Pulverdings schrieb:
Für Vectoring werden Outdoor DSLAMs neu aufgebaut und diese mit Glasfaser angebunden (FTTC)!
FTTC ist eine Voraussetzung für VDSL in der Fläche, nicht für Vectoring. Das ist ja genau der Fehler, der mich stört.
Pulverdings schrieb:
Und dann wäre man ja schön blöd nur nomales VDSL einzubauen, anstatt direkt VDSL + Vectoring Technik.
Ein beliebtes Argument von Glasfaser-Skeptikern ist, dass gar keine nennenswerte Nachfrage nach höheren Geschwindigkeiten existiert. Das muss ich sogar bestätigen, in meinem Bekanntenkreis sind die meisten mit 16 oder 25 Mbit glücklich, selbst ein paar Euro Aufpreis auf 50 "lohnt sich nicht".
Vectoring erhöht die Geschwindigkeit, auch für viele Kunden, die das gar nicht brauchen. Und das auf Kosten des Wettbewerbs, für den ein Zugang zur TAL wesentlich besser ist wie ein Bitstromzugang.
Pulverdings schrieb:
So verdoppeln sich praktisch die Bandbreiten (gegenüber normalen VDSL) für die am DSLAM angebundenen Kunden und es ist praktisch gleichteuer.
Einen wesentlichen Gewinn hat man nur auf die ersten paar Hundert Meter bei Vectoring. Bei G.Fast, was ja auch von der Telekom als Zukunftstechnik angepriesen wird, ist der Vorteil sogar noch stärker beschränkt. Und das dafür, dass man einem Teil der Kunden, die ohnehin schon mit 50 Mbit mehr als zufrieden wären, 100-400Mbit anbieten kann?
Ich hätte ja gerne >100 Mbit. Keine Frage. Aber der Preis (nicht €) davon ist meiner Meinung zu hoch. Denn man gibt ohne große Not einem einzigen Anbieter, Telekom oder einem anderen ist ja egal, alleinige Kontrolle über einen kvz. Wenn dann ein anderer mit einer besseren Technologie ankommt, wird das wieder ein enormer Aufwand nachzuregulieren. Da würde ich lieber bei der aktuellen Regelung "Zugang zur TAL, nicht gegenseitig stören" bleiben.
XMenMatrix schrieb:
Inhaltlich falsch, ich kenne Vectoring VDSL50 Anschlüsse mit ca. 730m Leitungslänge.
Der Rest bekommt dann halt VDSL25 oder sonst was. Auf jeden Fall mehr als vorher.
Mehr ja, aber wie viel denn? Auf die Entfernung macht das jedenfalls keine Verdoppelung mehr aus. Ich habe 50 Mbit ohne Vectoring auf ca. 600-700m.
tek9 schrieb:
Leider lassen sich die baulichen Maßnahmen für Glasfaserkabel bis vor die Tür nicht mit deiner mickrigen Grundgebühr refinanzieren. Aber du darfst gerne 1000 Euro dazugeben. So wie in den 1980ern als Kabelfernsehen eingeführt wurde.
Wenn du dann ein paar Jahre deine Grundgebühr gezahlt ist, wird auch der letzte Meter zu deinem Haus mit Glasfaserkabel ausgebaut.
Aber nur wenn dein Vermieter zustimmt, sonnst bleibt es bei Kupfer ;-)
Leider bleibt es auch in Neubaugebieten bei Kupfer. Das ist nun wirklich nicht mit dem Kostenargument zu erklären.
Außerdem bekommt die Telekom ordentlich Geld für das Netz, das mittlerweile an einigen Stellen nur noch marode ist. Hier ist in den letzten Jahren zweimal hintereinander die Leitung abgesoffen, in der Nähe auch vor kurzem.
Man muss ja nicht überall sofort Glasfaser legen, aber es wäre doch mal schön, wenn es ein ordentliches Sanierungskonzept gäbe, das sich nicht nur auf das Flicken von maroden Kupferkabeln beschränken würde. Und wenn man schon austauschen muss, dann kann man auch gleich Glasfaser in den Boden legen.
tek9 schrieb:
Wenn Vectoring in ein paar Jahren ausgelutscht ist werden die letzten Meter Glasfaserkabel verlegt.
Falls nicht irgendein Vermieter oder Beamter in der Baubehörde nein sagt...
Nein. Dann kommt erstmal G.Fast für die, die <400m vom kvz wohnen. Und der Rest schaut in die Röhre.