Tekpoint schrieb:
@Daaron: Das ich Dir mal so schnell Recht gebe hätte ich nicht gedacht, aber bei den Antworten auf Mikey158 Post muss ich Dir recht geben
Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen Greentech und Nachhaltigkeit, ich bin nur gegen Öko um jeden Preis und wirtschaftlichen Selbstmord.
Ich würde z.B. bei einem Kühlschrank zu einem A+++ - Gerät greifen statt zu einem A+. Ein A+ mampft ~50kWh/Jahr mehr, kostet aber nur so 30-40€ weniger. Das sind 3-4 Jahre bis zum Break-Even-Point, das ist wirtschaftlich sinnvol.
Wenn man dafür aber Elektroautos anguckt, und eben auch manche Hybride... 10 Jahre bis zum Break-Even, vorausgesetzt die Karre wird so lange überhaupt eingesetzt. Teilweise wird der BE gar nicht erreicht. DAs ist nicht wirtschaftlich, das ist purer Öko-Fanatismus.
Kurz zu den Graue Emission und Energie nochmal, dies kommt beim Stromnetz noch dazu, genauso wie alle andren Energieformen (Benzin, Diesel). Aber egal
Nein, nicht egal, sondern der springende Punkt, den du nicht in deine Propaganda hast einfließen lassen.
Die CO2-Bilanz des deutschen Strommix ist OHNE Graue Emission. Die fast 600g/kWh betreffen ausschließlich das CO2, das direkt im Kraftwerk frei wird, also wenn fossile Energieträger verbrannt werden.
All die grauen Emissionen, die durch Förderung, Transport und Aufbereitung der Energieträger entstehen, fließen fast gleichermaßen in Elektroautos und Verbrenner. Lediglich die Aufbereitung macht einen kleinen Unterschied. Da bei der Herstellung von Benzin, Diesel und Kerosin aber nebenbei noch andere wichtige Stoffe (z.B. Kunststoff-Vorstufen) abfallen, kann man die anfallenden CO2-Kosten nicht 1:1 auf die Treibstoffe verlagern. Den anderen Kram brauchen wir auch.
Wenn du persönlich einen 100% Öko-Stromanbieter hast, ok... Blöd nur, wenn du dann an die EnBW-Ladestation in der Stadt fährst, wo EnBW-Strom verarbeitet wird, der z.B. mit Abstand höchsten Anteil an Atomstrom (>32%) im Mix hat. Oder du gehst zu ner RWE-Station, die den höchsten Anteil fossiler Energieträger hat, also auch den höchsten CO2-Ausstoß. Das war dann der Traum vom Zero-E.
Erst wenn Deutschland jedes Fitzelchen Strom CO2-neutral (das schließt Biomasse und Windgas mit ein) erstellt, sind die E-Autos auch wirklich Zero-E. Und erst, wenn zusätzlich das letzte AKW ersetzt werden konnte, sind die Autos auch strahlungsfrei.
Überleg dir mal folgendes: Jedes Mal, wenn du deinen Leaf/Zoe/Tesla/... an einer E.ON - Ladestation auflädst, setzt du radioaktive Abfälle frei. Ein Benziner oder Diesel tut das nicht.
Was ist schlimmer: Etwas CO2 mehr (und bei dem Mix IST es eben nur ein Fünkchen mehr, 10-20% vielleicht), oder aber deutlich mehr radioaktiver Abfall für die nächsten paar hunderttausend Jahre?
Mikey158 schrieb:
Das mit dem Strom sparen bei Smartphone ist auch eher so gemeint, dass die Hersteller eigentlich nix für das Energiesparen machen.
Falsch, die machen sehr wohl.
Es gibt einfach Grenzen der Technik. Tatsächlich frisst das Display den Löwenanteil. Ein großes Display will beleuchtet werden. Beleuchtung kostet Strom (und zwar viel). Ein OLED-Display würde deutlich weniger Strom verbrauchen als die klassischen TFTs, aber das könnte niemand bezahlen. Würdest du ein 2000€-Handy kaufen?
An allen anderen Komponenten, wo WIRTSCHAFTLICH TRAGBAR optimiert werden kann, wird permanent optimiert. Deshalb verbraucht ein heutiges Quadcore-Telefon mit 2GB RAM auch maximal so viel Strom wie die ersten Singlecores, dafür ist die Rechenleistung locker 10x so hoch.
Das ziehen der Netzteile aus der Steckdose bringt schon mal einen Anfang. Wenn es mal ein jeder macht.
Jaja, steter Tropfen höhlt den Stein...
Blöd nur, wenn die Fabrik nebenan einen Presslufthammer einsetzt.
Du kannst entweder 80Mio Bürger umerziehen um pro Kopf Winzigkeiten zu ersparen, oder du kannst einige hundert Firmen umerziehen. Die Wirkung ist dieselbe.
Vor einer Weile hab ich z.B. eine recht interessante Reportage über ein neuartiges Klärwerk gesehen. Ich glaub das war irgendwo im Pott. Die dachten sich: Den ganzen Klärschlamm auf die Halde zu kippen ist doch irgendwie doof....
Statt dessen wird der Klärschlamm komprimiert, getrocknet und weiterverarbeitet. Ein Teil des Zeugs geht in ein Heizkraftwerk, das genug Strom und Wärme erzeugt, um das Klärwerk mit der zur Klärung benötigten Energie zu versorgen. Ein anderer Teil wird durch einen Reaktor geschickt um Wasserstoff freizusetzen. Selbiger wird für die Buslinie, mit der die Arbeiter zum Werk pendeln, in einer Brennstoffzelle verwendet.
Das Teil ist also kein Klärwerk, wo unter Zuhilfenahme von Strom aus Kacke frisches Wasser wird, sondern da wird aus Kacke frisches Wasser UND Energie.
Tja, und warum macht das keiner sonst? Weil es NEU ist. Weil es erst einmal ein RISIKO ist. Die Fördermittel für so ein Projekt zu beantragen würde länger dauern, als das Klärwasser mit der Hand zu filtern.... ohne Sieb!
Analog dazu wird bei der Ölförderung das freigesetzte Erdgas abgefackelt. Pilotprojekte haben gezeigt: fängt man das Erdgas ein und speist damit die Stromversorgung der Förderanlage, rentieren sich die Investitionen nach wenigen Jahren. Aber da man eben erst einmal 5-6 Jahre Miese macht... NÄ!
Wenn ich im Urlaub bin, dann werden bei mir alle Stecker aus der Dose gezogen und nach 3 Wochen stecke ich ein und alles ist wieder beim Alten.
Mein 6-8 Jahre altes DECT-Telefon würde keine 3 Wochen durchhalten. Da wär der Nummernspeicher hin, und die Akkus wären tiefentladen und somit Sondermüll.
Wie gesagt, es spielt keine Rolle. Mit all den Aktionen sparst du ein paar wenige kWh im Jahr. Wenn du dafür von ner Handzahnbürste auf ne elektrische wechselst bist du fast wieder bei +-0. Wenn du jetzt noch n Elektrorasierer statt ner Klinge nimmst, bist du garantiert im Minus. Mein Heimkino mampft z.B. ganze 4kWh, wenn ich es das ganze Jahr im Standby lassen würde. Da es aber fast jeden Tag läuft, z.B. als UKW-Radio, DLNA-Client für Musik, Satellitenradio,... 1x Herr der Ringe Extended Cut gucken verbraucht genau so viel.