"Ab sofort trägt der Verkäufer ab einem Warenwert von 40 Euro nicht mehr automatisch die Kosten für den Rückversand. Wie bisher bei Warenwerten von unter 40 Euro kann der Verkäufer dem Kunden die Kosten auch für teurere Ware in Rechnung stellen. Allerdings muss der Verkäufer vor und bei Vertragsschluss auf diesen Umstand hinweisen."
Und das empfinde ich einfach als Frechheit. Eine nicht unbedeutende Zahl von Produkten weist einfach Mängel auf. Letztes konkretes Beispiel war 27" Monitor. Frei nach Paul Panzer: "Sachen die nicht funktionieren haben wir selber genug, Bolle schick das zurück!" Die Dinger hatten Pixelfehler und Farbabweichungen sowie Lichthöfe ohne Ende. Da der Hersteller und der/die Händler es nicht schaffte, mir ein annehmbares Produkt zu liefern, kann ich natürlich nicht anderes als den Kauf zu stornieren. Um genau zu sein, habe ich eine Abnahme gemacht und die wurde nicht erfüllt. In einem solchen Fall muss ich mich einfach schadfrei halten können. Wir leben in einer Zeit, in der auf allem und jedem "Made in China" steht und alles nur noch nach dem Leitsatz billig, billig, billig gemacht wurde. Natürlich hätte ich den Monitor reklamieren können. Da mir allerdings bekannt ist, dass fast alle 27" Display (nicht Minitor) gleich sind, weiß ich auch, dass dieser Weg der Garantie/Reparatur nahezu aussichtslos ist. Kurzum, ich werde mich nicht für die Versäumnisse in der Qualitätskontrolle seitens der Hersteller zur Kasse bitten lassen. Ebenso wenig bei den Händlern. Nach dem Motto: "Gute Händler sind selten geworden" wird es ebenso immer schwerer, einen Händler zu finden, der nicht nur im Interesse des Umsatzes handelt. Es war so schon schwer genug dem Händler einen Schaden am Produkt zu kommunizieren.
Jetzt werden sicher einige hier aufschreien. Mir geht es einfach darum, dass ich in der Regel den vollen Preis bezahle, also will ich auch ein
einwandfreies Produkt. Anderes Beispiel: Meine erstes Mainboard hatte massives Spulenfiepen. Lieber Hersteller, was soll ich damit? Ihr bewerbt das Board mit "Workstation" - da erwarte ich, dass solche Probleme nicht auftauchen. In solchen Fällen will ich das Zeug einfach schnell loswerden. Und hier sehe ich die Versandkostenübernahme durch den Verkäufer auch als zwingend notwendig an, denn er gibt ja auch die Garantie. Ich hab schon oft gesehen/gelesen, dass fehlerhafte Ware behalten wird und sich die Sache schön geradet wird.
Aber ich möchte hier keinesfalls die Händler angreifen. Im Gegenteil, ich schätze einen guten Händler und bin auch bereit die Preise zu zahlen, selbst wenn sie höher als im Internet sind. Mir geht es darum, dass die fehlerhafte Ware nicht auf dem Kunden (Endverbraucher) abgewälzt wird, sondern dass defekte Produkte letztendlich zurück zum Hersteller gehen in der Hoffnung, dass irgendwer mal merkt was für Schrott teilweise das Werk verlässt. Der Druck auf die Hersteller muss steigen.
Aber diese Änderung, das Rückgaberecht fürs Internet sowie das Rückgaberecht ist Teil der immer stärker werdenden Endmündigung der Verbraucher. Tatsächlich werden wir dumm gehalten, denn die Datenblätter werden immer kürzer, die Bedienungsanleitungen immer schlechter und der Service entspricht auch nicht mehr dem, was ich erwarte. Als Kunde wird man doch oft wie ein Unwissender behandelt. Wenn man dann ein wenig auf die technischen Merkmale eingehen möchte stößt man dann oft auf Grenzen bei dem Service-Mitarbeiter. Mir zumindestens konnte noch kein Service-Mitarbeiter weiterhelfen.
Also: Wenn die Hersteller endlich mal wieder dazu übergehen würden Qualität zu liefern, wäre es für alle besser. Ich müsste nicht so viel Retounieren, die Mitarbeiter der Paketdienste müssten nicht so schwer schleppen, es würden Transportwege eingespart und ich könnte ein Produkt deutlich länger nutzen. Ich weiß, dass das naiv ist
Zum Abschluss noch ein anderes Beispiel um das eigentliche Problem zu verdeutlichen: Vor Kurzem hat sich ein Elektronikkonzern (!) der Auslieferung des 100 Millionsten Objektives gerühmt. Aus dieser enormen Masse stechen aber nur wenige Objektive durch Leistung hervor. Der Großteil aus dem Objektiv-Sortiment ist faktisch unbrauchbar. Masse statt Klasse, hauptsache Geld.