Habe mir letzte Nacht mal Avatar auf Sat 1 angesehen (habe ich ihn vor paar Jahren schon mal in TV gesehen).
Mir ist klar, dass es Hollywood ist und nicht "realistisch" sein muss, trotzdem habe ich bei derartigen Filmen immer den Gedanken, ob so eine Darstellung "realistisch" wäre.
Pandora ist ja ein Mond eines Gasplaneten, der etwa so groß ist wie Saturn. Durch die sichtbare Größe von Pandora aus gesehen muss der Abstand eigentlich relativ kurz sein, vielleicht so 300.000 bis 500.000km, spekulativ. Und dann gibt es noch Monde, die noch dichter dran sind. Mein "Problem" ist da jetzt, eigentlich muss doch dann dieser Mond extremen Gravitationskräften ausgesetzt sein und richtig durchgewalgt werden und das Leben, wie es im Film dargestellt wird, erschweren oder "unmöglich" machen? Diverse Monde vom Saturn und Jupiter haben m.E. auch dieses Problem mit der Gravitation. Stattdessen ist es dort tektonisch stabil und der Planet weist geringe Schwerkraft auf, sodass Pflanzen überdimensional sind und die Na'vi sind auch größer als Menschen. Aber im Film sieht es nicht so danach aus, dass geringe Schwerkraft dargestellt wird, müsste ja so bisschen der Erdmond-Effekt sein. Daher der Planet muss eine geringere Dichte als die Erde haben und/oder auch kleiner sein, so vielleicht 5000 bis 10.000km im Durchmesser. Aber ich glaube, zu wenig Dichte/Größe ist auch nicht so optimal für Leben, siehe Mars, sodass nicht alles von der Atmosphäre gehalten wird. Also das nächste "Problem". Mein 3. "Problem" sind die schwebenden Berge, die man aber mit Gravitationsanomalie von Unobtanium rechtfertigt. Entweder: WTF? Oder der Effekt von sich abstoßenden Magneten?
Mehr "Realismus" sehe ich da bei den Bestandteilen der Atmosphäre, die für Menschen unbekömmlich ist. Es gibt zwar Sauerstoff und 18% CO², was auch diese übertriebenen Pflanzen begünstigt, aber auch giftiges Zeug. Ergo Atemgerät, was Gift rausfiltert oder mit Sauerstoffbehälter (habe ich nicht so drauf geachtet). Der Stern Alpha Centauri A sollte an sich auch in Ordnung sein, weil ungefähr wie die Sonne, ist auch eine G-Spektralklasse. Und Pandora und sein Gasplanet haben ja einen guten Abstand. Diese sollten dann einen Abstand haben, was die Mitte zwischen Erde und Mars entspricht. Wurde aber im Film micht genannt, ob die tatsächlich diesen Abstand haben. Wenn nicht, dann wieder "unrealistisch".
Interessant wird es wieder, da dort noch der Centauri B als etwas kleinerer K-Stern in der Nähe ist, also 0,2LJ entfernt. Aber bei Wikipedia klingt es dann so, dass es quasi "nur" der Effekt eines hellen Erdmondes ist. Also quasi doch egal.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alpha_Centauri#Alpha_Centauri_A
https://james-camerons-avatar.fandom.com/de/wiki/Avatar_Wiki
Edit:
Die Menschen dort im Jahre 2154 können interstellare Raumfahrt und sind entspechend hoch technisiert. Dennoch ist es ein riesen Aufwand, für die eigenen Energieprobleme Unobtanuim da hin- und herzukarren. Da kann man auch erstmal das Energiepotenzial vor Ort abschöpfen und muss nicht immer da die 4,3LJ da rübergurken. Im Film benötigen die m.E. auch schon paar Jahre und sind nicht schneller als Licht.