Der Weltraumthread, Planeten Sterne usw..

bezüglich Europa gibt es einen neuen Sci-Fi Film "Europa Report". Finde ich sehr interessant/amüsant wie die mit dem möglichen Leben umgehen ;)

Was ich sehr lustig fand, dass bis vor wenigen Jahrzehnten noch jeder als Dumm bezeichnet wurde, der der Meinung war, dass es nicht nur unsere 8/9 Planeten (Ansichtssache :D) gibt sondern noch viel mehr. Und heute stellen sie berechnungen an, die schon vor Jahrzehnten von Leuten abgeschätzt wurden und ad absurdum geführt wurde. Angeblich sei ja unser Sonnensystem eine "Ausnahme" gewesen. Warum sollen wir immer ein Alleinstellungsmerkmal haben? Was das Universum uns wohl gelehrt hat ist, dass es keine "Ausnahme" gibt.
 
@DerNiemand
Das Revidieren der Meinungen ist ganz normal in der Wissenschaft. Man stellt eine These auf, die einigermaßen zur Wirklichkeit passt. Und kommt irgendwann jemand, der beweisen kann, warum diese These falsch ist, dann wird sie in den Papierkorb geworfen.
Man wusste es damals eben nicht besser.

Afaik ist unser Sonnensystem mit der Anzahl seiner Planeten wohl immer noch einzigartig. So viele wie bei uns hat man bisher nirgends entdeckt.
 
Das ist mir bewusst, aber alleine das logische Denken hätte einem schon sagen müssen, dass es niemals möglich ist, dass die Erde einzigartig ist (in bezug auf höheres leben). Und das mit der Anzahl der Planeten ist glaube ich nur eine Sache des Auflösungsvermögens/Nachweisgrenze der heutigen Technik ;)
 
logisches denken hin oder her

das die erde nicht einzigartig ist bleibt zu beweisen;) bis kein ufo landet bleibt sie einzigartig.
 
@DerNiemand
Vorsicht! Du machst den Fehler, Unbewiesenes als Tatsache hinzustellen. Die Existenzwahrscheinlichkeit Außerirdischer mag zwar angesichts der Größe des Universums sehr groß sein, aber sie ist nicht 1.

alleine das logische Denken hätte einem schon sagen müssen, dass es niemals möglich ist, dass die Erde einzigartig ist (in bezug auf höheres leben)
Klassische Logik kennt keine Wahrscheinlichkeiten, daher würde sie im Augenblick sagen, dass es keine Außerirdischen gibt (closed world assumption) oder die Antwort unbekannt ist (open world assumption).
 
@DerNiemand

Du vergisst einen entscheidenden Punkt. Und zwar, das fast alle Sterne kleiner sind als unsere Sonne. Das führt dann zu folgenden Problemen: bei diesen Sternen ist die Temperatur geringer, was die habitable Zone so nah an den Stern rückt, das Planeten innerhalb dieser Zone eine synchronisierte Rotation aufweisen und somit "Leben" eigentlich nicht möglich ist.
 
@e-Laurin: nein, als Tatsache stelle ich es nicht dar, sondern als sehr große Wahrscheinlichkeit ;)

@ZeT: ich sagte ja nicht, dass jeder Stern einen lebensfreundlichen Planeten besitzt ;) Du sagst, dass die meisten Sterne kleiner sind als unsere Sonne. Das stimmt, ja, aber dennoch ist der dann nicht auch automatisch viel kühler oder viel kleiner als unsere Sonne. 0,9 Sonnenmassen ist auch kleiner, aber fällt "kaum" auf und die größe ist ja nicht unbedingt auch ein Indikator für die Temperatur ;). Nach dem Hertzsprung-Russel-Diagramm können sogar Weiße Zwerge ausreichend warm sein für leben.
Und die Temperaturen können meiner Meinung nach nicht so niedrig sein, dass die habitable Zone auf Merkur-Lage sein könnte. Die Sonne war ja auch nicht immer gleich heiß oder gleich hell. Es gibt ja das "Paradoxon der schwachen jungen Sonne", d.h. die Sonne hatte nur 70% der heutigen Leistung und dennoch war hier auf der Erde warm genug um Wasser flüssig zu halten. Desweiteren wird ja auch der Begriff "Habitable Zone" auf andere Parameter erweitert, wie beispielsweise die Strahlenbelastung, die dann Leben fast unmöglich machen. Ich würde somit eher sagen, dass manche Sterne überhaupt gar keine Habitable Zone haben, was dann aber nicht auf die Temperatur zurückzuführen ist.

was meinst du mit synchronisierte Rotation? etwa eine gebundene Rotation? möglich, dass dies nicht die optimalsten Umstände sind, aber in den Randregionen oder tiefen Tälern an den Polen kann dies immernoch ein Refugialgebiet bilden.


Versteht mich nicht falsch, ich sage nicht, dass es definitiv Leben dadraussen gibt, aber die Tatsache, dass wir da sind, lässt es mich annehmen und ich warte nicht darauf, dass mir jemand beweist, dass es Leben gibt, sondern dass mir jemand beweist, dass es KEINS gibt ;)
 
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> Nach dem Hertzsprung-Russel-Diagramm können sogar Weiße Zwerge ausreichend warm sein für leben.
Da hast du aber übersehen, dass weiße Zwerge Reste von Supernovae sind. Ich bezweifle irgendwie, dass dann noch Planeten existieren, auf denen sich Leben entwickeln kann.

> die Sonne hatte nur 70% der heutigen Leistung und dennoch war hier auf der Erde warm genug um Wasser flüssig zu halten
Das stellt kein Problem dar. Die habitable Zone ist bei unserer Sonne sehr breit. Sie reicht nach gängiger Einschätzung ca. von Venus bis Mars, also ca. 0,7 bis 1,5 AE. Früher war die Erde also wahrscheinlich immer noch in der Zone, nur eben weiter am äußeren Rand.
Dieses Kapitel eines Wiki-Artikels erzählt etwas über die frühe Erde.

> Versteht mich nicht falsch, ich sage nicht, dass es definitiv Leben dadraussen gibt, aber die Tatsache, dass wir da sind, lässt es mich annehmen und ich warte nicht darauf, dass mir jemand beweist, dass es Leben gibt, sondern dass mir jemand beweist, dass es KEINS gibt
Und daran stören wir uns. Wie gesagt, du stellst etwas Unbewiesenes als Tatsache hin. Wissenschaftlich geprägte Leute rudern hier mit hochrotem Kopf mit den Armen. ;)
 
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DerNiemand schrieb:
Das ist mir bewusst, aber alleine das logische Denken hätte einem schon sagen müssen, dass es niemals möglich ist, dass die Erde einzigartig ist (in bezug auf höheres leben). Und das mit der Anzahl der Planeten ist glaube ich nur eine Sache des Auflösungsvermögens/Nachweisgrenze der heutigen Technik ;)

Woher kommt denn das Wissen, dass es zahlreiche Explaneten gibt und auch andere lebensfreundliche Planeten existieren müssen? Nicht von Querdenkern und "verkannten Genies", die abseits des wissenschaftlichen Establishments stehen. Wäre die Wissenschaft so beschaffen, wie du behauptest, dann wären COROT und Kepler niemals gebaut worden. Solche Unternehmungen können nur vom Mainstream in Angriff genommen werden, nicht von den "Dänikens", denen keiner zuhören wollte. Natürlich ist die Wissenschaft immer davon ausgegangen, dass auch außerhalb unseres Sonnensystems Planeten und sogar Leben exististieren müssen, denn sonst wüssten wir heute nicht, dass lebensfreundliche Planeten sehr zahlreich sein müssen. Einzig religiöse Cliquen haben seit jeher die Erde in den Mittelpunkt des Kosmos gestellt.

@ZeT
90 Prozent der im Universum gehören nicht zur Familie der Sonne. Klingt zunächst vernichtend, aber es bleiben trotztem aberbillionen Sterne übrig, die lebensfreundlich sein könnten. Und auch um rote Zwerge kann es Leben geben. Dort reduziert es sich aber wahrscheinlich auf die Übergangszone zwischen sternzugewandter und sternabgewandter Seite.
 
Und du hast übersehen, dass weisse zwerge KEINE überreste einer supernova sind ;) das ist einfach das ende eines relativen massearmen sternes. erst über 1,44 Sonnenmassen wird ein Stern zu einer Supernova und hinterlässt einen Neutronenstern oder, wenn noch massereicher, ein Schwarzes Loch. Unsere Sonne wird sich auch mal als Roter Riese aufblähen um dann als weißer Zwerg zu enden.

Jaja, die habitable zone, ich kenne publikationen, die die zwischen venus und mars beachreiben, manche nur bei der erde... Nichts destotrotz hat sie sich im laufe der sternentwicklung verändert. Keine sorge, ich studier den ganzen mist ;) aber ja, du hast recht, die Erde war die ganze Zeit in der habitablen Zone. Dies ist der Grund, warum wir auch HEUTE noch Leben hier haben und es kein toter Fels im All ist ;) Aber wer sagt, dass dies notwendig ist für Leben? Es kann doch auch Leben auf Planeten gegeben haben oder geben, die schon aus der Habitablen Zone raus sind bzw. es in ein "naher Zukunft" sein werden? Deswegen sucht man ja auch akribisch auf dem Mars nach Leben bzw dessen Überresten.

Und die anderen stellen auch was unbewiesenes (dass wir das einzige leben sind) als tatsache hin ;) ich berufe mich da einfach auf die Wahrscheinlichkeitsrechnung.


@gevatter tod: durch denken ;) aber du beschreibst ja genau das, was ich sagte.
 
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Ein weißer Zwerg bleibt übrig, wenn ein alternder Stern seine äußere Gashülle abstößt. Ich kann mir, wie gesagt, nicht vorstellen, dass das ein Planet halbwegs unbeschadet überleben kann, sodass sich hinterher (nochmal) Leben darauf entwickeln kann.

> Und die anderen stellen auch was unbewiesenes (dass wir das einzige leben sind) als tatsache hin
Womit sie recht haben: Wir sind das einzig bekannte Leben. Und falls man auf Mars und Europa keine Mikroben(reste) findet, wird das auch noch so bleiben. Der Nachweis, ob auf Exoplaneten Leben existiert, halte ich auf absehbare Zeit für unmöglich. Man kann höchstens Indizien sammeln, die die Existenswahrscheinlichkeit erhöhen, aber ein direkter Nachweis...? Hm, nee. ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Grünen Schleim würde ich nirgends ausschließen. Nicht auf dem Titan (okay, dort wäre der Schleim wohl eher braun). Nicht auf der Venus. Nicht in den Übergangszonen eines rotationsgebundenen Planeten. Nicht um einen weißen Zwerg. Nicht einmal auf einem Asteroiden oder Planeten mit langer Periode (also nur alle paar hundert Jahre für kurze Zeit habitabel ist). Aber wir wollen ja nicht grünen Schleim, sondern irgendwas mit Klauen, Hufen oder Händen und Füßen finden.

P.S.: Eine komplexe Biosphäre teilt sich aber doch schon recht deutlich dem Universum mit, oder nicht?
 
Tut sie das?

Wir haben uns bisher höchstens 100 ly mitgeteilt. So weit dürften die ersten Funkwellen schon gekommen sein. Ich habe aber keine Ahnung, ob man sie dann noch vom Hintergrundrauschen unterscheiden kann. Durch diesen Umstand vermute ich, dass es eine Grenze gibt, bis zu der man sich bemerkbar machen kann.
Ich glaube, es gibt sogar zwei Grenzen. Die Eine ist die oben beschriebene, die angibt, wie weit unsere stärksten Funk-, Licht-, etc. -signale dringen. Die Andere bestimmt, aus welcher Entfernung man uns direkt nachweisen kann, zB mit einer Sonde.
Ich würde sie passive Grenze (man braucht bloß hinhören oder hinsehen) und aktive Grenze (mit einem Raumschiff hinfliegen) nennen.
 
Ich rede nicht von Rundfunk, sondern von dem Licht, das ein Planet abstrahlt. In diesem Licht sollten sich eindeutige Spuren vorhandenen Lebens nachweisen lassen, und dies könnte schon mit James Webb gelingen.
 
Aber das wären doch auch nur Indizien.


And now something completely different:
Ich bin gerade über Schülerübungen von der ESA zur Distanzmessung im Weltraum gestoßen. Man muss die Übungen ja nicht nachmachen, aber es ist recht interessant, wie einfach doch die Sache ist. Zumindest die primitiven Verfahren für Schüler sind einfach. Ich vermute, die komplizierteren Verfahren (die da drin nicht erwähnt werden) benötigen höhere Mathematik.
Einfach mal reinschauen, kostet ja nix: http://www.astroex.org/german/exercises.php

Einige Himmelsfotographen hier im Thread können sicher auch neues Material für diese Übungen liefern. ;)
 
Damit dieser Thread nicht stirbt, hier mal was Neues: Man hat einen Asteroiden mit einem Ringsystem entdeckt: http://edition.cnn.com/2014/03/26/tech/innovation/asteroid-rings/index.html?hpt=hp_t2

Astronomen haben das zufällig entdeckt, als sie den Asteroiden beobachtet haben. Ein Stern im Hintergrund wurde kurz vor und nach dem Verdecken durch den Felsen kurz schwächer und stärker.
Weiterhin vermutet man, dass es da auch noch einen kleinen Mond gibt.

Sollte sich das bewahrheiten, wäre das echt ein Ding. Außer den Gasplaneten ist uns nichts weiter bekannt, was noch Ringe hat.


Wie der wohl zustande gekommen ist?
 
Wie der wohl zustande gekommen ist?

Eine Vermutung steht im Absatz Nr. 10. Ansonsten sind derartige Ringe deutlich häufiger als gemeinhin bekannt (siehe Roche-Grenze). Viel spannender finde ich aber die Materie, die wir nicht beobachten können. Meine Vermutung ist ja, dass es sich bei dunkler Materie um ein langlebiges Z-Boson handelt. Neutrinos sind nach aktuellem Wissensstand aus dem Rennen. Simulationen haben gezeigt, dass es wohl doch nur drei und nicht vier gibt ^^
 
aurum schrieb:
Ansonsten sind derartige Ringe deutlich häufiger als gemeinhin bekannt (siehe Roche-Grenze).
Kannst du das weiter ausführen? Ich dachte bis jetzt immer, dass Asteroiden eine so geringe Gravitation haben, dass die Roche-Grenze ziemlich tief im Kern liegt, falls sie überhaupt vorhanden ist.

Hier ist noch ein Video von ESO Cast über diese Entdeckung, das auf Golem gehostet wird.
http://video.golem.de/wissenschaft/12707/das-erste-ringsystem-um-einen-asteroiden.html
Dort wird gegen 2:20 die Beobachtung gezeigt (hoffentlich die echten Daten statt irgendeiner "künstlerischen Darstellung").

Edit: Im Video ist wohl die echte Beobachtung zu sehen.
Hier ein YouTube-Video, dass nur die Beobachtung ohne das ganze Blabla drumherum zeigt.

https://www.youtube.com/watch?v=FOYwqL_5beI
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem hier vorliegenden Spezialfall vermutet man, dass die Gravitation kleiner Monde zu einem Kräftegleichgewicht führt. Davon mal ab heißt das Vorhandensein von dem Ring ja nicht, dass dort ein kleiner Mond von den Gezeitenkräften zerrissen wurde. Es bildet sich in dem Bereich nur kein neuer Himmelskörper. Die hierfür notwendigen Kräfte sind sehr viel kleiner. Meine Astrophysik Vorlesungen sind schon wieder zu lange her ^^ Habe den Hauptteil irgendwie vergessen :D
 
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