News Deutsche Telekom: Vectoring für 1,4 Mio. weitere Haushalte im Dezember

brainDotExe schrieb:
Der Bitstream Zugang ist teuerer und soll nach Traffic abgerechnet werden.
Für den Wettbewerb also ein Nachteil.

Aber ein ganz erheblicher. Wenn ich mich richtig erinnere kostet die TAL um die 10 Euro. Für Bitstream hätte die Telekom gerne das doppelte und möchte das in Zukunft auf unter 100GB/Monat begrenzen. Und das, obwohl man ja immer noch über das Netz des eigenen Anbieters ins Internet geht, externe Traffickosten also den treffen und nicht die Telekom.

So wird mal wieder versucht, die Netzneutralität durch die Hintertür zu Grabe zu tragen. Für ein paar MBit mehr auf einem Anschluss, der ohnehin (VDSL ohne Vectoring) schnell genug ist.


NvidiAm schrieb:
Bei mir ist es aber ganz anders gelaufen. Ich hatte Ende 2014 noch eine 1Mbit Leitung. Im Januar 2015 habe ich durch Vdsl2 Vectoring eine 100 Mbit Leitung bekommen. Ich weiß aber nicht wie weit ich vom Verteiler oder Dslam bin. Jedenfalls habe ich die 100fache Geschwindigkeit bekommen. Ich kann mir nicht mal mehr vorstellen wie das mit 1 Mbit/s war.

Ich bin auch von 2 auf 50 MBit, ohne Vectoring. Die größte Veränderung macht aber einfach aus, dass Outdoor-DSLAMs gebaut werden und so das Signal nicht kilometerweit vom Hvt reisen muss. VDSL ist natürlich auch Voraussetzung für die höheren Datenraten. Vectoring ist das Sahnehäubchen an Geschwindigkeit für den Kunden und die wettbewerbsverhindernde Strategie der Telekom.
 
MonteSuma schrieb:
Also sollen wir deinen Bedarf als Maßstab nehmen oder was ist der Inhalt deines Posts?

Der Großteil wird mit VDSL50 auskommen...

Die Fläche, und damit die Anzahl der Haushalte, die mit 50 Mbit versorgt werden kann wird durch Vectoring drastisch erhöht.
(Absolventen des Mathe-Aufbaukurses bitte vortreten und vorrechnen am konservartiv gewählten Beispiel 400/650 m)
 
kai84 schrieb:
Selbst wenn der entsprechende Haushalt den Vertrag bei einem anderen Anbieter abgeschlossen hat kassiert die Magenta-Mafia für die Nutzung der letzten Meile und des DSLAM ordentlich mit.

Die Preise für die Vermietung sind von der Bundesnetzagentur oder so geregelt und gerade mal Selbstkostenniveau. Was glaubst du, warum die Reseller niedrigere Preise machen können als die Telekom selbst? Sicher nicht, weil sie die realen Leitungskosten tragen.

Insofern ist die Telekom sogar sehr motiviert, Vectoring auszubauen, weil sie da keine Leitungen mehr vermieten (mehrere Anbieter auf einer Leitung sind da technisch nicht möglich), sondern nur noch Bitstreamzugang vermitteln. Und da ist / soll der Preis deutlich höher sein.
 
Shadow Complex schrieb:
Warum bauen denn dann die anderen Telekommunikation-Mafia-Anbieter nicht aus? Wenn sie die KvZ in einem Gebiet ausbauen haben sie mittlerweile als Sahnehäunchen ja auch noch das Recht den HvT auszubauen.

Wird ja auch gemacht. In RLP gibt es einige Gebiete in denen z. B. die Firma Inexio Outdoor DSLAM's in Dörfer geholt hat in denen die Telekom nicht in die Pötte kam oder kommen wollte.

Die Telekom halt den massiven Vorteil die letzte Meile und viele Vermittlungsstellen vom Bund "geerbt" zu haben - und mit den meist bereits abgeschriebenen Anlagen lässt sich viel Geld verdienen.
Ergänzung ()

Autokiller677 schrieb:
Die Preise für die Vermietung sind von der Bundesnetzagentur oder so geregelt und gerade mal Selbstkostenniveau. Was glaubst du, warum die Reseller niedrigere Preise machen können als die Telekom selbst? Sicher nicht, weil sie die realen Leitungskosten tragen.

Insofern ist die Telekom sogar sehr motiviert, Vectoring auszubauen, weil sie da keine Leitungen mehr vermieten (mehrere Anbieter auf einer Leitung sind da technisch nicht möglich), sondern nur noch Bitstreamzugang vermitteln. Und da ist / soll der Preis deutlich höher sein.

Die TAL-Entgelte sind ferner von der Bundesnetzagentur auf Basis der Wiederbeschaffungskosten kalkuliert - die Telekom bastelt aber wenn man glück hat mit FTTC herum und bekommt hier bei Vectoring auch nochmal eine Monopolstellung.

Die Telekom ist also selbst bei einem Reseller DSL-Anschluss auf der Gewinnerseite.

Toller Artikel gab es dazu in der c't 12/2014: "Richard Sietmann, Neustart - Wege aus der Breitband-Sackgasse"

https://shop.heise.de/katalog/neustart-0d962a
 
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kai84 schrieb:
Die Telekom halt den massiven Vorteil die letzte Meile und viele Vermittlungsstellen vom Bund "geerbt" zu haben

Gelegt wird Glasfaser und Erstellt wird ein DSLAM. Das müssten für den Ausbau beide machen.
Die bereits bestehende Kupfer-Leitung zum Haus wird dann entweder direkt genutzt oder für einen Apple und ein Ei gemietet.

Massiver Vorteil? Ja ne, is klar...
 
Nunja auf jeden Fall funktioniert die Technik...gestern noch 15/2 Mbit/s und heute 95/40 Mbit/s, damit kann man doch leben. Wobei man auch mit 16Mbit/s nicht meckern kann...1080p-Streaming kein Problem und Downloads, nunja, etwas Wartezeit. Mehr als 50Mbit/s sind für den Privathaushalt defintiv Luxus würde ich sagen, aber...wenn es Angeboten wird, warum nicht.

Wie sieht das eigentlich aus, wenn man bei einem anderen Anbieter eine deutlich langsamere Leitung hat (16K von denen die hälfte ankommen) und jetzt auch bei der Telekom 100Mbit/s bekommen kann, aber bei dem anderen Anbieter wegen Vertragslaufzeit nicht raus kommt und weiterhin mit 8Mbit/s rumkrepeln darf?
Bei nem Kollegen der Fall, aber vielleicht kann man da ja irgendwas tun. Schon dass nur die hälfte ankommt ist ja eigentlich ein Unding.
 
Da is nix zu machen. "bis zu" und halt 2 jahre verträge abschließen wenn man sich 2 jahre binden kann.
 
kai84 schrieb:
Wird ja auch gemacht. In RLP gibt es einige Gebiete in denen z. B. die Firma Inexio Outdoor DSLAM's in Dörfer geholt hat in denen die Telekom nicht in die Pötte kam oder kommen wollte.

Ja passt ja dann. Wie soll die Telekom dann noch "ordentlich mitkassieren" durch die Miete für den DSLAM wenn er überhaupt nicht ihr gehört?
 
Zuletzt bearbeitet:
Shadow Complex schrieb:
Ja passt ja dann. Wie soll die Telekom dann noch "ordentlich mitkassieren" durch die Miete für den DSLAM wenn er überhaupt nicht ihr gehört?

Da hat der große Reibach für Magenta natürlich ein Ende, wobei ich nicht weiß was die Telekom ggf. noch für die paar Meter Klingeldraht auf der Letzen Meile bis zum Outdoor DSLAM bekommt.
 
kai84 schrieb:
Da hat der große Reibach für Magenta natürlich ein Ende, wobei ich nicht weiß was die Telekom ggf. noch für die paar Meter Klingeldraht auf der Letzen Meile bis zum Outdoor DSLAM bekommt.

6,79€ netto wenn ich das noch richtig im Kopf habe.
 
Bei solchen Beträgen kann der böse Magenta-Konzern natürlich ordentlich abkassieren! Da werden die ja richtig reich!
 
MonteSuma schrieb:
Bei solchen Beträgen kann der böse Magenta-Konzern natürlich ordentlich abkassieren! Da werden die ja richtig reich!

Da stimme ich zu, für längst abgeschriebene Investitionen mit kaum wirtschaftlichem Risiko und Investitionen die damals mit steuergeldern getätigt wurden.

Das ist schon eine Hausnummer.
 
die damals mit steuergeldern getätigt wurden
... und etwas für ebensoviele Schulden wie es kostete übernommen wurde.
There, i fixed it for you :D

Die TAL-Mieten, mit der zugehörigen Pflicht, die Leitung bis zur Dose zu betreuen, wo auch bei Störungen zuerst die Telekom vom Provider geschickt wird, vor die ne neue FritzBox schicken, um die Dose zu tauschen, sind wohl eher niedrig angesetzt. Ja, es gibt viele Anschlüsse ohne Störungen. Aber auch viele mit.
 
kai84 schrieb:
Investitionen die damals mit steuergeldern getätigt wurden.

Das ist schon eine Hausnummer.

Es ist und bleibt eine glatte Lüge. Die Deutsche Bundespost hat mit dem Fernmeldesektor jedes Jahr immense Überschüsse erzielt die für den Ausbau des Netzes, die Quersubventionierung der gelben und blauen Post und anschließend noch zur Unterstützung des Staatshaushaltes verwendet wurden. Geld ist also nicht vom Steuerzahler zur Post geflossen sondern umgekehrt.
Geldgeber der Post war auch nicht der Steuerzahler, es waren die Teilnehmer an den diversen Diensten. Aus Steuern ergeben sich keinerlei Leistungsansprüche. Die Leistungsansprüche aus den Teilnehmerentgelten waren vielfältig und bis ins Detail geregelt.

Aber das weißt Du ja sicher.

Fragt sich also: Warum lügst Du?
 
Das ist keine Lüge sondern reines Unwissen und pauken von Stammtischparolen... Wer gegen die Großen ist, ist Hip!
 
Nö, das hat nichts damit zu tun das ich gegen die Telekom bin. Bin selber Kunde bei denen und musste hinsichtlich Festnetz Wechseln da die Telekom mit dem Ausbau einfach nicht in die Pötte kommt - wie schon gesagt, ein 6000 Einwohner Ort ohne eigene Vermittlungsstelle ist schon ein Armutszeugnis. Es hatte schon Jahre gebraucht bis man wenigstens hinbekommen hat RAM-Leitungen zu schalten und die schwachsinnigen festen Dämpfungsgrenzen aufzuheben.

Dazu kommt, dass die Netzagentur die TAL-Entgelte zu Wiederbeschaffungskosten kalkuliert aber die Telekom selbst mit FTTC nur schleppend vorankommt/kommen will.

Selbst heute wird die Telekom ja noch stark subventioniert - jüngstes Beispiel das Vectoring Monopol dass die Netzagentur eingeräumt hat.
 
kai84 schrieb:
Nö, das hat nichts damit zu tun das ich gegen die Telekom bin.

Das ist Dein gutes Recht. Warum aber lügst Du uns an? Was haben wir Dir getan?

Selbst heute wird die Telekom ja noch stark subventioniert - jüngstes Beispiel das Vectoring Monopol dass die Netzagentur eingeräumt hat.

Es gibt eine Vectoring-Liste in der sich die Telcos eintragen lassen konnte. Wer sein Angebot für einen KVz abgab bekam den Zuschlag, waren mehrere daran interessiert ging der Zuschlag an denjenigen der den früheren Termin versprach. Das hat mit Monopol offensichtlich nicht das geringste zu tun.
 
kai84 schrieb:
Dazu kommt, dass die Netzagentur die TAL-Entgelte zu Wiederbeschaffungskosten kalkuliert aber die Telekom selbst mit FTTC nur schleppend vorankommt/kommen will.

Selbst heute wird die Telekom ja noch stark subventioniert - jüngstes Beispiel das Vectoring Monopol dass die Netzagentur eingeräumt hat.

1. Dir ist schon klar, dass FTTC essentiell für Vectoring ist oder?^^

2. Dir ist schon klar, warum die BNA die Vecotoring-Pläne unterstützt?:

Wenn die so weiter machen würden wie bisher, dass die ISPs sich einfach nur die Rosinen rauspicken, wo sich der Businesscase rechnet, würden manche Orte selbst in 2025 noch bei DSL-Lite rumdümpeln...Die Leute wären dann natürlich nur auf die Telekom sauer, weil die Telekom ja immer der Buhmann ist...

Die Telekom rechnet bei den Vectoring-Plänen eben mit einer Mischkalkulation für alle Hauptverteiler, eben auch mit denen, wo es sich nicht rentieren würde... Es wird immer Ortschaften geben, wo nicht ausgebaut wird... Die Telekom hat eben nicht unendlich viel Geld (wie so viele immer vermuten...)

Es wird immer da investiert, wo es sich am besten rechnet... Dadurch hat die Telekom schneller wieder Geld zur Verfügung und kann schneller weiter ausbauen...logisch oder?
 
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