Galaxytourist schrieb:
Das mit deb 300 Euro PC stimmt so ja nicht.
Ähm, ich habe den PC doch selbst erst vor 1 Woche gekauft. Da war definitiv kein Windows dabei. Ist ein Haswell Celeron mit SSD und Markenkomponenten, die 300 Euro werden da sehr gut ausgenutzt und der PC erfüllt die gestellten Anforderung perfekt und für den minimalen Preis. Windows Pro wird unbedingt benötigt wegen einer Domäne.
Das sind dann 300 Euro für den PC * 2 wegen Windows 10 Pro wenn es nach MS ginge (bzw. leicht günstiger in der SB-Version, EU sei dank).
Für Schüler wird über die Schulen oft eine vergünstigte Version von Windows angeboten, da muss man also auch idR nicht den Vollpreis zahlen. Das gab es schon als ich noch in der Schule war, da hab ich mir mal Win2K als Schulversion geholt.
Das gibt es vielleicht in Schulen, wo es hauptsächlich um IT-Ausbildungen geht, aber bei uns wurde das nicht angeboten. Da gab es einige Schüler, die sich mit Word & Co. schwer taten und wenn sie dann zu Hause üben wollten -> aktuelles Windows + MS Office 2010 selbst kaufen für ~200 Euro.
Wobei mir jetzt auch nichts zwingend einfällt wofür man für die Hausaufgaben Office braucht, bzw. Windows, was man mit Linux und Libre-Office nicht auch manchen könnte.
Das Problem ist hier vor allem, dass die Schüler nicht den Umgang mit dem PC und Software im Allgemeinen beigebracht bekommen, sondern sie einfach Schritt für Schritt erklärt bekommen, wie man Feature X in MS Word/Excel nutzt und dieses "Wissen" dann auch benotet wird.
Es geht weniger um "Diese Möglichkeiten gibt es, Serienbriefe zu versenden" oder "So muss eine Bewerbung aufgebaut sein", sondern vor allem um "So erstellt ihr Schritt für Schritt einen Serienbrief in MS Office 2010" bzw. "So stellt ihr die passenden Tabstopps in MS Office 2010 ein".
Mit LibreOffice kann man natürlich die gleichen Ergebnisse erzielen, aber das bringt halt nichts, wenn man in der Prüfung jeden Schritt schnell und fehlerfrei in MS Word durchführen muss. Die Prüfungszeit war bei uns auch so knapp, dass da wirklich jeder Schritt sitzen musste.
Teilweise unterschieden sich MS Word/LibreOffice Writer extrem voneinander, z. B. gerade in der Serienbrieffunktion.
Abgesehen davon ist es nicht das Problem von Microsoft. Die wollen Geld verdienen und werden Ihr Produkt zum höchstmöglichen Preis verkaufen, wie jede andere Firma auch. Das Windows ein quasi Standard ist macht die Sache für Microsoft natürlich etwas einfacher.
Es ist aber ein gesellschaftliches Problem, wenn man von Schülern, Arbeitslosen, Geringverdienern usw. verlangt, dass sie sich mit Software für ~200 Euro perfekt auskennen um im Berufsleben weiterzukommen, während immer mehr Menschen in ärmeren Verhältnissen leben und sie sich diese Software dann nur mit Einschnitten in anderen Lebensbereichen erkaufen können.
Es wäre angebracht wenn sich die Politik zumindest mal die Preisgestaltung von Microsoft für Privatpersonen ansieht. Ich befinde z. B. maximal 50 Euro für Windows Home + 50 Euro für MS Office Home für gerecht (dann mit mehrjähriger Supportzeit).
Langfristig müsste man da aber eine bessere Lösung finden.