Das Problem bei Ubisoft sind ganz sicher nicht die Developer, Artists, Game Designer usw., sprich die Leute die tatsächlich an den Spielen arbeiten, sondern die strunzdummen Vorgaben vom Management.
Ubisoft besitzt eine ganze Reihe hochkarätiger IPs und macht damit entweder gar nichts (z.B. Splinter Cell...), oder aber entwickelt neue Titel gezielt an den Wünschen der Spieler vorbei (Die Siedler, Ghost Recon). Da werden dann auch schonmal ohne Sinn und Verstand Spielmechaniken von einer IP in die nächste kopiert, ohne dass sie auch nur ansatzweise passen würden. So wurde nachdem The Division ja durchaus erfolgreich war plötzlich auch Ghost Recon von einem Taktikshooter(!) zu einem lite-RPG Loot-Shooter umgebaut. Warum macht man sowas? Wozu hat Ubisoft zwei eigenständige IPs, wenn sie bei beiden das gleiche machen, in dem Zuge aber die Kernzielgruppe einer der beiden IPs damit vergraulen? Und war nicht sogar noch ein dritter Loot Shooter im Stile von The Division in der Mache?
Obendrauf kommt auch immer wieder der peinliche Versuch, diversen Trends hinterherzulaufen, nur wenn die Sachen dann rauskommen stimmen weder das Timing noch die Qualität. Die Versuche einen Hero-Shooter oder ein Battle Royal zu etablieren sprechen Bände...
Und die Kirsche on top war für mich letztes Jahr die absurde Vehemenz, mit der das Ubisoft Management versucht hat ihre NFT-Plattform Quartz zu etablieren, obwohl bereits der erste Testlauf in Ghost Recon Breakpoint null Erfolg hatte, obwohl der Gegenwind von Spielern, Presse und den eigenen Mitarbeitern gewaltig war, und obwohl auch auf Nachfrage niemand bei Ubisoft erklären konnte, welchen Mehrwert einem der Käse eigentlich bringen sollte. NIEMAND außerhalb des Ubisoft Managements hat jemals ein gutes Wort über Quartz verloren, niemand hatte Interesse daran, niemand sah darin einen Wert oder auch nur den Hauch einer Idee, wie es in Zukunft Spiele bereichern könnte. Und trotzdem hat Ubisoft weiter versucht, Quartz zu forcieren.
Das wirklich traurige ist ja, dass Ubisoft eigentlich so viel Potenzial hat und ich die Firma als europäischen Spielekonzern eigentlich mögen möchte, aber sie machen es einem wirklich nicht leicht. Ubisoft besitzt starke Marken/IPs, aber konzentriert sich nicht auf deren Stärken, sondern verwässert deren Identität. Ubisoft hat eine große Belegschaft voller talentierter Spieleentwickler, die ihre Kreativität aber nur selten abrufen dürfen. Ubisoft hat ein Problem mit seinem Management, das zielsicher jedes Mal mit den falschen Entscheidungen in den Entwicklungsprozess eingreift. In vielen mittelmäßigen Ubisoft Titeln schimmert immer wieder durch, wie gut diese Spiele eigentlich hätten sein können, wenn dort nicht Entscheidungen getroffen worden wären, die offensichtlich nicht zum Spiel passen - und ich unterstelle einfach mal, dass diese praktisch immer Managementvorgaben waren.