Daten retten von heruntergefallener Festplatte, die jetzt auf einmal sehr langsam nur noch reagiert

Marvolo

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Hallo,

Folgendes Problem:

Ältere (2011) WDC-SATA Platte, mit VeraCrypt vollverschlüsselt ist gestern während des Betriebs und Schreibvorgangs mittels SATA-USB-Adapter ca. 50-60cm runtergefallen. Dabei wurde dann der SATA-Anschluss vom Adapter getrennt.

Danach ließ sie sich trotz allem noch genau 1x ganz normal verbinden und mit VeraCrypt mounten und ich habe 3 weitere Dateien drauf geschoben.

Heute Morgen dann kam nach dem Mounten mit VeraCrypt direkt die Meldung, dass sie das letzte Mal nicht ordentlich getrennt wurde, dass Fehler vorhanden seien und Windows / CHKDSK diese Fehler jetzt direkt reparieren könnte, was ich dann zugelassen habe. CHKDISK hat dann eine Weile in CMD rumgerödelt, danach schien es fertig zu sein.

Jetzt ist es aber so, dass die HDD direkt am PC erstmal ohne Probleme erkannt wird. Es kommt direkt das bei VeraCrypt übliche Fenster, das mich zur Formatierung auffordert.

1729327227489.png



Das klicke ich wie immer weg und mounte die HDD dann in VeraCrypt.

Ab sofort dauert das Mounten sehr sehr lange. Und sobald sie dann mal gemountet ist, erscheint im Arbeitsplatz zwar das gemountete Laufwerk, aber der Arbeitsplatz lädt selber nochmal sehr lange und mir wird beim Laufwerk kein Restspeicher etc. angezeigt, wie bei anderen Laufwerken normalerweise (Grüner Ladebalken oben braucht ewig und die gemountete Platte (R) wird nicht wie die anderen C und D mit Restspeicher angezeigt. Platte E ist die eigentliche physische Platte, die immer so angezeigt wird aufgrund von VeraCrypts Verschlüsselung. Deswegen fragt er mich jedes Mal beim Einstöpseln, ob ich sie formatieren will):

1729326949269.png


Sobald der Arbeitsplatz nach einer Ewigkeit mal fertig geladen hat, wird die Platte plötzlich getrennt und alles, was ich in der Zwischenzeit versucht habe an Programmen zu starten (z.B. CrystalDisk Info) knallt dann plötzlich auf einmal alles herein.
Irgendwie wirkt es so, als sei der PC während des ganzen Mount- und Ladeprozess im Arbeitsplatz total ausgebremst und ausgelahmt und sobald die Platte dann entfernt wird, holt er dann plötzlich alles in Sekundenschnelle nach, was währenddessen nicht ging.

CrystalDiskInfo sagt mir zur nun wahrscheinlich beschädigten Platte folgendes:

1729327064864.png


Irgendwas also bezüglich "aktuell ausstehenden Sektoren".

Gibt's da noch irgendeine Chance, an die Daten zu kommen? Also wie gesagt: VeraCrypt schafft es, die Platte zu mounten, was aber nun ewig lang dauert auf einmal. Danach erscheint die gemountete Platte auch als Laufwerk im Arbeitsplatz, aber der lädt dann ewig und ich kann nicht auf das gemountete Laufwerk zugreifen... Nach einer Weile wird das gemountete Laufwerk einfach ausgeworfen und getrennt.
 
Platte entsorgung, neu kaufen und Backup einspielen.

Eine Platte kann auch einfach so ausfallen, nein, das wird jede irgendwann tun.
Deswegen hat man von wichtigen Daten immer mehrere Backups.

Versuch was zu retten ist und dann war es das.
 
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Skudrinka schrieb:
Platte entsorgung, neu kaufen und Backup einspielen.

Ja, da gibt's jetzt halt grade noch keins. Das wollte ich die kommenden Tage mal anlegen.

Immerhin wird sie ja von VeraCrypt noch erkannt und gemountet. Nur kann ich nicht auf's gemountete Laufwerk zugreifen, da lädt alles ewig und "Keine Rückmeldung".
Es scheint eher, als hätte da CHKDISK vielleicht irgendwas verhunzt im Dateisystem oder sowas?
 
Tja, dann sieht es schlecht aus.

Wenn es dir wert ist, Ontrack anfragen.
Die sollen dir einen Kostenvorschlag geben.

Verschlüsselte Platten sind aber in der Datenrettung immer Mist und meist nie von Erfolg gekrönt.
Warum man Platten überhaupt verschlüsselt und dann noch nicht mal Backups anlegt..
 
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Ich würde mal schauen ob man noch ein IMAGE der Platte erstellen kann. Am besten mit Acronis TI das kann mit Problem Platten ganz gut umgehen. Und dann daraus die Daten versuchen wiederherzustellen.

Skudrinka schrieb:
und dann noch nicht mal Backups anlegt..
es ist auch einfach sinnlos das immer wieder zu predigen. Gestern zb war eine Kundin hier der Ich vor einiger Zeit erst Daten wiederhergestellt habe. Und natürlich wie immer predige Ich die 3-2-1 Regel bzgl BACKUP! Und was ist? Die Daten lagen immer noch nur einmal vor einem Stick dazu auch noch. Und der zeigte keine Daten mehr an. Zum Glück konnte Ich wieder alles herstellen. Aber gelernt hat die Dame auch nichts. Aber mir soll es Recht sein. Je mehr Probleme, je mehr Kunden, je mehr Kohle für mich.
 
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Ich weiß auch nicht woher die Vorstellung, oder der Wunschgedanke kommt, dass Datenträger nie kaputt gehen können/dürfen/sollen.

Gerade Datenträger gehen immer, ausnahmslos immer, irgendwann kaputt.
 
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Auf einmal sehr langsam reagiert.
Streiche auf einmal! Grund weißt du ja! Da ist wohl der Schreib-/ Lesekopf aufgeschlagen. Dadurch das du sie weiter verwendet hast, sogar drauf geschrieben hast. Wurde noch mehr zerstört. Musst dir einen Schaden auf einer Oberfläche vorstellen. Der Kopf der normal über der Oberfläche schwebt, zieht den Schaden (Berg) immer weiter.

100% zu bekommen kannst du wohl vergessen... Wenn dir die Daten wichtig waren. Hast du sie nochmal irgendwo.
Ergänzung ()

till69 schrieb:
Vollverschlüsselung werde ich auch nie verstehen
Really?
Dann hast du dein Handy auch nicht verschlüsselt? Dann ist es ja mega easy an deine Daten zu kommen! Selbst wenn du es aus machst und nen ewig langen pin ect. Das ja sehr nett von dir. Lass es besser nie irgendwo liegen. 😉
 
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Dann probiere ich mal ein Sektor-by-Sektor-Image zu machen mit Disk Drill. Und dann mal schauen, was damit noch geht...

Enorm wichtige Daten waren es nicht. Von den meisten sollten Kopien vorhanden sein. Allerdings weiß ich von 3 Ordnern mit Bildern, von denen eher keine Kopien vorhanden waren.
 
Die Platte wir einen mechanischen schaden haben.
Du wirst es mit weiteren versuchen, vermutlich nur noch schlimmer machen.

Falls dir die Daten wirklich wichtig sind, ausgeschaltet lassen und jemanden in die Hand geben, der Ahnung davon hat.
Eben ein Datenrettungsdienst, Ontrack.
 
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Wenn die Platte im Betrieb runtergefallen ist, dann ist mit Sicherheit der Lese/Schreibkopf auf die Platter geknallt, klassicher Headcrash. Das ist ein mechnischer Schaden welcher zusätzlich oft Metallsplitter im inneren der Platte verteilt.

Jedes Weiterbetreiben macht den Schaden damit dann fortlaufend größer.
Wenn die Daten wichtig sind, dann jetzt nicht mehr selbst daran rumdoktern, sondern zum Spezalisten damit.
 
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Marvolo schrieb:
Ja, da gibt's jetzt halt grade noch keins. Das wollte ich die kommenden Tage mal anlegen.
Lass mich raten, das wolltest du schon seit Monaten oder gar Jahren "die kommenden Tage mal" erledigen?
 
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Matthias80 schrieb:
Auch vom Handy lege ich Backups an.
Eine Verschlüsselung ist nicht perse schlimm, aber keine Backups zu haben, das ist schlimm!
Nur stellt eine Verschlüsselung in der Datenrettung eine sehr große Hürde da.
 
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Skudrinka schrieb:
Auch vom Handy lege ich Backups an.
Logo.
Beim Thema Verschlüsselung geht's darum, das die Daten nicht einfach mal so oben weg gesnackt werden können. Das es immer ein Backup geben sollte bin ich ja dabei. Aber nicht zu verstehen warum man auch mal was verschlüsseln will. 😵‍💫
 
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wenn Datenretter nicht in Frage kommt (Daten nicht wichtig genug für €€€) dann mit ddrescue o.ä. geeignetem Programm für defekte Platten auslesen. Wenn du da ein schönes Karies Bild siehst ist mind 1 Lesekopf futsch

mit etwas Glück kannst da noch ein paar Fotos heraus ziehen (kleinere Dateien) aber alles was größer ist wird dann alles Karies Löcher drin haben

kann aber genau so gut passieren das die platte komplett die grätsche macht

viel spass
 
Matthias80 schrieb:
Dann hast du dein Handy auch nicht verschlüsselt?
Wir reden hier von Festplatten. Windows zu verschlüsseln, ist in meinen Augen Unsinn.
Wenn ich sensible Daten schützen will, tut es eine winzige verschlüsselte Partition.

Viele Daten sind von Haus aus verschlüsselt (Keepass Datei, verschlüsselte Excel Daten usw.)
 
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Marvolo schrieb:
Irgendwas also bezüglich "aktuell ausstehenden Sektoren".
Das sind Sektoren, die die Platte nicht mehr lesen kann. 9 Stück sagt der Rohwert.
Die würde die Platte Remappen auf Ersatzsektoren, wenn du die neu schreibst.
Die Daten auf den Sektoren sind erstmal verloren.

Die Platte ist damit nicht zwangsläufig kaputt, aber Daten runterholen, neu formatieren und zwar besser nicht quick.
Dann sollten die Sektoren nicht mehr ausstehend sein, sondern unter ID 5 wiederzugewiesen.
Aber kann halt noch mehr angeditscht sein als die Platte schon gemerkt hat. Die hat sich nur ds angeguckt was zufällig jemand lesen wollte.
 
till69 schrieb:
Hat doch eine externe Festplatte verschlüsselt.
Bei mobilen Geräten z.B. Laptop würde man, weil es vielleicht nur eine Festplatte gibt. Diese verschlüsseln. Es sind nicht unbedingt Dateien. In deinem Profil schlummern so viele nützliche Informationen, ein Fest für jeden kriminellen.

Eine Passwort verschlüsselte Excel Datei kannst du online heute hochladen und zack ist das Passwort weg. Das hat nix mit verschlüsseln zu tun!
 
Matthias80 schrieb:
Aber nicht zu verstehen warum man auch mal was verschlüsseln will. 😵‍💫
Meinen Rechner nehme ich nur seltens mit ins Cafe oder auf nen Konzert.
Das jemand unbefugtes auf meinen Rechner zugreift, ist unwahrscheinlich.
Vielleicht bei einem Einbruchdiebstahl, dann muss eine Verschlüsselung konsequent über alle Ebenen geführt werden. Bis hin zu den Backups.

Hat jemand Angst vor sowas, okay.
Aber das Risiko, nicht mehr selbst an seine Daten zukommen, steigt immens.
Das sollte man berücksichtigen.

Und falls wer was Verschlüssen muss, weil Dreck am Stecken, so hat er ein ganz anderes Problem...
 
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