Das Fahrrad - eine vielseitige Alternative?

DrToxic schrieb:
Gibt es sowas im Ernst? :freak:

Nein, sollte nur den dummen Spruch unterstreichen. Ich hätte auch schreiben können: wer mit nem angeknacksten Schädel im Krankenhaus liegt kann dann stolz darauf sein, 30 Euro für nen Helm gespart zu haben.

@walter:
Wieso? Weil jeder selbst auf alle achten muss? Oder wie sieht es aus?
 
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Wintermute schrieb:
Wieso? Weil jeder selbst auf alle achten muss? Oder wie sieht es aus?
Ja :)

walter09 schrieb:
das interessanteste konzept wird in niederlanden umgesetzt: da werden in ortschaften alle bürgersteige, fahrradwege, usw abgerisssen und alles, strasse+bürgersteig zu einer ebene planiert. es werden anschliessend keine markierungen aufgetragen und auch keine schilder gesetzt. der effekt ist, das die zahl der unfälle prktisch auf null zurückgeht, angewandte psychologie is des, und spottbillig
Davon habe ich auch schon gelesen - das Konzept finde ich echt super, aber ich bin nicht gerade zuversichtlich, dass es in Deutschland auch nur annähernd durchkommt. Wie du schon meintest, wir kriegen das ja nichtmal mit Kreisverkehren vernünftig hin :freak:
 
toll, daß es hier sooo viele Radfahrer gibt die Ahnung haben ... :rolleyes:

ich fahre Jahraus-Jahrein bei jedem Wetter mit dem Rad ins Büro, auch bei Schnee und bis -12° - aber immer mit Helm und komme auf ~ 8.000-10.000 km p.a.. Wenn man viel fährt und sitzt an ~350 Tagen im Jahr auf dem Rad, häufen sich die Möglichkeiten eines Unfalls automatisch. Ich fliege im Schnitt mindestens 3-4 mal pro Jahr vom Rad, ab und an im Winter Ausrutscher bei Dunkelheit und Glätte, aber ~90% davon sind Unfälle bei denen ich trotz Signalfarben einfach übersehen und abgeschossen werde. Bisher hat der Helm immer geschützt und ich hatte außer Schädelbrummen oder einem leichten HWS-Syndrom keine ernsthaften Verletzungen.

Der Giro-Helm wiegt gerade mal 250g, hat mehr Löcher wie Material - also was solls.
 
JulesBärle schrieb:
Bisher hat der Helm immer geschützt und ich hatte außer Schädelbrummen oder einem leichten HWS-Syndrom keine ernsthaften Verletzungen
Woher weißt du, dass es ausgerechnet der Helm war, der dich geschützt hat? Bist du genau verkehrt rum auf der Schädeldecke aufgekommen?

JulesBärle schrieb:
Der Giro-Helm wiegt gerade mal 250g, hat mehr Löcher wie Material
aha.. und sowas soll schützen? :freak:
Irgendwie muss ich grad an diese Partyhütchen aus Pappe denken :D

JulesBärle schrieb:
Richtig: Integralhelm oder lass es bleiben :p
 
DrToxic schrieb:
Davon habe ich auch schon gelesen - das Konzept finde ich echt super, aber ich bin nicht gerade zuversichtlich, dass es in Deutschland auch nur annähernd durchkommt. Wie du schon meintest, wir kriegen das ja nichtmal mit Kreisverkehren vernünftig hin :freak:

davon habe ich schon vor seiten geschrieben, heißt 'shared space'.
http://de.wikipedia.org/wiki/Shared_Space

das ganze steht und fällt mit der konsequenten umsetzung, dass es keine zonen gibt. wir haben hier einen platz der angelehnt an dieses konzept geplant wurde ABER leider nicht konseuent genug. -> es gibt einen radstreifen und viele für buse/straßenbahn. außer dem radweg gibt es keine markierten/gekenntzeichneten bereiche.
das ganze ist ein fiasko weil fußgänger überhaupt nicht darauf achten. 'schlauerweise' ist der radstreifen auch nicht farblich markiert sondern nur durch schilder am anfang und ende.

DrToxic schrieb:
Richtig: Integralhelm oder lass es bleiben :p
das ist tatsächlich meine einstellung. vorallem weil die radhelme nicht für höhere geschwindkeiten dimensioniert sind, bis dahin sind die verletzungen normalerweise nicht so schwer, dass man sich ernst verletzt. verletzt man sich ernst, so ist der helm mehr oder weniger wirkungslos -> in meinen augen schützt so ein helm nur vor platzwunden u.ä. .
aber das ist jedem selbst überlassen-genauso wie im auto- SOLANGE es keine dämlichen gesetzte gibt die den bürger mal wieder bevormunden ohne, dass es dafür studien gäbe die eine wirkung nachweisen (wirkungslosigkeit wurde schon mehrmals nachgewiesen)
 
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fjmi schrieb:
das ganze steht und fällt mit der konsequenten umsetzung, dass es keine zonen gibt. wir haben hier einen platz der angelehnt an dieses konzept geplant wurde ABER leider nicht konseuent genug. -> es gibt einen radstreifen und viele für buse/straßenbahn. außer dem radweg gibt es keine markierten/gekenntzeichneten bereiche.
das ganze ist ein fiasko weil fußgänger überhaupt nicht darauf achten. 'schlauerweise' ist der radstreifen auch nicht farblich markiert sondern nur durch schilder am anfang und ende.

Das wundert mich jetzt gar nicht. Ist doch gängige Praxis, dass man sich nicht traut, etwas wirklich Innovatives zu probieren. Dann beginnt man, irgendeine hirnrissige Halblösung auszuarbeiten (wie du sie beschrieben hast), die mit dem eigentlichen Konzept kaum noch was am Hut hat, um dann am Ende zu sagen "PAH! Ich hab's doch gesagt, dass das nicht funktioniert! Und dafür haben wir jetzt Geld ausgegeben!!"
Und damit meine ich nicht nur Politiker, sondern Bürger im allgemeinen. "Diese Straßenanarchisten wollen alle Regeln abschaffen, weil die noch mehr rasen wollen als sie es alle jetzt schon ständig tun!" hieße es dann von nicht wenigen, vermutlich vornehmlich älteren Menschen.
Gestern musste ich mir z.B. den Spruch "Die Piratenpartei will Kinderpornographie legalisieren!" anhören, weil ein Flyer auslag :freak:
Halbwissen und Voreingenommenheit behindern Innovation.
 
@Helme:

Wie ich am Anfang des Thread schonmal geschrieben habe ist hier bei mir in der Nähe noch in diesem Jahr ein schwerer Unfall passiert. Radfahrer hatte einen Helm auf, hohe Geschwindigkeit. Die Umstände sind nicht ganz klar, aber die Beschaffenheit des Radweges und die Witterung haben wohl ne Rolle gespielt. Auf jeden Fall ist er ungünstig im Straßengraben aufgekommen und musste in die Intensivstation (Koma). Laut Ärzte hätte er ohne Helm wohl nicht überlebt oder mit viel Glück gravierende, bleibende Schäden davongetragen.

Und auch bei der Tour de France hat zeigt sich ja, dass Helme schon sinnvoll sind. Über die Qualität mancher Radfahrer im Supermarkt und beim Fahrradhändler kann man natürlich streiten.

Ich habe mir auch mittlerweile so gut wie alle Artikel gegen die Helmpflicht durchgelesen und muss sagen, dass so gut wie kein Artikel wirklich sagt, dass ein Helm ein zusätzliches Verletzungsrisiko an sich ist. Die einzelnen Artikel die das aussagen sind aber auch nicht wahnsinnig überzeugend. Genauso wie es Situationen gibt in denen der Helm schadet gibt es auch die Situationen wo er hilft. Und den Schaden der er wenn schon anrichtet ist auch nicht zwingend ein gutes Argument gegen den Helm.

Nach den ganzen Artikeln muss ich sagen, dass zusammenfassend die Helme wohl viel weniger nützen als man glaubt, aber keinesfalls eine negative Wirkung haben IN RELATION zu ihrer positiven Wirkung. Ich verzichte auf den Helm weiterhin aus Komfort und Bequemlichkeitsgründen! (Und nicht aus Sicherheitsgründen)
 
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GrambleX schrieb:
Laut Ärzte hätte er ohne Helm wohl nicht überlebt oder mit viel Glück gravierende, bleibende Schäden davongetragen.
Das sagen sie immer. Und wo sind die Belege? Gibt es nicht :)
Und dass der Helm wirklich schadet, glaube ich auch nicht (wobei mein Beispiel unten, spitzfindig ausgelegt, genau das Aussagen würde ;) ). Er bringt halt nur nicht viel ;)


Folgende Zahlen habe ich nämlich bei einem der Contra-Links gefunden:
Ein Krankenhausprofessor hat einen öffentlichen Brief an die Hannelore-Kohl-Stiftung geschrieben, welche sich für Helmpflicht einsetzt. Er meinte, dass 85% der Fahrradfahrer, die mit Schädel-Hirn-Trauma eingeliefert werden, keinen Helm trügen! "Schockierend!!", so die beabsichtigte, erste Reaktion beim Leser :eek:
Logik sagt aber: 15% der Schädel-Hirn-Trauma erleidenden Fahrer tragen einen Helm.
Jedoch liegt die Helmtragequote in Deutschland zwischen 3% und 6% (letztere eher bei Kindern).
Daraus folgt also, dass Radfahrer mit Helmen überdurchschnittlich oft Schädel-Hirn-Traumata erleiden.
Ich kann mir das nur damit erklären, dass ein Helm beim Unfall ungefähr so viel schützt wie ein Glücksschwein aus Marzipan in der Hosentasche, der psychologische Effekt aber fatal ist: "Ich hab ja einen Helm, damit fahre ich eine gute Ecke sicherer als die anderen!".
Den Effekt gibt es auch bei Skifahrern: Die wenigen, die Helme tragen, fahren meist sehr schnell und rücksichtslos :)
Mich nerven auch oft das Unverständnis von Ärzten oder falsche Kausalketten. "Tja, also ohne Helm ist man ja echt selber Schuld.", "Mit Helm wäre das nicht passiert." oder "erlitt er trotz Helm schwere Verletzungen" :freak:
 
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@DrToxic:
Der Helm schützt auch die Flanken des Schädels.

Fahrradhelme waren nie darauf ausgelegt, dass man mit 50 km/h+ gegen einen Baum knallt, mit dem Gesicht voran. Genausowenig wie ein Gurt dir bei 200+ im der Karre noch hilft, den Airbag kannst dir da auch schenken. Es geht eher um die ganzen Alltagsgeschichten bei "normalen" Menschen, welche wohl den Großteil der Fahrradfahrer stellen, die in gediegenem Tempo zum Geschäft gondeln.

250g mit mehr Löchern als Material schützt gut, da an den richtigen Stellen gepuffert wird. Wenn du (seltsamerweise) immer noch auf dem Punkt "Viel hilft viel" hängengeblieben bist, kann man aber leider auch nicht helfen. Nach diesem Prinzip würde ein Formel 1 Cockpit nicht schützen und ein Kissen nichts dämpfen. Kannst ja auch mal testen wie oft du ein Blatt Papier falten kannst, das wiegt ja auch nichts und kann von daher keine Dämpfwirkung aufbauen.

Ansonsten:
schön geschrieben

Der TÜV kann nix, Ärzte und Krankenhäuser wissen nix und keiner wichtigen Prüfstelle in D und sogar nicht mal der Boulevardpresse fällts auf, dass Radhelme Müll sind und nur als Integral was taugen. Schwarz oder Weiß. Gaspedal oben oder unten, ganz oder gar nicht, ... klingt nicht sehr reflektiert, oder? Das ist doch keine Argumentation, sondern Glaube ... der gehört in die Bibel, aber nicht in den Bereich des Objektiven.

Btw: Ich setze auch oft keinen auf. Das ist sehr dumm von mir, ich lasse ihn meist liegen, da unpraktisch. Allerdings versuche ich mir es nicht mit "Bringt ja nix und blablablba und bewiesen" und irgendwelcher fadenscheiniger Wissenschaft schön zu reden.
 
@DrToxic:
Was glaubst du denn, wie man da an Belege rankommen soll? Ich vertraue Ärzten schon bis zu einem gewissen Grad. Ansonsten könnte ich auch alle Argumente die gegen den Helm vorgetragen werden bezweifeln.

Mit deinem Zitat hast du dir auch zugleich den krassesten Beitrag rausgesucht. Bei den anderen Beiträgen sind die Aussagen alle ein bisschen "unprovokanter". Und wie ich schon angedeutet habe, bin ich vom SHT jetzt nicht so beeindruckt. Es ist nicht differenziert wie schwerwiegend die SHT waren und es wird ja auch nicht nach anderen Verletzungen gefragt, bei denen der Helm womöglich besser abschneidet. Ein ziemlich krasses Beispiel wäre, dass die Unfälle die tödlich verlaufen ja gar nicht mehr in die SHT-Statistik reinzählen. Ich habe lieber ein leichtes SHT als ein schweres und lieber ein schweres SHT als was schlimmeres wie womöglich den Tod. Ich glaube diesem Artikel eigentlich uneingeschränkt, aber ich denke, dass man hier auch viele Gründe hat da keine erschreckenden Erkentnisse rauszunehmen.

Die psychische Wirkung eine Helmes ist natürlich vorhanden, aber das ist für mich kein Argument, dass ein Helm die Sicherheit herabsetzt. Wie schon gesagt, dass der Helm weit weniger schützt als man normalerweise annimmt oder einem von iwelchen Kampagnen suggeriert wird zeigen diese Artikel doch schon recht deutlich. Es mag dadurch auch zu oft zu falschen Aussagen wie "mit Helm wäre das nicht passiert " usw. kommen. Aber nur weil man jetzt erkennt, dass der Helm gewisse Erwartungen nicht erfüllt muss das ja noch lange nicht heißen, dass er zu gar nichts taugt und womöglich die gegenteilige Wirkung erzielt.
 
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"Logik sagt aber: 15% der Schädel-Hirn-Trauma erleidenden Fahrer tragen einen Helm."

Das mit der Logik auch nochmal üben. ;)
Andersrum wäre es erschreckend. Helmtragend 6%, 85% Traume = Helm = Erschreckend.
 
@ Helm

Also ich hatte ja nun auch schon zusammenstöße und saß auch letztens gerade eine Woche dumm im Krankenaus rum, wegen Platzwunden im Gesicht, aber meine Erfahrung ist, dass man bei Zusammenstößen in der Stadt mit geringer Geschwindigkeit entweder mit dewr Kopfseite oder mit dem Gesicht auf den Boden knallt - mit der kopfoberseite hingegen nie. Auch ist meine Erfahrung, dass man bei diesen niedrigkgeschwindigkeitzusammenstößen Platzwunden im gesicht hat, die böse aussehen, aber genauso wenig lebensgefährlich sind, wie die Platzwunden bei Boxern. In einer Pro-Helmpflicht-Doku von einem der Dritten ÖRTV-Sender wurde man gesagt, dass die Aufprallgeschwindigkeit des Autos, ab der man ohne Helm mit Tod rechnen kann, bei 75-80 km/h liege - was auf Landstraßen üblich ist, aber in der Stadt nicht vorkommt. Wenn jemand in der Stadt durch fahrradsturz stirbt, dann wohl eher durch Genickbruch. Wenn man einen schlechten Helm hat, der wenig Pufferwirkung hat, wird zwar ein Schädelbruch verhindert, aber durch die zusätzliche "Kopfgröße" der Weg des Kopfes beim Aufprall vergrößert - genickbruch bleibt aber trotzdem unwahrscheinlich. Was mir persönlich aber wichtig ist, ist, dass ich glaube, dass ich in jedem Fall, in dem ich hätte genäht werden sollen, mit Helm einen Kieferbruch oder zumindest Zahnverlust erlitten hätte - Platzwuinden auf Stirn, Nase, Jochbein uä. sind mir irgendwie lieber. Wo ich Gefahr laufe mit 80 angefahren zu werden, würde ich natürlich einen helm tragen, aber in der Stadt ist es mir ganz lieb, wenn meine Haare insbesondere im Sommer nicht verschwitzen - viele Männern haben so kurze Haare, dass das für die kein Problem ist, aber auf mich trifft das nicht zu. (wenn ich mit der Kopfseite aufpralle, was mir auch schon gelegentlich gelungen ist, bleiben idR. kaum Spuren, außer Schürfwunden am Ohr - der menschliche Körper hält manchmal auch mehr aus, als mit Wattebäuschchen gestreichelt zu werden und das ist mitunter angenehmer, als als Twen eine Zahnprothese zu beantragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Toxic: Falls die Zahlen korrekt sind, wissen wir dadurch nur eines: Helmträger sind überdurchschnittlich häufig von einem S-H-T betroffen. Das hängt nicht damit zusammen, dass der Helm nicht schützt, sondern das sie meistens von jenen Fahrern getragen werden, die durch ihre Fahrweise ein höheres Risiko eingehen und den Unfall antizipieren.

Die meisten Helmträger, die ich kenne, hatten zumindest einen größeren Unfall in ihrer Geschichte und fahren deshalb mit dem Ding rum. Dieses bewährte Prinzip gibt es häufig; Menschen ändern ihre Gewohnheiten nur dann, wenn etwas schlimmes passiert ist. Der Helm wird dann solange getragen, wie der Unfall in angsterfüllender Erinnerung verbleibt - und sobald er verblasst ist, gammelt das Ding wieder im Schrank herum.
 
Fahrradhelm Diskussion - extended Version, uncut

@GrambleX
Ja, wie oben schon gesagt, so weit würde ich nie gehen, zu behaupten, dass der Helm schadet :)
Aber dass er so wenig bringt, hätte ich vorher auch nie gedacht. In unserem Betrieb gab es vor Kurzem eine riesige Fahrradhelm Aktion, den soll jetzt jeder tragen. Da wurde immer wieder ein Mitarbeiter genannt, der in einem Jahr drei Radunfälle hatte (er ist gestürzt) und jedes Mal war der Helm wohl vermackt oder kaputt. "Ohne Helm hätte es sicherlich anders ausgesehen!" wurde immer wieder deutlich betont :)



Wintermute schrieb:
Fahrradhelme waren nie darauf ausgelegt, dass man mit 50 km/h+ gegen einen Baum knallt, mit dem Gesicht voran. Genausowenig wie ein Gurt dir bei 200+ im der Karre noch hilft, den Airbag kannst dir da auch schenken. Es geht eher um die ganzen Alltagsgeschichten bei "normalen" Menschen, welche wohl den Großteil der Fahrradfahrer stellen, die in gediegenem Tempo zum Geschäft gondeln.
Ja, das habe ich ja auch nicht behauptet (sorry, wenn das so rüberkam). Und dass der Helm nicht nur den Kopf oben bedeckt, sondern auch ein wenig die Seite, ist auch klar :)
Aber wenn er auf "langsame" Geschwindigkeiten ausgelegt ist, checke ich das einfach nicht.
Ich habe mich schon oft langgemacht mit dem Fahrrad, aber nie, kein einziges Mal, war es mir nicht möglich, die Arme hochzureißen, auf dem Füßen aufzukommen oder sonstwas zu machen. Knie, Hose, Arme, Hände, Ellenbogen, alles war schonmal irgendwie aufgeratscht, aber noch nie mein Kopf. Wenn ich älter werde und die Reflexe nachlassen, sollte ich allerdings drüber nachdenken ;)
Ich hab mich schon mit nem Skateboard langgelegt, als ich steil bergab gefahren bin, bisher mein schwerster Unfall auf nichtmotorisiertem Gefährt. Wollte abspringen, ich war aber schon zu schnell und habe mich so feste langgelegt, dass einfach alles kaputt war. Hose, Schuhe, Socken, Boxershorts(!) und T-Shirt, alles mit Löchern oder gerissen, Brille weggeflogen und verbogen, etliche Schürfwunden, aber kein bisschen am Kopf.

Wintermute schrieb:
250g mit mehr Löchern als Material schützt gut, da an den richtigen Stellen gepuffert wird. Wenn du (seltsamerweise) immer noch auf dem Punkt "Viel hilft viel" hängengeblieben bist, kann man aber leider auch nicht helfen. Nach diesem Prinzip würde ein Formel 1 Cockpit nicht schützen und ein Kissen nichts dämpfen. Kannst ja auch mal testen wie oft du ein Blatt Papier falten kannst, das wiegt ja auch nichts und kann von daher keine Dämpfwirkung aufbauen.
Nein, viel hilft viel ist nicht meine Meinung ;)
Der Kommentar oben war eigentlich ein bisschen provozierend. Aber die allermeisten Fahrradhelme, die ich nunmal gesehen habe, sind einfach aus Styropor oder einem anderen Schaum, der mir persönlich nicht sehr stabil aussieht. Und die richtig guten Helme kosten mir persönlich einfach viel zu viel.
Es geht mir hier jetzt auch sicher nicht daraum, Helme um jeden Preis zu verteufeln :)
Ich glaube schon, dass sie (unter gewissen Umständen) bestimmt schützen können, nur eben deutlich weniger als einem immer weis gemacht werden möchte. Natürlich ist die "nützt alles nix" Mentalität hier irgendwie doof, aber für mich persönlich sind für dieses kleine Plus an Sicherheit die negativen Aspekte (man muss den Helm dauernd mit rum schleppen, er ist unbequem etc.) einfach viel zu überwiegend.

Wintermute schrieb:
Der TÜV kann nix, Ärzte und Krankenhäuser wissen nix und keiner wichtigen Prüfstelle in D und sogar nicht mal der Boulevardpresse fällts auf, dass Radhelme Müll sind und nur als Integral was taugen. Schwarz oder Weiß. Gaspedal oben oder unten, ganz oder gar nicht, ... klingt nicht sehr reflektiert, oder? Das ist doch keine Argumentation, sondern Glaube ... der gehört in die Bibel, aber nicht in den Bereich des Objektiven.
So habe ich das ja nicht gesagt (nochmal sorry, wenn das so rüberkam). Irgendwie fuchst mich das jetzt, mit in diesen Topf geworfen zu werden ;)
Wie oben gesagt, ich denke nicht, dass Radhelme Müll sind, sondern (für mich) der Kosten-Nutzen Faktor einfach nicht ausgewogen genug ist. Zu dem Thema "Radhelme schaden" habe ich mich ja auch schon geäußert, das halte ich für Blödsinn.
Aber dass Integralhelme meistens selbst bei Vollcrashs mit dem Motorrad in der Regel eine Bestattung im halboffenen Sarg ermöglichen, auch wenn der Rest des Körpers hin ist, war das erste, was unser Fahrlehrer uns bei Anfang des Motorradunterrichts gesagt hat :freak:


Wintermute schrieb:
Andersrum wäre es erschreckend. Helmtragend 6%, 85% Traume = Helm = Erschreckend.
Die Gleichung am Ende verstehe ich nicht :confused_alt:


Odium schrieb:
Toxic: Falls die Zahlen korrekt sind, wissen wir dadurch nur eines: Helmträger sind überdurchschnittlich häufig von einem S-H-T betroffen. Das hängt nicht damit zusammen, dass der Helm nicht schützt, sondern das sie meistens von jenen Fahrern getragen werden, die durch ihre Fahrweise ein höheres Risiko eingehen und den Unfall antizipieren.
Ja, das ist doch genau das, was ich gesagt habe. Und eben, dass ich mir das nur mit dem psychologischen Effekt erklären kann, den du im letzten Satz auch erwähnst.
Trotzdem sind diese Zahlen nur möglich, wenn der Helm nicht schützt und man risikobereiter fährt, oder ein wenig schützt und man sehr viel risikobereiter fährt. Was von beidem zutrifft, weiß ich nicht; In jedem Fall überwiegt die Risikobereitschaft aber das Schutzvermögen des Helms, weil sonst wäre der Prozentsatz der S-H-T-erleidenden Fahrer mit Helm ja geringer als 15%.
Wenn jemand eine andere Erklärung für diese Zahlen hat, wäre ich dankbar, weil wirklich glauben kann ich das so nicht. Ich hätte gedacht, dass die Verteilung gleich ist, es also mehr oder weniger egal ist ob mit oder ohne Helm. Aber schlechter mit?
Vielleicht, weil Profi-Radfahrer immer Helme tragen und vermehrt diese schwere Kopfverletzungen (SHT) davontragen, weil sie so schnell fahren?


Odium schrieb:
Die meisten Helmträger, die ich kenne, hatten zumindest einen größeren Unfall in ihrer Geschichte und fahren deshalb mit dem Ding rum. Dieses bewährte Prinzip gibt es häufig; Menschen ändern ihre Gewohnheiten nur dann, wenn etwas schlimmes passiert ist. Der Helm wird dann solange getragen, wie der Unfall in angsterfüllender Erinnerung verbleibt - und sobald er verblasst ist, gammelt das Ding wieder im Schrank herum.
Ja, richtig, das ist gängige Praxis. Nur, dass die meisten denken "mir passiert schon nichts, ich pass ja auf" und ihnen mit dem ersten Unfall bewusst wird, dass sie falsch lagen. Statistisch gesehen ist es unwahrscheinlich, dass ich nie einen Unfall haben werde. Aber ein Leben lang (in der Stadt; Landstraße ist - wie Mountwalker schon meinte - was anderes) mit Helm herumfahren, nur um bei den ein oder zwei schwereren Unfällen, die ich statistisch in meinem Leben haben werde, eventuell einen leicht besseren Schutz habe, ist für mich nicht wirklich eine Option.
Vielleicht ändere ich meine Meinung, falls mir mal wirklich was passiert - schlau reden kann jeder vorher. Aber falls dem so sein wird, heule ich nicht rum, weil das eben ein Risiko war, das ich bewusst eingegangen bin :D

Danke für eure Aufmerksamkeit (ob den post überhaupt jemand komplett liest?) :freaky:
 
wie Wintermute richtig schreibt, schützt der Helm meistens dann, wenn man seitlich mit dem Schädel aufschlägt. Und das reicht.

Thema Partyhütchen aus Pappe, wenn du an der Stabilität eines Helmes zweifelst, mach einfach mal einen Selbsttest. Es sollte dabei nicht all zuviel kaputtgehen ...
 
Eigentlich wollte ich mir auch schon mal einen Helm kaufen. Früher beim Mountainbiken hatte ich ja auch einen auf. Aber in der Stadt oder auf dem Weg zum Bäcker ist ein Helm doch echt etwas peinlich.
 
Nunja, wenn du beim Thema Sicherheit noch in Kategorien wie peinlich oder nicht peinlich denkst, dann fehlt dir noch praktische Erfahrung.
 
JulesBärle schrieb:
Thema Partyhütchen aus Pappe, wenn du an der Stabilität eines Helmes zweifelst, mach einfach mal einen Selbsttest. Es sollte dabei nicht all zuviel kaputtgehen ...
Hättest du meinen Post von heute morgen gelesen, wozu du sicher einfach nur zu faul warst, wüsstest du, worum es geht und würdest nicht so einen Blödsinn posten :freak:
Wie war das in deiner Signatur? Diskutiere niemals mit Idioten? :D
 
Ich muss mich (leider) nochmal zu Wort melden, da ich jetzt die Helmdiskussion mitverfolgt habe, und kann mich zu den Helmgegenern nur äußern, dass ihr total unverantwortlich und egoistisch denkt.

Schon mal überlegt, dass vielleicht hier oder in anderen Foren auch kleinere Kinder mitlesen und euch vielleicht noch glauben, dass ein Helm nicht oder nur sehr bedingt schützt und dann diesen nicht benutzen?
Nicht jeder ist von Geburt aus ein "Held" wie ihr und kann sich beim Sturz auf die Seite lenken und Kopfverletzungen vermeiden.
Vorallem wenn man mit Klickpedalen in der Stadt fahren sollte, dann gute Nacht, wenn euch ein Auto anfahren sollte.
Ich will euch mal sehen, wie ihr reagiert, wenn mal was mit euren Kindern passieren sollte.

Wer den Aberglauben trägt, dass das bisschen Schaum und Plastik nicht schützt, lebt im Mittelalter. Bei einem Aufprall wird eben durch das bisschen "Schaum" die Verformungsenergie absorbiert. Das ist die selbe Technik, nämlich die Knautschzone, die bei modernen Autos eingesetzt wird, daher verformen sich auch die Autos bei einem Unfall auf den ersten Blick so übel, der Insasse wird dabei jedoch kaum oder garnicht verletzt.
Jeder kennt doch den Test mit der Melone ...

Wer es immer noch nicht glaubt, sollte mal wirklich einen Selbsttest machen. Am besten einen Ziegel aus einem Meter auf den Kopf fallen lassen - erstmal ohne und dann mit Helm, falls es danach noch ein dann geben sollte.
 
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