Ron Taboga schrieb:
Wenn ich Frauen die deutlich älter sind, starkes Übergewicht haben und Alleinerziehend mit 2+ Kindern sind ablehne schränke ich mich sicherlich nicht stark ein.
Ich werde auch mal meinen Senf dazugeben. Dass es so schwierig sein kann, einen Partner zu finden, erstaunt mich persönlich dann doch immer wieder.
Dazu "kurz" meine Geschichte:
Ich war in meiner Jugend bis Mitte 20 ein "Hallodri", der keine Gelegenheit ausgelassen hat, was Mädels betrifft. Sie mussten "nur" halbwegs gut aussehen, schlank und nicht ganz so "blöd wie ein Meter Feldweg" sein.
Meine "Beziehungen" hielten nie länger als ein halbes Jahr und das im besten Falle. Meistens waren es nur ein paar Monate.
Stets war ich der "Arsch", der Schluß machte sobald ich merkte, dass es noch andere Frauen gab, die noch schöner und interessanter waren als die eigene Freundin und ich das Gefühl hatte, etwas zu verpassen, wenn ich bei der einen Frau bleiben würde.
Fremd gegangen bin ich nicht, denn ich tanzte nicht auf zwei Hochzeiten, ich machte halt Schluß. Da hatte ich meine Prinzipien. Es war aber schon blöd, wenn man in einer Beziehung war und ausgerechnet dann (so war es sehr oft) Frauen auftauchten, die man interessanter fand und haben wollte.
Ich stand damals mehrfach kurz vor einer Ohrfeige, weil ich eben so ein "Mistkerl" war und die Mädels einfach abservierte, weil die nächste schon auf der "Matte" stand.
Das war zwar eine Zeit lang ja gut und schön, aber irgendwann fragte mich, ob das so weitergehen sollte, denn irgendetwas fehlte irgendwie und ich hatte das Gefühl, mich genug "ausgetobt" zu haben.
Zurückblickend denke ich, dass ich zwar öfter meinte "verliebt" gewesen zu sein, aber nie wirklich die Liebe ansich gekannt habe. Kaum waren die sprichwörtlichen Schmetterlinge verflogen, wurde es mir wohl schnell langweilig. Ich hatte das aber nie bewusst wahrgenommen, damit jedoch dabei meist viel Leid hinterlassen. Da müssen einige von denen einfach gedacht haben, dass viele Kerle "Schweine" und gefühlskalt sind; ich war ja DAS Paradebeispiel...
Übrigens habe ich heute mit einigen von ihnen -dank Internet- guten Kontakt. Wir kommen sehr gut miteinander aus, als wäre nie etwas vorgefallen. Gut, das ist ja auch eine ganze Weile her und sie haben mittlerweile auch Kinder, leben weiter weg und haben ihr geregeltes Leben inklusive Partner.
Mit 25 änderte sich das Ganze aber und ich lernte dann meine jetzige bessere Hälfte kennen:
Ein Freund und ich waren Karneval in einer Kneipe, in der ich sie kennenlernte. Ich bestellte nach ein paar Bier ein Taxi für meinen Freund und mich, denn wir wollten weiterziehen und während der Warterei kam ich zufällig mit ihr ins Gespräch.
Sie war so überhaupt nicht mein Fall, denn sie war einige Jahre älter als ich, hatte Kinder (eine damals 6 Jahre alte Tochter und einen Sohn) und "ein paar Kilo mehr" auf den Rippen.
Ich war ausserdem nicht auf der Suche (sie auch nicht), denn ich hatte -mal wieder- eine halbjährige Beziehung (dieses Mal mit viel Streit) hinter mir und daher erstmal "kein Bedarf". Ich hatte rigoros für mich beschlossen, eine Pause einzulegen.
Wir tauschten unverbindlich die Telefonnummern aus (meine Hälfte des Bierdeckels mit ihrer Nummer habe ich heute noch) und trafen uns völlig ohne Hintergedanken ein paar Mal auf ein Kölsch.
Wir verstanden uns prächtig, lachten sehr viel, trafen uns dann immer öfter und dann "funkte" es halt irgendwann. Es war Liebe auf den zweiten Blick sozusagen. Es war nicht vorrangig ihr Aussehen, sondern ihr Wesen, welches mich gefesselt hatte. Heute ist sie nicht mehr wegzudenken.
Wir sind nun 14 Jahre zusammen und ich würde sie nicht mehr hergeben oder eintauschen, gegen keine Frau der Welt.
Übrigens hat sie ihre paar Kilo, die sie damals mehr auf den Rippen hatte schon lange wieder runter und hält mittlerweile ihr Idealgewicht. Mir persönlich war das egal, denn ich habe sie schliesslich so genommen wie sie war; sie hat das Abnehmen von sich aus gewollt.
Die Tochter ist mittlerweile 20 (unglaublich, wie die Zeit vergeht), heiratet demnächst, hat ihre Ausbildung hinter sich, den Führerschein und ist aus dem Haus....
Ich wollte nie Kinder haben, aber ich bin doch froh dabei zugesehen zu haben, wie die Kinder erwachsen werden, inklusive "Dramen", grauen Haaren dadurch meinerseits und allem Zipp und Zapp.
So kann es manchmal gehen.
Mein "Rat" an die, die schon aufgegeben haben oder verzweifelt sind wäre vielleicht, die ganze Sucherei nicht so gezwungen anzugehen. Man lernt viel einfacher Frauen kennen, wenn man ungezwungen, unvoreingenommen und ohne Hintergedanken an die Sache rangeht. Es fängt mit einem Lächeln an.
Unter den Frauen gibt es nicht nur "Zicken", sondern auch vernünftige Wesen, man muss sie nur finden.
Wenn man ein geselliger Mensch ist, sich halbwegs vernünftig artikulieren kann, sich nicht verstellt, selbstbewusst (nicht arrogant) und ungezwungen an die Sache rangeht, vielleicht noch etwas Humor mitbringt und nicht verdrossen dreinschaut, ist das die halbe Miete und wird man höchstwahrscheinlich auch nicht als "vereinsamter Zausel" enden.
Vielleicht kommt doch so irgendwann "die Eine", die zwar vielleicht nicht die Liebe auf den ersten Blick zu sein scheint, die aber dann nach näherem Hinsehen die Frau fürs Leben wird. Wer weiß.
Gut, ich muss zugeben, dass sich das für einen, der nie solche "Probleme" hatte leicht sagen lässt. Ich war nie lange alleine und brauchte mir keine Gedanken machen, den grössten Teil des Daseins als Single fristen zu müssen.
Ich bin trotzdem der Meinung, dass man nicht verbittert aufgeben und gleich die ganze Frauenwelt verteufeln sollte. Ja, ich weiß, das ist leicht dahergesagt...
Für ganz wichtig halte ich übrigens auch -wie hier schon einer angemerkt hatte- Kants Imperativ (vielen Dank dafür), denn man sollte die Frauen stets so behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Wie man in den Wald ruft...
Ich habe das früher nicht so gehalten -wie ich oben bereits ausführlich beschrieb-, heute jedoch schon und das macht Einiges aus.
Heute müsste es doch dank den Möglichkeiten im Internet wie Chats, Partnerbörsen etc viel leichter sein als früher, eine Frau kennenzulernen, wenn man schon nicht gern unter Leute geht oder sich nicht traut, auf die Frauen zuzugehen, oder?
Naja gut, unter den unzähligen Frauen muss man ja auch die "Eine" finden, die zu einem passt und ganz so leicht ist es dann wohl doch nicht, wenn man sich die unzähligen ungewollten Singles anschaut.
Nun gut. Ich danke hiermit allen, die sich geduldig meinen -eigentlich nicht so ausschweifend geplanten- Roman zu Gemüte geführt haben und drücke den suchenden Singles die Daumen. Die "Eine" kommt ganz sicher noch; ganz egal, auf welchem Wege.
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