechnologie nicht mit deutschen Finanzmitteln zu retten? Das Wissen wird hier generiert und geht in das Ausland...

Erstens: da wurde keine Firma gekauft sondern Konkursmasse mit Patenten
Zweitens: bitte zeig mir einen OLED Hersteller in Massenfertigung der hier zu Lande produziert
 
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daivdon schrieb:
Wer eine gute Idee hat, ist ja nicht automatisch
eine gute Führungskraft oder guter Unternehmer.
Naja schon, aber irgendwas muss ja letztlich den Ausschlag gegeben haben.
Und es las sich schon so, dass da durchaus was brauchbares rauskam.

Novasun schrieb:
... was genau willst Du uns jetzt mit diesem Beitrag sagen? Ich verstehe das Konvolut nur teilweise. Sorry.
 
Unnu schrieb:
Und es las sich schon so, dass da durchaus was brauchbares rauskam.
In dem von mir verlinkten Artikel liest es sich eher so, als hätte man nicht die gewünschten Fortschritte erzielen können und naja, andere Emitterhersteller wie udc oder offenbar auch samsung displays selbst konnten bereits brauchbare Ergebnisse vorlegen (oder sind zmdst. abzusehen)
Effiziente, langlebige, blaue Emitter waren bislang immer eine enorme Herausforderung, lg displays und samsung displays hatten wohl keinen Bedarf mehr an cynora und es ist ins Abseits geraten.
Was will deutschland mit nem Haufen Patenten und Technik, die sie gar nicht einsetzen können, da die Emitterlieferanten schon feststehen?
Klar man kann investieren und weiterentwickeln, aber wäre es lohneneswert in der Situation auf einen eigenen Durchbruch in ungewisser Zukunft zu hoffen?
Wahrscheinlich hätte samsung displays dann halt überboten, was grdstzl. nicht viel an der jetzigen Situation geändert hätte.
 
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Balikon schrieb:
3.) Naja, die Technik zu kaufen, ist halt die eine Sache. Jemanden darin einzuarbeiten zu lassen und so viel Wissen aufzubauen, dass man daraus eine Basis für die Serienreife/Weiterentwicklung bekommt, die andere. Einfacher ist es m.E. auf jeden Fall mit den Menschen, die sich damit schon lange intensiv beschäftigt haben.
So pauschal kann man das gar nicht beantworten. Wir wissen ja gar nicht was Samsung selber an Technologie im Portfolio hat und an FuE betreibt oder was genau das Ziel der Transaktion war. Es ist definitiv nicht so, als wäre es immer vorteilhaft den ganzen Standort beizubehalten. Denn nach Korea wären wohl die wenigsten gegangen.
Vielleicht wollte man sich auch nur die Patente sichern.
 
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