Das Fahrrad - eine vielseitige Alternative?

Ist ja schön, dass ihr euch so ein schönes Utopia schafft: Nur noch Städte, die komplett auf ÖPNV setzen und Personen die so viel wie möglich mit dem Rad machen.

Zudem eine Industrie die auf LKW verzichtet und für die Fahrtkosten der Mitarbeiter aufkommt.

Natürlich ist das sehr schön und an sich nicht zu bemängeln, jedoch bleibt es eine unrealistische Utopie. Sollte man versuchen diese in den nächsten 50 Jahren aktiv durchzusetzen wird man sich viele Probleme einhandeln.
 
Öhm, diese utopie habe ich nirgends - wie du hättest lesen können, habe ich mich gerade gegen das Abschaffen des Autos in der Stadt ausgesprochen, das hat aber nichts damit zu tun, dass tägliches Arbeitspendeln von 20km und mehr einfach ein Umweltverbrechen ist, wenn man täglich zur selben Arbeitsstelle fährt.
 
Meine Statement hat sich unter anderem auf dich bezogen, MountWalker - aber auch auf fimj.

Dass das tägliche Pendeln ein Umweltverbrechen ist, ist schon klar, aber wie möchtest du dieses Problem lösen? Und zwar ohne, dass du weitere Probleme schaffst.
 
Man kann das Problem nicht für die gegenwart lösen, sondern nur für die Zukunft - keine Angst ich werde die bestehende "Schwäbische Altersversicherung" jetzt nicht enteignen wollen, aber ich will, dass junge Leute nicht mehr anfangen solchen Eigenheimschwachsinn zu machen - wer kein Wohneigentum hat ist in seinem Wohnort flexibel und was der Arbeitsmarkt an Flexibilität verlangt ist sowieso die Wohnortflexibilität - wenn ich keien Arbeit in Berlin finde, aber vielleicht eine in Frankfurt, kann ich sowieso nicht pendeln. Neues Wohneigentum (zur Eigennutzung) sollte nicht geschaffen werden.

P.S.
Das gute an hartz IV ist, dass ein schwäbischer Finanzberater seinen schwäbischen jungen Kunden vom Eigenheim als Altersvorsorge abraten muss, weil das Wohneigentum wenigstens dort nicht als Rentenversicherung zählt.
 
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Wie ist das denn mit der Freundin? Muss ich mir dann auch jedes mal eine neue suchen, wenn ich umziehe? Oder muss ich ihr verbieten arbeiten zu gehen?
 
Das hab ich mich auch gerade gefragt. Und das Kind am Besten auch immer die Schule wechseln lassen, mal NRW, dann Sachsen und am Ende vielleicht noch Bayern...
 
Beziehung heißt Kompromisse machen, man zieht dort hin, wo das kombinierte Einkommen am höchsten ist - dass der mitziehende Partner, egal welcher von beiden das nun ist, am Zielort gar keine Arbeit erhalten würde, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

You have to give a little,
take a little,
let your poor heart break a little,
that's the story of,
that's the glory of Love


Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass du wirklich glaubst, dass in einem Paar wirklich mal einer in Berlin und einer in Luckenwalde arbeiten muss - in diesen Suburbans gibts nur für 5 Leute Arbeit, vom Rest pendeln beide Partner in die selbe Stadt: nach Berlin. ;)

Und wie gesacht, wenn einer Arbeit in Frankfurt und der andere in Berlin, Stuttgart oder München bekommt, ist mit Beziehungspendeln sowieso nichts. ;)
 
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Einmal gibt es noch das Problem das Basti87 beschreibt, welches man auch nicht unterschätzen sollte. Ein Schulwechsel geht nie ohne Probleme von statten, bes. zwischen Bindesländern. 2-3 Mal wechseln ist vertretbar. Darüber hinaus ist aber schon kritisch zu sehen.

Und immer einen Kompromiss zu finden zwischen beiden Partnern ist auch mehr als schwierig. Bes. wenn die Arbeit wie von dir gefordert für beide im Umkreis von 20km liegen soll. Auch der Beruf spielt da eine Rolle. Eine Verkäuferin findet in jeder Stadt was. Ein Maschinenbauingenieur findet nur selten IN der Stadt eine Arbeit.
 
wie schon geschrieben der größte teil der deutschen wohnt in städten... und nicht 20km davon entfernt.

abgesehen davon, soll das auto NICHT abgeschafft werden sondern alternativen schmackhaft gemacht werden indem das auto nicht hinten und vorne gefördert wird sondern jene in einen sauren apfel beissen müssen.

oder wer bezahlt die folgekosten von umweltverschmutzung zb durch autoabgase/verschmutzung durch autoproduktion? alle! mit ihrer gesundheit bw. ihrem geld.

ständiges umziehen finde ich auch nicht erstrebenswert, viel mehr sollte man sich fragen ob es einem wert ist für höhere kosten (auto+zeit) einen besser bezahlten beruf fern vom wohnort anzunehmen.
 
@ fjmi
Hab ich für die Allgemeinheit gesprochen? Nein. Ich habe geschrieben, dass das meine Meinung für mich ist. Ich akzeptiere deine Meinung, dass für dich das Fahrrad eine Alternative zum Auto darstellt. Für mich selber ist es keine.
Vielleicht hattest du es falsch augefasst.
Aber danke, dass ich auf deiner Ignoreliste Platz finden darf. Eine Ehre. ;)

@ MountWalker

"Es muss ganz einfach abgeschafft werden, dass Leute so weit von ihrer Arbeitsstelle entfernt wohnen - Portland, Oregon."
Wenn das so einfach wäre, hätte man dies vielleicht schon längst getan. Beobachtet ihr den Arbeitsmarkt in der heutigen Zeit?
Man kann heutzutage überhaupt froh sein, wenn man nen guten Job hat. Soll ich stattdessen lieber als Kellner mich irgendwo anstellen und nichtmal die Hälfte verdienen, damit ich bloß keinen langen Weg zum Arbeitsplatz habe, weil ich als bsp. Bauingineur nicht in einem Industriegebiet arbeiten kann? Das der Umwelt zuliebe oder lieber nicht, meiner Familie zuliebe?

So, dass war mein letzter Post hier im Thread. Denn die Diskussion läuft langsam ins Leere, da beide Parteien hier auf ihren Seiten verharren.
Nungut, jedem soll aber seine freie Meinung gelassen werden.

Edit: Btw. wie kommt ihr immer wieder auf die Umweltverschmutzung durch Autos usw?
Habt ihr wirklich handfeste (ungefälschte) Statistiken vom Umweltschutzverband oder werdet ihr von der Industrie so manipuliert?
Nunja, zum Glück gibts ja seit Neustem Fahrzeuge mit Elektroantriebsmotoren, gänzlich oder nahezu ohne Abgase.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und der Rest der nicht in Städten wohnt? Naja, Hauptsache du wohnst in der Stadt und bist als Arbeitsnehmer komplett unflexibel (das kommt nicht nur bei der Jobsuche schlecht). Das trifft leider nicht auf alle zu.

Und die Alternativen wie Fahrrad und ÖPNV werden garantiert nicht attraktiver, indem man das Autofahren unattraktiver macht.

Wie schon gesagt, die Leute so dermaßen in die Städte zu drängen ist schon eine Utopie die beim ersten Umsetzungsversuch gnadenlos scheitern würde.
Und deine Forderung als Arbeitsnehmer total unflexibel zu werden und auch sonst die Industrie zu schwächen ist echt gut - dann kann sich nach einiger Zeit eh keiner mehr ein Auto leisten. Toll.
 
MountWalker schrieb:
Öhm, diese utopie habe ich nirgends - wie du hättest lesen können, habe ich mich gerade gegen das Abschaffen des Autos in der Stadt ausgesprochen, das hat aber nichts damit zu tun, dass tägliches Arbeitspendeln von 20km und mehr einfach ein Umweltverbrechen ist, wenn man täglich zur selben Arbeitsstelle fährt.

Dann bin auch ich ein Umweltverbrecher, da ich 50km bis zur Dienststelle fahre und ich stehe dazu.:evillol:
 
Und deine Frau/Freundin hat was für einen Beruf, welches Verhältnis hat euer beider Einkommen zu einander?

P.S.
Wenn ein Ingenieur in Adlershof arbeitet, müsste er schon am nordwestlichsten Rand von Spandau wohnen um über 20km zu kommen... Naja, wie gesacht, Ingenieure bekommen manchmal in ihrem Umkreis auch keine Arbeit mehr und müssen dann ggf. auch das Bundesland wechseln - soll dann eine solche Ingenieurin, weil in Berlin keine Ingenieure mehr gebracuht werden, täglich von Berlin nach Frankfurt am Main pedneln, damit ihr Freund/Mann seine Arbeitsstelle nicht wechseln muss? Klar doch, wenn der typische Suburban-Innenstadt-Pendler tglich weit zu seiner Arbeit oendelt, macht er das ganz bestimmt, damit seine Frau in so Arbitsplatzreichen Orten wie Luckenwalde oder reinen Häuslebauersiedlungen (welche oft ganz und gar eine Geschäfte oder Betriebe haben) eine Arbeitsstelle hätte. :lol:

P.P.S.
Und von wegen "wenns so einfach wäre, hätte mans längst gemacht" - was eine Änderung verhindert seid ihr, ihr Wähler, die ihr jede artei, die sich das trauen würde, euren Kindern das Recht auf in Luckenwalde wohnen und Berlin Mitte arbeiten abzusprechen, abwählen würdet.

P.P.P.S.
Und nochmal als Klarstellung: Unflexibel ist nicht, wer sich des ewigen Pendelns verweigert und bereit ist umzuziehen, weil er zur Miete wohnt, sondern wer sich bis an sein Lebensende an ein Eigenheim kettet - denn nur ersterer kann auch mal in ein anderes Bundesland migrieren, der Eigenheimgeknechtete nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch eine maßlose Übertreibung. Es gibt auch noch Entfernungen zwischen 20km und 500km.

Und es gibt auch gute Gründe, warum solche Vorschläge in den Parteien noch nichtmal diskutiert werden.
 
Öhm, nicht mal diskutiert werden? Wie bereits gesagt hat die green party in Portland Oregon Ende der Achtziger diesen Vorschlag nicht nur diskutiert sondern die Stadtautobahn der Pendler ganz einfach gesprengt und ersatzlos gestrichen - bis heute wurde sie nicht wieder aufgebaut, weil sie bis heute wiedergewählt wurden. Dass das in Deutschland nicht gemacht wird, liegt einzig und allein an den Wählern. Und bei CDU/CSU/SPD/FDP auch daran, dass diese Leute alle selbst bei dem Thema nicht rational denken, sondern nur eine rationale Rechtfertigung für ihr eigenes ständiges Pendeln denken - wo wohnt Herr Seehofer, obwohl Herr Seehofer eine Festanstellung für Jahre in der Bayerischen Staatskanzlei hat usw. ... Häuslebauen ist halt kulturell verwurzelt, also mit einem anderen Wort kulturell borniert.

P.S.
Die Politik mit einer Konservativen Mehrheit (jawohl, das, was CDU ist) in EU-Parlament und auch mit vielen Konservativen im Euroäischen Ministerrat und konservativer Mehrheit im Europäischen Rat hat beschlossen, dass wir alle statt Vakuum-Glühbirnen nur noch Halogen-Glühbirne, Leuchtstofflampen und LED verwenden - eine komplette Wohnung mit Vakuumbirnen ausleuchten verbraucht im Jahr weniger, als ein Automobilpendler an einem Tag. Aber hauptsache wir tun voll was für die Umwelt, wo es uns nichts kostet, dafür aber auch nichts bringt...

P.P.S.
Ich bin froh, dass wenigstens der Bundespräsident offiziell da wohnt, wo seine Hauptarbeitsstelle ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
MountWalker schrieb:
Und deine Frau/Freundin hat was für einen Beruf, welches Verhältnis hat euer beider Einkommen zu einander?

Die ist Disponentin in einer Spedition und fährt ca. 15km ins Gebirge, auch mit dem Auto. Einkommensverhältnis ca. 35/65.


MountWalker schrieb:
P.P.P.S.
Und nochmal als Klarstellung: Unflexibel ist nicht, wer sich des ewigen Pendelns verweigert und bereit ist umzuziehen, weil er zur Miete wohnt, sondern wer sich bis an sein Lebensende an ein Eigenheim kettet - denn nur ersterer kann auch mal in ein anderes Bundesland migrieren, der Eigenheimgeknechtete nicht.

Das trifft auf uns zu 100% zu, da wir ein Eigenheim besitzen(die Bank denkt da anders:freak:) und ich als Kommunalbeamter kaum in die Verlegenheit kommen werde "immigrieren" zu müssen. Leider sind die Grundstückspreise in der Nähe meines Arbeitgebers aber für mich nicht erschwinglich, so dass ich mich gezwungen sah einen solchen Schritt zu gehen.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
Flexibel sein bedeutet nicht durch Wohneigentum angekettet zu sein - ich kann das nur wiederholen, auch wenns Häuslebauer vielleicht sowieso nicht verstehen werden, weil sie sich nicht eingestehen können, dass der Hauskredit den sie da an der Hacke haben nicht unbedingt eine gute Sache ist.

In anderen Ländern ist das übrigens nicht anders: Briten haben zwar vorwiegend Wohn"eigentum" aber deren Home-Loans-Banken gestatten sehr große flexibilität beim Wechsel des Wohneigentums, sodass die Briten häufiger umziehen, als deutsche Mieter.
 
Fatal!ty Str!ke schrieb:
Fahr du mal vom Land 20 km in die Stadt. Du würdest nicht im Leben dran denken, das Fahrrad zu nutzen.

Es kommt darauf an was man machen möchte.
Ist das Wetter schön fahre ich mit dem Rad 38 km von der Stadt zu meinen Freundeskreis um dort das Wochenende zu verbringen und bewältige da um die 500 Höhenmeter.
Macht das mich zu einem Außerirdischen (so schauen mich nämlich viele Autofahrer an)?


Fatal!ty Str!ke schrieb:
Ja, und zum Auto fahren und Spaß.
Klar, in der Stadt hat man keinen Spaß beim Autofahren. Aber wenn du am Land lebst, wirst du merken, wie viel spaß das machen kann, wenn du mal richtig schön gas geben kannst und durch breite ausgebaute Landstraßen fahren kannst. Berg auf, berg ab, überholen und wenig Autos auf der Straße. Das ist Auto fahren!

Ist mit dem Rad kein bisschen anders, es macht auch viel Spaß Gas zu geben, andere Radfahrer zu überholen, gemütlich den Berg runter zu düsen. ^^
Und man kann am Ende voller Stolz sagen ich bin die Strecke aus eigener Kraft gefahren, das wirkt fast wie eine Droge.
Geistig/körperlich gesehen macht Radfahren sogar richtig Viel Spaß, es werden nämlich Glückshormone ausgeschüttet und man fühlt sich nach der Tour befriedet. Wurde medizinisch alles bewiesen.


GrambleX schrieb:
Ist ja schön, dass ihr euch so ein schönes Utopia schafft: Nur noch Städte, die komplett auf ÖPNV setzen und Personen die so viel wie möglich mit dem Rad machen.

Die Utopie gab es im Grunde in Deutschland mal, nicht direkt im Westen sondern im Osten.
Hier war der ÖPNV auch auf dem arbeitendem Volke zugeschnitten.
Not (natürlich war dies notwendig weil erstens es Automangel gab und zweitens die Straßen der DDR ein großes Autoaufkommen gar nicht verkraftet hätten) macht erfinderisch und brachte ein Umdenken und es hat funktioniert.
Im Westen gab es dies aber auch, wie in Bonn. Da fuhren Linien für die Arbeitenden von den Siedlungen außerhalb der Stadt zum Arbeitsplatz.

Es wäre heute auch möglich, Industriebetriebe befinden sich konzentriert in Gewerbegebieten, meistens sind die Arbeitszeiten zwischen den Betrieben nicht anders.
Gift dafür ist das kommerzielle Denken und was in den Köpfen in den Menschen drin ist.
Es braucht dafür Bereitschaft einfach mal etwas anders zu machen.
Genau dies braucht es auch um gemeinsam Maßnahmen gegen die Erderwärmung zu bewirken, bei Bildung, Politik usw. usw.
 
Shader schrieb:
Es wäre heute auch möglich, Industriebetriebe befinden sich konzentriert in Gewerbegebieten, meistens sind die Arbeitszeiten zwischen den Betrieben nicht anders.

Mit dem Nahverkehr ist das in Sachsen zumindest kein Problem, da werden alle Gewerbegebiete zu den entsprechenden Zeiten angefahren und sind auch gut genutzt.
Probleme haben wieder die, welche von weiterweg kommen.
 
GrambleX schrieb:
Und der Rest der nicht in Städten wohnt?
der fährt mit den ÖVM oder mit dem eigenen auto?? DIFFERENZIEREN, schonmal daran gedacht? den restlichen schmarn an persönlichen unterstellungen lasse ich mal unkommentiert.

OMaOle schrieb:
Mit dem Nahverkehr ist das in Sachsen zumindest kein Problem, da werden alle Gewerbegebiete zu den entsprechenden Zeiten angefahren und sind auch gut genutzt.
Probleme haben wieder die, welche von weiterweg kommen.
genau! deshalb fahren die wie gerade geschrieben, mit övm oder mit dem eigenen/geteilten pkw.
durch eine entsprechende politik lassen sich solche fälle aber minimieren, ohne, dass einzelne draufzahlen.

wenn ich an erhaltungskosten/betriebstkosten von entsprechenden verkehrsmitteln denke, so kann ich mir nicht vorstellen, dass sich alle bewusst gemacht haben was ihnen das auto wirklich kostet sondern dies mit dem vermeintlichen (und auch tatsächlichen) komfortgewinn überspielen, verdrängen. ganz zu schweigen von den volkswirtschaftlichen folgekosten.


was anderes noch zum thema helme -welches mir ebenso wichtig ist-
http://wiki.radlobby.at/Helmpflicht
 
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