Der Milchpreis

Mal ein kurzer Abstecher zur Milch:
- Viele Verbraucher wissen nicht: H-Milch ist keinesweges gesund, sogar das
Gegenteil ist der Fall; Durch das Produktionsverfahren werden die Fettmoleküle
so zerkleinert, dass sie unser Körper nicht verarbeiten kann, sie gelangen direkt
in unseren Blutkreislauf - Folge: Aterien-Verstopfung.
- Außerdem vertragen viele Menschen H-Milch nicht, bekommen davon Bauchschmerzen
bzw. Magen-Darm-Probleme (ich muss davon ordentlich reiern)
- H-Milch ist oft teurer, obwohl sie meiner Meinung nach wesentlich schlechter schmeckt
- Spart euch doch die Wege zu Discountern wie ALDI & Co., nur weil ihr für Milch und
Butter ein paar Cent weniger zahlt. Vergleicht doch mal Preise für Käse, Joghurt,
Zahnbürsten, Fleisch, Fertiggerichte, etc. Was ihr hier spart, zahlt ihr für den Sprit
den ihr auf dem Nach-Hause-Weg verbraucht.(da Aldi in Industriegebieten und am
Stadtrand Filialen betreibt)

Eine Folge von verstärkten Milch-Importen wären die Zerstörung der heimischen
Landwirtschaft und damit die Grundlagen für gesunde Milch: Lange Transportwege
führen dazu, dass Milch haltbar gemacht werden muss. Wass osteuropäische und
russische Bauern ihren Kühen verfüttern, weiß dann auch niemand so genau -
wer soll's kontrollieren? Als Verbraucher wären wir den ausländischen Milchproduzenten
ausgeliefert.
 
Das Prinzip von Aldi ist, dort zu siedeln, wo bereits ein anderer großer Supermarkt oder noch besser ein Verbrauchermarkt ist, weswegen, man nicht extra Sprit aufwenden muss, um zum Aldi zu kommen.

Ich schmecke keinen Unterschied zwischen Frischmilch und H-Milch, mag aber auch daran liegen, das ich Milch pur sowieso nicht mag. Ich weiss aber, dass mir Frischmilch, wenn ich sie denn mal kaufen, in den Sommermonaten regelmäßig schlecht wird.
 
Zitat von Rasemann schrieb:
Es stimmt was nicht im Gefüge, wenn 1L Milch weniger kostet als ein bissl hipperes Mineralwasser, das beinahe NULL Aufwand und Kosten in der Produktion erfordert.
Würden die Mineralwasserfirmen die gleiche Überproduktion wie die Milchbauern auf den Markt werfen, würde Mineralwasser auch so billig wie Milch werden!
Sogar hohe Vertreter der Milchbauern haben diese Woche vor der Presse die Überproduktion eingeräumt und um eine Absenkung der Milchquote geworben, um den Markt zu stabilisieren. Ausgerechnet Minister Seehofer (CSU) ist aber dagegen. Im Jahr 2015 endet die Milchquotenregelung in Europa.
Es wird immer einen Markt für gesunde Frischmilch aus heimischer Produktion geben, aber wenn dieser z. Bsp. nur 50% der jetzigen Produktionsmenge ausmacht, dann sind es eben nur 50% und ich sehe keine politische Veranlassung, die restlichen 50% weiterhin staatlich zu subventionieren. Es wird immer genügend Frischmilch aus Deutschland geben, auch wenn zig kleine deutsche Milchbauern aufgeben müssen. Das Argument der Versorgungssicherheit zieht deswegen bei mir nicht. Kleinstbetriebe (Milcherzeuger) müssen meiner Meinung nach auch nicht erhalten werden.
 
Andererseits ist es für die Milcherzeuger auch nicht so einfach flexibel auf Schwankungen im Markt zu reagieren.

Eine Kuh bleibt nun mal ein Lebewesen dem man nicht vorschreiben kann wieviel Milch es zu welchem Zeitpunkt geben soll.

Als es vor einigen Jahren wenig Milch gab und der Preis stieg hieß es weg mit der Quote, jetzt kann mehr produziert werden wird aber plötzlich nicht mehr benötigt.

Soll der Bauer der seinen Stall erweitert hat und mehr Kuhe angeschafft diese jetzt wieder abschaffen und den Stall abreißen? Ohne enorme Verluste geht das wohl kaum.
 
Jedes Unternehmen, was über die Nachfrage hinaus produziert hat Probleme und es senkt den Preis, ist nunmal so.
 
@OMaOle
Nach meinem Kenntnisstand gab es in den letzten Jahren nie "wenig Milch".

Wenn die Milchbauern bei einem Preisanstieg forderten "Weg mit der Quote!" (haben sie das wirklich?), so sind sie selber schuld --> Schweinezyklus -- BWL 1 . Semester.
 
Das ewige Gejammere der Milchbauern ist nur teilweise nachzuvollziehen. Ein großer Teil - NICHT alle - der Landwirte verschuldet sich unnötigerweise allein durch die Anschaffung eines überdimensionalen Maschinenparks. Landwirtschaft bedeutete vor 20 Jahren noch den halben Tag auf den Feldern zu verbringen. Aber heute muss ein Feld nach 1-2 Stunden bereits abgeerntet sein. Das behaupten zumindest die Landwirte.

Ein weiterer Punkt: rein marketingtechnisch ist das Produkt Milch doch noch längst nicht voll "erschlossen". In der BR-Sendung "Quer" wurde letztens über einen schweizer Milchbauern berichtet. Seine Marktlücke: er beliefert eine Luxushotel exklusiv mit der Milch seiner Kühe. Das besondere daran: die Viecher grasen nur auf bestimmten Weiden mit einem hohen Anteil an Wildblumen und Kräutern. Das Ergebnis lässt sich nach Expertenmeinung tatsächlich erschmecken.
So, dann frage ich mich ernsthaft wieso noch nie ein Landwirt bei mir nachgefragt hat ob er mein Bauerwartungsland mähen und das Gras verfüttern darf. Wildblumen wohin man sieht ... und das ganze auch noch umsonst ....
 
Vollmilch ist das einzige was richtig gut schmeckt und Gesund ist. Und da zahle ich auch wenn es sein muss 80 oder 85 cent pro Liter. Genau so wie ich für Direktsaft (Saft gepresst und nicht auf Konzentrat aufbereitet) lieber etwas mehr bezahle als das ich diese Konzentratsäfte kaufe.
 
Wer die Möglichkeit hat:
Alles mögliche direkt beim Hof kaufen!

Nicht unbedingt billiger, aber meistens und man weis dann, daß das Geld der Bauer bekommt und nicht der Herr Aldi.

Wieviele ha hat dein Bauerwartungsland?
Unter 2-3ha zahlt sich das hinfahren gar nicht aus.
Außerdem gibt es auch einen Grünfutterüberschuß, HL(Hochleistungs)-Kühe brauchen nämlich HL-Futter, kein Gras.
Unsere(EU) Schweine fressen auch kein Einheimisches Futter, zu teuer, sondern Saubohnen(Soja) aus aller Welt.
 
Bald sollen die Milchquoten in der EU doch abgeschafft werden, dann rauscht der Milchpreis in den Keller und unsere Bauern in den Bankrott :(
 
Ich finde, das sie es richtig machen, sollen sie ihre milch wegschütten, sie haben sich jeden cent für die milch verdient! wenn einer von euch schon mal nen kuhstall ausgemistet hat, weiss das sie sich jeden cent hart verdient haben! und deswegen bin ich dafür, das wir für die milch mehr bezahlen.
wieso sollen sie nicht auch etwas mehr bekommen? und seit mal ehrlich, wer von uns trinkt in der woche 10l milch? weil dann könnte ich verstehen das es irgendwen stört.
aber ich zum beispiel trinke kaum milch oder tue etwas ans essen ran. ik kauf mir am freitag für die woche immer 2 packungen milch und denn wart ik wieder bis nächsten freitag, weil ich einfach die 2 packen gerade so verbrauche.
 
Rasemann schrieb:
Unter 2-3ha zahlt sich das hinfahren gar nicht aus.
Außerdem gibt es auch einen Grünfutterüberschuß, HL(Hochleistungs)-Kühe brauchen nämlich HL-Futter, kein Gras.

Nur bedingt richtig. In bayrisch Schwaben wird neben Kraftfutter aus Fremdproduktion vor allem Silage aus einheimischen Gras verfüttert.

Und Du sprichtst es bereits an: Hochleistungskühe. Vor 20-30 Jahren noch völlig indiskutabel bzw. unnötig, Kein Wunder dass mit den enormen Mengen der Preis ins Bodenlose sinkt.
 
Ich trinke zwar nicht 10l Milch, aber ich kann dir versichern Schmolke, das mein Milch-Konsum spürbar steigen wird, wenn der Liter endlich 30ct oder weniger kostet.

Es scheint eines der weitverbreitetsten Vorurteile zu sein, dass sich das Gehalt eines Angestellten oder die Arbeit eines Selbstständigen (steckt den Bauern in eure Lieblingsschublade) nach der 'Schwere' seiner Arbeit richtet. Nein, es ist nicht so. Nur Nachfrage, nur Angebot, ist ganz simpel.

Es gibt einfach zu viele Landwirte, das ist ungesund für unsere Wirtschaft. In ein paar Jahren wird vieles, nicht alles, besser.

Edit 21.07.08
Komisch, dass ich jetzt diesen aktuellen Artikel hier sehe. http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/maerkte/:Milchpreise-Bauern-Streiks/631832.html
Ich stand heute bei Lidl vor der 1,5% Frischmilch und sie kostete 61 Cent (71 Cent während des Streiks). Und nach diesem halbherzigen Streik vor ein paar Wochen soll es jetzt also nochmal rund gehen, wenn der Preis nicht höher steigt. Ich frage mich, wie die das machen wollen, wenn soviele Bauern sowieso schon rote Zahlen schreiben. :confused_alt:
 
Zuletzt bearbeitet:
Odium schrieb:
Ich trinke zwar nicht 10l Milch, aber ich kann dir versichern Schmolke, das mein Milch-Konsum spürbar steigen wird, wenn der Liter endlich 30ct oder weniger kostet.

Es scheint eines der weitverbreitetsten Vorurteile zu sein, dass sich das Gehalt eines Angestellten oder die Arbeit eines Selbstständigen (steckt den Bauern in eure Lieblingsschublade) nach der 'Schwere' seiner Arbeit richtet. Nein, es ist nicht so. Nur Nachfrage, nur Angebot, ist ganz simpel.

Es gibt einfach zu viele Landwirte, das ist ungesund für unsere Wirtschaft. In ein paar Jahren wird vieles, nicht alles, besser.


Aua, tun solche Aussagen eig. nicht weh?

Du "verzichtest" also momentan auf Milch weil sie momentan so "teuer" ist?

Deine Aussage mit den zuviele Landwirten einfach göttlich, glaubst du was wirklich?

Als Aussenstehender ist sowas immer leicht den schwarzen Peter den Landwirten zuzuschreiben, hier werden allg. teils Aussagen getroffen da kann man nur den Kopf schütteln.

Was Lebensmittel angeht, bzw. die Qualität von Lebensmitteln wird bei uns in der Gesellschaft einfach absolut nicht geschätzt. Billig soll es sein ist ja ein Grundnahrungsmittel, aber dann ganz überrascht aufschreien wenn mal wieder ein Lebensmittelskandal ans Licht kommt. Allein schon die zahlreichen Pressenachrichten ala alles wird teurer wie Strom, Benzin, Milch, Urlaub etc. Milch in diesem Zusammenhang zu nennen sagt eig. alles aus auch wenns bei ihr nur 10€ auf Jahr ausmachen sollte und das einen fairen Preis grantieren würd.

Aber in ein paar Jahren ist ja vieles besser als jetzt...... besonders wenn wir dann mit hormonbelastetem Fleisch, genetisch veränderten Material etc. usw. großflächig überschwemmt werden dank dem tollen Weltmarkt aber hauptsache der Liter Milch kostet endlich 30ct oder weniger.....
 
An dem Beispiel kann man sehr schön sehen, wie realitätsentfremdet die deutsche Gesellschaft doch ist.
Was ist denn wichtig, wenn es nicht die Dinge sind, die unsere Grundbedürfnisse stillen.
Ne neue Grafikkarte GTX280, weil die "alte" 8800GT keine 40 fps bei Crysis schafft?

Sorry. Aber hier scheinen einige den Verstand verkauft zu haben.
 
Schattenthron schrieb:
]Deine Aussage mit den zuviele Landwirten einfach göttlich, glaubst du was wirklich?
Nicht nur er, ich auch und alle die BWL-Kenntnisse haben.
Das bezieht sich natürlich auf die Menge Milchkühe und damit der angebotenen zuvielen Milchmenge. Ich bin des weiteren auch der Meinung, dass die Milchqualität von einem Großhof nicht schlechter ist als von einem 10-40 Kühe Bauer.
Schattenthron schrieb:
.. aber hauptsache der Liter Milch kostet endlich 30ct oder weniger.....
Ich bedauere als Verbraucher auch, dass die Milch weniger kostet als Limonade, Cola oder andere künstliche Getränke. Aber wir haben nun einmal Marktwirtschaft und mit Abschaffung der Milchquote und den jetzigen Milchpreisen und den weiteren Ertragsaussichten muss jeder verantwortungsvoll handelnde Milchbauer mit finanziellem Defizit seine Produktion sofort einstellen, je schneller desto besser für ihn und die Volkswirtschaft.
Es ist ja nicht so, dass es keine wirtschaftlichen Alternativen für die dann brachliegenden Weiden gäbe (Biomasseanbau). So eine Bewirtschaftung wäre auch körperlich und zeitlich viel günstiger für den Landwirt.
Ich weis, da hängen Existenzen dran, aber je eher man begreift wohin der Zug fährt, desto besser.
 
Ja, ja die Regulierungswut in Deutschland! Agrarsubventionen, Produktionsquoten und wer erinnert sich noch an den Butterberg?

Das erinnert mich alles irgendwie an die gute alte Planwirtschaft.

Auf dem Agrarsektor in Deutschland ist eine Deregulierung längst überfällig. Die Produktion sollte sich so langsam mal wieder am realen Bedarf orientieren und nicht an der Höhe der gezahlten Subvention. Wenn dann die Luft für einige Landwirte eng wird, dann ist die Branche schlicht überbesetzt.

Wer glaubt eigentlich, dass er nur den Kaufpreis im Laden für die Milch bezahlt? Ob nun über Umwege Steuern als Subventionen abgeführt werden oder ich im Laden 20 Cent mehr zahle, spielt für mich keine Rolle, für die Volkswirtschaft schon.

MFG
 
Schattenthron: Klar will jeder Verbraucher so billig wie möglich einkaufen. Jeder! Du auch. Wer sich bewusst für ein Produkt entscheidet, das er als teuer empfindet, erwartet dafür auch einen Mehr-wert. Wo ist die Milch, die meine Haut über Nacht glatter macht oder Vitamine enthält oder einen besonders hohen Anteil an Proteinen? Nein, das gibt es einfach nicht. Milch ist Milch und die ganzen Milchmarken zielen auf die Herkunft der Milch ab und suggerieren, dass die Qualität davon abhängt, ob das jetzt ein kleiner blöder Landliebe-Bauer ist oder Großbauer mit Massentierhaltung. Kann man sich drüber streiten, will ich aber nicht.

Wenn du jetzt bewusst Milch kaufst, weil du denkst, du unterstützt damit irgendwelche Leute, ist das auch ein Grund. Aber der Großteil der Menschen denkt nicht so und die Bauern werden auch damit scheitern, sich in den Köpfen der Leute als "Berufsklasse mit Denkmalschutz" zu etablieren. Es gibt keinen Sonderstatus für sie, keinen Grund, 10ct mehr für einen Liter zu zahlen, nur weil sie so große Traktoren haben.
Man kann das ewig weiterspinnen. Ich müsste den Stromanbieter wechseln, weil meiner zu billig ist. Ich suche diejenigen Stadtwerke raus, die 30% teurer sind, damit die nicht pleite machen. Denkst du bei all deinen Käufen darüber nach, welche Entscheidung das für die Gesellschaft hat?
 
Der Michpreis hat eben mit Marktwirtschaft ÜBERHAUPTNICHTS zu tun.
Es gibt ein Milchkontingent, die Molkerei zahlt für den Rohstoff das was sie will und fertig.

Man kann bei Grundnahrungsmitteln nicht einfach solange Betriebe zusperren bis der Preis stimmt.
Ob man auf eine Grafikkarte 2 Wochen warten muß, oder 2 Wochen keine Milch im Land ist, das ist ein bissl ein Unterschied.

Natürlich kann man alles aus dem Ausland beziehen, machen wir uns bei der Milch eben auch von Rußland anhängig, wie beim Öl/Erdgas/Uran.
Wenn sich die Amis wieder irgendwo eine RAW einbilden, dann bekommen wir eben die Milchzufuhr auch noch gedrosselt, wie Tschechien jetzt das ÖL...

Was beim Milchpreis nicht stimmt ist: Gewinnmaximierung der Molkereien und vorallem des Handels zu ungunsten des Rohstoffproduzenten.
Die Milch im Regal kostet nicht weniger, wenn der Landwirt 10 Cent weniger bekommt!
 
Nimm mal einen Tag Auszeit, soviel Mist in 4 Absätzen zu schreiben, ist schon eine gewaltige Fehlleistung.

Du bringst elementarste Dinge durcheinander (z. Bsp. Milchkontigent mit Molkereipreis).
Falls Du nach einem Tag wieder etwas klarer siehst, beantworte mir bitte einmal die Frage, warum das denn bei Backwaren, Fleischwaren , Obst und Gemüse, Mineralwasser, Fischwaren usw. anders ist und warum dort die Anbieter nicht vorm Ruin stehen!
 
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