News Das neue Widerrufsrecht im Online-Handel ist da

Bisher war es so, dass bei einer fehlerhaften/unterlassenen Widerrufsbelehrung, der Widerruf auch Jahre nach dem Kauf erklärt werden konnte. Die maximale Widerrufsfrist wurde jetzt begrenzt auf 1 Jahr und 14 Tage. Da allerdings die Abmahnanwälte für gesetzeskonforme AGB´s sorgen, ist dieser Punkt in der Regel zu vernachlässigen. In den meisten Fällen gilt einfach die Frist von 14 Tagen (bei korrekter Widerrufsbelehrung).
 
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Beim Widerruf für Software wird sich nichts ändern, man muß einfach bestätigen, daß man darauf verzichtet. Zu kompliziert wären Anpassungen, schließlich müßten vom Prinzip her wieder Demos erstellt werden.

Und Kosten für eine Rücksendung? Wir sicher auch nicht kommen. Zumindest bei den Großen nicht. Denn dann überlegt man sich zweimal ob man bestellt.
Ergänzung ()

ML89 schrieb:
"Ab sofort trägt der Verkäufer ab einem Warenwert von 40 Euro nicht mehr automatisch die Kosten für den Rückversand. Wie bisher bei Warenwerten von unter 40 Euro kann der Verkäufer dem Kunden die Kosten auch für teurere Ware in Rechnung stellen. Allerdings muss der Verkäufer vor und bei Vertragsschluss auf diesen Umstand hinweisen."

Und das empfinde ich einfach als Frechheit. Eine nicht unbedeutende Zahl von Produkten weist einfach Mängel auf.

Also meines Wissens nach betrifft es keine Rücksendungen aufgrund von Mängeln. Gemeint ist die Rücksendung ohne Angabe von Gründen.
 
ML89 schrieb:
"Ab sofort trägt der Verkäufer ab einem Warenwert von 40 Euro nicht mehr automatisch die Kosten für den Rückversand. Wie bisher bei Warenwerten von unter 40 Euro kann der Verkäufer dem Kunden die Kosten auch für teurere Ware in Rechnung stellen. Allerdings muss der Verkäufer vor und bei Vertragsschluss auf diesen Umstand hinweisen."

Und das empfinde ich einfach als Frechheit. Eine nicht unbedeutende Zahl von Produkten weist einfach Mängel auf.

Mängel sind aber kein Fall für das Widerrufsrecht, sondern für die Gewährleistung.
 
Es gibt für die Händler doch verschiedene Möglichkeiten den Punkt mit den Rücksendekosten umzusetzen:

- Ähnlich wie Amazon, Besteller mit exorbitanten Rückendequoten zukünftig auszuschließen. Keine Ahnung wen das bisher getroffen hat in den Foren liest man recht wenig von Betroffenen
- Einen optional zubuchbaren "Premiumservice" anbieten, der etwas mehr kostet dafür aber gratis Rücksendung innerhalb der Rückgabefrist anbietet
- Aus Kulanz- oder Kundenbindungsgründen gratis Rücklieferung anzubieten und sich so durch zusätzlichen Service von anderen abzuheben


Mal sehen wie sich das entwickelt. Bei den Downloads erwarte ich als einzige Änderung zukünftig überall eine entsprechende Klausel auf Rückgabeverzicht vorzufinden. Ist einfach umzusetzen und schützt die Anbieter vor Kosten.
 
Ned Stark schrieb:
Die Vorteile werden ohnehin ausgehebelt und auf langfristiger Sicht darf man nun jeden Rückversand selbst bezahlen. Die Lobbyisten haben mal wieder über die Demokratie gesiegt...
Im Gegenteil. Endlich gibt es keine ungerechtfertigte Benachteiligung der Händler mehr (zumindest nicht mehr in den Maßen). Die Kunden wurden viel besser als die Händler gestellt.

ML89 schrieb:
Und das empfinde ich einfach als Frechheit. Eine nicht unbedeutende Zahl von Produkten weist einfach Mängel auf.
Dann ist das kein Problem der Händler, sondern der Hersteller oder je nach Fall im Rahmen der Gewährleistung auch eins der Händler. Jedoch nur, wenn es sich wirklich um einen Defekt handelt. Wenn du mit einem Produkt nur nicht zufrieden bist, dann ist das nur dein Problem.

Die Reform war längst überfällig. Es gibt Kunden, die das gleiche Produkt bei 5 Händlern bestellen und das, welches als erstes kommt dann behalten, während sie die anderen zurück schicken. Wenn es sich dann um Produkte über 40€ handelte und dann auch noch Speditionsware, dann blieb der Händler mal eben auf mindestens 50€ Rückversandskosten sitzen. Ist das etwa gerecht?
 
Ich hoffe ich interpretiere hier nicht zu viel. Einiges liest sich aber so als ob jemand sich die Hände reibt und alles Digitale konsumiert um dann von Widerruf Gebrauch zu machen.
Das wäre fatal und ihr dürft euch dann alle ausrechnen was kommen wird. Wir werden noch mehr Free To Play haben, Filme mit Werbung, Filme wo nicht mehr gespult werden kann usw. Abgesehen von noch mehr DRM.

Alles nur weil bestimmte Menschen meinen ihre Aufgabe ist es das System oder andere Menschen ausnutzen. (Ja Firmen nutzen auch andere aus, aber das ist ein anderes Thema)

Kann man bald seinen halb aufgegessen Joghurt zurückbringen. Von der Pizza stoße ich auf, also lass ich mir das Geld erstatten.
Konsumgüter umtauschen finde ich sehr zweispaltig.

Es ist absolut keine Frage, wenn etwas nicht funktioniert wie es sollte, dann liegt ein Mangel vor der Kunde hat alles Recht auf seiner Seite.

Für alles andere sollte der Käufer auch mal in die Pflicht genommen werden und sich vorher informieren.
Dafür gibt es unzählige Magazine, Internetseiten und Bewertungen.
 
Bei den Rückversandkosten geht es jedoch einzig und allein um den Widerrufsfall, korrekt? Wenn ich eine defekte Ware retourniere, zahle ich doch (unabhängig vom Warenwert) weiterhin keine Versandkosten, sofern sich der Artikel noch innerhalb der Händlergewährleistung, bzw. der Herstellergarantie befindet, oder?

Cya, Mäxl
 
Alles schön und gut, primär trifft und schadet das alles mal wieder kleinen deutschen Händler.
Amazon, Apple & Co. interessiert das alles nicht.
 
ML89 schrieb:
"Ab sofort trägt der Verkäufer ab einem Warenwert von 40 Euro nicht mehr automatisch die Kosten für den Rückversand. Wie bisher bei Warenwerten von unter 40 Euro kann der Verkäufer dem Kunden die Kosten auch für teurere Ware in Rechnung stellen. Allerdings muss der Verkäufer vor und bei Vertragsschluss auf diesen Umstand hinweisen."

Und das empfinde ich einfach als Frechheit. Eine nicht unbedeutende Zahl von Produkten weist einfach Mängel auf. Letztes konkretes Beispiel war 27" Monitor. [...] Natürlich hätte ich den Monitor reklamieren können. Da mir allerdings bekannt ist, dass fast alle 27" Display (nicht Minitor) gleich sind, weiß ich auch, dass dieser Weg der Garantie/Reparatur nahezu aussichtslos ist. Kurzum, ich werde mich nicht für die Versäumnisse in der Qualitätskontrolle seitens der Hersteller zur Kasse bitten lassen. Ebenso wenig bei den Händlern. Nach dem Motto: "Gute Händler sind selten geworden" wird es ebenso immer schwerer, einen Händler zu finden, der nicht nur im Interesse des Umsatzes handelt. Es war so schon schwer genug dem Händler einen Schaden am Produkt zu kommunizieren.

Teilweise Zustimmung, jedoch binnen 14 Tagen gegen Neuware auszutauschen ist denk ich für jeden Händler möglich. Insofern das der Händler nicht anbietet, dann sind das wirklich nur mehr Kosten für nix. Wird wohl individuell verschieden ablaufen.
 
Pygmalion schrieb:
Quelle: EA


Ich denke mal das Steam es ähnlich regeln wird ;)

Dann hat man ja 24 Stunden Zeit das Spiel durchzuspielen. :D
Aber was ist wenn das Spiel einmal abstürzt. Hmm ok soll man es dann wieder starten, in der Hoffnung dass es ein seltener Fehler war?
Man startet es und spielt wieder paar Minuten und das Spiel ist einfach so verbuggt, dass es jede 30 Minuten abstürzt.

Das ist aber nicht so schön
 
Ich bin jetzt mal meine paar größeren und kleineren Versandhändler durchgegangen. Alle haben zwar ihre AGB aktualisiert, aber keiner stellt den Widerruf über 40€ in Rechnung.
So lange da eh keiner mitmacht, wird da wohl nicht viel kommen. In Zeiten des Internets ist es einfach, einen Konkurrenzhändler mit altem Widerruf zu finden.
 
Steam müsste seine AGB eigentlich schon geändert haben, oder war folgendes schon vorher enthalten?

FALLS ES SICH BEI IHNEN UM EINEN IN DER EU ANSÄSSIGEN ABONNENTEN HANDELT, SIND SIE BERECHTIGT, EIN KAUFGESCHÄFT, DAS DIGITALE INHALTE ZUM GEGENSTAND HAT, KOSTENFREI UND OHNE ANGABE VON GRÜNDEN ZU WIDERRUFEN, BIS MIT DER LIEFERUNG DER BETREFFENDEN INHALTE ODER DER ERBRINGUNG DER VERTRAGSGEGENSTÄNDLICHEN LEISTUNGEN BEGONNEN WURDE. SIE SIND NICHT MEHR ZUM WIDERRUF EINES GESCHÄFTS BERECHTIGT UND HABEN KEINEN ERSTATTUNGSANSPRUCH, SOBALD MIT DER LIEFERUNG DER INHALTE ODER DER ERBRINGUNG DER VERTRAGSGEGENSTÄNDLICHEN LEISTUNGEN BEGONNEN WURDE: MIT ERREICHEN DIESES ZEITPUNKTS IST DAS GESCHÄFT RECHTSVERBINDLICH. IHNEN IST BEKANNT UND SIE SIND DAMIT EINVERSTANDEN, DASS DIE LIEFERUNG DER DIGITALEN INHALTE UND DES ZUGEHÖRIGEN ABONNEMENTS UND/ODER DIE ERBRINGUNG DER ZUGEHÖRIGEN LEISTUNGEN IM MOMENT DER EINFÜGUNG DER DIGITALEN INHALTE IN IHR BENUTZERKONTO ODER INVENTAR ODER ABER IM MOMENT DER SONSTIGEN BEREITSTELLUNG ZUM HERUNTERLADEN ODER ZUR NUTZUNG DURCH SIE BEGINNT.
 
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für uns als kleiner gewerblicher Online-Händler sehr gut. Hier werden sich die Spaßkäufer (ja, die gibt es genug in Deutschland) hoffentlich reduzieren.

Schließlich habe ich - wenn ich unbedingt etwas haben muss und so faul bin es Online zu kaufen - die Rücksendekosten zu tragen wenn es mir nicht gefällt. Warum sollte dies überhaupt der Verkäufer zahlen?

Etwas Hick-Hack wird es geben bis das sich eingependelt hat aber alles in allem eine Verbesserung. 14 Tage reichen völlig aus, oder soll man jedem am besten das Ding noch wie Zalando 100 Tage bereitstellen und später noch zurückerhalten...da kann man gleich den Sarg in die Erde lassen.
 
Novasun schrieb:
  • Wüsste gerne, wieso hier alle diese Änderungen begrüßen?
  • Ich persönlich habe das Wiederrufsrecht nie missbraucht.

Weil sehr viele Leute ständig etwas Bestellen ohne etwas Kaufen zu wollen. Dadurch dass die Händler nicht mehr zu einem kostenlosen Versand Rücknahme verpflichtet sind, wird das in Zukunft einfach ein Service werden. Kunden die zu oft Dinge zurückschicken, werden dann dafür bezahlen und die ehrlichen können es weiter kostenlos zurückgeben.

Da es im Onlinehandel einen großen Preisdruck gibt, könnte sich das auch Positiv auf die Preise auswirken.

Ich bin nun aber wegen dem Unsicher.

Der Widerruf muss ab sofort schriftlich oder per Telefon erklärt werden

Reicht dafür eine E-Mail? Oder werden sie dann auf einem Brief/Fax beharren?
 
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Lost_Byte schrieb:
Im Gegenteil. Endlich gibt es keine ungerechtfertigte Benachteiligung der Händler mehr (zumindest nicht mehr in den Maßen). Die Kunden wurden viel besser als die Händler gestellt.

Dann ist das kein Problem der Händler, sondern der Hersteller oder je nach Fall im Rahmen der Gewährleistung auch eins der Händler. Jedoch nur, wenn es sich wirklich um einen Defekt handelt. Wenn du mit einem Produkt nur nicht zufrieden bist, dann ist das nur dein Problem.

Die Reform war längst überfällig. Es gibt Kunden, die das gleiche Produkt bei 5 Händlern bestellen und das, welches als erstes kommt dann behalten, während sie die anderen zurück schicken. Wenn es sich dann um Produkte über 40€ handelte und dann auch noch Speditionsware, dann blieb der Händler mal eben auf mindestens 50€ Rückversandskosten sitzen. Ist das etwa gerecht?

Sehe ich nicht so. Weil man übers Internet eben nicht jede Ware genauer betrachten kann und der Raum für falsche Infos, irreführende Beschreibung und Rückläufer die mal gerne einfach so wieder als neu verkauft werden und schlechter Support durchaus mal gegeben sein kann und ist, finde ich diese Regelung schlecht und werde Shops die das gezielt und konsequent durchsetzen, einfach meiden. Bin gespannt ob mich sowas mal trifft. Will mir einen neuen Monitor kaufen und bei einem sagen wir gelblichen Glow Effekt oder einem Pixel was genau mittig nervt, trage ich bestimmt nicht die Rücksendekosten auch wenn es heisst, innehalb der Toleranz.
 
Und das empfinde ich einfach als Frechheit. Eine nicht unbedeutende Zahl von Produkten weist einfach Mängel auf. Letztes konkretes Beispiel war 27" Monitor. Frei nach Paul Panzer: "Sachen die nicht funktionieren haben wir selber genug, Bolle schick das zurück!" Die Dinger hatten Pixelfehler und Farbabweichungen sowie Lichthöfe ohne Ende.

Tja dann hast du was falsch verstanden, wenn du mangelhafte Ware bekommst greift die Produkthaftung das hat nix mit dem hier beschriebenen Rückgaberecht zu tun!
 
Das neue Widerrufsrecht mag aus Sicht der Verkäufer ein notwendiger Schritt gegen unanständige und das bisherige System ausnutzende Kunden sein, aber es ist ein drastischer Rückschritt für den ehrlichen Käufer.

Der entscheidende Unterschied ist doch, dass es ab jetzt wieder Diskussionen gibt, ab wann ein Mangel vorliegt. Vorher konnte als anständiger und ehrlicher Kunde einfach eine Ware retournieren, wenn sie zickte -- ganz egal ob nicht reproduzierbare Fehler, offensichtliche Vorbenutzung und so weiter. Keine Diskussion, keine Frage der Beweislast, keine Nachweise für Fehler, sondern einfach zurück und fertig.

DAS ist der große Unterschied. Ansonsten ist das alles nicht so tragisch, aber im Falle des Fales ersparte man sich bisher Diskussionen. Undas gab Sicherheit!
 
sharkATX schrieb:
Teilweise Zustimmung, jedoch binnen 14 Tagen gegen Neuware auszutauschen ist denk ich für jeden Händler möglich. Insofern das der Händler nicht anbietet, dann sind das wirklich nur mehr Kosten für nix. Wird wohl individuell verschieden ablaufen.
Hi

Hängt davon ab bei wie das beim Distributor vom Händler abgehandelt wird.
Der Händler sendet im Normalfall das Gerät zu seinen Lieferanten und der Entscheidet dann was passiert.

Nicht immer der Händler ist der böse.

Gruss Labberlippe
 
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