Jesterfox schrieb:
Wenn der Telekom der Traffic scheinbar egal sein kann, wieso geben sie das nicht einfach für alle frei und nicht nur für Dienste die der Telekom hinterherrennen müssen?
Bei StreamOn wird der Nutzer dazu gezwingen die Streams mit einer niedrigeren Qualität = kleinere Bandbreite = kleinere Datenmenge zu nutzen.
Ohne den Zwang zu niedriger Qualität würden viele am Handy einfach auf FullHD oder gar 4k Qualität gehen, ganz einfach weil man es kann.
yast schrieb:
Ohne StreamOn ist die Telekom gezwungen kompetitive Tarife anzubieten, die alle Dienste beinhalten. -> mehr Volumen allgemein.
Ja, klar.
Genauso wie sie vor StreamOn ja dazu "gezwungen" waren.
War doch toll wie es vor StreamOn von der Telekom so viele kompetitive Tarife gegeben hat, oder?
GrooveXT schrieb:
Das ist pure Ignoranz, grenzend an Dummheit. Netzneutralität bedeutet das sich das Netz neutral gegenüber den zu transportierenden Daten verhält. Im Grunde darf das Netz nicht mal wissen welche Daten es transportiert. Alle Daten müssen gleich behandelt werden. Laut Netzneutralität darf kein Anbieter benachteiligt oder bevorzugt werden.
Wie würdest du das denn jetzt nennen was da bei StreamOn passiert?
Alle Datenpakete werden vom Netz gleich "behandelt".
Nur der Zähler für die Volumengrenze läuft selektiv, was die Datenpakete selber nicht im geringsten beeinflusst. Ist ja schliesslich keine Quantenphysik, wo eine Messung das Ergebnis beeinflussen würde.
Die teilnehmenden Dienste bieten einem allerdings halt keinen FullHD oder 4k Stream, sondern nur einen Bandbreiten und Datenvolumen schonenden SD Stream. Davon passen halt mehr gleichzeitig in so ein Netz.
Nach Erreichen der Drosselgrenze wird dann alles gedrosselt. Also weiterhin alles gleichbehandelt.
Netzneutralität bedeutet schliesslich nicht "einheitliche Tarife für alle".
Und wenn sich das dann mal etabliert hat wer hindert dann die Telekom daran z.B. Netflix zur Kasse zu bitten weil ihre Daten auf einmal 40% des Traffics ausmachen?
Verträge und eine Regulierung, die bei Missbrauch eingreifen würde.
Zudem kann jeder normale Kunde ja eh am Handy nur einen Stream gleichzeitig nutzen.
Da ist es für die Telekom und ihr Netz völlig egal ob der qualitätsreduzierte SD Stream von Netflix oder Youtube kommt. Die Netzauslastung ist die gleiche.
Aber die Telekom erreicht ja alles damit. Ersten geraten die Anbieter in eine Abhängigkeit zur Telekom, sie müssen kuschen und später sicherlich auch zahlen, sonst wird ihnen einfach der Hahn zu gedreht
Oder andere Netzbetreiber bieten ihr eigenes StreamOn in ihren Netzen an und man wechselt dann dorthin, wenn man es will.
Ist ja nicht so als ob die Telekom da einen Exklusivvertrag mit den Streaming Anbietern hätte.
Hinter verschlossenen Türen gibt es bestimmt schon entsprechende Verhandlungen mit den anderen beiden deutschen Netzbetreibern. Die warten halt nur noch das Ergebnis von der Regulierung ab, bevor sie selber in eine eigene Umsetzung investieren bzw. die Werbung starten.
Der einzig richtige Schritt wäre die Aufhebung der Volumendrossel. Sollen einfach wie im DSL Markt verschiedene Geschwindigkeiten anbieten und gut ist.
Mit einem gut ausgebauten 5G Netz könnte das wohl kommen.
Mit LTE wird es das hierzulande wohl eher nicht geben.
Die beiden Versuche in der Richtung "unbegrenzte Flatrate" von Vodafone waren ja beide wohl eher negativ, was die Rückmeldungen der Kunden in Bezug auf Netzengpässe anging. Jedenfalls hat Vodafone in beiden Fällen dann darauf verzichtet so eine völlig unbegrenzte Flat einzuführen. Stattdessen gibts nun halt Tarife mit hohem aber dennoch begrenzten Volumen.