Der Retro-Hardware Bilderthread

Alte Gehäuse neigen sehr oft dazu derartig gelb zu werden, auch ganz ohne Nicotin. Es handelt sich um eine chemische Reaktion im Kunststoff, wohl im Zusammenhang mit UV-Licht und eventuell bestimmten Flammschutzmitteln im Kunststoff. Aber es scheiden sich so etwas die Geister, was genau da passiert.

Es gibt schon länger die Methode des Retro-Brighting mit Wasserstoffperoxid und Sonnenlicht oder UV-Lampe, mit dem man dem Kunststoff wieder seine originale Farbe zurückgeben kann. Ist allerdings etwas aufwändig, weil man die Hardware dafür komplett auseinander nehmen, mit Wasser und aggressiver Bleiche hantieren muss, und es macht den Kunststoff wohl auch brüchiger.

Der Retro-Youtuber Perifractic (Retro Recipes) hat vor kurzem eine neue Methode vorgestellt, die einfacher und schonender ist. Dafür muss man die gelben Geräte einfach nur längere Zeit (mehrere Tage) in direktes Sonnenlicht stellen. Das scheint kontraintuitiv, weil man bisher ja angenommen hat, dass UV-Licht das Vergilben verursacht, aber es scheint zu funktionieren.
Ich bin noch nicht dazu gekommen, es selbst auszuprobieren.
 
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Herdware schrieb:
und es macht den Kunststoff wohl auch brüchiger
Deswegen würde ich nie mit Bleiche, oder ähnlichem Arbeiten.
Auch mit "hartem" Sonnenlicht würde ich nicht versuchen, da auch das sen Kunststoff, wenn auch nicht so start, porös macht.
Das Gelb stört mich nicht und es zeigt, dass die Tastatur schon ein Leben hatte.
 
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heute auch wieder mal ein retroteil meiner lieblingsgerätegattung an land gezogen. :)
lag ganz oben auf im e-schrottcontainer.
 

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SNK Neo Geo MVS-1C Arcadeboard

Frisch aus China mit ebendaher stammendem Knockoff-161er Modul (allerdings aktuelle Revision mit allen Bypass-Caps installiert und 3.3V Regulatoren statt Dioden auf beiden Boards). Kurz an meine Minigun gehangen, läuft. Bekommt noch eine Frischzellenkur mit neuen Caps, neuem Akku und mal schauen ob ich mir ein Gehäuse drucke. Aktuell die billigste Variante an ein Neo Geo zu kommen.
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von Schnitzel schrieb:
Deswegen würde ich nie mit Bleiche, oder ähnlichem Arbeiten.
Auch mit "hartem" Sonnenlicht würde ich nicht versuchen...

Besser wird die Festigkeit des alten Kunststoffs dadurch natürlich in keinem Fall.

Ich kann verstehen, wenn man lieber die Finger davon lässt. Ich habe es bisher wie gesagt auch noch nicht versucht und lebe mit dem Gilb an meinen alten Computern. (Der C128 sieht auch nicht mehr so "frisch" aus, wie in meinem Avatar-Bild. 😉 )

Allerdings ist es so, dass die alten Geräte auch bei sorgfältiger Aufbewahrung nicht ewig leben werden. Der Kunststoff zerbröselt auch so irgendwann, die Leiterplatten zersetzen sich auch ohne auslaufende Elkos und Batterien früher oder später, Kontakte korrodieren usw.
Ich erinnere mich an ein eevblog-Video, in dem David das Innenleben eines von außen noch ganz ansehnlichen Apple Lisa gezeigt hat. Das arme Ding war in fortgeschrittener Verwesung und praktisch nicht zu retten. 😟

An diesen Computern ist nunmal nichts für die Ewigkeit konstruiert worden, sondern nur für ein paar Jahre Betrieb, bis sie obsolet sind.

Deswegen finde ich es gut, wenn z.B. Leute wie 8-Bit-Guy ihre historischen Computer mittels Retro-Brighting nochmal im alten Glanz erstrahlen lassen und sie und ihre Geschichte in bester 4k-Videoqualität für die Nachwelt dokumentieren. In gar nicht so ferner Zukunft könnten solche Bilder die einzige Möglichkeit sein, diese alte Hardware nochmal in so einem Zustand zu sehen, statt als vergilbter, langsam zerbröselndern Elektroschrott.

Ein krasses Beispiel, das mir als Fan von Retro-Technik und Geschichte deutlich gemacht hat, dass nichts für die Ewigkeit ist, ist das über 100 Jahre alte Museumsschiff USS Texas.

"Build like a Tank" ist bei diesem letzten, existierenden Dreadnought-Schlachtschiff der Welt eine krasse Untertreibung. Das Ding wurde gebaut, um direkte Treffer der größten Kanonen der Welt abzuschütteln, und hat durch zwei Weltkriege hindurch gekämpft.

Trotz der verzweifelten Bemühungen der Museumsmitarbeiter und von vielen Freiwilligen, zerbröckelt dieser Koloss in den letzten Jahren förmlich unter ihren Händen. Holz vermodert, Kunststoff und Gummi zersetzt sich und selbst die zentimeterdicken Stahlplatten des Rumpfes sind inzwischen so dünn und verrostet, dass man glatt durch sie hindurchfallen kann, wenn man auf die falsche Stelle tritt. An einem Ende wird fleißig instand gesetzt, während es am anderen Ende schon wieder auseinanderfällt.
Die letzte Chance, das Schiff zumindest noch für ein paar weitere Jahrzehnte zu erhalten, währe wohl es möglichst bald aus dem Wasser zu holen, aber dabei könnte die Texas auch leicht unter dem eigenen Gewicht in sich zusammenbrechen.

Sowas macht einen als Retro-Fan schon nachdenklich. Also lasst uns unsere kleinen, alten Computer-Schätzchen genießen, solange es sie noch gibt.🙂
 
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@Herdware : man braucht ja nur Titanic und Bismarck vergleichen. beide werden irgendwann verschwunden sein.

PS aber ob die Texas ne Chance gegen die Yamato gehabt hätte
 
andi_sco schrieb:
PS aber ob die Texas ne Chance gegen die Yamato gehabt hätte

Ungefähr so eine Chance, wie ein C128 gegen einen Pentium-PC. :evillol:

Die Texas war in ihren späteren Dienstjahren sowas wie ein alter 8-Bit-Homecomputer, der auch Ende der 90er noch irgendwo, z.B. als eine Steuerung in einer kleinen Werkstatt, treu seinen Dienst verrichtet hat.

Mit den "größten Kanonen der Welt" meinte ich eher die in der Jugendzeit der Texas, also Super-Dreadnoughts mit 14- oder 15"-Geschützen.

Trotzdem war die Texas auch im 2. Weltkrieg noch in Atlantik und Pazifik im Kampfeinsatz und hätte sich durchaus 30 Jahre jüngeren Gegnern wie der Yamato und ihren 18"-Geschützen gegenüber sehen können. Das wäre dann wohl ein zweites (sehr einseitiges) Alamo geworden. ;)
 
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Jetzt musste ich erstmal nachschlagen, welche Bewaffnung die Texas selbst hatte, 35cm. Gegen Kongo und co. sicherlich ausreichend.

Schade, das es so ein Museumsschiff nicht auch in Deutschland gab.
 
andi_sco schrieb:
Schade, das es so ein Museumsschiff nicht auch in Deutschland gab.

In den 60ern und 70ern hatte die Türkei Deutschland angeboten, die alte SMS Goeben als Museumsschiff zurück zu kaufen. Das war zu der Zeit der letzte existierende Schlachtkreuzer und neben der Texas einer von zwei Dreadnoughts auf dem Planeten.
Die Goeben/Yavuz hatte außerdem eine unglaublich abenteuerliche und bewegte Geschichte hinter sich. Kein Schlachtsschiff war länger in aktivem Dienst. Sie fuhr unter der Flagge des deutschen Kaiserreichs und der NATO!

Natürlich hat Deutschland abgelehnt und das einzigartige Relikt wurde zwischen 1973-76 verschrottet. 😟
 
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Deutschland? Ich dachte die Türkei
Ja, die SMS Goeben meinte ich auch, aber Deutschland und Vergangenheit... schau mal nach Rostock, wo die Blücher "vers(ch)enkt" wurde :grr: - allein die Maschinenanlage war auf der Welt einzigartig - ich hatte sie nochmal gesehen, aber natürlich nicht live erlebt. Laut einem Nachbar konnte der Diesel sich mit 17 U/min drehen, aufgrund seiner Konstruktionsweise.
 
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andi_sco schrieb:
Deutschland? Ich dachte die Türkei

Deutschland konnte/wollte den Kaufpreis (Schrottpreis) nicht aufbringen.

Fairerweise muss man sagen, dass es in Deutschland gerade zu dieser Zeit (69er-Bewegung usw.) wohl auch kein großes, öffentliches Interesse daran gab, so ein altes Symbol des Militarismus und Imperialismus auszustellen. Aber ich denke, dass man daraus sehr gut ein Museum hätte machen können, das sich kritisch mit der Geschichte auseinandersetzt und z.B. erklärt, wie es zum 1. Weltkrieg kommen konnte. Gerade das wäre auch heutzutage eine wichtige Lektion über die Gefahren des Nationalismus.
 
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Bitte wieder zurück zur Computer Schrott Hardware :D


Ich bin gerade auf arbeit und muss einen alten Messrechner wieder beleben.
Die Platte ist durch aber habe ja noch genug im Schrank :-)
Läuft mit Windows 98 SE




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If it's also year 2020 compliant? :D
 
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Da musste ich erst mal nachschauen, was denn ein Pentium-S war.
Also keiner mehr von den ersten, schönen 5V-Goldköpfen. 🙂

Ich hatte auch mal einen Pentium-100. War aber eine ziemliche Gurke. Irgendwie habe ich das Cache-Modul nie zum Laufen gebracht. Der Rechner wurde dann ziemlich bald auf einen Pentium-MMX-233 aufgerüstet.
 
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Na gut das der Y2K Bug gefixt war, nicht das er sich in endlosen Boot-Schleifen zum Erdkern durchgebrannt hätte.
Puh ... noch mal Glück gehabt 😄👍
 
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Mein Computer-Arbeitsplatz inkl. Kommunikationszentrale:

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Jetzt hab ich wohl nen ganzen dummen kauf gemacht.

Habe mir ne Graka mit Rambus Ram organisiert, jetzt muss nur noch zu mir kommen
 
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