Daten retten von heruntergefallener Festplatte, die jetzt auf einmal sehr langsam nur noch reagiert

Evil E-Lex schrieb:
Wie, du hast chkdsk auf eine vollverschlüsselte Platte laufen lassen? Wie denn das? Das bricht sofort ab, wenn es das Dateisystem nicht erkennt.

Das hat er meines Wissens auf das gemountete Laufwerk angewendet. Die Fehlermeldung kam ja erst nach dem erfolgreichen Mounten. Dann hieß es, wurde letztes Mal nicht ordnungsgemäß getrennt, etc pp und ob Windows das jetzt reparieren soll.

Das hab ich dann bejaht. Nach Einstecken der physischen Platte kommt logischerweise erstmal nichts, nur eben die Aufforderung zur Formatierung.
Ergänzung ()

Evil E-Lex schrieb:
Ich würde ddrescue probieren, solange ich nicht sicher weiß, dass ein physischer Schaden des Laufwerks vorliegt, der das Auslesen verhindert.

Das weiß ich eben nicht. Ich weiß nur, dass CrystalDiskInfo nun plötzlich die obige Fehlermeldung rausgibt - die war vor dem "Unfall" halt noch nicht da.
 
Marvolo schrieb:
Dann hieß es, wurde letztes Mal nicht ordnungsgemäß getrennt, etc pp und ob Windows das jetzt reparieren soll.
Ahh, ok. Wie sagt man so schön: "Not good, not terrible." Es bringt halt nichts, chkdsk auf einem beschädigten Datenträger laufen zu lassen, aber das konntest du zu dem Zeitpunkt nicht wissen. Es besteht in so einer Situation die Gefahr, dass sich Defekte auf der Datenträgeroberfläche vergrößern, daher sollte man das nicht machen.
 
Mir fehlt jetzt gerade ein bisschen der Überblick, welche Schritte jetzt als nächstes und wie und womit gemacht werden müssen:

Also zuerst mal versuchen, ein Sektor-by-Sektor-Image von der HDD zu machen. Muss das zwingend ddrescue sein, weil damit kenne ich mich nicht aus und da muss ich erstmal schauen.

Bisher habe ich für Datenwiederherstellungen (allerdings bei funktionierenden HDDs) immer Disk Drill benutzt. Das erkennt die Platte und lässt auch ein Byte-by-Byte oder Sektor-by-Sektor Image machen. Welches der beiden Methoden besser ist, keine Ahnung.

Danach kann man dann die *dmg-Image-Datei mit Disk Drill mounten und auf verlorene Dateien wiederherstellen.

Allerdings: ich will ja gar nichts wiederherstellen. Ich will ja nur die sichtbaren Daten anschauen und bei Bedarf runterkopieren.
Wie VeraCrypt mit einem DMG-Image umgehen will, weiß ich nicht. Ich glaube, da gibt's keine Funktion dafür. Entweder müsste man die HDD auf eine andere physische clonen, oder dann das DMG-Image irgendwie in Windows als Festplatte einbinden und hoffen, dass VC es dann wie eine normale physische Platte erkennt...

Oder gibt es noch andere Methoden, eine Verschlüsselung zu entschlüsseln, sofern man das Passwort hat? Muss es dann zwingend über VC laufen?
 
Marvolo schrieb:
Also zuerst mal versuchen, ein Sektor-by-Sektor-Image von der HDD zu machen. Muss das zwingend ddrescue sein, weil damit kenne ich mich nicht aus und da muss ich erstmal schauen.
Das Image lässt sich grundsätzlich mit allen möglichen Programmen erstellen, die in der Lage sind ein 1:1-Image (Raw-Image, wie dd es macht) zu erzeugen, nur sind die nicht darauf ausgelegt mit defekten Datenträgern umzugehen. ddrescue hingegen schon (Zitat aus dem Handbuch):
The key difference is that ddrescue uses a sophisticated algorithm to copy data from failing drives causing them as little additional damage as possible.
Daher ist das für mich zwingend. Irgendwelche komprimierenden Image-Formate oder das von dir genannte DMG sind hingegen ungeeignet, weil du das erzeugte Image nicht ohne weitere Konvertierung benutzen kannst.

Marvolo schrieb:
Bisher habe ich für Datenwiederherstellungen (allerdings bei funktionierenden HDDs) immer Disk Drill benutzt. Das erkennt die Platte und lässt auch ein Byte-by-Byte oder Sektor-by-Sektor Image machen. Welches der beiden Methoden besser ist, keine Ahnung.
Ein schickes Programm, wenn man logisch gelöschte Dateien wiederherstellen will, für alles darüber hinaus ist es ungeeignet.
Marvolo schrieb:
Wie VeraCrypt mit einem DMG-Image umgehen will, weiß ich nicht. Ich glaube, da gibt's keine Funktion dafür.
Korrekt. Ich nutze dafür Arsenal Image Mounter. DMG unterstützt der allerdings nicht. Deswegen 1:1- Image.
Marvolo schrieb:
Oder gibt es noch andere Methoden, eine Verschlüsselung zu entschlüsseln, sofern man das Passwort hat? Muss es dann zwingend über VC laufen?
Ja, muss es.
 
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Marvolo schrieb:
Du, meinetwegen. Andere nicht.[...]
?
Habe nie etwas anderes behauptet. Habe auch den Anspruch an die Notwendigkeit einer Verschlüsselung mit keinem Wort erwähnt.

Was für dich wichtig ist interessiert mich nicht. Offensichtlich sind dir die Daten jedoch wichtig genug um diesen Aufwand zu betreiben.
Kann jeder machen wie er Bock hat.

Wenn einem aber die sachen so wichtig sind das man sie verschlüsselt und alle damit einhergehenden Nachteile in kauf nimmt, dann wundert es mich das man kein Backup davon hat.
Das habe ich geschrieben.

Bitte richtig lesen, tief durchatmen, ggf. einmal um den Block joggen, dann hinsetzen und erst dann schreiben, ggf. vorher noch mal lesen.
 
Tulol schrieb:
jedoch wichtig genug um diesen Aufwand zu betreiben.

Im Prinzip ist das doch überhaupt kein Aufwand. Mit VeraCrypt kann man Laufwerke sogar standardmäßig automatisch bei Windowsstart einbinden lassen. Am Ende wird einfach nur noch ein Passwort verlangt, was vom Aufwand her nicht größer ist, als sein Windows-Passwort einzugeben und danach ist Windows hochgefahren und die verschlüsselten Laufwerke hängen entschlüsselt im Arbeitsplatz bereit.

Bei externen HDDs ist es letztlich dasselbe: anstöpseln, PW eingeben, fertig.

Ein in meinen Augen doch vergleichsweise geringer Mehraufwand für direkt viel mehr Sicherheit.

Dass da nun natürlich gewisse Nachteile mit einhergehen, gerade jetzt beim Thema Datenrettung, das ist einem so nicht immer direkt bewusst...
 
In der Regel würde ich vor einer Datenrettung auch zuerst ein Image des Datenträgers erstellen. In diesem Fall könnte es aber auch kontraproduktiv sein, falls die HDD dadurch unnötigerweise versucht durch einen Headcrash beschädigte Bereiche zu lesen.

In diesem Fall würde ich folgendes versuchen:
Datenträger in VC schreibgeschützt einbinden, anschliessend mit GetDataBack Pro einen Überblick verschaffen, ob und welche wichtigen Daten auf der HDD vorhanden sind. Dazu muss in den Einstellungen die Option "Show logical drives" aktiviert werden damit das virtuelle Laufwerk von VC ausgewählt werden kann.

Mit der kostenlosen Testversion kann man keine Daten wiederherstellen, aber so hätte man zumindest mal einen Eindruck was vorhanden ist und kann anschliessend überlegen wie man weiter vorgehen will.
 
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Du könntest auch mit einem USB seriell Adapter an die Diagnose Anschlüsse der HDD dran gehen. Dann siehst du zumindest was die Platte genau macht. Man braucht dazu einen USB zu seriell Adapter.

Adapter:
https://www.amazon.de/USB-RS232-Adapter-PL2303HX-Chipsatz-Multicolor/dp/B0C346PX43

Schau mal hier:
https://atola.com/products/insight/manual/serial-port-connection.html
Oder hier:
https://forum.hddguru.com/viewforum.php?f=1

Wichtig ist das die HDD direkt an einem internen SATA Anschluss hängt und nicht in einem USB Gehäuse etc.
 
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YMiD schrieb:
In der Regel würde ich vor einer Datenrettung auch zuerst ein Image des Datenträgers erstellen. In diesem Fall könnte es aber auch kontraproduktiv sein, falls die HDD dadurch unnötigerweise versucht durch einen Headcrash beschädigte Bereiche zu lesen.

Wie finde ich denn heraus, ob nun ein Headcrash vorhanden ist oder doch nicht? Ich möchte durch unnötiges Nutzen die Erfolgschancen natürlich nicht mindern. Hatte heute morgen eh schon mehrmals erfolglos versucht, die HDD in VeraCrypt einzubinden. Was zwar immer geklappt hat, aber der Zugriff aufs Laufwerk eben nicht in Windows.

Wie kann man in VC eine Platte mit Schreibschutz einbinden?
Und: genügt ein Schreibschutz? Würde ein reines Lesen die Platte nicht auch noch zusätzlich abnutzen und noch mehr kaputt machen?
Ergänzung ()

misterdark schrieb:
Du könntest auch mit einem USB seriell Adapter an die Diagnose Anschlüsse der HDD dran gehen. Dann siehst du zumindest was die Platte genau macht. Man braucht dazu einen USB zu seriell Adapter.

Adapter:
https://www.amazon.de/USB-RS232-Adapter-PL2303HX-Chipsatz-Multicolor/dp/B0C346PX43

Danke dir. Das müsste ich mir aber erstmal anschaffen. Und die Frage ist jetzt eben, ob eine weitere Nutzung die Daten noch mehr gefährdet, bzw. ob allein das Erstellen eines Images schon Daten gefährden könnte.

PS: Dein erster Beitrag in 17 Jahren? Da muss ich mich ja fast geehrt fühlen, dass der auf meinen Thread fällt lol.
 
Marvolo schrieb:
Wie kann man in VC eine Platte mit Schreibschutz einbinden?

Dort wo du das Passwort eingibst auf optionen.

Lesen lässt sich nicht vermeiden. Der Schreibschutz soll nur verhindern, dass noch mehr Unfälle wie chkdsk passieren.
Dass Windows das Laufwerk nicht sieht ist erstmal nicht so schlimm, GetDataBack versucht direkt die Master File Table auszulesen um den Inhalt der Platte anzuzeigen.
 
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Also mittlerweile wird das mit dem Mounten schwierig. Es war heute Morgen bereits so, dass es manchmal nicht immer gemountet hat bzw. spätestens nach Ablauf des grünen Ladebalkens im Arbeitsplatz das Laufwerk wieder ausgeschmissen hat. Mittlerweile gibt es 2 Szenarien:

Entweder es lädt nach Eingabe des Passworts ewig und es versucht zu mounten und nach Ende des Mountens wird's direkt (und auch die Platte im Explorer) ausgeworfen. Während es lädt, zeigt VeraCrypt im Fenster "Keine Rückmeldung" an. Es scheint sich also auch aufzuhängen.

Oder es schafft es, die Platte einzuhängen und zu mounten, allerdings nicht mit einem vollständig geladenen Laufwerk T und währenddessen grüner Ladebalken:

1729353611906.png



1729353687996.png


Während dieses Ladens und selbst wenn ich das hinten rechts mit dem X abbreche, verhält sich der PC sehr langsam. Auch GetDataBack meldet dann kurz nach dem Start direkt schon "Keine Rückmeldung" und vieles, was ich anklicke, wird direkt zu "Keine Rückmeldung":

1729353790493.png


Das geht dann eine ganze Weile so, bis dann dasselbe Ergebnis wie beim ersten Szenario eintritt, nämlich das de-mounten und auswerfen auch in Windows (Im Auswurf-Manager in der Taskleiste rechts wird die Platte dann auch nicht mehr als mögliche HDD zum auswerfen und trennen gelistet):

1729353891969.png


1729353918847.png



Habe es als schreibgeschützt eingehängt in VC.

Manchmal passiert dieser Schritt direkt nach Ende des Mountens, manchmal komm ich soweit, dass das Laufwerk eingehängt wird und ein Laufwerk im Arbeitsplatz erscheint, aber dann lahmt alles und hängt sich auf und irgendwann wird es dann ebenfalls wieder ausgeworfen bzw. nicht mehr erkannt...

Ich weiß nicht, auf was diese Symptomatik hindeutet bzw. ob daraus Rückschlüsse über den Defekt oder Zustand der HDD gezogen werden können.
Ob das nach einem gezogenen Image dann besser klappen soll, wenn's hier mit der physischen Platte schon nicht geht??
 
Marvolo schrieb:
Ich weiß nicht, auf was diese Symptomatik hindeutet
Dass sie im Sterben liegt und sie mit jedem weiterem einschalten Stück für Stück weiter kaputt geht.
 
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Das sieht nicht gut aus. Wenn die HDD mechanisch beschädigt ist (Headcrash) und dadurch zu viele Lesefehler auftreten wird es wohl fast unmöglich selber etwas zu retten.
Ein Image zu erstellen wird schwiedrig, wenn sich die HDD ständig aufhängt.
 
Das heißt, da kann auch eine professionelle Fachfirma nichts mehr groß bewirken??
 
Marvolo schrieb:
da kann auch eine professionelle Fachfirma nichts mehr groß bewirken??
Vielleicht.
Aber die Chancen verringern sich mit jedem weiterem einschalten.

Es werden die Magnetscheiben entnommen und dort im Reinraum ausgelesen.

Ist sehr aufwendig.
Daher sind die Kosten 4-Stellig anzusehen.
 
Also, das Merkwürdige ist doch, dass die Platte ohne Einhängen in VC ja sich ganz normal verhält. Der PC erkennt sie, bietet mir an, sie zu formatieren und alles läuft normal & flott ohne Probleme.

Es fängt erst an zu lahmen, nachdem oder während VC versucht sie zu mounten. Heißt das nicht, dass die Platte an sich vielleicht noch OK ist, aber vielleicht nur das Dateisystem, das VC nun mounten will, irgendwie fehlerhaft ist?

Ich vermute ja immer noch, dass CHKDSK da vielleicht irgendwas verhunzt hat...

Ich habe die Vermutung, dass ich womöglich ein Image im nicht-gemounteten Zustand machen kann. Die Probleme kommen ja immer erst nach Mounten.
 
Du kannst es doch im CDI sehen, dass sie mechanisch einen Weg bekommen hat.

Hier werden Teile nicht mehr lesbar sein können und das wird relevant, wenn auf das Dateisystem zugegriffen wird.
Was nach dem mounten passiert.


Marvolo schrieb:
Ich vermute ja immer noch, dass CHKDSK da vielleicht irgendwas verhunzt hat...
Es führt aber zu keinem mechanischen defekt.
 
Das erste was man überhaupt bei sowas macht, ist ein Image oder Klon mit dd-rescue.
Vorher braucht man gar nicht diskutieren, warum Windows oder VC sich an irgendwas aufhängt.
Erst dann hat man (soweit noch möglich) alle noch lesbaren Sektoren kopiert und kann mit etwas Glück schon in VC mounten. Um ein RAW Image zu mounten gibt es z.B.
https://www.osforensics.com/tools/mount-disk-images.html
Bei einem Klon entfällt sowas logischerweise.

@Marvolo
Image mit dd-rescue schon erstellt? Wurde hier schon ganz oft erwähnt (in so ziemlich jedem ähnlichen Thread). Deine einzige Chanche meiner Meinung nach. Sobald der Header und Backupheader irgendwie beschädigt sind, wirst du auch nichts mehr mounten können. Die MFT wurde ja schon von drckdsk bearbeitet.

Evil E-Lex schrieb:
Wie sagt man so schön: "Not good, not terrible."
Sogar "very terrible" chkdsk auf einen defekten Datenträger loszulassen :) (eigentlich das Unklügste überhaupt). Aber das weißt du eh ;)

Das muss aber jeder selber lernen, denn leider lesen Betroffene bei solchen Problemen anscheinend keine ähnlichen Threads, sondern rennen oft mit Anlauf gegen die Wand.


Skudrinka schrieb:
Du kannst es doch im CDI sehen, dass sie mechanisch einen Weg bekommen hat.
Nee, die Vermutung liegt nahe, anhand der Angabe des TE. Würdest du die Platte einfach so in die Hand gedrückt bekommen, könntest du auch einfach sage: Pech/Alterung.

Marvolo schrieb:
Ich vermute ja immer noch, dass CHKDSK da vielleicht irgendwas verhunzt hat...
 
Marvolo schrieb:
Also, das Merkwürdige ist doch, dass die Platte ohne Einhängen in VC ja sich ganz normal verhält. Der PC erkennt sie, bietet mir an, sie zu formatieren und alles läuft normal & flott ohne Probleme.
Was ist daran merkwürdig? Solange keine Zugriffe auf die Datensektoren stattfinden, "lahmt" halt einfach noch nichts. Das käme dann schnell genug, würdest du der Formatierung zustimmen.
 
Fusionator schrieb:
Image mit dd-rescue schon erstellt?

Leider noch nicht. Mir fehlt eine HDD, die groß genug ist, um die 2TB der "defekten" HDD vollständig zu umfassen.
Habe leider nur max. 2TB Platten.

Oder gäbe es eine Möglichkeit, nur das als Image zu sichern, was auch die tatsächlich (benutzte) Größe der HDD ausmacht?
Wobei... da die gesamte HDD ja VC-verschlüsselt ist, wird das nix bringen. Da muss dann die gesamte HDD gesichert werden, vermute ich.
Ergänzung ()

Sykehouse schrieb:
Was ist daran merkwürdig? Solange keine Zugriffe auf die Datensektoren stattfinden

Naja, wenn es nur die 9 sind, die CrystalDiskInfo anzeigt, dann soll er die halt überspringen und gut ist. Was kann in 9 Sektoren jetzt schon so Vieles liegen? Wenn ich Glück habe, nur das, was ich höchstwahrscheinlich eh schon an Dateien habe.
 
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